II42S R? 268, 18. November 1926. «Igmblalt s. d. Dtlch». »uchh-ndü. v°o znv rm«- « . , , ^„„zleinengebunÜenMarkZ^ Sc ° sch . ertM ° - k 5.- /In Ga» - , «„g g-schich.lich-n Bütten Umfang ?44 Seiten, sowie 4Z Abbilöungen » ^ ' Georg Kummers R? 268, 18. November 1926. Fertig« Bücher. Börsenblatts, b. Dtschn. Buchhandel. 11429 Ludwig der Zweite von Bayern unter vertrauliche Erlasse. Ein großes, dunkles Schicksal birgt sich hinter diesem herrischen Leitsatz. Sein kühner, rätselretcher, romanhaft-unwirklicher Ablauf zwingt auch eine neue Zeit, die einen anderen Blickpunkt hat, sich rückschauend mit ihm auselnanderzusehen. Ich/ üer König ist deshalb dieses Buch überschrleben. Sein Schicksal, das heißt in diesem Fall auch öer Untergang Luöwigs öes Zweiten wird unter anderen Voraussetzungen noch einmal nachgelebt. Ser Schatten Luöwigs geht noch immer um, aber anöerü erscheint er unfern Lagen: nicht mehr als Üer -räumer unü Märchenkönig, auch nicht bloß als Geisteskranker, sonöern als öer rrschütternöste Grenzfall öes Kürstenlums im neuen neunzehnten Iahrhunöert, als Sturmbote öes großen weltanschaulichen Zusammenbruchs üer Gegenwart. Dieses zeitgemäße Such behanöelt also nicht nur einen Abschnitt bagrischer LanÜesgeschichte, es ist"für seökn Deutschen geschrieben unü geraöe auch für Üen Horüöeutschen. ES verarbeitet die Erkenntnisse einer neuzeitlichen Seelenkunde, dabei in einer farbigen, anschau lichen und gedrängten Sprache, in der auch bei begrifflicher Umschreibung etwas von dem heißen Atem dieses gewaltsamen Daseins selber Ist. Wie ein geschichtlicher Großfilm mit vielen schlagenden Zwischentiteln fliegt Ludwigs dunkelglühender Lebenslauf vorüber. ES sprechen nur Tatsachen auf Grund aller erreichbaren Belege. Sentimentaler Kitsch, der daS leidvolle Antlitz Ludwigs nur entstellt und ver- schmlnkt, bleibt beiseite: DIeS Buch gehört Ludwig dem Menschen. Auch die Nachtseite seines Daseins tut sich auf. AuS schicksalhafter Beschattung erwächst der Lebenswille dieses schmerzensreichen könlglichenVerfallSmenschen. Einiges aus dem umfassenden Inhalt: Luöwigs rntscheiÜenöer Kampf für Wagner zeigt ln diesem Zusammenhang ein neues Gesicht. Die Reichsgrünüung, deren Geschichte für die Stellung Bayerns zum Reiche grundlegend ist, tritt menschlich und allzumenschlich nahe, Vismarck wächst neben dem wellflüchtigen Herrscher als heimlicher Kaiser auf (Kaiserbrief>1, aber auch als schützender Freund. Aus dem Untergrund urqegebener Zerrissenheit wird sein unzeitgemäßer Kunstwille entwickelt, der ihn seine prunkvollen Schlösser als Kulissen seines glänzenden TraumspielS schaffen heißt. Luöwigs Stellung zu Krauen unü Kreunöen wird verständlich aus seiner bis ins Letzte zerlegten Anlage. Seine letztenTage: öicGeschichte seineSLnüeS mit allen sich daran knüpfendenStrcitfragenwlrdklarundscharsbelichtet. 2ch bitte um tätige Verwendung für dieses fesselnde, leicht verkäufliche Buch: es wird in der Presse berechtigtes Aufsehen erregen. Beste Ausstattung: holzfreies Papier, Aufnahmen aus Kunstdruck, Ganzleinenband mit wirkungs vollem Schuhumschlag. Preis nur M. 5.—. Besonders mache ich auch die Bahnhoföbuchhandlungcn aufmerksam. Günstige Bezugsbedingungen: 40 und 11/10. lerlag in Leipzig