8126 Börsenblatt s. d. Dtschn. Buchhandel. Fertige Bücher. ^ 174, 29. Juli 1908. (/) Infolge der zahlreichen Bestellungen konnte ich soeben das 2. Tausend ausgeben von: L. Biermann * Berlag * Barmen. Ein deutsches Volksbuch aus dem Verglichen von Hermann Liicker (H. Ewart) Der Verfasser von „Seine Beichte", Pfarrer W. Brandt, schreibt in einer Rezension: Mit viel Freude hat der Schreiber dieser Zeilen obiges Buch in der Stille seines Dorfes an der oberen Nahe gelesen. Es hat ihm einen lieben Gruß aus der belgischen Heimat gebracht. Vergangene glückliche Tage, all die Orte und Stätten der Kindheit sind ihm in lebendige Erinnerung getreten. Mit wunderbarer Anschaulichkeit ist alles gezeichnet: die waldigen Täler, in denen der Hammer pocht, die einsamen Höfe mit den Schieferwänden und den grünen Schlagläden, die Höhen mit den stolzen und reichen Städten. Gerade als ob es Wirklichkeit wäre, habe ich auf der Höhe des Hahnerberges gestanden, wo man hinabschaut ins Wuppertal und hinauf nach den Höhen von Remscheid und Solingen. In den Personen des Buches habe ich manchen lieben Bekannten begrüßt, ehrwürdige, liebe Gestalten, wie sie nur im Belgischen leben, sind mahnend und fragend vor mich hingetreten. - Wer wissen will, was er an seiner belgischen Heimat hat, der muß dies Buch lesen, und der Fremdling, der uns kennen lernen will, sei gleicherweise darauf aufmerksam gemacht. Was ich bei meinen Fahrten durch das deutsche Land oft im stillen gedacht habe, wird hier mit klarer Deutlichkeit ausgeführt. Die Berge und Täler, die sich um die Wupper gruppieren, sind das Land der religiösen Innerlichkeit. Nirgendwo im deutschen Lande wird soviel über die tiefsten Fragen des innern Lebens nachgedacht und gesprochen. Der Wahrheit gemäß wird freilich auch nicht verschwiegen, daß da viel Schatten ist, wo das Licht hell scheint. Es fehlen in dem Buche nicht die wunderlichen Heiligen, die aus der Gottesfürchtigkeit und der Heilandsliebe eine schöne Maske und ein Gewerbe machen. Wir kennen ja alle diese Gestalten. Aber auch bei den rechten Heiligen des Buches wird nicht über gangen, wie sie sich selber durch eigenmächtige, oft recht komische Schriftauslegung zu Narren machen. Aber das tut der Liebe und Verehrung, die man für diese Stillen im Lande empfindet, keinen Abbruch. Oft geht beim Lesen der Wunsch durch die Seele: könnte ich so einfältig fromm sein wie sie! Es ist ein gutes Buch, das man den Jungen und Alten warm empfehlen kann. Möge es im kommenden Winter in vielen Häusern für die langen Abende ein lieber Hausfreund sein! Sämtliche Besprechungen sind darin einig, daß von allen Autoren, die in der belgischen Welt auf Eroberungen ausgegangen sind, keiner Zustände und Menschen von so echt belgischem Charakter geschildert hat wie Herm. Bäcker. Wenn auch erst zu Weihnachten der Hauptabsatz zu erwarten ist, so läßt sich doch schon in der Reisezeit manches Exemplar verkaufen, da in dem Werke ein frischer, kräftiger Humor sich in glücklicher Weise mit der ernsten Grundstimmung paart. Ohm Karl und seine „Möhnlene" sind Gestalten, die der Leser liebgewinnt. Die Wittib Brommenschenkel ist mit erschütternder Komik gezeichnet. Preise: 35 Bogen geb. ord. ^ 5.—, no. 3.50, bar 7/6 Expl. (Einband des Freiexpl. 50 -Z.) Broschiert ord. ^6 4.50, no. ^ 3.15, bar 7/6 Expl. — 40°/o. In Kommission nur noch mäßig. Einmal zwei und mehr Exemplare der 2. Auflage mit 40°/g.