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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 30.07.1908
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1908-07-30
- Erscheinungsdatum
- 30.07.1908
- Sprache
- Deutsch
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- Saxonica
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8152 Börsenblatt f. d. Dtschn. Buchhandel. Nichtamtlicher Teil. 175, 30. Juli 1908. Leipziger Versammlungen und Verhandlungen, in anschaulicher Weise interessante Momente und dramatische Szenen aus den selben hervorhebend sPetters-Hartmann; Prager-Sellier; Leh- mann-Ganz usw.) und mit dem Wunsche schließend, daß es ge lingen möge, zur nächsten Ostermesse an Stelle des dann aus dem Amte tretenden Verbandsvorstandes einen neuen Vorstand zu finden, der in gleich vorzüglicher Weise die Geschäfte des Ver bandes zu besorgen imstande sein würde. Bei der Besprechung der Revision der Verkehrsordnung kam man zu der Notwendigkeit der Ernennung einer Kommission zur Ausarbeitung von Vorschlägen. Diese Kommission soll bestehen aus dem Vorstande und vier Mitgliedern. Gewählt wurden die Herren Taubmann- Rostock, Wette- Rostock, Joerges- Rostock, Rosenberg- Doberan. Mitte August soll die Kom mission zu einer gemeinsamen Schlußsitzung in Rostock Zusammen kommen. Bei Punkt 6 der Tagesordnung: »Sonstige Vereinsange legenheiten« richtet der Vorsitzende einen warmen Appell an die Anwesenden zum Eintritt in den Berliner Unterstützungs-Verein deutscher Buchhändler und Buchhandlungsgehülfen, ferner bittet er zwecks Stimmvertretung bei der Hauptversammlung des Börsenvereins rechtzeitig Kunde zu geben von einer Ostermeß reise nach Leipzig, auch die Stimmvertretungserkläruugen recht zeitig einzusenden. Es ward ferner beschlossen, die Mitgliedschaft unseres Kreis vereins zu dem Verein deutscher Musikalienhändler aufzukündigen. Wegen des völlig ungenügenden Rabatts auf das Reichskurs buch wird empfohlen, möglichst den Hendschelschen Telegraph an Stelle dessen zu verkaufen. Kollege Strenge brachte einen Vorfall aus Schwerin zur Sprache, der allgemeine Ver wunderung erregte. Es handelte sich um Erhebung von Bestell geld auf Zeitschriften, von welcher Vereinbarung dem Kollegen Bohnhoff keine Kenntnis gegeben wurde. Die Versamm lung spricht ihre Mißbilligung darüber aus, daß man zu einer solchen Vereinbarung ein Mitglied des Kreisvereins nicht einge laden und ihm auch von dem gefaßten Beschluß keine Kenntnis gegeben habe. — Um so höher ist die Erklärung des Kollegen Bohnhoff anzuerkennen, daß er sich freiwillig ent schlossen habe, dieser Vereinbarung beizutreten, um dadurch eine Schädigung kollegialer Interessen zu vermeiden. In den Vorstand wurden gewählt resp. wiedergewählt die Kollegen Opitz, Marke ntien, Heidmüller, Brück ner, H. Grund ge her; als nächster Versammlungsort wurde einstweilen Doberan ins Auge gefaßt. — Nach dem um 3 Uhr erfolgten Schluß der Versammlung vereinigte ein gemeinsames Mahl die Kollegen noch zu fröhlicher Tafelrunde, deren Stimmung, durch Tischreden und Trinksprüche erhöht, die Teilnehmer während zweier Stunden in unge zwungener Geselligkeit fesselte. Ein trotz eintretenden Regens durchaus genußreich ver laufener Spaziergang durch das altertümliche Rostocker Tor in die Haidberge und zum Kurhause brachte köstliche Ausblicke in die noch fast frühlingsgrüne Landschaft. Man sah von der rechts beim Kurhause liegenden Anhöhe über den Teterower See hin weg im Peenetal entlang bis zur Stadt Neukalen, rechts Land Hardt mit dem Pohnstorffer Berg und dem mit Aussichtsturm gezierten Harkenberg. Vor dem Auge entrollte sich ein durch seine schöne Gruppierung ungemein reizvolles Landschaftsbild. Man konnte nicht umhin, aufs neue zu bekennen: unsere mecklen burgische Heimat ist doch reich an landschaftlichen Schönheiten und steht keiner anderen Gegend Deutschlands nach. Nach fröhlicher Rückwanderung fuhren die mecklenburgischen Buchhändler, er füllt von dem Gefühle der Befriedigung über den in Teterow verlebten Tag, mit den Abendzügen heimwärts. Jahresbericht. In das mit heute beendete Vereinsjahr trat unser Kreis verein mit 37 ordentlichen und 14 außerordentlichen Mitgliedern ein und beschließt es mit^35 resp. 15. — Zwei Mitglieder, die Kollegen E. B o l ck in ann - Rostock und E. Thaden - Ware«, haben Mecklenburg verlassen, während Kollege Schum acher- Neukloster im Juni dieses Jahres einem schmerzhaften Leiden erlegen ist. Zum Gedächtnis dieses braven, treuen Kollegen bitte ich, sich von den Sitzen erheben zu wollen. — Neu ausgenommen ist Kollege E. Erichson, Besitzer der Hinstorffschen Buch druckerei und Verlagsanstalt in Rostock, und als außerordentliches Mitglied Kollege Daniel H e m p e l in Schönberg. Dem Kollegen Albert Jülich, in Firma Ludwig Trutschel's Musikalienhandlung in Rostock, haben wir zum 50 jährigen Be stehen seiner Firma schriftlich unsere Glückwünsche ausgedrückt, dem Kreisverein Hannover-Braunschweig zu seinem 25 jährigen Stiftungsfeste unsere herzlichste Gratulation übersandt. Etwa 220 Eingänge, gegen 150 Ausgänge haben im Laufe des letzten Vereinsjahres durch den Vorstand ihre Erledigung erfahren. Leider hat sich wieder die auch in den Vorjahren bemerkte Tatsache bestätigt, daß die durch die Leipziger sogenannten Buch binder-Kommissionäre versorgten, außerhalb unserer Vereinigung stehenden als Wiederverkäufer zu bezeichnenden Geschäfte in Unkenntnis der buchhändlerischen Vereinbarungen und Ver kaufsbestimmungen vielfach unerlaubten, ja selbstmörderisch hohen Rabatt an das Publikum geben. Besonders in kleinen Städten, für den Handel mit Büchern an sich schon so wenig ergiebige Gebiete, wuchert lebhaft die Pest des Rabattgebens weiter. — Nicht immer ist Remedur zu schaffen, und dem Vorstande erblüht meist aus solchen zu seiner Kenntnis gelangenden Fällen um ständliche und unerquickliche Korrespondenz. — Eine kleinstädtische Firma gab zwar zu, lOo/g Rabatt gewährt zu haben, verweigert jedoch die Einstellung dieser unstatthaften Schleuderei unter der Motivierung: »Schaffen Sie uns (d. h. den Wiederverkäufernj erst gleiche Rechte, dann übernehmen wir auch mit Ihnen die gleichen Pflichten«! Eine Bitte an den Leipziger Lieferanten um Einwirkung auf diesen seinen Kommittenten blieb zunächst unbeantwortet, und erst nach dringend wiederholter Anmahnung kam der lakonische Bescheid: »Besagte Firma hat seit einiger Zeit einen anderen Kommissionär«. Welchen? Das haben wir nicht ermitteln können. Zwei andere, in einem Seminarorte domizilierte schleudernde Wiederverkäufer machten ihr ferneres Wohlver halten von der gleichen Zusage der Konkurrenten abhängig. Eine Einigung, die seitens des Vorstandes versucht wurde, ist bis heute nicht zu erzielen gewesen. — Wären diese Firmen Mitglieder unseres Kreisvereins, so wäre es ohne Schwierigkeit möglich, sie zu ihrer Pflicht zurückzuführen. — Auch in Schwerin hat eine nicht zum Kreisverein gehörende Firma in Zeitungsannoncen öffentlich Rabatt angeboten, sagte aber auf entsprechendes Vor halten für die Folge die Unterlassung solcher Anzeigen zu. Ein ganz außerordentlich sorgfältig abgefaßter Fragebogen über Vorschläge zur Besserung der Lage des Sortiments ward uns in zehn Exemplaren von der Geschäftsstelle des Börsenvereins zur Verteilung an unsere Mitglieder übersandt. — Wir erbaten Beantwortung und Zustellung der ausgefüllten Bogen bis zum 9. Juli vorigen Jahres, erhielten jedoch nur drei Exemplare sach gemäß erledigt zurück. Ein wider Erwarten schlechtes Resultat, welches uns sehr deprimierte. — Hier war nun doch Gelegenheit gegeben, daß jeder denkende Kollege seine Erfahrungen, Wünsche und Besserungsvorschläge aktenmäßig niederlegen konnte! — Doch die Gewohnheit, andere für sich arbeiten zu lassen und von oben alles Heil zu erwarten, hielt die betreffenden Herren Kollegen gefangen und ließ sie in ihrer Reserviertheit beharren. — Die Durcharbeitung aller beantwortet eingereichten Fragebogen ist von den Herren Or. Ehlermann, K. W. Hiersemann und F. Lomnitz im Aufträge des Börsenvereins geschehen. Besonders erstgenannter Herr hat mit großer Sorgfalt und dankenswertem Fleiß das ungeheure Material gesichtet und in übersichtliche Zusammen stellung gebracht, — so für spätere gesetzgeberische Arbeiten im Buchhandel unschätzbare Grundlagen schaffend. Soweit er je-
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