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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 18.02.1926
- Strukturtyp
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- 1926-02-18
- Erscheinungsdatum
- 18.02.1926
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- Deutsch
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gliederpreis: Die SeUe 0.50^l.6.140.—^ S. 78.- " ' — . - - - ^ 6. 4c>.— — Illustnlvnlvn T^sIIi (nur ungeteilt) 140.—Ädrige Selten: . . . , . - , S5.- K6. 35.- «Nichtmitgl. I.S. (nurungot.) 2S0.—eauines.iowie-Preissteigerungen, auch ohne besond. Witt, lm 1 «brl^s z'ovK^ ^0^ 6^130^^l. ^S^.-^l.UEinzslfallssderzeitvorkeh^-bDewers-iLLrf.-Sri, Leipzig, i Nr. 41 (N. 22). Leipzig, Donnerstag den 18. Februar 1926. 93. Jahrgang. Redaktioneller Teil. Autoren, Verleger und Sortimenter in Frankreich. Während jetzt in Frankreich die Lage des Büchermarktes besser ist denn je, während sowohl die Zahl der Verleger wie auch diejenige der Sortimenter ständig zunimmt — eine Zu nahme, die ihr relatives Maximum noch lange nicht erreicht zn haben braucht, da Frankreich im Vergleich zu anderen Staaten in der Bücherproduktion noch weit zurück sein soll -—, in dieser gleichen Zeit also ist die anscheinend paradoxe Tatsache zu ver zeichnen, daß die französischen Schriftsteller nicht nur mehr denn je über ihre schlechte materielle Lage klagen, sondern auch vom Klagen zur Tat gewissermaßen übergehen. Als eine solche Tat kann man den »Offenen Brief an Herrn Raymond Poiucarö, ehemaligen Präsidenten der Republik und Mitglied der Lisäemis krsv«»iss, über die klägliche Lage der Schriftsteller Frankreichs« bezeichnen; der Verfasser dieses »Offenen Briefes« ist Herr G a br i« l A l P ha u d , der Leiter der auf sechs bis acht Seiten in großem Format und mit vielen Illustrationen erschei nenden Theater-, Kunst-, Kino- und Literatur-Zeitung »Lomoeckia«. Dieser Brief oder Appell ist recht umfangreich; bis jetzt sind jeweils an erster Stelle in zwei Nummern der »Lomvoclis» je vier Spalten erschienen, weitere Fortsetzungen sollen folgen. Immerhin, die jenigen Punkte, die auch für den deutschen Verleger meines Er achtens von großen, Interesse sind, wurden in diesen beiden ersten, und vornehmlich im zweiten Artikel, schon behandelt; dieser zweite Artikel gibt aber auch, wie man sehen wird, einen guten Einblick in die technischen und finanziellen Verhältnisse des Verlages in Frankreich. Eine ausführlichere Wiedergabe der hauptsächlichsten Punkte scheint Mir deshalb geboten. Es ist selten, daß so klar und offen von Dingen gesprochen wird, die im allgemeinen der Kenntnis weiterer Kreise verborgen bleiben. Es mag noch einleitend erwähnt sein, warum dieser »Offene Brief» gerade an Herrn Poincars gerichtet worden ist. Poli tische Erwägungen spielen in Frankreich bei der Erörterung solcher, und vor allem literarischer Probleme keine große Rolle. Um das politische Ansehen des Herrn Poincarö steht es jetzt in Frankreich nicht gerade am besten, ich weise nur als Illustration darauf hin, daß kürzlich der Roman »Bella« erschien, dessen Ver fasser der sehr geschätzte Schriftsteller Jean Girandoux ist, im Haupt- oder Nebenberuf höherer Beamter des Auswärtigen Amtes, und daß dies Werk einen mit außerordentlichem Eifer gegen Herrn Poincarö, gegen seine Politik und gegen seine Person unternom menen Angriff darstellt. Aber Herr Poincarö ist nicht nur Poli tiker, sondern auch Schriftsteller, er gehört der ersten Akademie Frankreichs an, er ist fernerhin ein berühmter Advokat, und über gibt inan ihm einen »Fall», so hat man ihn wohl sehr guten Händen übergeben. Im übrigen hat Herr Poincarö schon früher den französischen Schriftstellern und Journalisten, seinen Kollegen, seine Unterstützung ihrer Forderungen in den beiden Kammern zugesagt, aber es sei »besser, meinte dieser kluge und gewandte Jurist, diese Forderungen vorher genau zu formulieren. Zu dieser in der Tat notwendigen Formulierung wird es nun in den näch sten Tagen schon kommen, und dies um so eher, als jetzt sämtliche großen Schriftsteller-Organisationen einerseits, von der höchst ehrenwerten und «in wenig alt gewordenen »8voistö -los 6sus cke Usttees- (gegründet l838> bis zu den jüngsten, stark angrciferischcn Syndikaten, so etwa das »8vn(!ieat ckea romaooiers« (1924) oder die große »Lonköctöration ckos Iravaittours inteltoetuels«, und an dererseits auch die Verleger und Herausgeber der Zeitungen Stel lung genommen zu haben scheinen. Kurz, inan ist schon auf marschiert oder eben im Begriff, aufzumarschieren. Hier sei von vielem Beachtenswerten dieser Auseinandersetzung abgesehen, ich werde mich auf dasjenige beschränken, was ganz speziell für de» deutschen Buchhändler von Interesse »sein wird. Entsprechend dem von Herrn Alphaud durchgehend ange schlagenen, überaus höflichen und verbindlichen Ton wird in diesen, »Offenen Brief» gleich von Anfang an festgcstellt, daß die Verleger weder die Feinde noch die Gegner der Schriftsteller sind; ein Vorurteil gegen die »llommes cke Iwttres«, gegen die Literaten bestehe also nicht, und es dürfe ein solches auch nicht bestehen, man sei gegenseitig auf sich angewiesen. Im Gegenteil, sowohl die Verleger als auch die Leiter der Zeitungen brächten der schlechten materiellen Lage der Schriftsteller und Journalisten große Anteilnahme entgegen. Dann führt Herr Alphand die hauptsächlichen Argumente der Verleger an, es sind folgende: In wirtschaftlicher Hinsicht untersteht die literarische Pro duktion wie jede andere dem Gesetz von Angebot und Nachfrage. Jede Woche werden den großen Verlagen zehn bis dreißig neue Manuskripte angcboten, von denen im Durchschnitt zivei etwa an nehmbar sind. Es herrscht Überproduktion und über fülle in bedauerlicher Weise, bei mittelmäßiger Qualität —, es ist dies die Folge der zu starken Verbreitung der Allgemein bildung. Es gibt zu viele Literaten und zu wenig gute Roman ciers, gute Historiker, gute Kritiker, gute Dramatiker und Journa listen. Der Verleger sieht sich folgenden Personen gegenüber: den, Papierhändler, dem Drucker, dem Buchbinder, dem Sortimenter, den verschiedenen Propaganda-Organen (Zeitungen, Zeitschriften, Plakaten, besonderen Reklamestellen), ferner muß er die Betriebs kosten seiner eigenen Firma, die Transportkosten und die Autoren- honorare mit in Betracht ziehen. Hierbei sei ganz von jenen Fällen abgesehen, in denen der Verleger zugleich der Bankier seiner Lieferanten, seiner Autoren oder seiner Sortimenter ist. Nachstehend die Detaillierung der H c r st e ll u n g s k o st e n für einen normalen Roman von etwa 256 Seiten bei einer Auf lage von 5V00 Exemplaren, wie dies bei Autoren von mittel mäßiger Beliebtheit der Fall ist: Druck usw. 4500 Franken Papier etwa 2000 Franken Broschieren 1700 Franken Umschlag 400 Franken insgesamt also 9200 Franken für 5000 Exemplare, sodaß das einzelne Buch aus 1.85 Franken zn stehen kommt. Hier zu sind zu addieren: Autorcnhonorar <0.75—1.15 je Stück) 1.— Kranke» Propaganda im Durchschnitt je Stück 1.— Franken Rabatt für die Sortimenter, im Durchschnitt 37 3.30 Franken Allgemeine Betriebsunkosten, mindestens 25?L 2.25 Franken insgesamt 8.40 Franken 221
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