Künftig erscheinende Bücher. Börsenblatt s. d. Lisch». Buchiiartdel. 7771 ständigen Aufforderungen aus den Leserkreisen des „erotischen Elements in der Karikatur", für ihn zu einer zwingenden Notwendigkeit, als ihn seine ununterbrochenen Studien auf dem Gebiete der Sittengeschichte nicht nur zu einer tieferen Einsicht in das Wesen dieser Fragen führten, sondern ihn auch zu der Überzeugung kommen ließen, daß ohne die Darstellung und Begründung der großen immanenten Gesetze des gesamten künstlerischen Schaffens dem Werke immer noch seine letzte und wichtigste Grundlage fehle. Diese Grundlage hat Fuchs nun im Laufe der letzten drei Jahre aufgebaut, und zwar in der Skizzierung einer „Naturgeschichte der Kunst" und in einer Analyse des „Lebensgesetzes der Kunst" — das ist das Ergebnis, zu dem ihn die Weiterführung der Grundgedanken des „erotischen Elements in der Karikatur", ihre Anwendung auf die ernste Kunst leitete. War ehedem die Schilderung die Hauptsache, so wurde es jetzt die Entwicklung und Darstellung der Gesetze. Es hätte sich nun darum handeln können, diese neuen Ergebnisse allein vorzuführen. Aber diese neue Grundlage führte von selbst zu mancherlei Revisionen und wichtigen Erweiterungen des erotischen Elements in der Karikatur, somit wäre ohne dieses die neue Arbeit nur unvollendetes Stückwerk geblieben. Denn wie der zweite Teil den ersten voraussetzt, so bedingt der erste den zweiten als Ergänzung. Die Karikatur ist ein absolut untrennbarer Bestandteil der gesamten Kunstgeschichte, und beide Teile gehören vor allem da zusammen, wo es sich um die Entschleierung der Zusammenhänge des künstlerischen Schaffens mit der Gesamtkultur handelt, um die Gesetze, die Inhalt und Form der Kunst bedingen. So entstand das vorliegende Werk, das somit etwas ganz Neues geworden ist. Ist der Inhalt des ersten Buches „Das erotische Element in der ernsten Kunst" durchweg neu, so ist im zweiten Buche selbstverständlich der alte Kern erhallen geblieben. Aber in welchem Llmsang auch hier das Neue hinzutritt, erhellt daraus, daß es kaum eine Seite der früheren Arbeit gibt, die nicht durch kürzere oder längere Einschaltungen — insgesamt rund 200! — eine Erweiterung oder Vertiefung erfahren hätte. Ganz abgesehen von den unzähligen kleineren Korrekturen. Das gleiche gilt vom Bildermaterial. Enthält der erste Teil von den darin vorgesührten 100 Ab bildungen nur knapp anderthalb Dutzend, die schon im „erotischen Element in der Karikatur" enthalten gewesen sind, so weist auch der zweite Teil in jedem einzelnen Kapitel illustrativ eine große Erweiterung oder Verschiebung aus. Es ist auf eine Reihe Bilder verzichtet worden, die nach reiflicher Überlegung sich entweder als entbehrlich erwiesen oder sich durch charakteristischere Proben ersetzen ließen, andererseits wurde die Bilderzahl in jeder Richtung vermehrt. Das Gesamt resultat ist, daß den 234 Illustrationen der ersten Bearbeitung dieses Werkes heute rund 350 gegenüberstehen, wovon rund 200 neu sind. So übergeben wir denn dieses einzigartige Werk der Öffentlichkeit, freilich wiederum in begrenzter Weise. Wir wollen es — um ein Paradoxon zu gebrauchen — der Öffentlichkeit übergeben mit Ausschluß der Öffentlichkeit. Wir wollen der Wissenschaft die Möglichkeit geben, die Er kenntnisse der Forscherarbeit von Eduard Fuchs zu prüfen, zu verwerten und im Dienste der Wissenschaft auszubauen, aber wir wollen auch nach wie vor jede Spekulation aufs strengste ver mieden sehen, die immer mit einer derartigen Publikation getrieben werden kann. Llnd dies nicht zuletzt aus Achtung vor der hier geleisteten Arbeit. Das Werk wird nur gebunden und nur gegen bar abgegeben. Für die Jugend ist es nicht bestimmt. Als Abnehmer dürfen nur gereifte Männer in Frage kommen: Historiker, Kultur- Historiker, Sammler und die Bibliophilen sowie Bibliotheken jeder Art. Einen ausführlichen illustrierten Prospekt versenden wir Mitte August. Vom gleichen Termin an stehen auch Prospekte fürs Publikum zur Subskription zu Diensten. Wir bitten, schon jetzt zu verlangen, da die Auflage nicht sehr groß ist. Hochachtungsvoll A. Hofmann öc Comp. Berlin S.W., 68.