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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 21.01.1918
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1918-01-21
- Erscheinungsdatum
- 21.01.1918
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Saxonica
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Redaktioneller T^l. ^ 17, 21. Januar 1918. Zur Erläuterung der angestellten Maßnahmen wird auf folgen des hingewiesen. Aus den Erhebungen der Kriegsamtstelle ist weder eine Beeinflussung noch Zwangsbestimmung in bezug auf die Arbeits kräfte zu erwarten; sie dienen lediglich dazu, die außerordentlichen Schwierigkeiten, die sich aus den verschiedensten Jnteressennotwendig- keiten bei der Demobilmachung ergeben werden, zu verringern. Dazu ist es nötig, daß sich alle Betriebe in ihrem eigenen Interesse schon jetzt wirklich ernst mit der Frage befassen, wieweit sie nach Beendigung des Krieges ihren bisherigen Personalbestand an männlichen und weib lichen Arbeitskräften vergrößern oder verkleinern wollen. Bei Er wägung dieser Frage sind u. a. nachstehende Gesichtspunkte zu berück sichtigen: 1. Groß- und Kleinhandel werden nach erfolgtem Friedensschluß hoffentlich in tunlichst kurzer Frist von den jetzigen Einschränkungen befreit werden und danach bestrebt sein, ihren früheren Geschäftsum fang möglichst bald wieder zu erreichen. 2. Es muß beizeiten überlegt werden, wie man in erster Linie den heimkehrenden Soldaten ihre Stellung wieder frei machen kann, ohne dabei die bisherigen Ersatzkräfte (Kriegsbeschädigte, Franen usw.) in unnötig schroffer Weise abzustoßen. 3. Für die deutschen Heeresangehörigen, die sich in feindlicher Ge fangenschaft befinden und naturgemäß sich erst später nm Arbeit be werben können, muß eine genügende Arbeitsgelegenheit bereit gehalten werden, was vor allem dort in Frage kommt, wo das Geschäft viel leicht nicht gleich wieder in vollem Umfange ausgenommen werden kann. 4. Zurzeit etwa beschäftigte Hilfsdienstpflichtige dürften in der Stärkeberechnung des Personals abznsetzen sein, insoweit nach Be endigung des Krieges mit ihrem alsbaldigen Abgang gerechnet wer den mnß. Dasselbe mnß mit den beschäftigten Kriegsgefangenen ge schehen, da diese bei Kriegsende sehr bald abgeschoben werden. Unter Beobachtung dieser Richtlinien werden die Handelsver einigungen ersucht, ihren Mitgliedern mit tunlichster Beschleunigung bekanntzugeben, daß sie im Bedarfsfälle den von der Kricgsamt- stelle herausgegebenen Fragebogen unmittelbar von dieser zu beziehen und ihn nach Erledigung an sie zurückzusenden haben. Sehr er wünscht wäre es, wenn die Vereinigungen auch die ihnen nicht als Mitglieder angcschlossencn Berufsgenosscn auf die Angelegenheit Hin weisen würden, damit auch sie sich in der gedachten Weise nm den Fragebogen bemühen können. Zum Schluß wird noch ausdrücklich erklärt, daß zwar diese Vor arbeiten für die Demobilmachung ihres Umfangs und ihrer Schwie rigkeiten wegen sofort in Angriff genommen werden müssen, daß cs aber ganz unrichtig wäre, sie irgendwie mit einem etwa in Kürze be vorstehenden Kriegsende in Verbindung zu bringen. Posischcckverkchr. — Bei Briefen usw. mit Nachnahme kann der Absender statt der blauen Nachnahmezahlkarten mit Klcbelciste auch die den Nachnahmekarten anhängenden hellrotbrannen Zahlkarten ver wenden. Die Postscheckämter geben diese Zahlkarten — ohne die Nach nahmekarten — als Vordruck 8U zu 5 Pfg. für 5 Stück ab. Der Ab sender hat die Zahlkarten durch kreuzweises Umschnüren an der Sen dung zu befestigen. 79 Milliarden Postscheckvcrkchr. — Der Postscheckverkehr im Reichs-Postgcbietc hat sich 1917 recht erfreulich entwickelt. Die Zahl der Postscheckkunden ist von 148 918 Ende 1916 um 40 514 auf 189 432 Ende 1917 gestiegen. Ihr Guthaben hat von 465 Millionen Mark Ende 1916 auf 726 Millionen Mark Ende 1917, also um rund 260 Millionen Mark zugenommen. Der Gesamtumsatz betrug 97,146 Mil liarden Mark, d. s. gegen das Vorjahr 33,664 Milliarden Mark oder 53 v. H. mehr. Bargeldlos wurden 72,318 Milliarden Mark oder 74,4 v. H. des Gesamtumsatzes beglichen. Anträge auf Eröffnung eines Postscheckkontos sind bei jeder Postanstalt erhältlich. NrionlllualvttMek Gestorben: am 12. Jan. in einem Sanatorium, wo er Heilung von einem sich im Felde zugezogencn Leiden suchte, Herr Verlagsbuchhändler Theodor Gersten berg, Inhaber der Firma Theodor Gcrstenberg, vorm. Richard Sattlers Verlag, Leipzig, im besten Mannesaltcr von 31 Jahren. Der Verstorbene machte sich nach voranSgcgangener längerer Gc- hilfenpraxis in Leipzig und auswärts durch Übernahme des kleinen Richard Sattlerschcn Verlages in Leipzig am 1. April 1912 selbständig, gab dem Unternehmen sogleich eine bestimmte Richtung, die er in Len sechs.Jahren seiner verlegerischen Tätigkeit zielbewußt beinhalten hat. Auf dem Gebiete der schönen Literatur hat er trotz seiner leider nur kurzen Selbständigkeit beachtenswerte Erfolge erzielt. Seine vie len Freunde im Buchhandel werden bedauern, daß es dem liebens würdigen Menschen vom Schicksal nicht vergönnt sein sollte, sich sei nem so aussichtsvvll begonnenen Lebenswerke länger zu widmen, und ihm ein freundliches Gedenken bewahren; ferner am 12. Januar nach kurzem Leiden im Alter von 61 Jah ren Herr Buchhändler Esteban d'Oleire in Frank furt a. M. Geboren in Veracruz in Mexiko, erlernte er den Buchhandel in Theodor Schulzes Buchhandlung in Hannover, war dann bei Moritz Abendroth in Frankfurt a. M. tätig und kaufte von der Firma Trllb- ner in Straßburg im Jahre 1889 die dortige Akademische Buchhandlung, die bis zum Jahre 1908 seinen Namen führte. Im Jahre 1906 ver kaufte er dieses Geschäft und zog sich nach Frankfurt a. M. zurück. Bei Ausbruch des Krieges übernahm er für einen ins Feld gezogenen Kol legen die Leitung von dessen Geschäft. Die vielen Kollegen, die mit ihm während seiner reichen Tätigkeit zu tun hatten und ihn kennet» lernten, werden sich seiner stets als eines ehrenwerten Buchhändlers am 13. Januar in Neumünster nach kurzer schwerer Krank heit im 70. Lebensjahre der Buchhändler Herr Hermann S ch m t d t. Der Verstorbene war von 1879—1913 Inhaber der A. Schmale- schcn Bnchhandlung in Schwerin und hatte auch nach Übergabe des Ge schäftes seinen Wohnsitz in Schwerin beibehalten. Durch die Kriegs- zcit wurde er nach Neumünster geführt, wo er einen ins Feld gerück ten Kollegen vertrat. So ist er mitten in seiner beruflichen Tätigkeit gestorben. Schmidt war ein tüchtiger, kenntnisreicher Mann, wohl- gclittcn bei seinen Kollegen und gern vom Publikum bei Bücherein käufen um Rat gefragt; am 15. Januar nach längerem Leiden Herr Justus Pape, In haber der Herold'schen Buchhandlung in Hamburg, im 67. Le bensjahre. Der Buchhandel betrauert in dem Hinscheiden dieses kerndeutschen, selbstsicheren Mannes einen seiner tüchtigsten und kenntnisreichsten Vertreter, der Börsenverein und die ihm angcschlossenen Vereine, be sonders der Bnchhändlerverband »Kreis Norden« und der Hamburg- Altonaer Buchhändlcrverein, einen energischen, zielbcwußten Ver fechter ihrer Interessen, das Börsenblatt einen allezeit hilfsbereiten Mitarbeiter und Förderer seiner Aufgaben. Auf sein Leben und Wir ken, das noch lange zurlickleuchten wird, in einer späteren Nummer- näher einzugehe,i, wird uns eine selbstverständliche, wenn auch schmerzliche Pflicht sein. Earl Brliuncr f. — Am 17. Januar ist der Kunstmaler Earl Brünner, seit 1888 Professor an der Kgl. Kunstgewerbeschule in Kassel, im 71. Lebensjahre in seinem Landhäuschen in Wilhelmshöhe gestorben. Brünner war von großer Vielseitigkeit und sowohl als Landschafter wie als Porträt-, Figuren- nnd Genre-Maler, ferner anch als Illu strator und Kunstgewerbler geschätzt. Sein Anatomiewerk, in dem er sich auch als Schriftsteller betätigte, fand allgemeine Anerkennung. Markus Landau f. — In Wien ist der Literarhistoriker und Pu blizist Or. Markus Landau im 81. Lebensjahre gestorben. Seinen lite rarischen Namen verdankte er seinem Werke »Die Quellen des Dcka- merone« (1869), dem sich »Beiträge zur Geschichte der italienische» Novelle« (1875), eine Biographie Boccaccios (1877), eine umfassende Geschichte der italienischen Literatur im achtzehnten Jahrhundert (1895) und andere historische und literarhistorische Werke anschlossen. Bernhard Weiß s. — Am 14. Januar ist in Berlin der Senior der Berliner theologischen Fakultät, Wirk!. Geh. Rat Professor l)r. Bernhard Weiß, nach kurzer Krankheit in» 91. Lebensjahre gestorben. Weiß' wissenschaftliches Arbeitsfeld war die neutestamcntliche Theo logie, über die er eine stattliche Reihe von Einzeluntersuchungen und zusammenhängenden größeren Werken veröffentlicht hat, unter denen nur das in zahlreichen Auflagen verbreitete »Lehrbuch der biblischen Theologie des Neuen Testaments«, das »Leben Jesu«, das »Lehrbuch der Einleitung in das Nene Testament« und »Jesus von Nazareth« genannt seien. Über seine vielseitigen Beziehungen zum Buchhandel hat sich der greise Gelehrte anläßlich seines 90. Geburtstages im Bör senblatt 1917, Nr. 136, geäußert. Verantwortlicher Redakteur: Emil Thomas. — Verlag: Der Bvrsenveretn der Deutsche« Buchhäudler zu Leipzig, Deutsches Vuchhäudlerhau». Druch: Na mir » S* m a n n. Sämtlich tu Leipzig. — Adresse der Redaktion und Expedition: Leipzig, Gerichtsweg 2S tBuchtzäudlertzanSj. 40
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