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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 13.11.1926
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- 1926-11-13
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- 13.11.1926
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Söhne Friedrich (II), Klemens und Karl ab. Die Organisations- und Arbeitskraft des alten Pustet war jedoch noch so lebhaft, daß er sich noch in verschiedenen neuen Unternehmungen betätigte. Am 6. März 1882 schied der Gründer der Firma im hohen Alter von 84 Jahren, aber im Vollbesitz seiner geistigen Kräfte, aus dem §Le<en. Friedrich (II), der bereits seit 1856 im väterlichen Geschäft tätig war, setzte das Werk in würdiger Weise fort. Der tragenden Grund lage seiner ganzen Verlagstätigkeit entsprechend, d. i. der strengen Kirchlichkeit, schuf er um den liturgischen und kirchenmusikalischen Kern seines Verlags einen Mantel von wissenschaftlichen theologi schen Veröffentlichungen, deren Krönung eine mustergültige lateinisch- deutsche Ausgabe der Hl. Schrift ward; so die Übersetzungen der großen spanischen Mystiker, der heiligen Theresia und des heiligen Johann vom Kreuz, ferner die großen lateinischen Handbücher von Jungmann, Klevtgen, Wilmers, Pöronne usw. Auch das, was der Verlag an allgemeiner und schöner Literatur erzeugte, ist populär geblieben, aber im besten Sinne des Wortes. Im Jahre 1858 wurde Friedrich (II) durch Papst Pius IX. zum l'vpograpkuZ ^p03tolieu3 ernannt. Eine weitere Errungenschaft für die Firma bedeutete das für 30 Jahre geltende Privileg für den Druck von Choralbüchern. Auf vielen Ausstellungen — Paris, Rom, Wien, München, Chicago usw. — wurden der Firma Preise zuteil. Blieb auch die Liturgie der haupt sächlichste Zweig des Pustet'schen Verlags, so pflegte er doch auch die übrigen Gebiete der Theologie: Asketik, Hagiographie, Moral und Pastoraltheologie, Katechetik, Dogmatik, Homiletik, biblische Wissen schaft und Kirchengeschichte. Ebenso nahm er pädagogische und volks bildnerische Schriften auf, wie auch gute Belletristik. So bilden z. B. die bunten beliebten Hausschatzbücher einen wertvollen Beitrag zur gesunden Volksliteratur. Eine erfreuliche Tat war die 1874 erfolgte Gründung des »Deutschen Hausschatzes«, der später mit der Zeitschrift »Sonntag ift's« vereinigt wurde und unter der Leitung von vr. A. Heilmann einen schönen Aufstieg nahm. Ein ebenso begrüßenswertes Unternehmen bedeutete die Herausgabe des »Regensburger Marien kalenders--, der bereits 61 Jahrgänge zählt. 1V02 starb Friedrich Pustet und hinterließ das große Erbe seinem Sohne Friedrich (Hl), der in den Bahnen seiner Vorgänger das Unternehmen zu neuen Erfolgen leiten konnte. Durch ein päpstliches Dekret wurde ihm am 10. März 1924 in gebührender Einschätzung der großen Verdienste um Liturgie und Verbreitung katholischer Literatur das Komturkrcuz des päpst lichen Ritterordens vom hl. Gregor dem Großen verliehen. Im Jahre 1920 vereinigte Friedrich (III) Pustet sein Unternehmen mit dem Ver lag Josef Kösel in Kempten. In diesem Zusammenhänge sei auf den 333 Jahre zurückliegenden Ursprung des Hauses Kösel hingewiesen. Er führt auf die fürstübtliche Druckerei vom Jahre 1593 zurück, die durch ihre liturgischen Drucke sich zu ihrer Zeit Namen und Ruhm erwarb. Die Vereinigung der beiden Verlage .ermöglichte es, das bisher schon großzügige Programm noch umfassender und intensiver zu gestalten. Aus Anlaß seines Jubiläums hat der Verlag Friedrich Pustet eine schöne Festschrift: vr. H. Bohatta, Liturgische Drucke und< liturgische Drucker« herausgegeben, die noch an anderer Stelle ge würdigt werden wird. Jubiläumsfeier bei C. G. Boerncr in Leipzig. — Der Abend des 10. November vereinigte anläßlich des 100jährigen Bestehens die Freunde und Auktionsgäste der Jubelfirma C. G. Boerner zu einem Essen im Hotel Astoria in Leipzig. Unter der stattlichen Zahl der erschienenen Gäste bemerkte man viele Kunstgelehrte von Ruf und die Direktoren der -großen Kupferstichkabinette usw. Besonders stark vertreten waren die Kunsthändler des In- und Auslands. Ferner hatten sich viele Kunstfreunde, die schon mitunter seit Jahrzehnten in regem Geschäftsverkehr mit der Handlung stehen, eingefunden. An bekannten Persönlichkeiten seien u. a. genannt Geheimrat Professor vr. Lehrs, Geheimrat Professor vr. Friedländcr, Gehcimrat vr. Volk- nrann, Professor vr. Geisberg, vr. Zoege von Manteuffel, vr. Kirstein, der Direktor der Leipziger Akademie Professor Tiemann. Es ließen sich noch viele klangvolle Namen auffllhren, doch fehlt an dieser Stelle der Platz. Herr Hans Boerncr begrüßte seine Gäste in kurzen schlichten Worten, die von Hern Geheimrat Professor vr. Lehrs in humorvoller Weise erwidert wurden. Seine Worte bestätigten wiederum das ver trauensvolle Verhältnis zwischen der Kunstwelt und der Jubelfirma. Nach dem köstlichen Mahle, das sich bis in die Mitternachtsstunde hin zog, tauschten die Gäste bei Mokka und guten Zigarren in zwanglosen Gruppen ihre Erlebnisse nach dem ersten Tage der dreitägigen Ver steigerungsschlacht aus. Manche amüsante Geschichte von der Art der Erwerbung dieses oder jenes Blattes wurde erzählt. Interessante 1358 Aufschlüsse, wie die einzelnen Liebhaber ihre Sammlungen anzulegen und auszubauen pflegen, konnte man vernehmen. In höchster Be geisterung hörte man die einzelnen Liebhaber über die von ihnen er worbenen Schätze sprechen. Erst spät nach Mitternacht verließen die Gäste, voll des Lobes und Tankes, die gastliche Stätte. Bücherausverkäufe. — Diese Notiz im Bbl. Nr. 250 ist dahin richtigzustellen, daß die Firma Hubert Hecker in Saarbrücken wohl ihre Buch- und Musikalienabteilung aufgibt, aber die Zeit schriftenabteilung und ihre Papier- und Schreibwarenhandlung weiter zuführen beabsichtigt. Beendete Geschäftsaufstchten. — Die zur Abwendung des Kon kurses über das Vermögen der Firma Prange'sche Buchhand lung in Kolberg angeordnete Geschäftsaufsicht ist nach Rechts kraft des Beschlusses, durch den der Zwangsvergleich bestätigt ist, be endigt. Kolberg, den 30. Oktober 1926. Amtsgericht. (Deutscher Neichsanzeiger Nr. 261 vom 8. November 1926.) Die Geschäftsaufsicht über das Vermögen des Hannes Wadenklee, Inhabers der Firma A. Stübers Buch- undKun st Handlung in Würzburg, Eichhornstraße 7, ist durch rechtskräftig bestätigten Zwangsvergleich beendigt. Würz bürg, den 3. November 1926. Gerichtsschreiberei des Amtsgerichts. (Deutscher Neichsanzeiger Nr. 262 vom 9. November 1926.) Kunstausstellungen und Vorträge. — Julius Brauer in Alten bürg i. Thür, zeigt im November zeitgenössische Graphik von Liebermann, Slevogt, Thoma, Kollwitz usw. Fernor sind Ge mälde von Münchner Meistern wie Halberg-Krauß, Nüdlsühli, von Plänckner, Marx, Jank usw. vertreten. —Die Galerie Neumann L N ierendorf in Berlin, Lützowstraße 32, veranstaltet zu Ehren von K a n d i n s k y, der am 10. Dezember sein 60. Lebensjahr voll endet, eine Jubiläums-Ausstellung seiner Werke und gibt damit einen Überblick über das gesamte Schaffen des Künstlers. Die Ausstellung umfaßt Gemälde, Aquarelle, Zeichnungen und Graphik. Sie wird am Sonntag, dem 14. d. M., vormittags 12^ Uhr, mit einem Vor trag von vr. Will Grohmann, Dresden, »Kandinsky und seine Kunst«, eröffnet werden. Ein reich illustrierter Katalog mit Beiträgen von Paul Klee, Fannina Halle, K. Dreyer und W. Grohmann liegt vor. — Der blinde Dichter Oskar Baum aus Prag liest am Dienstag, dem 16. November, abends 8 Uhr, in der Kunstausstellung Der Sturm in Berlin W 9, Potsdamcrstr. 134 s, aus eigenen Dich tungen. Am Mittwoch, dem 17. November, abends 8 Uhr, rezitiert N u d o l f B l ü m n e r Dichtungen von August Stramm und den Auto ren des Sturmkreifes an derselben Stelle. — Die November-Ausstel lung der Galerie Hans Goltz in München, Briennerstr. 8, zeigt Malerei und Photographie des Dessauer Bauhaus-Künstlers L. Moholy - Nagy. Ein Saal zeigt neue Gemälde von Georg Kars- Paris und Aquarelle von Josef Hendel, München. Vereinigung ehemaliger Schüler der Deutschen Buchhändler-Lehr anstalt zu Leipzig. — Der erste Gesellschastsabend der Vereinigung, der Sonnabend, den 30. Oktober 1926, stattfand, bedeutete einen vollen Erfolg. Der große Saal des Kttnstlerhauses vermochte die Erschie nenen nicht zu fassen, sodaß noch der kleine Saal dazugenommen wer den mußte. Der niedrige Eintrittspreis und die einen künstlerischen Erfolg versprechende Vortragsfolge hatten die beste Wirkung aus geübt. Die zu Beginn von einigen Herren vorgetragenen Musikstücke waren besonders durch das gute Zusammenspiel ein rechter Genuß. Der 1. Vorsitzende der Vereinigung, Herr Arno Hänel, richtete dann an die zahlreich Erschienenen ein herzliches Willkommen; mit be sonderer Freude begrüßte er das erst^Ehrenmitglied der Vereinigung, Herrn Studiendirektor Prof. vr. Frevel, und die anwesenden Herren des Lehrerkollegiums. Die Erwiderung des Herrn Studiendirektors Professor vr. Frenzel wurde mit großem Beifall ausgenommen; er bezeugte, wie innig Schule und Lehrerschaft mit der ehemaligen Schttlcr- schar noch heute verbunden sind. Herr Opernsänger Willy Bitterling brachte danach u. a. den Prolog aus der Oper »Bajazzo« von Leon- cavallo und die Ballade »Tom der Reimer« von Löwe zum Vortrag. Seine Darbietungen wurden mit großem Beifall ausgenommen, ebenso die formenschönen Tänze von Sittha Adler, die ihre Kunst in fünf Verwandlungen zeigte. Großen Erfolg erntete auch die Konzert sängerin Liesel Hänel mit ihren mit 'viel Geschmack vorgetragenen
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