Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 13.11.1926
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- 1926-11-13
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- 13.11.1926
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Opfer haben ihn nicht zu retten vermocht. Der deutsche Buchhandel hat damit einen Verlust erlitten, der vielen in seinen Reihen ganz besonders nahegeht. Weitesten Kreisen über Leipzig hinaus ist der Verstorbene gerade in letzter Zeit auch persönlich näher bekannt geworden durch die beiden Propagandistenkurse, die im wesentlichen seiner Anregung ihr Zustandekommen und seinem tätigen Interesse und seiner Hingabe an die Sache zu einem guten Teil ihr Gelingen verdankten. Dem Börsen- vcrcin hat vr. Klinkhardt wertvolle Dienste geleistet, schon 1921 in der sogenannten kleinen Valuta-Kommission, dann im Verwaltungsaus schuß des Deutschen Buchhändlerhauses, dem er seit 1922 angehörte und dessen Vorsitzender er seit 1924 war, sowie im Vereinsausschuß, dem er ebenfalls seit 1922 angeßörte und dessen stellvertretender Vor sitzender und Schriftführer er seit 1924 war. Im Jahre 1924 wurde er auch in den Ausschuß zur Reorganisation des Börsenvereins berufen. Außerdem war der Verstorbene Vorsitzender der freien Ver einigung Leipziger Verleger und seit der Gründung 1923 stellvertreten der Vorsitzender des Vereins Deutsche Buchhändler-Lehranstalt, über seine verlegerische Tätigkeit berichtete der Vorhof 1924 in seinem 1. Beiheft: »Der Verlag wurde im Frühjahr 1907 von vr. Werner Klinkhardt und vr. Georg Biermann gegründet und übernahm sogleich im Sinne seines Programms aus dem Verlag Hermann Seemann Nachf. jenen Teil von Werken kunstgewerblicher und kunstgeschichtlichcr Richtung, dessen wichtigster Mittelpunkt die »Monographien des Kunstgewerbes« waren, die in der Folge weiter ausgebaut, heute noch eines der Standardunternchmen des Verlages bilden. 1908 erfolgte sodann die Gründung der »Monatshefte für Kunstwissenschaft« und ein Jahr später des »Cicerone« (Halbmonatsschrift für Künstler, Kunstfreunde und Sammler), öle heute längst zu den führenden, europäischen Kunstzeit- schriftcn gehörten und speziell auch im Auslande weiteste Verbreitung haben. Durch diese beiden Zeitschriftennnternehmen war dem weiteren Ausbau des Verlags vor allem die Richtung nach der Seite der kunst geschichtlichen Literatur gewiesen. Rasch schlossen sich dieser Haupt gruppe, auf der auch heute noch in erster Linie die Bedeutung des Ver lages beruht, weitere verwandte Gruppen an. So eine für das Gebiet allgemeiner Kunstgeschichte mit dem großen-Monographien-Nnterneh- men der »Stätten der Kultur«, eine Gruppe »Goethe-Literatur«, in der im Verlaufe der Zeit eine Reihe der besten Bücher dieses Spezial gebietes erschienen sind, ferner eine Gruppe »Moderne Kunst« mit der Einzelreihe von Monographien über die führenden lebenden Künstler in Europa unter dem Gesamttitel: »Junge Kunst« und eine beson dere Verlagsabteilung »Länder und Völkerkunde«, die mit dem be kannten Werk des Herzogs Adolf Friedrich zu Mecklenburg »Ins innerste Afrika« eröffnet wurde. Innerhalb dieser Einzelgruppen voll zog sich weiter folgerichtig der Ausbau des Verlages. In der kunst- geschichtlichen Abteilung behaupten heute die »Meister der Graphik« neben vielen monumentalen und grundlegenden Einzelwerken einen Hauptplatz. Hier sind inzwischen auch die verschiedenen »Jahrbuchunter' nehmen« des Verlags bahnbrechend geworden, deren Wert vor allem auch im Ausland anerkannt ist. Für die moderne Kunst ist in diesem Sinne das »Jahrbuch der jungen Kunst« Sammelpunkt der modernen internationalen Kunstrichtung. Das von Ministerialrat vr. Ernst Gall geleitete »Jahrbuch für Kunstwissenschaft« das aus den früheren Monatsheften hervorging, betreut führend das Erbe Europas, ähn lich wie das von Georg Nicrmann neuerdings gegründete »Jahrbuch der asiatischen Kunst« Mittelpunkt der asiatischen Forschung ist. Zu diesen drei Standardwerken gesellt sich das von Herbert Kühn gegründete »Jahrbuch der prähistorischen und ethnographischen Kunst«, das ebenso wie die anderen Jahrbücher die Arbeit der führenden Gelehrten aller Länder auf seinem Gebiet vereinigt. Eines der zukunftsreichsten Spe- zialuntcrnehmen des Verlages versprechen die von Georg Biermann hcrausgegebenen »Handbücher der Kunstgeschichte« zu werden, die sich vielleicht einmal zu einer wirklich fundamentalen Bibliothek einer Weltkunstgeschichte auswachsen werden. Einen besonderen Ausbau über den Goethekreis hinaus hat in den letzten Jahren auch die literarhisto rische Abteilung besonders nach der bibliophilen Seite hin erfahren, die dokumentiert wird durch die »Klinkhardt-Druckc«, die als Muster von schlichten Qualitätsörucken in enger Zusammenarbeit mit der nahe stehenden Druckerei von Julius Klinkhardt entstanden sind und ans gebaut werden sollen. Die eminente Entwicklung gerade in den letzten Jahren hat 1923 die Umwandlung des Verlags in eine Kommandit- A.-G. notwendig gemacht, deren Inhaber heute vr. Werner Klinkhardt, Pros. vr. Georg Biermann und Hofrat vr. Victor Klinkhardt sind«. Außer dem hier genannten Verlag gehörte dem Verstorbenen noch der Verlag vr. Werner Klinkhardt, in dem er neuerdings vor allem populäre Werke aus dem Bereich der Naturwissenschaft pflegte. Mitten aus einem reichen Schassen und aus großen Plänen heraus hat ihn der Tod abgerufen. Sein tragisches Schicksal weckt allgemeines Mitgefühl und' sichert ihm ein langes lebendiges Gedächtnis; ferner: am 29. Oktober im hohen Alter von über 81 Jahren Herr Christian Wieck, Gründer der Fa. Chr. V. Wieck in Sch neide mühl (Grenzmark Posen-Westpreuhen). Der Verstorbene erlernte in Hamburg den Buchhandel und grün dete 1870 in Schneidemühl ein eigenes Geschäft. Als Offizier machte er den Feldzug 1870/71 mit. Später übernahm er als Neichsbankvorstand die Neichsbanknebcnstelle in Schneidemühl, die er über 33 Jahre leitete. 36 Jahre war er Stadtverordneter und hat in dieser Zeit sehr segens reich für die Stadt gewirkt. Seit Anfang der 70er Jahre ist er auch Pächter der Bahnhofsbuchhandlung gewesen. 1901 ging die Handlung und die Bahnhofsbuchhandlung in den Besitz seines ältesten Sohnes, Herrn Kurt Wieck, über. Todesnachrichten aus Literatur und Wissenschaft. — In Gautzsch bei Leipzig ist vier Wochen vor seinem 92. Geburtstage Angel ins Beuthien, der bekannte Verfasser plattdeutscher Romane, gestorben. — Robert Gragger, Professor der ungarischen Sprache und Literatur an der Berliner Universität, ist, erst 39 Jahre alt, gestorben. Er hat eine sehr fruchtbare literarische Tätigkeit entfaltet, die haupt sächlich die geistigen Beziehungen zwischen Deutschland und Ungarn behandelt. SprMlllll. Geschäftsgründung mit Diebesgut. Unter der Firma »Kurt Schnurbusch, Internatio nales Barsortiment, Leipzig, Hohen zollernst r. 1« hat der seit IVs Jahren bei mir beschäftigt gewesene Angestellte Schnur busch Geschäfte getätigt, die auf umfangreichen Durchstechereien be ruhten. Schnurbusch, der bei mir als Auslieferer tätig war und un beschränktes Vertrauen genoß, hat mich seit über einem Jahr um einen großen Teil der eingegangenen Bestellungen sowie der zur Be lieferung der Besteller nötigen Bücher bestohlen. Seine Diebstähle hat er nicht nur auf den Verlag, sondern auch auf die angeschlossene Sortimentsabteilung ausgedehnt. Die Bücher wurden zum Teil in umfangreichen Sendungen auf Teilzahlung verkauft. Den Bestellern teilte Schnurbusch mit, daß die bestellten Bücher beim Verlag Die Wölfe nicht lieferbar seien und ihm die Bestellung zur Ausführung über geben worden sei. Teilweise hat Schnurbusch sogar auf Briefbogen der bestohlenen Firma und mit gefälschter Unterschrift den Bestellern mitgeteilt, daß die bestellten Bücher zurzeit nicht lieferbar respektive beschlagnahmt seien, aber von der Firma Schnurbusch geliefert werden könnten, an die sich die Besteller wenden möchten. Eine überraschend vorgenommene Haussuchung förderte ein umfangreiches Lager mit vielen Hunderten von zum Teil umfangreichen und sehr wertvollen Büchern, die restlos gestohlen waren, sowie reichliche Korrespondenzen, zahllose an die Bestohlene gerichtete Bestellkarten und Briefe zutage. Das gesamte Adressen- und sonstige Material, z. B. Karteikarten usw., welches zur Gründung der Firma diente, wurde als von dem Verlag Die Wölfe gestohlen fcstgestellt. Sogar bis auf Ideen hat Schnurbusch seinen Diebstahl ausgedehnt, denn es wurde ein Prospekt vorgefunden, dessen Text fast wörtlich einem der bestohlenen Firma gehörigen Prospekt entnommen war und zur Gründung einer »Litcraturgemein- schaft« nach dem Muster der als Vorbild bei der bestohlenen Firma bestehenden Literaturgemeinschaft dienen sollte. Teilweise war der Prospekt schon zur Versendung gelangt. Die bisher beschlagnahmten Unterlagen beziehen sich nur auf den Vertrieb, den Schnurbnsch an Privatkundschaft betrieben hat; es ist jedoch anzunehmen, daß auch umfangreiche Barauslieferungen an das Sortiment, die nicht verbucht wurden, erfolgt sind, deren Ertrag fest gestellt werden mnß. Es werden daher hiermit alle Firmen, die in irgendwelcher Weise mit der Firma des Schnurbusch in Verbindung gestanden haben oder Zuschriften von ihr erhielten, gebeten, diese und sonstige Unterlagen der geschädigten Firma zur Verfügung zu stellen. Schnurbusch ist bis zur restlosen Aufklärung derMngclegenheit in Hast genommen worden. Leipzig-Plagwitz. Verlag Die Wölfe. Berantw. Redakteur: i. B. ftran, Wagner. — Verlag: DerRürsenverein der Deutschen Buchhändler zu Leipzig, Deutsche« Buchhändlerhaus. Druck: E. Hebrich Nachf. sAbt. Ramm L Seemann). Sämtlich in Leipzig. — Adresse der Redaktion ».Expedition: Leipzig, Gerichtsweg 2« lBuchhän-lerhauS>
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