Suche löschen...
Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 11.03.1918
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1918-03-11
- Erscheinungsdatum
- 11.03.1918
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-19180311
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-191803114
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-39946221X-19180311
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1918
- Monat1918-03
- Tag1918-03-11
- Monat1918-03
- Jahr1918
- Links
-
Downloads
- PDF herunterladen
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
X? 58, 11. März 1918. Redaktion«!!» Teil. Buch« überschrieben. Wir möchten sie den Antiquaren und Versteigerern gar angelegentlich empfehlen. Nun zu den Versteigerungen. Wir wollen uns kurz fassen, wenn auch die Anzahl der Kataloge und ihr Umfang den der erschienenen Verzeichnisse freihändigen Verkaufs zum mindesten erreicht, wenn nicht übertrifft. Da sind Versteigerungen abge halten worden und werden stattfinden bei Fraenkel L Co., bei Paul Graupe, bei Max Perl in Berlin usw., Luxusdrucke, Luxusdrucke, Luxusdrucke, Erstausgaben, schöne Einbände und Seltenheiten. Es wäre nichts Neues darüber zu berichten. Ausgefallen ist uns nur, daß in einem der Kata loge die Erstausgabe von Vischels »Faust. Der Tragödie dritter Teil« (Tübingen: Laupp 1862) »eine der größten Seltenheiten der deutschen Literatur« genannt wird. Ihr Wert ist ungefähr 10 Mark (vergl. z. B. das an der Spitze der Antiquariatskataloge erwähnte Verzeichnis von Theodor Ackermann unter Nr. 930)! Ach, wenn man doch alle die größten Seltenheiten der deutschen Literatur für je 10 Mark erwerben könnte! — In Leipzig sind bei Oswald Weigel Bücher aus den Bibliotheken von Horst Kohl, Prof. Otto Kaemmel, Oberbibliothekar Robert Abendroih, Geh.-Rat Hopfner (ehemaligem Kurator der Uni versität Güttingen), Geh.-Rat Matthias in Berlin, Prof. Fielitz in Warmbrunn versteigert worden, Bcrufsbibliotheken ohne son stige besondere Eigenart. Den Bericht über eine Versteigerung in Berlin aber müssen wir doch besonders geben, weil sie ans dem Rahmen der sonsti gen, seit längerer Zeit hier allein üblichen durchaus herausfällt und trotzdem Erfolg gehabt hat. Es ist die »dritte« Auktion bei Gsellius. Die dritte? Eigentlich die erste. Die Versteigerung, die als erste geplant war, mußte abgesagt werden, weil die Sammlung als Ganzes verkauft worden ist. Von einer zweiten, die stattgefunden hätte, wissen wir nichts. Vielleicht kommt sie außer der Reihe daran. Die sogenannte dritte aber ist vom 4. bis 6. Februar abgehalten worden. Es ist wieder eine »Orientbibliothek: Türkei, Ägypten, Kleinasien, Kaukasus. Georgien. Persien. Indien«, die dritte Abteilung (1366 Nummern); geschickt zusammengestellt, sorgfältig verzeich net und zum Teil auch ganz gut verkauft: Seltenheiten, die den Berliner Versteigerungen im allgemeinen fremd sind. Wir müssen einige Preise nennen: Aa, P. van der: I-» galerio agräadlo du moncko. 66 Bde. in 20 Bdu. Mit über 2500 Karten, Plänen und Ansichten. Leiden (1729). 2°. Hfzbde. ^ 7900.-. Bewährung, Gründliche, daß die Juden irren. Nürn berg: Creuszner 1474. 2°. -/( 1150.—. Lepsius, C. R.: Denkmäler aus Ägypten usw. 12 Bde. Taf. u. 1 Bd. Text. Berlin 1849-59. 2" u. 4». 740.-. Merian: Tdeatruin Luropasum. 21 Bde. in 23 Bdn. Fkrft. 1633-1738. 2°. 5000.-. Ptolcmaeus: Losmograplüa lat. Ikoina: art« et im- ponsis ketri <1o Dürre. 1490. 2". .1760.—. Es wäre sicher ein Vorteil für das Berliner Antiquariat, wenn solche und ähnliche Versteigerungen für die Zukunft dort festen Fuß fassen könnten und sich öfter wiederholten. Das ganze Geschäft ist dort einseitig geworden und bedarf der Belebung in seiner Zusammensetzung. 8. ?. Wie komme ich nach dem Kriege weiter? Ein Wegweiser für junge Kaufleute von Albert Zim - mermann. l. bis 3. Tausend. 8". 104 S. Deutsch nationale Buchhandlung G. m. b. 5)., Hamburg. 1918. T?in grimmigen Ernst, der sich in obiger Titelfrage erhebt, wird von dem Verfasser mit anerkennenswerter Gründlichkeit begegnet. Selbstverständlich gehört auch der Buchhandlungsgehilfe zu den »jun gen Kanfleuten«, denen hier Nat erteilt wird, wie denn auch der Ver fasser der vorliegenden Schrift dem Buchhandel angehört. Seine Vor- , schlage »Zur Erweiterung des Büchermarkts«, die er mit ernster sach- > licher Begründung vor einiger Zeit im Börsenblatt gemacht hat*) und denen unter dem Schlagwort »Zweckbuchhandlung« hier mit scharfer : *) Vgl. Bbl. 191V, Nr. 291, 292, 293, auch 1917, Nr. 19, 53, 74, 114, 164. Kritik entgegengetretcn wurde, durften noch bei vielen Lesern in Er innerung sein. Aber mag man sich zu seinen damaligen Ausführungen stellen, wie man will oder das jeweilige Sonderinteresse es fordert, so wird ihm doch kein Gegner guten Willen, strenge Sachlichkeit und gründliche Beherrschung seines Stoffes absprcchen können. Dieselben wertvollen Eigenschaften, verbunden mit gefälliger Form, zeichnen auch diese neueste Arbeit aus. Allem anderen voran bemüht sich der Verfasser, dem jungen Nachwuchs deu nie zu verges senden Grundsatz einznprügen: »Ich will vorwärts«. Der Aufstiegs möglichkeiten würde es, wie er des näheren ausführt, nach den Aus nahmezuständen der Kriegsjahre eine größere Menge geben als zu vor. — »Allgemeine Vorbedingungen des Aufstiegs« bilden ein in haltreiches Kapitel für sich. An einer Fülle von treffenden Beispielen, die von Erfahrung und guter Beobachtung zeugen, wird auf viele Un- lngcnden junger Leute im geschäftlichen Leben und Arbeiten hingc- iviesen, gegenteiliges Verhalten empfohlen und Anleitung dazn ge geben. Nicht etwa aufdringlich lehrhaft; vielmehr durchweg im Plan- dcrtone, der um so überzeugender wirkt, als keinem der aufmerksame ren Leser die geschilderten Vorgänge schlechten Beispiels persönlich entgangen sein durften. »Kaufmännisches Wissen«, »Allgemeine Bildung«, »Du und deine Umgebung«, »Winke für Verkäufer«, »Der Bewerbnngsbrief der Zu kunft«, »Ein Wort an Kriegsbeschädigte« sind die Überschriften weite rer großer und kleinerer Abschnitte. Von ihnen ist der erste, in dem sich dem kaufmännischen »Wissen« auch das wichtigere »Können« ge sellt, besonders vielseitig behandelt. Den Fremdsprachen stellt der Verfasser mit richtigem Urteil die deutsche Sprache und deren Beherr schung, namentlich auch im Briefstil, voran unter strenger Ablehnung des sogenannten Kaufmannsdeutsch und seiner Lächerlichkeiten. Den Fremdsprachen und ihrer künftigen Geltung im Welthandel wird ein gehende Erörterung zuteil. Der Unwert der Kunstsprache Esperanto im Handelsverkehr wird zutreffend gewürdigt. Im weiteren verbrei tet sich der Verfasser ausführlich über Stenographie, Maschinenschrei ben. Buchführung, kaufmännisches Rechnen, Handelsgeschichte und Han- delsgcographie, Bank- und Börsenwesen, Gesetzcskunde, Reklame, Or ganisation n. a. und dient seinen Lesern mit gutem Nat. Wohin der Mangel an Wissen und Können führt, zeigt er am Beispiel mancher sogenannten »älteren« Gehilfen, deren Kreise oft schon beim vierzig ste! Fahre beginnen. Ihr Arbeitseifer, ihre anerkannte Pflichttreue kchmen den Mangel an Kenntnissen und Fähigkeiten nicht ersetzen, wenn sich unversehens scharfe Zugluft im Betriebe bemerkbar macht — viel leicht durch Besitzändernng, einen neuen Prinzipal, vermehrte Orguni- satien u. dgl. mehr —, sic ihres »Ruhepostens« enthebt und zur bis weilen dauernden Stellenlosigkeit verurteilt. Als einen besonderen Vorzug dürfen wir unbedenklich die ziem lich häufigen Titelangaben von Lehrbüchern und anderer Fachlitera tur hcrvorheben, deren allgemeine oder besondere Eignung für den vorwärtsstrebendcn jungen Kaufmann erörtert wird. Immer findet sich dabei die Preisangabe, die unter gegenwärtigen Verhältnissen allerdings zumeist der Berichtigung nach oben bedarf. Gleichwohl kann das Buch, das bei dem engen Zusammenhang der Verlegerin mit dem Dcntschnationalen Handlungsgehilfcn-Vcrband vermutlich von Tausenden gelesen wird und manchen Bücherkänfer erziehen kann, dem Sortiment nicht nur zu lebhaftem Vertriebe, sondern auch zur einschlä gigen Lagercrgänzung warm empfohlen werden. Kleine Mitteilungen. Verpachtung der Bahnhofsreklame in Preußen. — Auf eine Alt frage des Abgeordneten vr. Schmedding, ob es znträfe, daß die Ver waltung der Staatseisenbahnen das Ncklamerecht im Bereich der Staatsbahncn an einen Unternehmer in Gencralpacht verpachtet habe, äußerte sich der Minister der öffentlichen Arbeiten l)r. von Breiten bach in der Sitzung des Abgeordnetenhauses vom 5. März wie folgt: »Diese Mitteilung trifft zu. Tie Erwägung ist folgende gewesen: Die Verpachtung der Eisenbahnreklame hat bisher den minimalen Betrag von 320 000 Mark erbracht, obwohl 12 Unternehmer an der Neklamc- tätigkeit beteiligt waren. Wenn man sich vergegenwärtigt, daß die preußischen Staatseiseubahnen etwa 5000 Stationen haben, daß die Reklame auch in den Lokalzügen stattgcfnndcn hat, so ist dieses Er gebnis in der Tat ein außerordentlich geringwertiges. (Sehr richtig!) Schon lange plant die StaatSeiscnbahnverwaltung, hier dnrchzngreifcn und im Interesse der Erhöhung unserer Einnahmen etwas Bessere- zu schaffen. Dazu gehört aber ein Unternehmer, eine Persönlichkeit, die die Sache versteht und in sich die Eigenschaft trägt, ans der Re klame etwas Großes zu machen. Nach langen Erwägungen haben wir geglaubt, in Herrn Hobbing sReimar Hobbmg, Fnhabcr der Verlags- fi'-ma seines Namens in Berlin. Red.) die geeignete Persönlichkeit gefunden zu haben. Seit Fahr und Tag schweben die Verhandlungen. Sic sind znm Abschluß gekommen auf der Grundlage, daß ihm die
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder