Ums chlag zu .Hf 76. Mittwoch, den 3. April 1918. G Soeben erschienen: Heimatidylte Dichtung von Fritz Kuldner. „Heimatidylle", — ein schlichter Titel, der die meisterliche Dichtung kaum erraten läßt, die er umkleidet. Wer freilich den Autor und die näheren Umstände kennt, denen diese Schöpfung ihr Entstehen verdankt, durfte von vornherein hohe Erwartungen hegen. Ein großer Schmerz, wie er so oft bedeutende Werke weckt, halte an die Seele des Dichters gepocht. Im Vaterhause übt plötzlich die Erinnerung ihre schmerzlindernde Macht an dem Trauern- den. Die verblichenen Schatten der Ahnen, denen er sich seelenverwandt fühlt, umschweben ihn. Des Großvaters erinnert er sich, dessen Flötenspicl der leidvollcn Königin Luise eine Stunde des Vergeffens bereitete, der Groß mutter Kleist, einer Verwandten des Dichters gleichen Namens, die einem Reiseunfall ihr Eheglück in dem kleinen Landstädtchen verdankt. Auch die Mutter, Ge schwister, Freunde und Geliebte, so, wie er einst im holden Iugendheimatland sie sah, werden lebendig in seiner Seele. Sic alle, auch die romantische Natur, in der sie weilen, auch die biederen Menschen, die dort zwischen Bergen und Wäldern wohnen, haben dem stillen Träumer viel Aufmunlcrndes zu sagen, und so wird ihm bas Iugendland auch in seinem herbsten Leid zur „Trostcinsamkcit". Lind mehr als das: hier lernt er aufs neue den Glauben an ein ewiges Lebe» schätzen, und die Äoffnung auf ein Wiedersehen mit den Toten im Jenseits belebt unausgesprochen seine Gedanken. — Der erste Eindruck, den ich von der in neun Gesängen abgeteiltcn epische» Dichtung empfing, hat sich bei wieder holter Lesung nur vertieft und zu dem Urteil verdichtet, einer Schöpfung von bleibendem Wert gelauscht zu haben. Fritz Fuldncr behandelt seinen Stoff mit jener sicheren Technik, die eine lange künstlerische Schulung verrät. Obwohl aus vollem Kerzen heraus schaffend, verliert er sich nie im Allzusubjeklive». In der Wiedergabe der feinsten Scelcnstimmungen, in der Zeichnung seiner Ge stalten, überall ist er wahr und echt. Eine wundervoll plastische Einfachheit der Sprache eignet ihm. Besonders hinreißend ist er, wenn der Schmerz um den Verlust seines Sohnes ihm die Strophen durchflutet. Tausende von Vätern und Müttern, die auch der schweren Gegen wart den Blutzoll entrichten mußten, werde» in der Dichtung ihrer heiligsten Gefühle Spiegel sehen. Möchte das Buch im deutsche» Volke, besonders bei den Lands leuten des Dichters, die gute Aufnahme finden, die es verdient! Georg L. Daub. Ladenpreis M. L.3S und L0°/o -- M. d.SO, bar M. -.90. Bestellzettel anbei. Friedrich Kronbauer, Verlagskonto Göttingen. Verlsg von ^clolpk fürliner Oerlin <Z) Oemnsctitt erscheint: 79/6 -ttax r'/r Oer Oürger slz Ldelmsnn Komödie mit lönren von kloliere Kreie kütinenöesrdeitung in drei /kutrügen k^usik von Oietiord 5troutz VoMöndiger KlsvierousLug mit lexi (Otto Singer) . . kt. 12.— netto VoMöncliger Ktovierousrug ru 2 Itönden, mit ttinrulitgung des lextes u. der lrenilctien lkemeikungen sOito Singer) kt. 10 — netto (50 H leuerungsrulcttlog — 25A ksbslt) Oos Menuett lies L-ullv (ksinieitung rum 2. Aulruge) lür Xlsvier (Otto Singer) Kt. 1.— netto (LOA leucrungoruldüag - /»"/») 6tL5^aäe/r ru //ancken, I'wü/u' «nck /(/arwe' -»>o. »> VoMönlliges ^extbncti mit einer tünlutirung IN die ktulik, lorvie St klotenbeilpieten im Entrang kt. 2.— netto Oelerungsbedingungen gegen bsr: Hinrelne Lxemplsre Kt. 1.60 25 Hxemplsre . . „ Z9 — 50 „ 7?.- 100 „ „ 150 —