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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 18.04.1918
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1918-04-18
- Erscheinungsdatum
- 18.04.1918
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Saxonica
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Redaktioneller Teil. besser ausgefallen sein, wenn der Verlag imstande gewesen wäre, allen Anforderungen zu genügen. Hier hemmten aber die Schwierigkeiten der Papierbeschaffung, die Verteuerung des Pa piers und die Knappheit aller zur Herstellung und zum Ber-> trieb des Buches benötigten Materialien die Erzeugung be trächtlich. Die augedeuteten Hindernisse und der damit verbun dene Mangel an Büchern nehmen noch ständig zu, sodaß für die Zukunft auf gleich günstigen Verkauf nicht gerechnet werden kann. Wir wollen ferner nicht unerwähnt lassen, daß der wissen schaftliche und der Zeitschriftenberlag stärker unter der Einwir kung des Krieges zu leiden hatten als vordem. Insbesondere war die Zuteilung des Papiers auf Grund des Verbrauchs im Jahre 1916 für viele verhängnisvoll. Wenn wir in die Zukunft blicken, so erfüllen uns diese Aussichten mit Sorge für den Buch handel, falls es nicht gelingt, die oben erwähnten Schwierigkei ten zu überwinden. Die Vorräte des Verlags und des Sorti ments sind vielfach geschwunden; der Vertrieb von Neuerschei nungen allein vermag das Geschäft nicht gewinnbringend zu gestalten. Die Verhandlungen über die Gründung einer Feldbuch handlungsgesellschaft des deutschen Buchhandels haben während der letzten Ostermesse einen weiten Raum eingenommen. Ihnen war ein Schreiben des Vorstandes des Börsenvereins im April des vergangenen Jahres an die Kreis- und Ortsvereine vor ausgegangen, durch das zur Beschaffung des Grundkapitals von etwa 200 OVOund zu Vorschlägen für die Besetzung der Feld buchhandlungen mit geeigneten Leitern aufgefordert worden ist. Von vornherein kam nur die Übernahme einiger Feldbuchhand lungen an der Ostfront in Frage, es erschien ratsam, vor der Gründung der in Aussicht genommenen Gesellschaft die Zu stände und Umstände an Ort und Stelle durch geeignete Sach verständige prüfen zu lassen. Dieser Aufgabe haben sich die Herren Hans Volckmar und vr. F. Brandstetter in dankenswerter Weise unterzogen. Ihr Bericht war indessen nicht derart, daß er zur Gründung der Gesellschaft ermuntern konnte. Er ist den Vorständen der Kreis- und Ortsvereine im Laufe des Juni zur vertraulichen Kenntnis gebracht worden. Es schien ratsam, den Gedanken der Gründung einer solchen Gesellschaft aufzugcbcn. Der Hauptgrund dafür war, daß die Zeit zu weit vorgeschritten sei, um eine sichere Aussicht auf Ge winn zu bieten. Viel weniger bedenklich schien eine Gewinn beteiligung an der bestehenden Einrichtung. Daraus ergab sich schließlich, daß der Inhaber der Firma Georg Stille, der die meisten Feldbuchhandlungen der Ostfront zugeteilt waren, sich bereit erklärt hat, aus den Erträgnissen ihrer Fcldbuchhand- lungen im Osten dem Börsenverein vom l. Juli 1917 ab einen erheblichen Anteil zuzuwcnden, über dessen Annahme die Haupt versammlung Entscheidung zu treffen hat. Der Vorstand ha, im September 1917 dem Inhaber der Firma Georg Stilke, Herrn Kommerzienrat Hermann Stilke, seinen Dank für die in Aussicht gestellte Gabe ausgesprochen. Wie die Stistungsangelegenheit, so hatte auch der von der Militärverwaltung Ober-Ost der Firma Stilke zugewiesene Alleinvertrieb ans dem Gebiet des Feldbuchhandels im Osten zu zahlreichen mündlichen und schriftlichen Darlegungen im Börsenblatt und anderweit Veranlassung gegeben. Die oben genannten beiden Herren haben deshalb ihre Tätigkeit auch auf die Prüfung der vorliegenden Beschwerden ausgedehnt. Der Bericht hierüber ist im Börsenblatt Nr. 202 vom 30. August 1917 veröffentlicht worden, und zwar gleichzeitig mit einer Be kanntmachung des Vorstandes des Börsenvereins, die zusam- mcnfassend daraus hinwies, daß nach dem Befund die Klagen über die Feldbuchhandlungen der Firma Stilke in der Haupt sache unberechtigt seien. Die im Westen befindlichen Feldbuch handlungen sind durch den 2. Vorsteher des Börsenvereins, Herrn Geheimrat Siegismund, mit einem für die besichtigten Betriebe günstigen Ergebnis geprüft worden. Ein Bericht dar über befindet sich im Börsenblatt Nr. 203 vom 31. August 1917. Zusammenfassend darf man Wohl sagen, daß die Feldbuch handlungen sich im allgemeinen aus kleinen Anfängen, meist Zeitungsverknnfsstellen, stets unter der Kontrolle der Militär- 194 X- 89, 18. April 1918. Verwaltung entwickelt haben, daß durch Eingreifen des Herrn Generalquartiermeisters eine Verbesserung angestrebt wurde, da eine unzureichende Auswahl und zu starke Betonung der Unter, haltungs- oder Reiselektüre Anlaß zu Klagen bot. Den Mahn- rufen haben sich dann die Feldbuchhändler, soweit es die Um stände zuließen, angepaßt und auch für die Befriedigung tiefe rer geistiger Bedürfnisse gesorgt. Der Ausruf des Generalfeldmarschalls von Hindenburg zu einer deutschen Volksspende zum Anlauf von Lesestoff für Heer und Flotte, den auch der Vorstand warm unterstützt hat, hat im Buchhandel großen Anklang gefunden. Der Buchhandel war nicht nur in den Ortsausschüssen vertreten, er hat sich auch als Sammelstelle zur Annahme von Geldbeträgen zur Verfügung gestellt. Wenn die Erwartungen des Sortimentsbuchhandels, an der Lieferung selbst in weitestgehendem Maße beteiligt zu werden, sich nicht allenthalben erfüllt haben, so mutz in Betracht gezogen werden, daß der Opsertag dem Zweck diente, unseren braven Truppen möglichst viel Lesestoff zuzuführen. Der Vor stand hat dem Verlag wiederholt nahegelegt, auch bei größeren Bezügen sich der Vermittlung des Sortiments zu bedienen; die ses muß sich dann aber auch in solchen Fällen mit einer mäßi gen Vermittlungsgebühr begnügen. Im übrigen war der Er folg des Opfertages recht erfreulich, wie ein uns zugegangener Bericht der Veranstaltung erkennen läßt. Die seit l. Mai 1917 gültigen Vorschriften über die Aus führung von Druckschriften in das verbündete und neutrale Aus land haben sich im allgemeinen bewährt; der Buchhandel hat sich unter dem Zwang der Kriegsberhältnisse mit ihnen abge sunden. Die Militärbehörden sind überdies bestrebt, unnötige Härten und Erschwerungen zu vermeiden. Es liegt im Interesse einer unbehinderten Versendung, daß die Verleger den zustän digen Kommandobehörden auch solche Druckschriften zur Beur teilung vorlegen, von denen sie nicht von vornherein annehmen können, daß sie für die Ausfuhr in Frage kommen. Vom 15. No vember 1917 ab dürfen Zeitschriften nach dem Auslande nur dann noch ausgeführt werden, wenn der Ausfuhrstempel der ganzen Auflage bei der Herstellung eingedruckt worden ist. Die nachträgliche Stempelung einer einzelnen Nummer wird von den Kommandobehörden abgelehnt, ebenso ist der spätere Aufdruck des Ausfuhrzeichens unstatthaft. Eine Erleichterung hat da gegen die Truckschriftenausfuhr dadurch erfahren, daß die für die Ausfuhr nach Österreich-Ungarn bestimmten Druckschriften nicht mehr zur Ausfuhrbeurteilung eingereicht werden und auch nicht mehr das Ausfuhrzeichen tragen müssen. Österreich-Ungarn gilt somit in Ansehung der Drucksachenverfendung als Inland. Dagegen unterliegen nach wie vor Druckschriftensendungen an die Feldbuchhandlungen der Ausfuhrbeurteilung im Gegensatz zu den Sendungen an einzelne Truppenangehörige. Ferner dürfen auch den in den deutschen Kriegsgefangenenlagern unter gebrachten feindlichen Gefangenen nur solche Drucksachen über lassen werden, die in das Ausland ausgesührt werden dürfen. Es läßt sich nicht verkennen, daß die Ausfuhrverbote von Druck schriften den Buchhandel beeinträchtigen müssen, andererseits ist aber zu bedenken, daß von den Kommandobehörden nur solche Drucksachen verboten werden, die der feindlichen Kriegsführung oder der feindlichen Wirtschaft Nutzen bringen können. Der deutsche Buchhandel hat sich diesen Gründen auch nicht verschlos sen, auch wenn er bestrebt gewesen ist, auf eine Milderung der Vorschriften hinzuwirken; er ist dabei auch mit von der Über zeugung ausgegangen, daß das deutsche Buch eines der besten Propagandamittel für die deutsche Kultur im Ausland ist. In diesen Bemühungen wird er erfreulicherweise durch das Aus wärtige Amt unterstützt; dieses ist ebenfalls bestrebt, die Buch- aussuhr nach dem neutralen Ausland in jeder Weise zu heben, um den entsprechenden Bemühungen unserer Gegner erfolgreich begegnen zu können. Diese lassen es sich viel Mühe und Geld kosten; durch die Einrichtung von eigenen Buchhandlungen im neutralen Ausland hofsen sie, dem deutschen Schrifttum und da»
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