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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 18.04.1918
- Strukturtyp
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- 1918-04-18
- Erscheinungsdatum
- 18.04.1918
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- Deutsch
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.14 89, 18. April 1918. Redaktioneller Teil. mit der deutschen Kultur Abbruch zu tun. Wir bezweifeln sehr, ^ daß ihnen dies gelingen wird, und glauben, zu dieser Hoffnung umsomehr berechtigt zu sein, als in allen neutral gebliebenen Ländern ein Umschwung in der Beurteilung Deutschlands und seiner Verbündeten etngetreten ist. Die Wahrheit läßt sich eben nicht auf die Dauer verdunkeln. Der Verlauf des Krieges hat allmählich die vielfach verschlungenen und verborgenen Fäden aufgedeckt, die zum Kriege geführt haben. Diese Aufklärungs arbeit noch wirksamer zu gestalten, soll unsere Aufgabe sein, indem wir die Ausfuhr des deutschen Buches so sehr als mög lich zu fördern suchen. Das deutsche Buch widerlegt am besten die seltsame Behauptung, daß wir Barbaren seien. Barbaren sind Völker ohne geistige Interessen, die keinen Sinn für künst lerische Gestaltung haben und deren Lust von je das Zerstören war. Das deutsche Volk aber ist das gedanken- und erfindungs reichste Volk der Erde, wie seine Literatur, die wissenschaftliche sowohl wie die schöne, unmittelbar erkennen lätzt. Auch sonst beweisen die nachfolgenden Ziffern, daß von Barbarentum bei uns Deutschen nicht die Rede sein kann. Es entfallen im Jahre 1912 auf Büchererzeugung: 1 mutz gesichert sein. Nur eine gefestigte Wirtschaft im Innen» vermag uns im Laufe der Jahre den Boden zurückzugewinnen, der uns während des Krieges verloren ging. Wir haben uns immer gegen Verkehrsstcuern ausgesprochen und sind auch jetzt noch gegen solche Belastungen, die eine Verkehrsdrosselung bedeuten. Aus diesem Grunde erscheint uns die überaus hem mende Verteuerung des Schnellzugsverkehrs durchaus verfehlt, weil sie nicht die Kreise getroffen hat, die unbedingt von der Benutzung der Eisenbahnen während der Verkehrsstockungen hätten serngehalten werden müssen. Im übrigen hoffen wir, daß die bevorstehenden oder bereits eingeführten neuen Personen-,. Gepäck- und Frachtentarife der Eisenbahnen dem Verkehr keinen Abbruch tun werden, damit die von der Erhöhung der Tarife erwartete Erhöhung der Einnahmen nicht durch einen Ausfall wieder aufgehoben wird. Gegen eine drohende abermalige E r - Höhung der Po st gelber haben wir Widerspruch erhoben. Durch eine Eingabe an den Herrn Staatssekretär des Reichs-Postamts ist versucht worden, den Paketverkehr init Gegenständen des Buchhandels nach den größeren Städten der Ostseeprovinzen baldigst wieder einzurichten; bis jetzt waren nur Brief- und Kreuzbandsendungen zulässig. Deutschland England Frankreich 34 800 Stück >2 100 Stück 9600 Stück Ausgaben für Schulwesen: Deutschland England Frankreich 878 Millionen ^ 384 Millionen 2K1 Millionen Ausgaben für Sozial-Ver Deutschland England 425,8 Millionen Patente: Deutschland England 7194 1681 sicherung: Frankreich 24 Millionen -kl Frankreich 1196 Analphabeten auf je 10 000 Rekruten: Deutschland England Frankreich 2 100 320 Die Bestimmungen über die Einfuhr von Druckerzeugnissen in das Gebiet des Oberbefehlshabers Ost (gültig vom 15. April 1917 ab) sind von der Prllfungsstelle Leipzig des Buchprüfungs amtes beim Oberbefehlshaber Ost auf einem Merkblatt zusam mengestellt und von der Prüsungsstelle Leipzig, Deutsche Bü cherei, Zimmer 174a, kostenlos zu beziehen. Infolge unserer Siege im Osten und der zu erwartenden Beendigung des Kampfes an unserer Ostfront hat die deutsche Reichsmark eine erfreuliche Aufbesserung ihres Kurses in den neutralen Ländern erfahren; ihr tiefster Kursstand scheint über wunden zu sein, und die Aufwärtsbewegung wird auch weiter anhalten in dem Matze, wie die deutsche Arbeit als Wertmesser des Tauschmittels an Geltung gewinnt. Im übrigen bestehen so weit die bereits abgeschlossenen Sonderfriedensverträge nicht an ders bestimmt haben, die Vorschriften über die Regelung des Zah lungsverkehrs mit dem Ausland noch zu Recht, ebenso die Ver bote über Zahlungen an das feindliche Ausland bzw. an Ange hörige des feindlichen Auslandes, zu denen inzwischen noch weitere Verbote wegen der neu mit uns in den Krieg verwickel ten Völker ergangen sind; dieses gilt auch in Ansehung der Be schlagnahme der Vermögen von Angehörigen dieser Staaten. Der lange Krieg erfordert ungeheure Opfer und legt dem Einzelnen zunehmende Lasten auf. Durch Gesetz vom 30. Mai 1917 ist die Abwälzung der Warenumsatzsteuer verboten wor den. Damit hat ein Gegenstand seine Regelung erfahren, der auch im Buchhandel viel Verstimmung zwischen Lieferer und Empfänger hervorgerufen hat. Unter dem Druck des Krieges scheint sich der Handel mit der Warenumsatzsteuer abgefunden zu haben. Hinzugekommen sind die Kohlensteuern, die Kriegs- gewinnsteuern und die Zuschläge zu diesen. Neue direkte und indirekte Steuern stehen bevor, und auch eine einmalige größere Vermögensabgabe müßte ertragen werden, denn nicht nur die Kriegswirtschaft, sondern auch die Wirtschaft nach dem Kriege Den vereinten und nachdrücklichen Vorstellungen, die in den Verhandlungen anläßlich der letzten Ostermesse beschlossen wurden, ist es gelungen, eine wesentliche Milderung der Vcr-' fllgung des Reichspostamts vom 18. April 1917 betreffend Auf klebung von Adressen auf Postsendungen nach dem verbündeten und neutralen Ausland zu erwirken. Das Verbot bezog sich nur auf Auf- und Einklebungen auf die Außenseite von Postkarten, Briefen, Drucksachen, Geschäftspapieren und Warenproben, da gegen nicht auf Pakete und auf den Inhalt der Sendungen. Nach einer Mitteilung von maßgebender Stelle soll das Auskleben von Adressen auf Drucksachensendungen wiederum zugelassen werden. Auch insofern ist eine Erleichterung im postalischen Aus landsverkehr eingetreten, als den Büchersendungen nicht mehr genau spezifizierte Fakturen beigelegt werden müssen; es ge nügt jetzt die summarische Angabe des Inhalts der Sendung. Dagegen leidet das buchhändlerische Geschäftsleben gegen das vorhergehende Berichtsjahr noch in vermehrtem Matze durch die Verzögerungen in der Brief- und Paketbestellung. Wenn früher eine Sendung zu ihrer Beförderung von einem Ort zum anderen innerhalb Deutschlands einen oder zwei Tage brauchte, so sind dafür in jetziger Zeit drei bis vier Tage und mehr nötig. Auch die örtliche Postbestellung ist durch die Verwendung un eingerichteter und zum Teil unzuverlässiger Hilfskräfte erschwert und unsicher geworden. Wir hoffen, daß sich dieser Zustand nach dem Kriege rasch bessert, und daß es der Postverwaltung möglich sein wird, ihre alte sprichwörtlich gewordene Zuver lässigkeit wieder zu erlangen. In gleicher Weise gilt das Ge sagte für die Beförderung, Ab- und Zufuhr von Bahngütern des Buchhandels. Der Postscheckverkehr hat eine weitere Verbesserung da- durch erfahren, daß die überweisungsgebühr und das Porto im Verkehr mit den Postscheckkunden und den Scheckämtern fortfallen, auch soll die Einzahlungsgebühr nicht mehr der Empfänger^ sondern der Absender, die Auszahlungsgebllhr der Kontoinhaber tragen. Im übrigen empfehlen wir im Interesse des bargeldlosen Verkehrs dem Buchhandel wiederholt, auf Rechnungen und Briefköpfen die Nummer des Postscheckkontos und ihre Bank verbindung anzugeben. Die Deutsche Bücherei ist unter der tatkräftigen Leitung ihres Direktors, Professor vr. Minde-Pouet, trotz der Hemmun gen, die der lange währende Krieg herbetführte, ein gutes Stück vorwärts gekommen. Die Schwierigkeiten waren nicht gering; der regelmäßige Eingang der Bücher und vor. allem der Zeit schriften war vielfach gestört; es mangelte an Beamten, vor allem an wissenschaftlichen; infolge der schwindenden Kaufkraft des Geldes mußten nach staatlichem und städtischem Vorbild namhafte Zuschüsse und Wohnungsgeldzulagen gewährt wer den, damit einer erheblichen Abwanderung vorgebeugt werde;
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