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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 27.04.1918
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1918-04-27
- Erscheinungsdatum
- 27.04.1918
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Saxonica
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- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1918
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Nr. S7 <R 47). Leipzig, Sonnabend den 27, April 1918, 8S. Ashrganff. Redaktioneller Teil Nach der Begrüßung am Sonnabend, den 27, April, abends im Buchhändlerhaus treffen sich die Kollegen im Hotel Sachsenhof (Johannisplatz) und in Aeckerleins Keller (Markt), Allgemeiner Deutscher Buchhandlungs- Gehilfen-Verband. Da infolge Raum- bzlv, Papiermangels der Abdruck des Rechnungsabschlusses des Verbandes und seiner Kas-! sen für das Jahr 1917 im »Börsenblatt« nicht angängig ist, haben wir eine beschränkte Anzahl von Abzügen aus auto graphischem Wege Herstellen lassen und stellen diese — soweit der Vorrat reicht — unseren Mitgliedern zur Verfügung, Die Bestellungen bitten wir an unsere Geschäftsstelle zu richten, Leipzig, 16. April 1918, Der Vorstand. Otto Carlsohn, Rich, Hintzsche. Karl Schmidt, Vom Antiquariatshandel. ii. (I siehe Nr, 58.) Das Berliner Bücherversteigerungswesen, Berliner Bücherversteigerungen haben in letzter Zeit ein etwas unangenehmes Aussehen gemacht. Es ist höchste Zeit, datz man sich auf sich selbst besinnt und die Schäden, die in einem Falle ganz besonders auffallend hervortraten, sodaß die Polizei sich zum Eingreifen veranlasst sah, von innen her aus zu beseitigen sucht; denn es ist mit dem Ansehen und dem Ruse, den der deutsche Buchhandel in seiner Allgemeinheit ge- niesst und den zu wahren er als höchstes Ziel immer vor Augen haben muh, durchaus nicht vereinbar, daß die Aufsichtsbehör den sich in einer solchen Weise mit ihm beschäftigen müssen, wie cs jetzt leider der Fall gewesen ist. Die in vielfacher Hinsicht gänzlich ungerechtfertigten Preise, die auf Berliner Versteigerungen im vergangenen Jahre bezahlt worden sind, haben schon damals nicht nur im Börsenblatt, sondern auch in Antiquarkatalogen und in der Presse eine Kenn zeichnung erfahren, die man sich als eine Warnung hätte dienen lassen können. Wir greifen einige dieser Bemerkungen aufs Geratewohl heraus. So schreibt z, B, Martin Breslauer in Berlin in der Vorbemerkung zu seinem gegen Ende 1917 er schienenen Lagerverzeichnis SO: »Dieser freihändige Verkauf (d, h, nach Katalogen oder besonders erbetenen Angeboten) die- tet dem Sammler jedenfalls günstigere Erwerbsmöglichkeiten als eine Anzahl Versteigerungen der letzten Zeit mit ihren völ lig unsachgemäßen Preisen«, Im Zwiebelfisch, Jahrgang 8, Heft 6 (Dezember 1917) findet sich unter den »Mitteilungen des Verlags« eine solche mit der Überschrift: »Achtung I Über forderungen I«, in der es heißt: »In einigen Versteigern:,- ! gen der letzten Zeit wurden Bücher meines Verlages, die noch ! zum Ladenpreis bei mir und jedem Buchhändler zu haben !stnd, mit hohen Preisen gesteigert. So wurden z. B, für Faust j lill (1. u, 2, Hhperiondruck), der noch für 70 zu haben ist, 200 gezahlt, für Schillers Räuber und Bhrons Manfred, statt I je 24,—, Preise von 78 und 90 ^7. — Leider hat sich, wie ! nur milgeteilt wird, ein Buchhändler dadurch veranlaßt ge sehen, die Preise dieser Bücher ebenfalls so hinaufzusetzen, — Deshalb sei mitgeteilt, daß er, solange die Bücher im Verlag noch zum alten Preise vorrätig sind, hierzu nicht berechtigt ist, Buchhändler, die ihre Kunden derartig übersordern, werden künftig an dieser Stelle öffentlich genannt werden.« Daß das »Liebhaberanliquariat« gerade in dieser Hinsicht durchaus nicht mit der nötigen Vorsicht zu Werke geht, haben wir in einem Artikel vom 2, März 1917 in aller Deutlichkeit ge kennzeichnet, Es ist betrübend, datz das nicht in genügendem Matze'gewirkt hat. Sonst wäre es dreivicrtel Jahr später nicht nötig geworden, datz ein Verleger mit öffentlicher Nennung der Übeltäter auf diesem Felde droht. Aber auch das und gelegentlich andere Bemerkungen der Tagespresse, die man als Warnungen deuten konnte, haben nicht gefruchtet. Zum Teil sind diese Überforderungen auch in gedruckten Katalogen erfolgt, und wer, wie wir das gewohnt sind, die Kataloge mit Aufmerksamkeit und kritischen Auges liest, der hat ja auch jetzt noch die Möglichkeit an der Hand, das schwarz aus weitz zu belegen. Natürlich tragen die Bücherkäufer, besonders die »neu backenen Liebhaber«, wie wir sie damals nannten, einen wesent lichen Teil der Schuld, Mit ihrer Unkenntnis, die, mit Drauf gängertum gepaart, namentlich jetzt im Kriege zutage tritt, haben sie einen unheilvollen Einfluß auf dar »Liebhaberantiquariat« gehabt, haben es gewissermaßen verführt. Es kennzeichnet die ganze Lage vortrefflich, wenn ein ernsthafter Antiquar schreibt: »Die Privatsammler sind ja gegenwärtig mit dem Einkauf verrückt«. Dieser etwas merkwürdige Geisteszustand der Sammler — die Sucht, alle Bücher weit über den Wert zu bezahlen, auch wenn sie bei ihren Verlegern und in den Bücherläden noch zum gewöhnlichen Preise zu haben sind, kann man nur als ein Zei chen von Krankheit bewerten — hat sich nun in den Versteige rungen der letzten Zeit in einer Art und Weise gezeigt, datz man gar nicht mehr wußte, ob man diese Bieter ob ihrer Ahnungs losigkeit kräftig auslachen oder mitleidig bedauern sollte. In ihrer Entstehung sind die unvernünftigen Über gebote zweifellos den schlecht unterrichteten Bücherliebhabern, den Bietern zur Last zu legen, wenigstens ihrer Mehrzahl nach; aber das hat schließlich einen verführerischen Einfluß auf die Versteigerer ausgeübt, unter denen man ebensogut die veranstal tenden Buchhändler wie deren Auftraggeber verstehen kann. Es hat dazu geführt, von vornherein mit sehr hohen Ausrufspreisen «21
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