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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 30.04.1918
- Strukturtyp
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- Band
- 1918-04-30
- Erscheinungsdatum
- 30.04.1918
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- Deutsch
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Redaktioneller LeU. Xr 99, 30. April 1918. des deutschen Buchhandels gleich und verbindlich sein und spätestens zwei Jahre nach Eintritt des allgemeinen Friedens wieder erlöschen soll. Die Höhe dieses Teuerungszuschlages soll durch den Borstand des Börsenvercins nach Anhörung des Vorstandes des Deutschen Ver- legervercins und des Verbandes der Kreis- und Ortsvereine jeweils festgesetzt werden. Begründet wurde dieser Beschluß mit der wach senden Not im Buchhandel infolge der ständig steigenden Erhöhung der Herstellungskosten, der großen Lasten der Lebensverteuerung und der erhöhten Geschäftsspesen. Wie schwer der Buchhandel unter die sen Verhältnissen leidet, bewies die Einmütigkeit, mit der die Ver sammlung, Verleger wie Sortimenter, der Einführung dieser Not- stundSorduung und ihrer Begründung durch Herrn Paul Schumann- Stuttgart zustimmte als einer unbedingten Notwendigkeit für die weitere Aufrcchterhaltuug des buchhändlerischeu Geschäftsbetriebs. (Am Schlüsse des Berichts werden die Neuwahlen bekanntgegeben, wie sie an der Spitze dieser Nummer verzeichnet sind.) Jubiläen. — Die Hofbuch- und Kunsthandlung Ernst Hühn in Cassel besteht am 1. Mai 50 Jahre. Sie ist in diesem halben Jahrhundert nur vom Vater auf den Sohn fortgeerbt, ein gutes Zeichen ständigen ersprießlichen Wirkens! Der Gründer Ernst Moritz Konrad Hühn war ein gebürtiger Casseler und hatte in seiner Vaterstadt sowohl die Lehre bestanden als auch nach seinen Wanderjahrcn, und zwar in der dortigen Jungklaus'schen Hofbuchhandlung gearbeitet. So konnte er mit Recht in seinem Eröff nungs-Zirkular Mitteilen, daß er eine genaue Kenntnis seines Wir kungskreises besitze und, da ihm hinreichende Geldmittel zur Ver fügung ständen, hoffe, es werde seinem neuen Unternehmen nicht an Erfolg fehlen. In 30jähriger unermüdlicher Arbeit hatte er denn mich sein ursprünglich als Schulbuchhandlung gegründetes Geschäft zu höchster Blüte gebracht, wobei er schon in den 80er Jahren des ver flossenen Jahrhunderts dem graphischen Kunsthandel besondere Auf merksamkeit widmete, als ihn am 15. August 1898 der Tod abrief. Sein Sohn, Herr Dethard Hühn, der die Hand lung nun übernahm, folgte den Spuren seines Vaters und hat sein Sortiment, dem Kunsthandlung und Kunst-Salon angegliedert sind, zu einem der ersten in Cassel gemacht. Als Spezialität betreibt er Rechts- und Staatswissenschaften und hat auf diesem Gebiete gute Erfolge erzielt, die ihm auch die Ernennung zum Hofbuchhändler ein getragen haben. Herr Hühn steht seit 1^ Jahren im Heeresdienst: trotzdem herrscht in seinem Geschäft regster Verkehr der gebildeten und kunstsinnigen Kreise der Stadt, ein gutes Zeichen für das Orga nisationstalent des jetzigen Inhabers, dem wir baldige Rückkehr zu seinem Friedensberufe und weitere Erfolge wünschen! DaS 25jährige Jubiläum begehen am 1. Mai die Musikalienver- lagShandlung Max Brockhaus in Leipzig und die Firma vr. H. Lüneburg, Sortiment u. Antiquariat Franz Gaitz in München, die seit 1906 im Besitz des Herrn Franz Gais ist, während der Gründer, Herr Or. H. Lüneburg, sich mit seinem Verlag nach Altona zurückzog, wo er auch die F. L. Mattig'sche Buch handlung übernahm. Auch er kann also auf 25 Jahre Selbständigkeit zurückblicken. Der Verband Deutscher Buchbindereibesitzer macht durch ein Rundschreiben bekannt, daß alle Lieferungen von nun an nur noch gegen »Nein netto Kasse« ohne jeden Abzug innerhalb 30 Tagen nach der Lieferung erfolgen. Als Grund zu dieser Maßnahme teilt der Verband mit, daß die Lieferanten des Buchbindergewerbes die glei chen Bedingungen stellen und in vielen Fällen auch noch Vorausbe zahlung verlangen. Personallmchrichteil. SOjährigeS Berufsjubiläum. — Am 1. Mat werden 50 Jahre seit dem Tage verflossen sein, an dem einer der verdienstvollsten und an- gesehensten Kollegen des mecklenburgischen Buchhandels in unfern Be ruf eintrat, in dem er noch heute in voller Rüstigkeit und mit der gan zen Unverdrossenheit, Spannkraft und Zuversichtlichkeit tätig ist, die ein lebhaft gehendes Sortiment erfordert. Am 1. Mai 1868 wurde Herr Emil Opitz (in Firma Opitz L Comp, in Güstrow) in den Geschäfts- und Familienkreis des alten Herrn Gaßmann in Hamburg als Lehrling aufgenommen. Damals herrschte auch ln großen Städ ten vielfach noch die Sitte, daß Lehrlinge und Gehilfen angesehener Geschäft« im Hause des Prinzipals wohnten und zu dessen Familie gezogen wurden. Und dieser glückliche Umstand brachte es mit sich, daß Opitz in dem Gaßmannschen Geschäft, das zu den ersten und vor nehmsten der alten Handelsmetropole zählte, nicht nur ein tüchtiger und vielgewandter Sortimenter wurde, sondern auch daS Glück feines späteren Lebens fand. Das war die Tochter Georgine seines Herrn Prinzipals, mit der er schon während seiner Lehrliugszeit einen Her zensbund schloß, der einige Jahre später, im Herbst 1876, zur glücklichen Ehe führte. Inzwischen war nach beendeter Lehrzeit Opitz noch als Gehilfe im Gaßmannschen Hause und dann in den beiden verwandten Häusern Universitätsbuchhandlung (Or. Toeche) in Kiel und Mittler L Sohn in Berlin tätig gewesen. Nach seiner Verheiratung im Jahre 1876 trat er in das seiner Mutter gehörigeSortimentsgcschäft iu Güstrow ein, um es nach einem Jahre für eigene Rechnung zu übernehmen. - Das Geschäft war in seinem ganzen Betrieb ziemlich im Rückstand ge blieben, und der junge Ehemann hat noch durch eine Reihe von Jahren all die ihm innewohnende Energie und Unverdrossenheit aufwenden müssen, um es hoch zu bringen und ihm das Ansehen zu verschaffen, dessen es sich nun schon seit langen Jahren als eines der bestgeleiteten un- größten Sortimente in Mecklenburg erfreut. Nach den ersten Sorgen- jahreu kam die Zeit des Glückes und des Erfolges. Auch auf dem Gebiete des Verlages, der sich allerdings mit wenigen Ausnahmen auf Schulbücher beschränkte, die in beiden Mecklenburg starke Verbrei tung fanden, hat Opitz glückliche Erfolge zu verzeichnen, deren einer (es war die Übernahme des Vertriebs einer künstlerisch wertvollen Sammlung mecklenburgischer Landes- und Städtewappeu, die auf der »Bugra« im Jahre 1914 vielfach Beachtung fand) Veranlassung wurde, daß ihm der persönliche Titel als Hofbuchhändler zuteil ward. — Lange schon steht, wie gesagt, das Opitzsche Sortiment im Lande mit obenan. Was aber im Hause Gaßmann die Quelle seines Glückes ge wesen, das hat Opitz in dankbarem Gedenken festgehalten: Noch heute gehören bei ihm nach alter Sitte, die sonst fast überall zur Ausnahme wird, Lehrlinge und Gehilfen ins Haus und zur Familie. Nach dem allzufrühen Tode seiner Gattin füllt seine jüngste Tochter mit bestem Gelingen den Posten als Hausmlltterchen aus. Schon im zweiten Kricgsjahre hatte Opitz auch seinen einzigen Sohn zu betrauern, der als Offizier auf dem Felde der Ehre fürs Vaterland fiel. Als Ende der Siebzigerjahre das Leben in den Kreis- und Orts- vereinen des Buchhandels von neuem aufblühte und auch der KreiS- verein mecklenburgischer Buchhändler, der lange geschlafen hatte, auf Anstoß von seiten des alten Hinstorff, in dessen Händen sich von früher her noch'das Protokoll- und das Kassabuch des Vereins befanden, wie der aufwachte, rvar Opitz von vornherein mit großem Eifer bei der Sache und gehörte bald dem Vorstande an. Was er seitdem dem Meck lenburgischen Kreisvcrein gewesen ist, was er — nun schon seit vielen Jahren als Erster Vorsitzender — mit unermüdlicher Einsetzung sei ner außergewöhnlichen Arbeitskraft für das Wohl des Sortiments, und insbesondere des mecklenburgischen, geleistet hat, wird ihm bei allen mecklenburgischen Kollegen unvergessen bleiben. Aber auch die Kollegcnschaft des gesamten deutschen Buchhandels wird ihm dank bar ^fein für seine ersprießliche Mitwirkung im Börsen verein, dem er als Mitglied und Vorsitzender des Rechnungsaus schusses angehört hat, und in dessen Verbände er noch heute als Ver treter eines im Felde stehenden Mitglieds tätig ist. Seit vielen Jah ren ist Opitz ständiger Besucher der Ostermesse, und sein« tempera mentvolle Vertretung der Sortimenter-Interessen in den Abgeord- ncten-Versammlungen hat ihm viele Freunde gewonnen. Auch die außerordentlichen »Herbstversammlungen« in Eisenach, GoSlar und Bayreuth haben ihn stets kampf- und arbeitsbereit in ihrer Mitte gesehen. So steht Opitz mit unter der Schar von Kollegen, die unter der Leitung hochangesehener und bedeutender Führer für das Wohl des deutschen Buchhandels tapfer mit gestritten und gearbeitet haben. Deshalb wird man sicher am Tage seiner 50jährigen Berufstätigkeit mit Dankbarkeit seiner gedenken. Besonders aber werden die älteren Kollegen sich am 1. Mai seiner freundlich erinnern, die ihn noch aus der Zeit her kennen, da er beim »alten Gaßmann« war, sowie die jenigen jüngeren alle, die seine Zöglinge waren und Lehr- oder Ar beitsjahr« in dem alten Hause in der Domstraße zu Güstrow verlebten. O. H. Jubiläum. — Auf 25 Jahre rastloser und zielbewußter Tätigkeit im Hause Georg Stilke in Berlin kann heute der Prokurist Herr Franz Hennig zurückblicken. Er trat 1893,24 Jahre alt, in das damals kleine Geschäft ein, als noch der Gründer desselben Inhaber war. Mit un ermüdlichem Fleiß und Umsicht hat Herr Hennig die Interessen des Geschäfts zu wahren gesucht und mit Energie für Ordnung und Pünkt lichkeit im Geschäft gesorgt. Mit dem Geschäft ist auch sein Können gewachsen, da er rastlos auch an sich selbst arbeitete, sodaß er seit langem dem Geschäft und seinem Chef eine unersetzliche Kraft ist. Möge es dem in voller Rüstigkeit stehenden Jubilar vergönnt sein, noch lange mit der gleichen Kraft auf seinem verantwortungsvollen Posten tätig zu sein! 426
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