Suche löschen...
Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 30.04.1918
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1918-04-30
- Erscheinungsdatum
- 30.04.1918
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-19180430
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-191804308
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-39946221X-19180430
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1918
- Monat1918-04
- Tag1918-04-30
- Monat1918-04
- Jahr1918
- Links
-
Downloads
- PDF herunterladen
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
«Srs-n«I-» «. d. D0«u. B»chh>"d->. Redaktioneller Teil >k 99, 30. April 1918. Friedensvcrhandlungen eintreten mußte. Serbien, Rumänien und Montenegro sind so gut wie erledigt, und Italien hat eine furchtbare Schlappe erlitten, während unser U-Boots-Krieg immer weiter vorwärts schreitet und unserem hartnäckigsten Gegner England den Lebensnerv zu zerschneiden droht, sodaß wir mit Zuversicht einem für uns glücklichen Ausgange des Weltkrieges entgegensetzen können, zumal da auch die durch unsere, Feinde hcrvorgerufcnen inneren Unruhen glücklich beseitigt! find und der Anfang mit dem Frieden in Rußland gemacht ist. Groß sind die Entbehrungen und Opfer, die wir bringen müssen, aber wirkliche Not haben wir noch nicht kennen gelernt und werden es mit Gottes Hilfe auch nicht. Schwer greifen die Beschränkungen und Verordnungen des Krieges, der Mangel an Rohstoffen und Arbeitskräften in unser Wirtschaftsleben ein, aber der Umsatz an Büchern bei allerdings stark vermehrten Unkosten ist bedeutend gestiegen. Das Weih nachtsgeschäft hat selbst die Friedensjahre im Sortiment in den Schatten gestellt, trotzdem bereits viele der verlangten Bücher infolge Papiermangels auf dem Markte fehlten und nicht neu gedruckt werden konnten. Nur der wissenschaftliche Verlag dürfte eine weitere Einschränkung seines Umsatzes und damit auch seiner Produktion zu beklagen haben, welch letztere durch un zweckmäßige Maßnahmen der Kriegswirtschaftsstelle zugunsten des belletristischen Verlags noch besonders erschwert und beein trächtigt wurde. Die Anforderungen an Ihren Vorstand sind im letzten Jahre so groß gewesen wie kaum je zuvor, wie das in jetziger bewegter Zeit mit ihren den Buchhandel erschütternden Ereig nissen durchaus begreiflich ist und auch die Einberufung eines außerordentlichen Verbandstages im Herbst notwendig machte. Sie sind es auch, die uns trotz der immer schwieriger werdenden Verpflegung unserer auswärtigen Besucher dazu zwingen, den diesjährigen Verbandstag wieder in Hannover abzuhalten, zu dem noch die verhältnismäßig günstigsten Verkehrswege inner halb unseres Verbandsbezirks führen. An Eingängen sind 365, an Ausgängen 1074 zu verzeichnen. Da der zweite Schriftführer durch militärische Einziehung an seiner Mitarbeit verhindert war, mußte die ihm sonst obliegen den Arbeiten der 1. Schriftführer mit übernehmen. Die Mitgliederzahl ist fast die gleiche wie bisher: 133 und S Ehrenmitglieder. Neu ausgenommen sind Herr Arthur Bau- mer, Osnabrück; Herr K. Frerichs in Fa. A. Frerichs, Nor derney; Frau Johanne Haynel in Fa. Woldemar Haynel, Em den ; Herr Johann Ernst Horn in Fa. Andrö'sche Buchhandlung, Kelle; Herr Hans Hübner in Fa. Hans Hübner Verlag, Han nover; Fräulein Antonie Leeser, Hannover; Herr Rud. Möller in Fa. Capaun-Carlowa'sche Buchhandlung, Celle; Herr Max Ktaercke in Fa. Meher'sche Hofbuchhandlung, Detmold. Aus getreten ist Herr Hans Hofmann, Norderney, wegen Austritts aus dem B.-V.; Herr Herm. Zeitz in Fa. Capaun-Carlowa'sche Buchhandlung infolge Verkaufs der Firma. Verstorben ist Herr Gustav Horn in Fa. AndrS'sche Buchhandlung, Celle. Er hat nur kurze Zeit unserem Verbände als Mitglied angehört, aber während dieser Zeit lebhaftes Interesse für ihn bekundet. Wir beklagen in ihm einen tüchtigen Buchhändler, der auch in seiner früheren Tätigkeit in Danzig für die Interessen unseres Stan des nach Kräften gewirkt hat. Sein Andenken wird bei uns in Ehren bleiben. Aber auch freudige Ereignisse sind zu melden. Am 26. März 1917 beging die Gerstenberg'sche Buchhandlung in Hildesheim ihr 125jähriges und am 25. September 1917 die Hahnsche Buch handlung in Hannover ebenfalls ihr 125jähriges Geschäfts- jubiläum. In diesem Jahre feiern die Schulze'sche Buchhand lung in Celle das 300jährige, die Firma R. van Acken, Lingen, ihr 50jähriges Geschäftsjubiläum, doch sind die Grllndungstage nicht bekannt. über die Verhandlungen zur letzten Ostermesse sind Sie durch die Berichte im Börsenblatt eingehend unterrichtet, sodaß wir darauf nicht näher einzugehen brauchen. Die Hauptpunkte waren die Festlegung des Mindestrabatts auf 307» und Ableh nung des Nitschmnnnschen Antrags. Ihr Vorstand war in Leip- 226 zig und auch in der Delegiertenversammlung am 6. und 7. Ok tober v. I. in Goslar vertreten. In letzterer wurde, nachdem vorher in Leipzig ein aus Vertretern aller Zweige unseres Be rufes gebildeter Ausschuß sich dafür ausgesprochen hatte, cm- j psohle», den lOprozentigen Teucrungszuschlag des Sortimenls allgemein einzuführen, woraus dann die satzungsmäßig ein- berufene außerordentliche Hauptversammlung unseres Verban des am 21. Oktober demgemäß Beschluß faßte. Etwaige Ab weichungen in einzelnen Städten sollten dem Vorstand gemel det werden. Mit Ausnahme einiger Abweichungen des Bahn- ^ hofsbuchhandels bei Beträgen dis 50 Pfg. und Einzelnummern ! von Zeitschriften sind uns jedoch bisher keine diesbezüglichen ! Meldungen zugegangen, und wir dürfen daher annehmcn, daß die Einführung des Teuerungszuschlages in unserem Verbands- bezirk, sowohl beim Buch- als auch beim Papierhandel, glatt und ohne wesentliche Schwierigkeiten vor sich gegangen ist, wie ja seine Einführung in ganz Deutschland und Österreich mit Ausnahme von Leipzig und Stuttgart erfolgt ist. Daß sich durch Anfragen und Auskünfte über die Handhabung des Zuschlags eine ausgiebige Korrespondenz notwendig machte, lag auf der Hand. Sehr zu bedauern ist es, daß, angeregt durch die Stutt garter Verleger und speziell durch Herrn Direktor Kilpper von der Deutschen Verlags-Anslalt, eine Grrchpe von zirka 130 Verlegern beschlossen hat, sich Uber die Beschlüsse der Delegicrtcn- Versammlung in Goslar und deren Bestätigung durch die einzel nen Kreisvereinsversammlungen hinwegzusetzen, dafür einen pro- zentualen Zuschlag des Verlags und Sortiments vom Ladeir- preise zur Bedingung zu machen, der von vornherein dem Laden preise zugeschlagen und mit ihm als neuer fester Ladenpreis zu gelten hat. Schon als Direktor K. mit seiner Erklärung hervor trat, daß er auf Stegemann keinen Teucrungszuschlag zulassen würde und dementsprechend den Ladenpreis und Rabatt erhöht hätte, machte der Vorstand in längeren brieflichen Auseinander setzungen Herrn K. darauf aufmerksam, welche Bedenken seinem Sondervorgehen entgegenständen, ohne jedoch damit Eindruck zu machen. Das von uns im Börsenblatt am 18. März aus Ver bandsbeschluß veröffentlichte Ersuchen an die Verleger, bet Teuerungsaufschlägen auch den Rabatt entsprechend zu erhöhen, fand bei dieser Verlegergruppe keine Berücksichtigung, man mutet vielmehr dem Sortiment zu, daß es die Ausschläge für den Ver lag ohne Rabattentschädigung mit einbezieht und das dadurch vergrößerte Risiko ohne weiteres mit aus seine Schultern nimmt. Ihr Vorstand ist der bereits von anderen Kreisen bekundeten Ansicht, daß hier ein mit überwältigender Majorität von der Allgemeinheit gefaßter Beschluß durch eine Minderheit einfach ausgeschaltet werden soll. Es soll zwar die bona tlckes dieser Gruppe, die den Wunsch hat, den festen Ladenpreis wieder zur Geltung zu bringen, nicht bestritten werden, aber mit der Art der Ausführung und dem dafür gewählten Zeitpunkte können wir uns nicht einverstanden erklären, und unser Verbandstag wird darüber zu entscheiden haben, wie wir uns dazu verhalten sollen. Im Börsenblatt hat Ihr Schriftführer bereits dazu Stellung genommen. Die Erklärung der Stuttgarter Verleger hat noch insofern ein unangenehmes Nachspiel gehabt, als sie einen unverantwort lichen Zeilenjäger dazu veranlaßt hat, eine durch Sachkenntnis nicht getrübte Mitteilung durch eine Zeitungskorrespondenz zu verbreiten, die den Buchhandel des Preiswuchers bezichtigte und in vielen Blättern zum Abdruck gelangte. Der Vorstand hat sofort in mehreren Städten in den betr. Blättern, die den An griff verbreitet hatten, Gegenerklärungen erlassen. Die später veröffentlichten Erklärungen des Börsenvereins sind dann an die Preisprüfungsstellen und Kriegswucherämter der größeren Städte unseres Bezirks versandt worden. Beim Vorstande des Verbandes der Kreis- und Ortsvereine, sowie der Gilde ist un ser Verband ebenfalls dieserhalb vorstellig geworden, um ein eventl. gemeinsames Vorgehen gegen die Schmähartikel herbei zuführen. Auf Anregung der Berliner Korporation hat der Vorstand auch wegen der Wilson-Noke an S. M. den Kaiser ein längeres Telegramm gerichtet, auf das ein Dankschreiben aus dem Zivil kabinett Sr. Majestät eingelaufen ist.
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder