Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 30.05.1918
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- 1918-05-30
- Erscheinungsdatum
- 30.05.1918
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- Deutsch
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- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
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Xi 123, 30. Mat 1918. Redaktioneller Teil. mag, und dem anderen, dem Schafsenslusttgen, soll sie Gelegen heit geben, seine Anlagen, und seien er auch nur die eines witzigen Kopfes, zu Pflegen und ihre Wirkung den Kameraden nutzbar zu machen. Erfüllt eine Feldzeitung schon diese beiden Vorbedingungen, und die erfüllen sie Wohl alle, dann darf keine Kritik es wagen, sic abfällig zu beurteilen; denn für die Hinter- landsperspektive find sie nicht geschaffen, und wertvolle Zeug nisse des Weltkrieges bleiben sie immer, mag ihr Inhalt auch noch so bescheiden und anspruchslos sein. Ihr Hauptzweck ist eben doch, den Soldaten ein lieber und treuer Kamerad zu sein. Sehr schön hat gerade diese Ausgabe Kriegsmintster Ex- zellenz von Stein zum Ausdruck gebracht. Er sagt: »Tie Schiitzengrabenzeitungcn sollen für den besonderen Kreis einer Truppe, Armee oder Korps bestimmt sein, Großes und Kleines, Fröhliches und Trauriges finden in ihr Raum, wie cs das tägliche Leben in Kampf und Ruhe mit sich bringt. Ein jeder freut sich, wenn er Bekanntes und Bekannte, Erlebtes und Erzähltes darin wieder- sindet. Daß viele Beiträge in dichterischer Form eingchen, darf bei dem fangcslustigen und licdcrreichcn Soldaten nicht wundernehmcn. Doch bedarf es dabei einer liebevollen Sichtung. Für belehrende, aufklärende und aufmunterndc Beiträge finden sich immer besondere Kräfte, nicht nur unter den Vorgesetzten, sondern auch unter den Mannschaften, denn unser Volksheer enthält eine Fülle von Geist und Wissen. Schmutz und Gezänk werden fcrngchalieu. Die Schützcn- grabenzcitung zeugt von gemeinsamem Leid und gemeinsamer Freude, von Hoffen und Entsagen, von Scheiden und Wiedersehen und von dem Willen zum Sieg. Sie bildet ein neues Band der Zusammenge hörigkeit und Kameradschaft. Späteren Geschlechtern wird sie ein Zeugnis sein von dem Geist der Truppen, die unserem Vatcrlande Bestand und Sieg erkämpften.» Das folgende Verzeichnis von Feldzeitungen, die im deut schen Sprachgebiet erschienen sind <es wurden also auch eine ungarische und Soldatenzeitungen der Schweizer Grenz- besayung aufgenommen), kann keinen Anspruch auf unbedingte Vollständigkeit erheben. Es war auch nicht möglich und schon aus räumlichen Gründen nicht beabsichtigt, die Entwicklungs geschichte n»d alle Veränderungen der einzelnen Blätter in allen Einzelheiten genau anzuführen. Solches könnte erst dann ver sucht werden, wenn die Deutsche Bücherei wirklich alle im deut schen Sprachgebiet erschienenen Feldzeitungen vollständig besäße. Dessen kann sich aber noch keine deutsche Bibliothek rühmen, weil eben zumal in den ersten Kriegsmonaten die Bedeutung der Feldzeitung über ihren Eintagszweck hinaus von den Herausgebern selber nicht genügend gewürdigt wurde und so manches wertvolle Stück der Vernichtung anheimfiel. Sicher lich sind noch viele Nummern, die zu erhalten sich die Biblio theken vergeblich bemühen, in den Händen privater Sammler, manches wird Wohl auch absichtlich zurückgehalten, bis die Preise die erwünschte Höhe erreicht haben. Auch hat der Sam meleifer, den viele Bibliotheken Deutschlands der Kriegslite ratur widmen, so erfreulich er an sich auch sein mag, viel mit dazu beigetragen, daß das vorhandene Material an mehrere Stellen zerstreut wurde und so jede etwas und keine alles ein heimste. Diese Zersplitterung wirkt gerade bei der Zeitschriftcn- literatur schädlich. Eine Nummer der »Kriegszeitung Tau- roggen« zu besitzen, ist gewiß erfreulich, aber was nützt einer Bibliothek diese eine Nummer, wenn sie nicht die übrigen dazu erwerben kann! Und wenn wir in Deutschland 50 oder mehr Kriegsliteratursammlungen haben, deren jede ein paar seltene Stücke aufweist, so bedeutet das, daß die archivalische Siche rung eines wertvollen nationalen Besitztums, als das man die Feldzeitungen getrost ansprechen kann, auf vielerlei Stellen verteilt ist. Gerade diese nationale Pflicht, den wertvollen Schatz der Feldzeitung lückenlos der Nachwelt zu erhalten, müßte einem Zcntralarchiv anvertraut sein, dessen Bestände von allen anderen Sammelstcllcn tunlichst zu vervollständigen wären, damit wenigstens an einer Stelle wirklich die gesamten Aeld- zeitungen vorhanden sind. Daß als solches Zentralarchiv auch für die Fcldzeitungen in erster Linie die Deutsche Bücherei in Betracht käme, bedarf keiner Erörterung. Denn die Deutsche Bü cherei ist ja an sich verpflichtet, das gesamte Schrifttum ab 1913 zu vereinen. Auch die Feldzeitungen dürfen daher keinesfalls in ihren Beständen fehlen. Sie sollten vielmehr genau so vollzählig und lückenlos in der Deutschen Bücherei vorhanden sein wie die! übrige Literatur des deutschen Sprachgebietes seit 1913. Gewiß ist ihre Sammlung von Feldzeitungen eine der reichhaltigsten, wenn nicht die reichhaltigste Deutschlands. Es muß aber doch zugegeben werden, daß noch manche seltene Nummer fehlt, und daß einzelne Jahrgänge aus den oben angedeuleten Gründen nicht lückenlos zu beschaffen waren. Diesem übelstandc abzu« helfen, ist eine nationale Pflicht, aus welche diese Zeile» die Allgemeinheit hinlenken. Es sei daher im folgenden Verzeichnis auf jene Feldzeitungen hingewiesen, an deren Ver vollständigung die Deutsche Bücherei besonderes Interesse hat. Die Titel dieser Feldzeitungen sind durch ein Sternchen gekenn zeichnet. Wer zufällig die eine oder die andere Nummer be sitzt und zur Abgabe bereit ist, möge sie doch der Deutschen Bü cherei überlassen. (Fortsetzung folgt.) Wöchentliche Übersicht über geschäftliche Veränderungen und Einrichtungen. Zusammengestellt von der Redaktion des Adreßbuchs des Deutschen Buchhandels. 21. bis 25. Mai 1918. Vorhergehende Liste 1918, Nr. 116. * — In das Adreßbuch neu aufgenommene Firma. — B. — Börsenblatt. — H. — Handelsgerichtliche Eintragung (mit Angabe des Erscheinungs- lags der zur Bekanntmachung benutzten Zeitung). — Dir. — Direkte Mitteilung. ^Buchhandlung u. Antiquariat »Gutenberg«, Reval (Nußl.), Schmiedestr. 34. Gegr. Sommer 1914. Inh.: Emilie Pahn u. Elmar Greenbaum. Leipziger Komm.: Koehler. sDir.1 Capaun-Karlowa'sche Buchhandlung Hermann Zeitz, Celle. Die Firma lautet jetzt: Capaun-Karlowasche Buchhandlung Rudolf Möller. sH. 21./V. 1918.1 ^Fisher, Theodor, Leipzig u. Berlin-Westend, Frede- riciastr. 8, II. Verlh. Gegr. 15./V. 1918. Leipziger Komm.: Kittler. sB. 117.1 Franz' sche h z g l. bayer. H o f b u ch d r u ck e r e i, G., G. Emil Mayer, München. Gesellschafterin Julie Mayer ausge- schieden. Neueiugetretener Gesellschafter: I)r. Ernst Mayer, Buch- druckereibcsitzer, München. lH- 17./V. 1918.1 Frey schmidt, A., Kassel. Dem Reinhard Johannes Curtt ist Prokura erteilt. sH. 21./V. 1918.1 Geschäftsstelle des Vereins der Deutschen Musika lienhändler zu Leipzig. Geschäftszeit jetzt 8—12 u. 3—6, Sonnabends 8—2; Sprechstunden des Geschäftsf. vorm. )49—^12. sDir.j Hal lauer, I., O e r l i k o n - Z ü r i ch (Schweiz). Die Abteilung Bücherversand ging an Emil Meyer u. Emil Giezenöanner über, die unter der Firma Meyer L Giezendanncr Bücherversandhaus, Nachfolger von Hallaner's Abteilung Bücherversand, Oerlikon, eine Kollektivgesellschaft eingingen, die 1./IV. 1918 ihren Anfang nahm. sH. 3./V. 1918.1 Hempel, Theodor, Buch- n. Papierhandlung, Meu selwitz. Die offene Handelsgesellschaft ist aufgelöst. Heinrich Seidel ist alleiniger Inhaber der Firma geworden. Der Über gang der in dem Betriebe begründeten Forderungen u. Verbind lichkeiten ist ausgeschlossen. sH. 24./V. 1918.1 Hüffcl, H., Nachf. von L. Lorber, Colmar (Elf.), hat Post scheckkonto Karlsruhe 13 428. sDir.1 *Kleintier- und Gartenbau-Kontor Eugen Kalcher, Berlin NW. 6, Maricnstr. 23. Buchh. Gegr. 1./IV. 1917. Bankkonto: Kur- u. Neumärkische Nitterschaftliche Darlehnskasse, Berlin W., Wilhelmplatz 6. Postscheckkonto 36 362. Leipziger Komm.: Maier. sDir.1 Krauß L Brack, vorm. S a u c r l ä n d e r ' 8 Buchhand lung, Aarau. Die Kollcktivgesellschaft hat sich aufgelöst, die Firma ist erloschen. Aktiven u. Passiven gehen an nachfolgende Firma über. Max Karl Krauß, von Ehingen a. D. sWürttbg.), und Heinrich Remigius Sanerlaender - Frey, beide in Aarau, haben unter der Firma Krauß L Cie. vorm. Sanerlaen- dcr's Sort.-Bnchhandlnng in Aarau eine Kommanditgesellschaft errichtet, welche am 1./I. 1918 ihren Anfang nahm. Unbe schränkt haftender Gesellschafter ist Max Karl Krauß. Komman ditär ist Heinrich Remigius Sanerlaender-Frey. Die Firma er teilt Einzelprokura an Frau Toni Krauß geb. Schwarzmann. ! fH. 18./V. 1ö18.j 301
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