Suche löschen...
Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 01.02.1919
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1919-02-01
- Erscheinungsdatum
- 01.02.1919
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-19190201
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-191902016
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-39946221X-19190201
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1919
- Monat1919-02
- Tag1919-02-01
- Monat1919-02
- Jahr1919
- Links
-
Downloads
- PDF herunterladen
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
VSrjenilaU f. d. Dtschn. Buchhandel. Redaktioneller Teil. 24, 1. Februar 1919. bestimmten Einfluß auszuüben suchen, sondern sie werden, zu einem gewaltigen Arbeitgeberverbande zusammengeschlossen, in ähnlicher Stärke und mit sicherem Willen ihre Rechte und ihre Pflichten wahrzunehmen haben. Das Gebot der Stunde erheischt gebieterisch, unverzüglich den Anschluß an den Arbeitgeber-Verband zu suchen. Jeden Tag können an den Einzelbetrieb Forderungen herantrcten, denen gegenüber er hilflos ist. Als Mitglied des Arbeitgeber-Verbandes der Deutschen Buchhändler ist er in der Lage, die Entscheidung in die Hand seines Arbeitgeber-Verbandes zu legen. Im Interesse der Allgemeinheit unseres Standes ist es dringend erwünscht, daß nicht einzeln verhandelt wird, sondern daß nur die Gesamt- Vertretung unseres Berufs über Maßnahmen beschließt, mit denen letzten Endes das Wohl und Wehe unseres ganzen Standes verbunden ist. Die von den Mitgliedern des Arbeitgeber-Verbandes zu übernehmenden Pflichten werden in einer Versammlung dargelcgt werden, zu der besondere Einladung erfolgt. Der für eine angemessene Geschäftsführung und für eine Geschäftsstelle auszuwendende Betrag muß von den Mit gliedern im Wege eines Jahresbeitrages erhoben werden, der indessen nicht erheblich sein dürste lvoraussichtlich etwa 5V Psg. für jedes Tausend gezahlter Löhne und Gehälter). Um rechnerische Unterlagen zu schassen, bittet der Unterzeichnete Vorstand, ihm die Zahl der im Buchhandel beschäftigten Angestellten — buchhändlerische, männliche, weibliche; Hilssarbeiter, männliche, weibliche; Marktheiser, Laufburschen — sowie die Jahreslohnsumme angeben zu wollen. Die Angaben über das beschäftigte Personal und über die gezahlte Jahreslohnsumme werden auf jeden Fall erbeten, auch wenn zunächst eine Beitrittserklärung nicht abgegeben werden soll. Die sosortige Anmeldung zur Mitgliedschaft bietet den nicht zu unterschätzenden Vorteil, daß den angemeldeten Firmen nunmehr der Arbeitgeber-Verband als Verhandlungsführer zur Seite steht. Die Gefahr ist nah, die Not ist da! Erkenne jeder das Gebot der Stunde! Wer heute den Anschluß versäumt, wird in Stunden der Gesahr nicht darauf rechnen können, von einem Verbände Hilfe zu erhalten, dem er bis dahin die Ge- solgschaft versagte! Es ist soziale Pflicht, es ist Pflicht der Selbsterhaltung, es ist Pflicht der Gesamtheit unseres Berufes gegenüber, daß jeder Buchhändler dem Arbeitgeber-Verband der Deutschen Buchhändler beitritt. An viele Arbeitgeber sind in den letzten Tagen die Angestellten mit weitgehenden Forderungen herangetreten; seitens der Arbeiterschaft sind Forderungen unter Waffengewalt durchgedrückt worden. Es wird jedem Kollegen dringlichst cmpsohlen, in Fällen, wo er unter dem Drucke seiner Angestellten besondere Abmachungen tressen zu müssen glaubt, dies unter entsprechendem schriftlichen Vorbehalt zu tun. Das Abkommen wäre zu protokollieren, und in einem Schlußsätze wäre sestzulegen, daß dieses Abkommen nur insoweit und so lange Geltung haben soll, bis durch Gesetz oder durch den Arbeitgeber-Verband anderweitige Bestimmungen getroffen werden. Für den Arbeitgeber-Verband der Deutschen Buchhändler Der Vorstand des Börsenvereins der Deutschen Buchhändler zu Leipzig. vr. Arthur Meiner. Paul Schumann. Hans Volckmar Karl Siegismund. Otto Paetsch. Max Röd r. Verein Dresdner Buchhändler. E. V. Organ des Börsenvereins. Einladung zur 37. ordentlichen Hauptversammlung Montag, den 10. Februar 1919, abends 6 Uhr, im Victoriahaus, Waisenhausstratze, Rotes Zimmer. Tagesordnung: I. Bericht über das Vereinsiahr 1918. L. Kassenbericht über das Vereinsiahr 1918. 8. Bericht über die »nterstlltzungskasse 1918. 4. Voranschlag für das Vereinsiahr 1919. 5. Festsetzung des Jahresbeitrags 1919. tz. Wahlen: Infolge Ablebens des 1. Schriftführers uni des Schatzmeisters sind diese Stellen neu zu besetzen. 7. Wahl des Bereinsvertrcters für die Wahlen des Vereinsaus schusses in Leipzig. 8. Besprechung der im Jahresbericht gegebenen Anregungen: Osterineß-Abrcchnung — Zusammenschluß des Sortiments — Lehrlingswescn — Austauschstelle. 9. Verschiedenes. Anträge sind satzungsgemätz 3 Tage vor der Hauptver sammlung bei dem Vorstande einzureichen. Wir erwarten in Hinsicht aus die Wichtigkeit der zur Be sprechung kommenden Punkte allseitiges Erscheinen. Der Vorstand des Vereins Dresdner Buchhändler. TheodorSteinkopff. MaxLeithold. HaynoFocken. Ern st Rechenberger. Alexander Kaufmann. Wie kann der Buchhändler sich vor einer Katastrophe retten? Möglich, daß ich zu schwarz sehe! Was möchte ich lieber ! Aber das wird mir jeder zugeben, der mit Augen sieht und mit Ohren hört, daß wir einer Zeit entgegengehen von solcher Schwere, wie sie kein Volk je zuvor gekannt hat. Ich bin gewiß, daß gerade der Buchhandel in kommenden Jahren be sonders zu leiden haben wird; denn wenn im Frieden der Bücherhunger nach »Gegenständen täglichen Bedarfs« sehr gering war — jetzt wird der Hunger völliger Appetitlosigkeit weichen. Daran hat der Krieg nichts geändert und wird auch nichts ändern. Alle die Hoffnungen, die uns in Artikeln immer wieder gemacht wurden, sind zuschanden geworden. Nimmermehr wird der Materialismus dem Idealismus weichen. Äußerste Sparsamkeit wird der Verschwendung Platz machen müssen, und wie sonst das soziale Leben sich gestalten wird, wer möchte Prophet sein? Rur eines ist unumstößlich sicher: der Deutsche braucht Nahrung und Kleidung, alles andere wird für lange Zeit hinaus entbehrlich sein müssen. Vor allem das Buch, das man sich ja »leihen« kann. Die Verständnislosig keit dem Buch gegenüber ist gerade in dieser Zeit voll zutage getreten. Diejenigen, die, ohne mit der Wimper zu zucken, zum Schmuck ihres äußeren Menschen horrende Preise zahlen, für Süßigkeiten und Leckerbissen Unsummen ausgeben, für ganz nebensächliche Dinge Wucherpreise freudig bewilligen, beim Buche heißt es: »Man kann keine Bücher mehr kaufen, sie werden ja zu teuer«. Auf solche Klage hin habe ich hundert mal die Frage gestellt: »Was ist der Höchstpreis für ein Pfund Kaninchenfleisch?« oder: »Was kostet Ihre Zigarre?« Bald kann man solche Frage nicht mehr stellen. Aber täuschen 74
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder