Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 01.02.1919

Redaktioneller Teil. X: 24, k, Februar 181g. wird vereinfacht, die Übersicht für ihn bedeutend klarer, sodatz ich mich der Hoffnung hingebe, daß die Verleger ernstlich diesem Vorschlag nähertreten werden, 3, Rabatt, Das ist die gefährlichste Ktippe, und viele werden an meinen Worten Anstoß nehmen. Aber was näßt cs? Einmal mutz cs doch gesagt werden. Lange glimmt es schon, und sollen wir so lange warten, bis es brennt und alles zerstört, wie in den Novembertagen 1918? War vor dem Kriege der Rabatt schon so schlecht, daß die Klagen nicht aufhörten, so war doch immer die Möglichkeit gegeben, das »Zuwenig« mit dem »Mehr« aus zugleichen; wir konnten uns über Wasser halten. Heute aber! Ich sage es mit vollem Bewußtsein, Die dauernde Herabsetzung des Rabatts ist der unheilvollste Vorgang in der Geschichte des deutschen Buchhandels, Die Verleger treiben hier Jnler- essenpolitik und nicht di« Politik,, wie sie notwendig ist, um den deutschen Buchhandel als Kultur-Faktor zu erhalten. Wenn die Wahrheit sich nicht so furchtbar fühlbar machte, man würde cs nicht glauben. Gibt es doch Verleger, die die 10"/» Tcuc- rungszuschlag der Notstandsordnung direkt dazu benutzen, die Preise der Bücher niedrig zu hatten und den Rabatt zu ver schlechtern, Vor mir liegt'wieder eine Faktur, Das Buch kostete früher -// 5,—, netto ,4k 2,50, jetzt 7,—, netto 4,75, Der Verleger schlägt also für sich 40"/» auf und gewährt dem Sortimenter 10"/» seines Verdienstes weniger. Früher ver diente der Sortimenter 2,50, jetzt ,// 2,25 Plus 70 H Not standsordnung, Von den 70 L, hat also der Verleger noch 30 H für sich genommen, da außerdem noch durch Porto und Verpackung auf jedes Exemplar 20 L, Verteuerung kommen. So haben also die 107» der Notstandsordnung auf ein Buch für ,41 7,— dem Sortimenter 10 H mehr eingebracht. Das Beispiel läßt sich vervielfachen, und der Sortimenter, der seine Viertel- sahresauszüge jetzt prüft, wird erschrecken. Ist hier Abhilfe möglich? Nur von seiten des Verlegers, dem das Recht der Preisfestsetzung zusteht. Der Verlag muß ernstlich darangehcn, einmal den Mindeslrabatt sestzustellcn, den in diesen Zeiten der Sortimenter haben muß, um leben zu können. In Friedens- zeiten sagte man: »Der Mindestrabatt ist 30"/», die Spesen 18 bis 227», es bleibt also im Durchschnitt ein Reingewinn von 107«, Um dieses Friedensresultat zu erreichen, muß jetzt der Minimalrabatt des Verlegers glatte 33'/,°/» sein, und von den 107» der Notstandsordnung darf auch nicht ein Jota genommen werden, Jeder Sortimenter muß die Fakturen prüfen, muß solche Fälle in Ortsvereins-Sitzungen bekanntgeben, und dann muß, wenn die Verleger absolut der Einsicht ermangeln, der Kampf beginnen, ein Kampf auf Leben und Tod, Das, was sich im politischen Leben draußen abgespielt hat, das unendliche Werte vernichtet hat, wird sich in unserem Buchhandel wieder holen, Finden sich in den Ortsvereinen die richtigen Männer zur Leitung, so ist das Sortiment in diesem Kampf nicht schlecht gestellt. Es ist in diesen Jahren erstarkt, die Zusammengehörig keit hat sich fühlbar gemacht, und in der Gilde fühlen wir uns geborgen. Ich hoffe sicher, daß bei den Verlegern das Bewußt sein der Notwendigkeit des tüchtigen Sortimenters, der Jdealis- mus im deutschen Buchhandel noch nicht erstorben ist, hoffe, daß Einsicht und guter Wille dem deutschen Volk den deutschen Buchhandel erhalten werden. Aber man schiebe die Frage nicht zu lange hinaus. Es ist die zwölfte Stunde, Bremen, Januar 1919, W, Hermann, Augustin, Haus, Hannoversch-Münden, Der 8ks,° Protur, Albrecht Augustin ist gestorben. Das Geschäst wird au ! Stelle des" Verstorbenen von dessen Bruder Rudols Augustin ge meinsam mit Frl, Brnnhitdc Augustin in bisheriger Weise sort- gcfiihrt, Postscheckkonto Hannover 14 798, sDir.j Wöchentliche Übersicht über geschäftliche^Veränderungen und Einrichtungen. 20, bis 25, Januar 1919, Vorhergehende Liste 1919, Nr, 17, ' — In das Adreßbuch neu auigenominene Firma, — B, — Börsenblatt, H. — Handelsgertchtliche Eintragung sinkt Angabe des Erscheinungs- tags der >ur Bekanntmachung benutzten Zeitung), — Dir, — Direkt, Mitteilung, A s ch e u d o r f f' s ch e V e r l a g L b u ch h,, Mlinst er (Wests,). Dem Or Edouard Hüffer ist Prokura erteilt, sH, 18,/I. 1919,) 7K Bchr, Willi, Hamburg, ging ohne Verbindlichkeiten au George Kurt Franz Schteh über, der firmiert: Willi Behr Nachs, Kurt Schteh, Prokura wurde erteilt an Frau Erna Johanna Friederike Schleh geb. Stein. (H. 18./I. 1919.) Bibliographisches g/nftit >, t A k t i e n g e s e I l s ch a s t. Leipzig. Das Vorstandsmitglied Geh, Hofrat Arndt Meyer ist 3t,/XII, 1918 aus dem Vorstand ausgeschicden. Dem Karl Zacher ist Gcsamtprokura erteilt, sTir,) Bleek Nachs,, Julius, Inh. Ernst L e d e r h a u s e n, Min- den (Wests,), hat Postscheckkonto Hannover 18421, (Dir.) Buchhandlung »Cosmos«, Inhaber: Anton Hußla, Antwerpen, Lt, Anzeige ist das Geschäst bis aus weiteres geschlossen, sB, 18.) Datt« rer, vr, F, P,, L Cie,, Freising u, München, Als weitere Gesellschafter sind eingetrete» Arthur Louis Seltier u Robert Seltier. I-H. 23./I. 1919.) Deutsches Druck- und Berlagshaus, G, m, b, H,, Ber- l i n, Hans Spohr ist Gesamtprokura in Verbindung mit einem Geschästssiihrer oder einem andern Prokur, erteilt sH 20,/t tvlg.s Evangelische V e r c i n s b » ch h a n d l u n g, Posen, Die Firma wurde 29,/VII,/L1,/XII. 1918 in eine G, m, b, H, um- gewandelt, Gcschäftsf, sind Geh, Justizrat Prof, Or, Johannes - Burchard, Walter Schwarz u, Adols Grass, sH, 20./I, I9t9,) -Kranke, Karl, L a u r a h L t t e - Siemianoivitz (Obcrschlcs,). Buch- u, Paph, Seit 20./I. 1919, Gegr. 1,/IV, 1993, Acrnspr: ! >035, Bankkonto: Deutsche Volksbank u, HauSbesitzerbank, Sicmiauoivitz-Laurahiitte, Leipziger Komm,: Fernau Gasts Hof-Buch-, Kunst-, Msk,- u, Landkh,, Friedrich, 3 erb st. Der bisherige Inhaber übergab 1,/I, 1919 die Hand lung ohne Akt, n, Pass, seinem Sohne Friedrich Gast, der sic weiterftihrt unter der Firma Friedrich Gast, Buchhandlung IB, >7 u, H, 23,/I, 1919,) , "Gicseckc, Heiuo, Buch- », Kunsth,, N e» b r a n b e n b n r g (Mccklbg,), Eisenbahiistr, 1, Seit 15,,III, 1910, Verl, u, Sort., Kunst-, Lchrm,-, Musik,- », Paph, Gegr, Febr, 1835, Fernspr,: 264, Telegrammadresse: Heiuo Giesccke Ncubrandenburg i/M Bankkonto: Mecklbg, Bank, Schwerin, Kit, Neubrandenburg, Ber liner Komm.: I, Bach,nan» K Co,; Leipziger Komm,: Fleischer I sH, 23./I, 1919 u, B, 18.) Hädecke, W,, Stuttgart, Lt, handetsgcr, Eintragung lautet d ! Firma setzt: Walter Sädecke Verlag, Leipziger Komm, jetzt: Wag ner, )H, 20./I, 1919.) Hendclsohti, G,, Berlin, Friedrich Maurer ist wieder als persönl. hastender Gesellschafter eingetreten, )Dir.) Hopser, August, Burg (Bcz, Magdeburg), Walter Hopser ist als persönl, hastender Gesellschafter eingetreteit, s,H, >7,/I, 1919,) "John, W,, sr Co,, Neu den! sch er Kunstverlag, Leipzig, Windmühlcitstr, 1—5, Fernsprecher 10 343. Bankkonto: Bank I Handel u, Jnd, Postscheckkonto: 52 939, Inh,: Walter John n Alfred Lohse, sB, 15.) Kauftttigcn-Berlag Ernst Püschel, Rostock (Meckl.), ver änderte sich in C, W, Puschels Verlag u, verlegte seinen Sitz nach Doberan (Meckl,), sB, 18.) Kerber, Th,, Heilbronn (Neckar), Inh, der Firma ist ver storben, sB, 14,s Knaitr Nachs,, Th,, Berlin, Friedrich Maurer ist wieder als persönl, haftender Gesellschafter eingetreten, sDir.) Kreßner, L,, (früher: Juliens Buchh,), Würzbürg Otto Kreßner ist als Gesellschafter eingetreten, sH, 18./I, 1919,) Lei ding, Theodor, Leipzig, jetzt: Jnselstr, 19, vom 1,/IV 1919 ab: Jnselstr, 18, II, sDirs L i c p in a ii n s so hn, Leo, Antiquariat, Berlin, hat Post- scheckkonto 59180, sDirs Mayinger, Joses, München. Leipziger Komm, jetzt: Maier >B, 16) Müller, H, W., M ii n ch e n „, Berti », Seit 17 /1, 1919 offene Handetsgesellsch, Gesellschafter sind Arthur Seltier, Arthur LouiL Seltier u, Robert Seltier, sH, 23./I, 1919.) R a h m », a ch e r ' sch c Buch- u, Kunsth,, Otto, Inhaber: Hei n o Gicseckc, Re »branden bürg (Mecklbg,), Die Firma ist 15./I, 1919 in Heina Gicseckc, Buch- u, Kunsthandlung abgcändert, Adresse setzt: Eisenbahnstraße 1, sH, 23 /1, 1919,) Orania-Verlag (Frau Elise Gerling), Oranien burg, ging 1,/I, 1919 durch Kauf mit Akt, u, Pass, an Walter