Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 11.01.1927
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- 1927-01-11
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- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
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X» 8, 11. Januar 1927. Redaktioneller Teil. Börsenblatt f. d. Dtschn. Buchbandel. rahmt von weihnachtlichen Gesängen des Madrigalchors: Bruno H. Bürgel, Die Stellung der Erde im Weltgangen; vr. Erich Fischers »Musikalische Komödien«; Heiterer Abend mit dem Karlchen der »Jugend«; Prof. vr. Hans Driesch, Die Philosophie des organi schen Lebens. — Wenn wir auch im allgemeinen mit dem Besuch der Abende recht zufrieden sein konnten (das doch einmal vorkommende Defizit eines Abends nmrde stets durch den Uberschuß eines anderen ausgeglichen), so zeigte uns eine genaue Statistik doch, daß die An ziehungskraft der rem literarischen Abende meist bei iveitem nicht so groß war wie die -eines musikalischen oder Theaterabends. So haben wir in das diesjährige Programm noch einige weitere rniuisi- kalische Veranstaltungen ausgenommen (im ganzen vier), und dadurch ist, -da es sich ja im wesentlichen -um Abonnements handelt, ein guter Besuch auch der literarischen Vorträge gewährleistet. Möglich war dies stärkere Cinbeziehen der Musik nur dadurch, daß sich Obermusik- l eh rer Schäller, eine stark künstlerisch gerichtete Persönlichkeit, mit dem -von ihm gegründeten Madrigalchor in den Dienst der Kultur- Abende stellte. So konnten wir -eine vorzügliche Aufführung von Haydns »Schöpfung«, di-e auch von der auswärtigen Presse stark be achtet und gelobt wurde, an den Anfang der diesibi'nterlichen Reihe stellen. Sie brachte uns insgesamt — bei Hauptprobe und Auffüh rung — -etwa 1400 Besucher, -ein« für eine kleine Stadt doch gewiß stattliche Zahl. Am zweiten Abend verstand vr. Castelle durch seinen Sto-rm-Vortrag, an den sich Rezitationen Stormscher Novellen und Gedichte anschlossen, wiederum jene unnachahmliche Stimmung hevvor- z uz andern, die wir gerade bei diesem Redner bisher immer erlebten. Im Oktober sprach vr. Erich Drach über das Thema »Ms der Groß vater die Großmutter nahm«, und im November war wieder die Münchener Kammeroper da und spielte wie im vorigen Jahr drei der entzückenden Fischerschen Singspiele. Stürmischer Beifall belohnte auch diesmal wieder das ansg-ezeichnete kleine Ensemble, das wir allen Kollegen empfehlen möchten. Die Stücke bedürfen nur ganz einfacher Ausstattung nnd könnten ans jeder kleinen Bühne, ja aus einem Podium ansgeführt werden. Es folgte am 3. Adventssonntage das Weihnachtskonzert des Madrigalchors mit Maria Gnntermann- Bielefeld als Solistin. Herrliche Weihnachtsgesänge aus sechs Jahr hunderten, vollendet und mit innerster Begeisterung unter Artur Schallers suggestiver Leitung gesungen, schufen eine unvergeßliche Weihnachtsstimm-ung. Am 29. Dezember hielt vr. Max Deri-Berlin einen mit großer Anteilnahme ausgenommenen Vortrag über »Die Freude am Bild«, eine Einführung in das seelische Erleben von Bild werken an Hand von vorzüglichen Lichtbildern. Im .Januar wird uns Artur Heye von seinen letzten Afrika-Erlebnissen erzählen (wo von wir den gleichen- starken Buchabsatz erhoffen wie vor zwei Jahren), und im Februar wird der Drainaturg am Bochumer Stadttheater, Fritz Wortelmann, seine künstlerischen Handpuppen spiele zeigen, wozu wir auch alle hiesigen Schulen und die der Umgebung natürlich zn beson deren Vorführungen einladen werben. Im März liest Will Vesper aus eigenen Dichtungen, nnd -den Schluß des Programms bildet Beet hovens M88a 8o1ewni3 mit dem Madrigalchor, dem Lippischen Landes orchester aus Bückeburg und namhaften Solisten unter Leitung von Obermusiklehrer Schalter, unter dessen Leitung im November 1926 auch ein SymphoniSkonzert mit dem Pianisten Herm. Oehler-Mann- heim als Solisten nnd der Schanmburg-Lippischen Landeskapelle als 1. Knltur-Sonder-Abend mit Werken von Haydn, Mozart nnd Beet hoven stattfand. Gewiß, viel, -unendlich viel Arbeit ist mit den Abenden verbunden, auch mancherlei Unannehmlichkeiten bleiben nicht aus (z. B. durch Kunden, die sich in der Platzfrage zurückgesetzt fühlen usw.). Aber doch wird das alles reichlich ausgewogen durch die Freude an der Sache, durch das Bewußts-eiu, für billiges Geld gute Kunst Zu vernritteln, ivo sonst die Kinos (zwei an der Zahl und modern eingerichtet für eine Bevölkerung von -etwa 9000 Seelen) fast allein das Feld behaupten. Wir stehen interessierten Kollegen gern mit jeder Auskunft über unsere Erfahrungen zur Verfügung und sind auch unsererseits füt Mitteilungen über wirklich gute Vortragskünstler, die auf -unserer Liste nicht ansgeführt sind, dankbar. Friedrich Sch ü ne mann. Berliner Bibliophilen-Abend. — Am 4. Januar fand in den Räumen des Landwehr-Kasinos die diesjährige Hauptversammlung statt, die sehr gut besucht war. Aus dem von -dem Vorsitzenden, Herrn Baron von Biedermann, verlesenen Jahresbericht ging her vor, daß im verflossenen Jahr acht Versammlungen stattfanden, an denen folgende Vorträge gehalten worden sind: vr. Crous: Mer Gutenberg (diesem Vortrag wohnten auch die geladenen Mitglieder der Wiegendruckgesel-lschast bei); Fraenkel: Bibliophile StroiMge; 46 H crfurth : Buchbinderisches; v on B -ie de r m a n n: Gelegcnheits- drucke aus dem 17. bis 20. Jahrhundert; vr. Tuchmann: Das erotische Buch; Fraenkel: Selten -begangene Gebiete der deut schen Literatur; Or. Jo lies: Fridericiana; von Oppeln- Broniko wski: Mer den Verfasser des Galanten Sachsen, Pöll- u-itz. Außerdem fand eine Führung durch die Potsdamer Biblio theken durch Herrn Bogdan Krieger statt und im Juli eine ge sellige Zusammenkunft im Freien, ebenso das Stiftungsfest im Fe- Lruar, an dem Prof. Petersen über den Zusammenhang von Biblio philie und Philosophie sprach. — Die Mitgliederzahl ist beträchtlich ge wachsen. Der Vorstand wurde wiedergewählt. Der Jahresbeitrag von 10 Mark bleibt der gleiche. Einem Vorschläge des Referenten, auch Frauen zuzulassen, standen Bedenken statutenmäßiger Art ent gegen, so-daß er zurückgezogen wurde. — Das diesjährige Winterfest, an dem auch Gäste teiluehmen können, findet am 8. Februar statt. Es folgte eine freie Aussprache über Erstausgaben, -mit einer lebhaften Diskussion. W. I. Uber das deutsche Verlagswesen und den Deutschen Staatsverlag in Moskau schreibt Konrad Arm in der »Deutschen Zentralzeitung«: Der Verlag hat trotz allerschwierigster Finanzverhältnisse und trotz der Kaufunlust der überwiegend ländlichen deutschen Bevölkerung Rußlands in der kurzen Zeit seines Bestehens bereits 193 Bücher, da von 27 Lehrbücher, 62 landwirtschaftliche, 21 schönwissenschaftliche und 22 militärische Schriften veröffentlicht. Die Gesamtauflage dieser Werke beträgt nahezu 1 Million Exemplare. Während diese Verlags- tätigkett in Anbetracht der herrschenden Schwierigkeiten alle An erkennung verdient, so liegt doch die Verteilung der Bücher und der Bezug durch die Interessenten noch sehr im argen. Der Vertrieb der Werke -des Staatsverlages ist hauptsächlich auf die Wolgarepn-blik be schränkt, während die Deutschen außerhalb dieses Gebietes sehr zn kurz kommen und deutsche Bücher nur auf mühseligen Umwegen be ziehen können. Ebenso mühsam ist der Bezug von deutschen Büchern, die in anderen Verlagen, so z. B. in Charkow oder Leningrad er schienen sind. Der Verfasser fordert zur Abstellung dieser Mißstände die Einrichtung einer einheitlichen Vertriebsstelle für die Bücher mit Lager, Expedition und Buchhandlung in Moskau, die für alle Teile Rußlands rasch und zuverlässig arbeitet. Das »Zentralbüro ver deutschen Sektionen« hat sich, wie der Verfasser berichtet, in einer seiner letzten Vollsitzungen der Sache angenommen, sodaß eine Lösung der Frage demnächst zu erwarten ist. Eigenbrödler-Berlag Akt.-Ges. in Berlin W 8. — Bilanz am 31. Dezember 1925. Mtiva. RM L, Kassa- und Wechselkonto 18 372 07 Bankkonto 5 145 Postscheckkonto 663 38 Kontokorrentkonto 50 179 91 Warenkonto 37 200 Schriftenkonto 800 Effektenkonto 166 66 Mobilienkonto 1 Kapitalentwertungskonto: Stand am St. XI7 8 073.50 ab Gewinn 959.56 5 113 94 117 441 96 Passiva. Stammkapitalkonto 20 000 Darlehnskonto 20 000 Kontokorrentkonto 41 459 63 Wechselkonto 35 982 33 117441 96 Gewinn- und Verlustkonto am 31. Dezember 1925. Verluste. RM Ä Unkostenkonto 48 213 79 Effektenkonto 228 57 Schriftenkonto 150 Mobilienkonto 29 Kapitalentwertungskonto: Gewinn 959 56 49 580 92 Gewinne. Warcntonto . 49 580 92 49 580 92 (Deutscher Reichsanzeiger Nr. 306 vom 31. Dezember 1926.)
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