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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 01.07.1918
- Strukturtyp
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- 1918-07-01
- Erscheinungsdatum
- 01.07.1918
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- Deutsch
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Retaktisnellei LeU. ^ 150, 1. Juli 1918. Herr Karl Schüler, kölnglich bayerischer Hoflieferant »»d großherzoglich luxemburgischer Hosbuchhändler, in München, be geht ebenfalls am 1. Juli die 25. Wiederkehr des Tages, an den, er die dortige 1806 von E. A. Fleischmaun gegründete Buch- und Kunst- handlung A. Ackermanns Nachfolger (Karl Schüler) übernommen hat. Der Herr Jubilar, der in seinem Geschäft ausländisches Sortiment, Vertrieb von Jugendschriften, Kupserstichhandlung, schöne Literatur und Theaterliteratur als Spezialität betreibt, hat in dem verflossenen viertel Säkulum schöne Erfolge erzielt und nicht nur wertvolle Kataloge hcrauSgcgebcn, sondern auch im Münchener Kunstlcben eine Roll« gespielt. 80. Geburtstag. — Am 22. Juni konnte Herr F. W. Ellmen- . reich, Inhaber der Firmen S. Pötzclberger und K. W. Ellmenreichs Verlag in Meran, auf 8V Lebensjahre zuriickblicke». Geboren in Schwerin als Sohn des großherzogl. Hofschauspielers und Kompo nisten Albert Ellmcnreich, erlernte er den Buchhandel bei Aug. Hildc- brandt in Schwerin, bei dem er bis 1880 als Gehilfe verblieb. Nach kjljähriger Gehilfentätigkeit in Ferdinand Mayers Buchhandlung in Wien bewarb sich Ellmcnreich auf Veranlassung des Buchhändlers Fromme, des Vormundes der S. Pötzelbergerschen Kinder in Meran, um die Leitung der von Simon Pötzclberger am 1. Jull 1882 in Meran gegründeten Buchhandlung, die infolge des 1863 erfolgten Todes des Gründers und Besitzers zum Verkauf gelangen sollte. Trotz seiner mehr als bescheidenen Mittel konnte er das kleine Geschäft be reits am 1. Juli 1868 samt allen Aktiven und Passiven unter der Be dingung der Fortführung des Namens S. Pötzclberger für 5000 Gul den erwerben. Drei Jahre später kaufte Herr Ellmenrcich die Mera- ner Filiale der Moscr'schen Buchhandlung, Bozen, und llbersicdelte in das Haus Pfarrplatz Nr. 1, in dem die Firma heute noch ihren Sitz hat. Durch rastlosen Fleiß arbeitete er sich aus den bescheidensten Verhältnissen empor, vor allem daraus bedacht, den Fremden alles zu bieten, was sie in einem Kurorte suchen, wie überhaupt die Hebung Merans für ihn bestimmend bei allen seinen geschäftlichen Maßnahmen war. Davon legen auch die Veröffentlichungen seines Verlags Zeugnis ab, von denen hier nur sein vor dem Kriege in 1k. Auflage erschienener »Mcraner Führer», »Ellmen- reichs Bücher aus Tirol», Edlingcrs »Aus deutschem Süden«, Pläne und Karten Merans und seiner Umgebung, Las »Mcraner Adreß buch» und die jährlich erscheinenden Mcraner Gratisfiihrcr genannt seien. Viel zum Aufblühen Merans hat auch die von ihm verlegte und in seinem Geiste geführte Mcraner Zeitung bcigctragen. Herr Ellmcn reich ist Mitgriinder zahlreicher gemeinnütziger Vereine und Ein richtungen Tirols, Vorstand der Sektion Slldtirol des Vereins der Buchbruckereibesitzer Tirols und Vorarlbergs, sowie Vorstand des 1808 ebenfalls von ihm ins Leben gerufenen Gremiums der Kauf mannschaft des Kurbczirkcs Meran. Für sein gemeinnütziges Wirken wurde er 1804 mit dem goldenen Verdienstkreuz mit der Krone aus gezeichnet. Schwere Zeiten und Sorgen brachte dem Jubilar der Ausbruch des Weltkrieges, da vieler seiner Mitarbeiter, darunter sein ältester Sohn, Herr Oskar Ellmcnreich, ins Feld rücken mußten. Trotzdem gelang es, alle Gefahren, die das Geschäft bedrohten, siegreich zu überwinden. Im Juli 1917 konnte Herr Ellmcnreich, tatkräftig von seinen inzwischen als felddienstuntauglich entlassenen Söhnen Oskar und Albert unterstützt, an der Tiroler Front eine Keldbuchhandlung eröffnen, die sich bei allen Feldgrauen großen Zuspruchs zu erfreuen hat. In seltener Spannkraft steht Herr F. W. Ellmcnreich, den die Stadt Mera» anläßlich seines 80. Geburtstags zum Ehrenbürger der Stadt ernannte, trotz aller Sorgen, Lasten und Entbehrungen, die ihm der Weltkrieg in seinen alten Jahren aufgckadcn hat, heute nach wie vor Tag für Tag in seinem Kontor, ein leuchtendes Beispiel rast loser Arbeitsfreude und Pflichttreue. Möchten dem Jubilar nach sieg reicher Beendigung des Weltkrieges noch viele Jahre seines Lebens abends in wohlverdienter, beschaulicher Ruhe beschielten sein! Gefallen: am 11. Juni Herr Otto Haupt mann, ein tüchtiger und strebsamer Mitarbeiter des MusikalienverlagS N. SImrock G. m. b. H. in Leipzig. Franz Keim f. — Am 27. Juni ist in Wien der Dichter Franz Keim im 78. Lebensjahre gestorben. Er hat eine Reihe von Bühncn- werken geschaffen, von denen sein erstes, das Trauerspiel »Snlamith» s1875>, mit großem Erfolg über die Bühne ging. Von seinen späteren Werken haben namentlich das Drama »Die Spinnerin am Kreuz» s2. Aufl. 1888) und sein Epos »Stefan Fadinger» (3. Aufi. 1888) Beachtung gesunden. Auch zwei Gedichtsammlungen: »Aus dem Sturmgcsang des Lebens» <1887) und »Lieder aus der weiten Weit« (1802) entstammen seiner Feder. Peter Rosegger f. — In Krieglach <Steiermark> ist am 28. Juni der Schriftsteller Peter Rosegger kurz vor Vollendung seines 75. Le bensjahres gestorben. Mit seinem Tode verliert die deutsche Literatur einen der besten und anregendsten Erzähler, das deutsch« Volk einen warmherzigen Erzieher, Prediger und Menschheitslehrer, der sich unermüdlich für alles einsctzte, was er als gut und recht erkannte. Rosegger, am 31. Juli 1843 bei Krieglach in Steiermark geboren, war aus ärmlichen Verhältnissen hervorgegangen und sollte ursprünglich das Schnciderhandwerk ergreifen. Der Grazer Schriftsteller Swobo- da erkannte zuerst die Begabung des kaum halbgebildeten Schneider, gesellen und ermöglichte ihm den Eintritt in die Grazer Handelsschule. 1889 erschien Roseggers erstes mundartliches Werk: »Zither und Hackbrett». Mit seinen Prächtigen Schriften des »WaldschulmcisterS« errang er sich um 1875 allgemein Ansehen und Geltung nicht bloß in Österreich, sondern in ganz Deutschland. Sein Leben war erfüllt von Arbeit und Tätigkeit, fast bis in seine letzten Tage. Sein dichteri sches Vermögen umspannte bas ganze Gebiet der Erzählung von der knappen humoristischen Skizze bis zum weiiausgespouncnen Roman. Der Kunst des Erzählens war säst immer der seine Zug einer mora lischen oder sozialen Absicht beigegcben. Von seiner großen Schaf fenskraft zeugen zahlreiche Skizzen, Geschichten, Novellen und Ro mane, von denen viele, so z. B. »Der Gottsucher», »Martin, der Mann« und »Waldbauern», zu den Werken von bleibendem Werte ge hören. Roseggers Schriften, die in einer lObändigen Gesamtausgabe 1813—1914 erschienen, wurzeln tief in seiner steierischen Heimat, mit deren Licht- und Schattenseiten er feit seiner Kindheit innig vertraut war. Großen Erfolg hatte auch die von dem Verstorbenen hcraus- gegebenc Zeitschrift »Der Heimgarten». VMlWll». „Über Leipzig.« Vor mir liegt der Frachtbrief einer Leipziger Lehrmittclfirma über einen Kartenständer, der mit Verpackung 11 Kilo wog. Die Fracht beträgt 1 -/f, aber das Rollgeld in Leipzig 1.80 und 10 Pfg. Nachnahmegebühr für Einzichcn des Rollgeldes. Die Berechnung steht im Widerspruch zu den Ansätzen des amt lichen Spediteurs. Dieser berechnet bis zum Gewicht von 40 (oder 50 ?) Kilo 1 Ich frage: warum werden die Leipziger Sendungen nicht allgemein durch die amtliche Stelle abgefahren, oder: warum schließt der Verein Leipziger Kommissionäre im Interesse seiner Ge schäftsfreunde nicht ein Abkommen mit den nichtamtlichen Stellen so ab, daß die Berechnungen nicht höher sind, als die der amtlichen Stel len?*) Die Kosten der Leipziger Vertretung sind so gewaltig gestiegen, daß jedes Mittel versucht werden muß, um ein weiteres Hinausschncl- len zu vermeiden. Eine weitere Krage: Von einer Firma, deren Rechnungen au auffälliger Stelle den Vermerk tragen: »Vollständiges Auslieferungs lager in Leipzig«, bestellte ich am 2. Mai verschiedene Werke. Die Lieferung erfolgte von dem Leipziger Vertreter am 16. Mai, und die Sendung ging bann glücklicherweise im Eilballcn am 23. Mai hier ein. Wenn auch in diesem Zeitraum die Pfingstfciertage enthalte» sind, so ist doch die Spanne von 22 Tagen für die Beschaffung von in Leipzig auf Auslieferungslager befindlichen Werken reichlich lang. — Natür lich zuckte mein Kunde die Schultern über die Verzögerung und sagte, daß er die Schriften innerhalb weniger Tage gehabt habe» würbe, wenn er unmittelbar vom Verlage bestellt hätte. Nach meiner Meinung werden die Bllcherkäufer dem Sortiment völlig entfremdet, wenn mit derartigen Verzögerungen gerechnet wer den muß. Wie oft höre ich, daß die Verleger Privatbestellungcn sofort erledigen, Buchhändlerbcstcllnngen aber auf den jetzt unendlich lange» Weg über Leipzig verweisen! Hier ist die Abhilfe dringend nötig, wenn dem Sortiment nicht ganz schwere Schädigungen erwachsen sollen. V *)Bemerken möchten wir hierzu, daß die amtlichen und nichtamt lichen Spediteure in Leipzig die Rollgelder gleichmäßig nach einem Übereinkommen berechnen. Der erhöhte Sah, der In dem betreffen den Falle zur Anwendung gekommen ist, ist vermutlich darauf zurück- zuführen, daß es sich bei der Berechnung, um sogenannter Sperrgut gehandelt hat. Red. «, I, -N»«. «' « ,
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