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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 20.02.1919
- Strukturtyp
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- Band
- 1919-02-20
- Erscheinungsdatum
- 20.02.1919
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- Deutsch
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Redaktioneller Teil. X- 40. 2V. Februar 1919, ist es also ganz richtig, wenn gesagt wird: »Die Luxussteuer trägt der Besitzer der Sammlung«. Wenn aber Oswald Weigel anzeigt: »Die Luxussteuer von 197» geht zu Lasten der Er steigerer, soweit dieselbe jeweils in Frage kommt«, so ist das nicht klar genug. Freilich zahlt der Ersteigerer in dem Zu schlagspreis die Steuer, wenn sic auch vom Versteigerer an den Fiskus abgcfllhrt wird. So ist es ja auch im Sortiment und im Antiquariat: im Preise eines jeden Luxnsbuches ist die Steuer enthalten — sie must nur hineingebracht werden — ; der Ver käufer entrichtet sie, der Käufer trägt sie. Wenn aber die Be merkung so zu verstehen wäre, daß ans den Erstehungspreis zuzüglich des Aufgeldes die 197«ige Lnxnssteuer noch besonders ausgeschlagen werden soll, dann wäre das nicht richtig, son dern unstatthaft. Auch der Versteigerer muß die Steuer in das vom Bieter zu zahlende Entgelt hineinbringen; die Möglich keit dazu aber gibt ihm die Erteilung des Zuschlages, Erst mit dem Zuschlag bindet er sich selbst. In London ist im November das antiquarische Bncherlagcr von W. I, Leighton versteigert worden, zu dessen Kunden Charles Butler, George Dünn, Fairfax Mnrrah und andere bedeutende Bncherkäuser gehörten, die jetzt entweder tot sind oder das Sammeln aufgegcben haben. Der Berichterstatter der »Times« (Literary Supplement, Nov, 28) meint dazu, daß der Sammeleifer der großen Bücherkäuscr während des Krieges eine andere Richtung angenommen habe, und daß besonders die Literatur der Inkunabeln, der kostbaren Holzschnittwcrke des in, Jahrhunderts usw., wie sie Leighton gepflegt habe, in den Hintergrund gedrängt worden sei. Auch die großen englischen Bibliotheken wären in ihren Mitteln jetzt so beschränkt, daß sie auf solche Bücher verzichten müßten, und dann derdeutsche Wettbewerb fehle jetzt gänzlich in den Londoner Versteigerun gen, wo er für viele Jahre ein sehr beachtenswerter Faktor für die Preisbildung gewesen sei, — Das wäre ja sehr schmeichel haft, wenn cs nur wahr wäre. Wie der Mann sich hierin irrt sollte er uns nicht mit den Amerikanern verwechselt haben? , so wird er sich wohl auch mit seiner ersten Behauptung nicht aus dem richtigen Wege befinden. Ich weiß es nicht, warum Leighton sein schönes Geschäft aufgibt: die Gründe dafür wer den aber Wohl wo anders liegen,' Auch auf eine bevorstehende, bedeutende Versteigerung ist hinzuweisen. Am 3. und 4, März wird bei Emil Hirsch in München die Büchersammlung von vr, Georg Hirth unter den Hammer kommen. Rach den Verdiensten, die der Ver storbene um die deutsche Buchkunst gehabt hat, kann man schätzen, was seine Bibliothek, die sich mit diesen Dingen beschäftigte, an Kostbarkeiten aller Jahrhunderte enthalte» und wie sic ans« sehen muß. Der Katalog ist, wie man das auch gar nicht anders annehmen wird, wieder in vorbildlicher Weise bear beitet worden und mit 8 Tafeln geschmückt. Von den zahlreichen gut gearbeiteten und inhaltlich wert vollen Katalogen kann ich nur eine geringe Auswahl nennen. Für die nicht aufgefiihrten aber soll die Beiseitelassung kein absprechendes Werturteil bedeuten. Wenn erst wieder mehr Platz zur Verfügung sein wird, dann sollen auch die besprochen werden, an denen es etwas zu tadeln gibt. Zunächst greife ich den Katalog VI von Paul Gott- schall in Berlin heraus, der auf 35 Seiten kleinen Quart formats eine Anzahl von Manuskripte» mit und ohne Minia turen, dann einzelne Miniaturen ans Pergament, auf Elfen bein und Seide, ferner Antographen und illustrierte Bücher des lö, bis 19, Jahrhunderts beschreibt; 199 Nummern im ganzen. Die hervorragenderen Stücke darunter erfahren durch Abbildungen im Text und aus 8 beigegebenen Tafeln noch eine besondere Herv«hebung, Danach scheinen drei Horae beat-w klLeias Vn'ginis, von denen eins mit ,« 25 999,—, das zweite mit «k( 7999, - angesetzt ist, während das dritte bei Ausgabe des Verzeichnisses schon verkauft war, sich durch besondere Schön heit anszuzeichnen. Dann sind zwei Kataloge von Karl W, Hiersein ann in Leipzig zu erwähnen, Nr, 459: Bibeln <223 Nummern), eine reichhaltige Sammlung von Handschriften und Drucken in verschiedenen Sprachen vom >9, Jahrhundert bis zur Neu zeit, mit Miniaturen, Holzschnitten oder Kupfern und zum Teil in schönen alten Einbänden, darunter Seltenheiten ersten Ran ges«; die einzelnen Abteilungen sind chronologisch geordnet, und am Schluß findet sich ein Verzeichnis der Künstler, Ebenso oder vielleicht noch wertvoller ist der Kat. 499: Handschriften, Inkunabeln und Ausgaben der Klassiker des Altertums, der Humanisten und Neulateiner, der u, a. auch den bctr. Teil der Bibliothek des Kunstmalers F, von Schennis enthält (476 Num mein). Ein Vorwort, M, B, <d, i, »derselbe Herr«) unter- zeichnet, gibt eine launige Schilderung des Sammlers Friedrich von Schennis. Es sind ausgesuchte Handschriften <z, B, ein Ptolemaeus, um 1499 geschrieben, für ./t 95 999,-) und Drucke, darunter nahezu 159 Inkunabeln, die hier zum Verkauf gestellt werden, — Vorübergehend seien noch die Kataloge 455—457 (»Asien« in 3 Teilen) und Kat, 458 (Autographen) derselben Firma erwähnt, »Frühe illustrierte Werke von 1475 bis etwa 1759« bringt der Katalog Nr, 111 von Max Harrwitz in Nikolassee bei Berlin zur Anzeige; darunter über 29 Inkunabeln und eine ganze Reihe von Fehcrabend-Drucken, Ter Katalog ist gut ge- arbeitet, wenn auch einige kleine Ungcnauigkciten ausfallen. Warum steht Wohl iu der Anmerkung zu Joh, Biseta nach dem Satz: »Der Verfasser bezeichnet sich als Jesnicius Anhaltin,« in Klammern »(aus Eisenach?)«? Wenn der Mann sich selbst so bezeichnet, so sollte man doch wohl annehmen, daß er auch wirklich aus Jeßnitz stammt, Tie Preise sind nicht hoch, aber man mutz beachten, daß sie »wegen der außergewöhnlichen Her stellungskosten des Katalogs und der Luxussteuer« einen Teue rungsausschlag von 297« erfahren. Von dem Verzeichnis 32 des Antiquariats von Martin Breslancri» Berlin sind Aushängebogen verschickt wor den, in denen eine recht reichhaltige Sammlung von Bodoni- Drucken auffällt und eine glänzende Folge von Ausgaben der Astronomien des Marcus Manilius, von der ersten (Nürnberg: Jo, de Regiomonte 1472) angefangen. Von Otto Harras sowitz in Leipzig nenne ich den Bücher-Katalog 383: Südosteuropa in alter und neuer Zeit, Ge schichte und Kultur der Donau- und Balkanländer; Byzanz, Griechenland und die Levante (158 Seiten mit 3366 Nummern); ein prächtiger Katalog in sorgfältiger und ins einzelne gehender Einteilung, der man es anmerkt, in wie gründlicher Weise sich der Zusammensteller mit dem ihm vorliegenden gewaltigen Stoffe vertrant gemacht hat. Man weiß nicht, was man mehr be wundern soll: den Bienenfleiß, mit dem all diese zum Teil recht entlegene Literatur zusammengebracht, oder das Geschick, mit dem sie gegliedert worden ist. Ihm lasse ich in kurzer Erwähnung den Lager-Katalog 654 von Joseph Baer L Co. in Frankfurt a, M, folgen, der Rußland und die Ukraine in Geschichte, Geographie, Lite ratur und Kunst zum Stoff hat (1388 Nummern), Ungemein reichhaltig ist Kat, 145 von Ludwig Rosen- thal in München: »Zur Geschichte der Kunst« (3398 Num mern), Von den grundlegenden und gebrauchten Büchern auf diesem weiten Gebiete und zwar in allen Sprachen fehlen nur sehr wenige, E d m u n d M e h e r i n B e r l i n hat zwei Kataloge, Nr, 49 und 47: »Das illustrierte Buch« und »Moderne Buchkunst« ver schickt, die sich teilweise ergänzen. Der erste davon hat eine Einführung von Ludwig Sternaux und ist in seinem Hauptteil nach dem Alphabet der Künstler, die als Illustratoren besonders bekannt sind, geordnet. Das ist eine gute Idee, Eine Art von Jubiläumskatalog bildet Kat, Nr, 69: »l998 1918« von Oskar Rauthe in B e r li n - F r i e d e n a n , der Alte Drucke, Bibliographie, Bibliophilie, fremdsprachliche Literatur, Handzcichnungen, Kunst und Kunstgeschichte und ältere Graphik (2 Teile mit 1973 Nummern) enthält. Von der gleichen Firma liegen weiterhin Kat, 67 <2165 Antographenl und Kai, 79 (1493 Bücher aus Literatur und Kunst) vor. Eine ganze Reihe von Verzeichnissen schickt schließlich Mar Ziegert in Frankfurt a, M,: Nr, 14, Goethe und Schiller; Nr, 18, Autographen und Handzeichnungcn; Nr, 19 und 29, Portraits von 1599—1999; Nr, 22, Kunstvolle alte
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