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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 22.02.1919
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1919-02-22
- Erscheinungsdatum
- 22.02.1919
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Digitalisat
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- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
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Redaktioneller Teil. 42, 22. Februar 1919. gewissen bereits bekanntgegebenen Voraussetzungen), unter folgenden Bedingungen zugclassen: 1. Von jeder Veröffentlichung, deren Einfuhr beantragt wird, müssen 5 Exemplare an das Interalliierte Komitee Luxemburg, Abteilung Zensur (Comitö Ivtsrs.l1iö äs ImxembourZ. Lsot-ion 6s 1». Osnsurs), gesandt werden. 2. Die gegenwärtig in den verschiedenen Unterrichtsstufen gebrauchten Lehrbücher können ohne vor herige Genehmigung eingeführt werden. Die neuen Ausgaben müssen der Zensur vorgelegt werden. In jedem Falle bleibt das Ver bot und die Einziehung von Büchern Vorbehalten, wenn .ihr Inhalt gegen die Sicherheit der Truppen und den Respekt vor ihrer Negierung verstößt'." Aus Baden und der Pfalz. Der Vorstand des Badisch-Pfälzi schen Buchhändler-Verbands (1. Vorsitzender Herr I. H. Eckardt-Heidel- berg) schreibt nnterin 18. Febr. 1919: Durch die Besetzung der Pfalz und einiger badischer Gebiete, sowie durch die Sperrung der wichtigsten Bahnverbindungen mit Nord- und Mitteldeutschland, wird es sehr wahrscheinlich manchem unserer Mitglieder nicht möglich sein, die O.-M.-Nücksendungcn rechtzeitig nach Leipzig gelangen zu lassen, und wir richten im Interesse unserer Mitglieder an die Herren Verleger die Bitte, auch später noch die Bücher annehmen zu wollen. Das gleiche gilt von den im Lause des Jahres zurückverlangten oder mit Rücksendungsrecht gelieferten Sendungen, vor allem auch von Kalendern und Zeitschriften. Seit November waren die Bahnen für Frachtgut gesperrt, und erst seit kurzem ist es möglich, Frachtgüter wieder auf Umwegen nach Leipzig zu senden. Ballen, die im November 1918 fer tig gepackt waren, sind bis Ende Januar hier liegen geblieben, da weder Fracht- »och Eilgut angenommen wurde. Wir ersuchen um Be rücksichtigung dieser Notlage. Ausfuhr nach der Ukraine. — Wie der Neichskommissar für Aus- und Einfuhrbewilligung mitteilt, ist am 1. Februar 1919 das Monopol der Ausfuhr G. m. b. H., Berlin, Friedrichstr. 299, für die Ausfuhr nach der Ukraine erloschen. Damit kommt die Ausfuhrabgabe in Wegfall. Ausfuhrbewilligungen nach der Ukraine können daher unmittelbar den Antragstellern ausgehändigt werden. Keine Postpakete an deutsche Gefangene in Belgien. Wir lesen in der Deutschen Allgemeinen Zeitung, Berlin, vom 14. Februar 1919: Nach einer Mitteilung der belgischen Eiscnbahnvcrwaltung können vorläufig Postpakete an deutsche Gefangene in Belgien nicht befördert und daher von den Postanstalten nicht angenommen werden. Verhandlungen wegen Wiederzulassung des Verkehrs sind km Gange. Sozialisierung vor 900 Jahren. — In seinem im Sommer 1918 erschienenen Buche »Der freie Mensch« (Otto Reich! Verlag in Darm stadt) macht Alexander von Gleichen-Rußwurm auf den imposanten Versuch aufmerksam, die absolute Sozialisierung des Grundeigentums und aller Arbeit einzuführen. Er fand im 11. Jahrhundert statt — ein seltsamer Zeitgenosse unserer feudalen, christlichen Versuche, Ordnung in die Welt zu brin gen. Ter Prophet dieser ungeheuren sozialen Bewegung im großen Denkcrland China war Wang-Ngan-Che, im Jahre 1927 geboren, ein Mann von hervorragenden geistigen Gaben und ein gewaltiger Red ner. In ihm reisten die Zweifel, die in die damalige chinesische Phi losophie eingedrungen waren. Wegen aller Begleitübel, die ihm an- haftcn, wurde das Recht auf individuellen Besitz in Frage gezogen. Der Staat sollte nicht mehr dieses Recht und somit jeden einzelnen schützen in Streben und Tätigkeit, sondern nur »das Ganze«, das Allge meinwohl. Mit feuriger Beredsamkeit vorgetragen, gewann diese Theorie das Ohr des Kaisers Ehen-Tsung aus der Dynastie Snng. Er machte den Neuerer zum Minister und bevollmächtigte ihn, die Re form gründlich und vollkommen im ganzen Reiche durchzn- führen. Ein Reich von so vielen Millionen, welch herrliches Feld für dieses ungeheure Experiment! Der Minister errichtete landwirt schaftliche Wirtschaftsstellen, die alljährlich das Land und das Saat gut neu zu verteilen hatten, der Staat war alleiniger Grundbesitzer geworden. Er war auch der einzige Industrielle und Geschäftsmann, alles gehörte ihm. Er zog den Besitz des Neichen an sich und sorgte dafür, das; derselbe sich nicht neu bilden könne, durch Monopole. Mit großem Jubel begrüßte China diese anscheinend so einfache Lösung der sozialen Frage.. Aber seltsam! Nach kürzester Frist regte sich die in dividuelle Psychologie. Die wunderbar konstruierte Maschine des genialen Chinesen hätte arbeiten müssen. Nichts fehlte daran, alles war vorbedacht, ausgeklügelt, nur die Neibnngsflächen waren verges sen: das Leben, die Freiheit gingen ab und ließen sich durch keine Klügelei ersetzen. Lahmgelegt durch den Zwang, erstarb die Produktion (genau wie bei ähnlichen Experimenten zur Zeit der Französischen Revolution und des Weltkrieges). Der Kaiser und sein Minister hielten aber fest an dem System ihres Glaubens und suchten ihren Traum eigensinnig wahrzumachcn. Fünfzehn Jahre steigenden Elends und größter Unzu friedenheit erlitt China, dann starb der Kaiser, und der Neuerer mußte dem Minister Tse-Ma-Chue weichen, der die entgegengesetzte Richtung mit ebensoviel Begeisterung verfocht und von der neuen Kaiserin unterstützt wurde. Mit chinesischer Höflichkeit komplimentiert Tse- Ma-Ehne den Wang-Ngan-Che hinaus und zerstört dessen Werk eben so systematisch, wie es jener aufgerichtet. Man begrüßte diesen Wechsel mit noch größerem Jubel, als man den Umsturz begrüßt hatte. Die Sozialisierung in Sachsen. - Das sächsische Arbeits- und Wirtschaftsministerinm veröffentlicht in der »Sächsischen Staatszci- tnng« vom 19. Februar folgende Erklärung: In letzter Zeit sind in der sächsischen Presse Aufsätze erschienen, die einer allgemeinen Sozia lisierung des sächsischen Wirtschaftslebens das Wort reden, unabhängig von der Sozialisierung im Reiche. Die sächsische Regierung legt Wert darauf, sestzustellcn, daß sie diesen Bestrebungen fern steht. Sie lehnt es insbesondere auch ab, das von den Herren 1)r. Neurath, Kranold und Schumann empfohlene Programm in der vorgeschlage- ncn Form zu dem ihrigen zu machen. Das Programm, das die Re gierung der Volkskammer Sachsens vorzulegen gedenkt, ist wesentlich anders als die vorerwähnten Planungen. Soweit sächsische Unter nehmungen zur Sozialisierung reif sind, wird und kann die sächsische Negierung nur im Einvernehmen und in Übereinstimmung mit der R e i ch s r e g i e r u n g handeln. Der Kriegsgefangene und das Buch. Die Auskunftsstelle vom Noten Kreuz in Dresden-A., Taschenberg 3, der Herr Verlagsbuch händler Heinrich Minden angehört, wäre dankbar, wenn sich recht viele Ausschüsse über ihre Erfahrungen betreffs dieses Kapitels äußer ten. Insbesondere liegt ihr u. a. daran, Abschriften solcher Briefe und Karten zu erhalten, in denen Kriegsgefangene über die Wirkung eingetroffenen Lesestoffs berichten. Jahrcsregistcr und Titel zum Börsenblatt. Das Register über den vollständigen Jahrgang 1918 des Börsenblattes ist fertiggestclli und wird mit den noch nicht gelieferten Titeln znm 2., 3. und 4. Vier teljahr an alle Abnehmer, die sich das Börsenblatt btndcn lassen oder sonst vollständig aufheben und ihre Bestellungen auf Register und Titel schon früher an unsere Expedition gemeldet haben, versandt werden. Eine kleine Anzahl steht außerdem noch zur Verfügung Personalnachrichten. Gestorben: am 13. Februar nach kurzem, schwerem Leiden Herr 1)r. Oskar R eißer in Wien, Gesellschafter der Firmen Christoph Reißer's Söhne, L. W. Seidel K Sohn und Kunstverlag Anton Schroll k Eo., sämtlich in Wien. Sprechsaal. Mehr Deutlichkeit beim Ausfchreiben der Rechnungen! Diesen Mahnruf aus dem Börsenblatt Nr. 33, der sich an alle Auslieferer im Vcrlagsbnchhandel richtet, möchte ich auf das kräf tigste unterstreichen und durch die Bitte ergänzen, daß den Begleit- rechnnngen für alle bestellten Bücher, Zeitschriften nsw. die an gegebene Nummer des Bestellbnches und das Datum der Bestellung beigefügt werden. Die meisten Bestellbuchführer im Sorti ment sind zu allen Zeiten, sonderlich bei Beginn der Semester und des Schuljahres, mit Arbeiten überlastet; es wäre aber ein Leichtes, diese Überlastung erträglicher zu gestalten, wenn jeder Anslicferer seine Begleitrcchnnng vollständig ansschreiben wollte, wozu auch Bestelltag und Bestcllbuchnnmmer gehören. Mit mir würden für Verbreitung und Erfüllung dieser Bitte viele Sortimenter dankbar sein W ü r z b. n r g. Friedrich Schaaf, Prok. i. Fa. I. Kellner's Buchhandlung Otto Tzschaschel. 140
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