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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 17.07.1918
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1918-07-17
- Erscheinungsdatum
- 17.07.1918
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Saxonica
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164, 17. Juli 1918. Redaktioneller Teil. zu einem Preise von mindestens 30.— verkauft zu werden pflegen; ferner die französischen illustrierten Werke des 18. Jahrhunderts, die Gegenstände des Autographenhandels mit 107>; alle anderen Drucke mit einem Verkaufspreis von ^ 30V.— und mehr, soweit sie nicht wissenschaftlichen Zwecken dienen, mit 57»«. Wir bitten um wohlwollende Prüfung unserer vorstehen den Ausführungen und hoffen, dass die von uns im Namen des deutschen Buchhandels erhobenen Bedenken gegen die neue Umsatzsteuer Beachtung finden; wir bitten infolgedessen die darauf bezüglichen gesetzlichen Bestimmungen nicht nur materiell, sondern auch formell derart zu gestalten, datz der deutsche Buchhandel mit ihnen arbeiten kann und durch sie nicht mehr so schwer bedroht, beengt und beunruhigt wird, wie es nach dem Entwurf in sicherer Aussicht steht. Mit vorzüglicher Hochachtung ergebenst Der Vorstand des Börsenvereins der Deutschen Buchhändler vr. Arthur Meiner, Erster Vorsteher. Deutscher Verlegerverein. Stenographischer Bericht über die 32. ordentliche Hauptversammlung, abgehaltcn im Buchhändlerhause zu Leipzig, Sonnabend, den 27. April 1918. (Fortsetzung zu Nr. 158, 158, 18V u. 182.) Hans Speyer (Freiburg i. B.): Nachdem Herr Schumann uns erklärt hat, daß die Anträge des Herrn Nitschmann für den Börscnvereinsvorstand unannehmbar sind, vereinfacht sich auch unsere Stellungnahme sehr, die ja bisher eigentlich mehr zum Verlage neigte als zum Sortiment, und es bleiben gegen über der Notstandsordnung, die auch ich begrüße, nur zwei Bedenken. Das eine glaubte ja Herr Geheimrat Siegismund von uns nehmen zu können; das ist, wie ich immer wieder be tont habe, das schwere juristische Bedenken, daß uns vom Wu cheramt Unannehmlichkeiten erwachsen könnten. Wenn der Bör senvereinsvorstand uns Sortimentern die Garantie geben kann: es kann dir nichts passieren, — dann, meine Herren, fallen für mich die Bedenken fort, der ich bisher immer erklärt habe: ich bin so alt geworden, ohne mit den Gesetzen in Konflikt gekom men zu sein, und ich möchte nicht im Alter noch wegen Wuchers belangt werden. Also in dem Moment, wo der Börsenvereins vorstand glaubt, uns diese Sicherheit geben zu können, fällt das eine schwere Bedenken weg. Nun hat aber Herr Schumann geäußert — und das ist eine Hoffnung, datz wir auch in dem andern Punkte zu einer Verständigung kommen könnten —, daß er bzw. der Vorstand, wo Bedenken geäußert werden, gern bereit wäre, dort eine Eini gung herbeizuführen. Ich habe ein Bedenken, das in den drei Worten der ersten Zeile liegt: »ohne jede Ausnahme«. Das kann ich und das können die meisten wissenschaftlichen Sortimen ter nicht annehmen. Das Buch können Sie belasten mit dem Aufschlag, den uns der Börsenvereinsvorstand — also jedesmal durch eine Art Kurszettel — Mitteilen wird — heute werden einmal 10 Prozent erhoben, werden die Gesetze uns mit noch mehr Steuern belasten, so wird eben dieser Zuschlag aus 20 Prozent usw. bemessen werden —; aber eines können Sie uns nicht belasten oder wenigstens zumuten zu belasten: das sind die Zeitschriften. Versetzen Sie sich einmal in die Lage eines wissenschaftlichen Sortimenters, der ja doch schließlich für Sie als Verleger auch recht wichtig ist, und stellen Sie sich vor, daß 25 Prozent, ja vielleicht 30 Prozent und noch mehr seines Umsatzes sich aus wissenschaftlichen Zeitschriften zusammensetzt! Hier haben wir nicht nur mit der ganz schweren Konkurrenz des Verlages zu rechnen, sondern auch mit der Post. Die Post steht auf dem Standpunkt, datz sie sich so lange durch keine Preis erhöhung, möge sie von welcher Seite auch immer kommen, be- einflussen läßt, wie die Preiserhöhung nicht deutlich auf der Zeitschrift selbst zum Ausdruck gekommen ist. Ich glaube, auch die Firma Velhagen L Klasing hat ja wohl dieselbe Erfahrung mit ihren Monatsheften gemacht. Nun ist in einer Universitäts stadt das Verhältnis ganz anders als in einer anderen Stadt; nehmen wir Elberfeld oder sonst eine große Provinzialstadt an. Wir haben mit Instituten zu rechnen. Diese Institute haben selbstverständlich dem Staat gegenüber die Verpflichtung, so billig wie möglich einzukaufen. Ich kann also Zeitschriften- scrien, die vielleicht im Jahre einen Ordinärpreis von 120 Mark oder noch mehr haben, nicht mehr liefern, wenn ich einen Teue rungszuschlag von 12 oder 15 Mark darauf erheben muß, wäh rend sie bei der Post oder beim Verleger zu einem bedeutend billigeren Preise zu beziehen sind. (Zuruf.) — Es gibt hier keine Ausnahmen mehr, und es kann auch keine Ausnahmen mehr geben. Wie wollen Sie Ausnahmen machen, wenn das Buch 40 Mark kostet und der Verleger berechtigt sein soll, einen Teuerungszuschlag von 20 Prozent vom Ladenpreis zu er heben? Die einzige Ausnahme wäre vielleicht noch zulässig bei Universitätsbibliotheken; aber sonst mutz, wie hier richtig gesagt worden ist, jedes Buch unbeschadet dessen, wer der Käufer ist, ganz gleichmäßig im Preise behandelt werden, mag es in Königsberg oder in Mülhausen gekauft werden. Alles andere würde Sie in die alten Zustände zurückführen. Nun habe ich gesagt, daß die Institute das nicht mitmachen können. Nehmen Sie meine großen Zeitschriftenserien an: die Berliner klinische Wochenschrift, die Münchener medizinische Wochenschrift usw. usw.! Glauben Sie, daß die Assistenten und die Direktoren der Kliniken meine Kunden bleiben werden, wenn sie die Sachen bei der Post billiger beziehen könne»? (Sehr richtig!) Das glaube ich nicht. Aber im übrigen ist es ja auch im Interesse des Verlags, wie ich schon sagte. Ist der Kunde einmal aus dem Sortimenterladen hinaus und zur Post llbergegangen, so kommt vor dem Ende des Quartals nur der Briefträger und präsentiert die Quittung. Dann wird ein Professor, dem vielleicht gar nicht mehr sehr viel an der Zeit schrift liegt, durch das Mädchen sagen lassen: Ich will die Zeit schrift nicht mehr Weiler beziehen, wodurch der Abonnent für den Verleger verloren ist. Bei uns laufen die Abonnements stillschweigend weiter. Der Verleger würde vielleicht in sehr vielen Fällen eine Abbestellung erleben, wenn wir jedesmal erst anfragen würden. Also aus diesem Grunde muß ich Sie bitten, im eigensten Interesse die Worte einstigen zu wollen: »mit Ausnahme der Zeitschriften«. Es steht aber auch ein Schaden für den Gesamtbuchhandel bevor. Meine Herren, ich bin nicht eingebildet, aber ich halte mich doch für einen Pionier des deutschen Sortiments, insofern, als ich sage: dadurch, daß ich meine Studenten, Assistenten, Pro fessoren usw. pünktlich bediene und zu einem Preise, mit dem ich die Konkurrenz mit der Post aufnehmen kann, gebe ich ihnen von vornherein die Brücke zum Sortiment; denn der Arzt, der Theologe, der Jurist, die als Studenten bei mir pünktlich be dient worden sind, die bemerkt haben, datz ich die Konkurrenz aushalten kann, die mir die Post bereitet, werden, wenn sie aus der Universitätsstadt hinauskommen und sich irgendwo in einer Provinzialstadt niederlassen, dort zunächst den Weg zu einem Buchhändler nehmen. Wir würden also dem Gesamtbuchhandel einen Schaden zufügen, wenn wir schon in der Universitätsstadt den Studenten, den Assistenten, den Professor usw. darauf auf merksam machen: du gehst viel besser zur Post; denn dann wür den diese Kunden den Buchhändlerladen nicht mehr oder doch nur sehr selten betreten. Die Zeitschrift mag noch so wenig ein- bringen, sie ist doch häufig die Brücke zum Kunden. Aus mei nen Büchern kann ich den Nachweis führen, daß eine Anzahl von Kunden, die sich mit einer Wochenschrift begnügen, doch hin und wieder bei mir ein Buch kaufen; z. B. wenn zufällig ein Patient eines solchen Kunden eine Nierenerkrankung hat, und wenn gleichzeitig eine Besprechung eines einschlägigen Bu ches in der Münchener medizinischen Wochenschrift oder einer andern Zeitschrift erschienen ist, so wendet sich der Abonnent an die Buchhandlung und läßt das Buch zunächst zur Ansicht kom men. Ein solches Buch wird dann sehr häufig gekauft. Es kann auch gar nicht im Interesse des Börscnvereinsvorstandes liegen, diese Ausnahme nicht anzuerkennen, denn er würde damit eine Ztckzackpolitik befolgen. Wir haben am 8. September nach lan- 423
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