Suche löschen...
Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 14.03.1919
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1919-03-14
- Erscheinungsdatum
- 14.03.1919
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-19190314
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-191903140
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-39946221X-19190314
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1919
- Monat1919-03
- Tag1919-03-14
- Monat1919-03
- Jahr1919
- Links
-
Downloads
- PDF herunterladen
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Redaktioneller Teil Ostermeßzahlungs-Listen betreffend. Die Einführung des Achtstundentages und die dadurch ge schaffenen völlig veränderten Arbeitsverhältnisse machen es den Leipziger Kommissionären unmöglich, wie in früheren Jahren den festgesetzten Endtermin für Einsendung der Zahlungslisten überschreiten zu lassen. Es muß vielmehr, wenn eine rechtzeitige Abrechnung gewährleistet werden soll, in diesem Jahre weit früher mit den Vorarbeiten zur Ostermesse in Leipzig begon neu werden. Wir richten deshalb an unsere Geschäftsfreunde die Bitte, darauf zu achten, daß als letzter Tag für das Eintreffen.der Listen nebst Deckung der lg. April i9I9 vorgesehen ist. Ein früherer Eingang von Ostermeßlisten ist dringend erwünscht, alle nach dein genannten Tage einlanfcnden Listen würden ohne Agio erst nach der Hauptabrechnung zur Erledigung kommen können; auch müßte für die Extra-Bemü hung eine besondere Gebühr berechnet werden. Verein Leipziger Kommijsionärc. Noch einmal Verlagsbuchhandel und Buchdruckgewerbe. Die unter dieser Überschrift in Nr. 21 des Börsenblattes erschienene Abhandlung hat in Buchdruckerkreisen Veranlassung gegeben, näher darauf einzugchcu. Anerkennung muß die sach liche Behandlung finden, mit der sowohl das Organ des Deut schen Buchdrucker-Vereins, die »Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker und verwandle Gewerbe«, wie auch das Gehilfen organ, der »Korrespondent für Deutschlands Buchdrucker und Schriflgietzer«, auf die in Rede stehenden Fragen eingegangen sind. Durch die nachfolgenden Ausführungen bzw. Erwide rungen soll lediglich bezweckt werden, zur Klärung der strit tigen Punkte bcizutragen, sowie auf unterlaufene Jrrtüincr und unrichtige Schlußfolgerungen hinzuweisen bzw. diese zu ent kräften. Der Verfasser der Entgegnung in der »Zeitschrift« (Nr. 7 vom l4. Februar 1919, Seite 68) bezeichnet zunächst die Dar legungen im Börsenblatt als eine fleißige Arbeit, »die nur etwas reichlich mit statistischem Zahlenwerk hantiert, das der Mehrzahl der Bvrscnblattlcser nicht leicht angängig sein wird«. Diese Befürchtung dürfte dadurch gegenstandslos werden, daß der Aufbau des informierenden und erklärenden Zahlenmate rials derart populär gehalten ist, daß ihm sogar jeder Laie unschwer folgen kann, geschweige denn ein Angehöriger eines mit dem Buchdruckgewerbe so nahe verwandten Standes. Zur Sache selbst wird ohne weiteres zugegeben, daß die Drucksachen sehr teuer geworden sind und durch den Aufschlag von rnnd 200 «. das Dreifache der Friedenspreise betragen. Diese enorme Steigerung wird, wie das bis jetzt ja stets geschah, auf die Erhöhung der Löhne, der Materialpreise üsw. zurückge führt. Ein wichtiger Punkt ist jedoch der Erörterung und Unter suchung ganz besonders wert, nämlich die Frage, in welchem Verhältnis die Produktionsverteuerung zu den erfolgten Auf schlägen auf die Druckpreise steht. Auf Grund der gegenwärtigen Löhne, sowie eines zahlenmäßigen Nachweises über die Höhe der Preise der am meisten in den Buchdruckereien gebrauchten Materialien und Gebrauchsgegenstände, wie ein solcher wieder in Nr. 6, Seite 58 der »Zeitschrift« gelegentlich des gewiß berechtigten und notwendigen Vorstoßes gegen die einseitigen Preisfestsetzungen des Rcichsschatzamtes erfolgte, und auf den im Rahmen dieses Aufsatzes noch näher eingegangen wird, glaubt man den Beweis für die Angemessenheit der Aufschläge geliefert zu haben. Prüft man aber die einzelnen Positionen der preistariflichen Sätze genau, so wird jeder sich im Gewerbe auskennende Fachmann zugeben, daß die Berechnungssätze viel fach zu hoch gegriffen sind und nicht nur einen Koinpensationz- ausfall gegenüber den erhöhten Löhnen usw. erbringen, son- dern ein reichliches Mehr. Diese Überzeugung ist in fast alle Auftraggeberkreise des Bnchdrnckgewerbes tief eingedrungen und nicht etwa nur inner halb des Verlagsbuchhandels zu suchen. Die anormalen Zei ten und die vielerlei geschäftlichen Schädigungen, mit denen das Buchdruckgewerbe in der letzten Zeit leider zu rechnen hatte, dürfen nicht ausschlaggebend sein; mit derartigen Ver lusten muß sich jetzt eben jedes Gewerbe abfinden. Im »Korre spondent« (dem Gehilsenorgan) Nr. 16 vom 8. Februar, 2. Seite, 2. Spalte wurden die prozentualen Lohnerhöhungen für einen verheirateten Gehilfen im Alter von über 24 Jahren (aus- schließlich der höher entlohnten Maschinensetzer) wie folgt an- gegeben: ohne ION 15 N 20 A Berlin Tariflicher Mindestlohn . . . Ul 27.50 28.87 30.25 31.62 33. - 34.38 Teuerungszulagen insgesamt . .ll 38.— 39.— 39.— 43.— 47.— 58.50 Jetziger Grundlohn 65.50 67.87 69.25 74.62 80.— 92.88 Prozentuale Steigerung seit l912 'h 138 135 128 136 142 170 Am I. Januar 1919 betrugen aber die Aufschläge für alle Arten von Drucksachen einschließlich Broschur- und Nus- machungsarbeitcn durchschnittlich 208,3°/° (für Berlin durch schnittlich 228,3"/»). Man sehe daher doch endlich ein, daß das Berliner Geleise nicht mehr fahrbar ist und endlich Schluß ge macht werden mutz mit dem seit langen Jahren wohl einge- fädelten Schutz der speziellen Interessen einiger »Großen«. Schon im Dezember 1918, als für Bayern der Gesamt teuerungszuschlag auf die Löhne einschließlich des Einflusses durch die achtstündige Arbeitszeit auf 125,27» berechnet wurde, schrieben die in München erscheinenden »Mitteilungen des Be- zirksvcreins Oberbayern des DeutschenBuchdrucker-Vereins«, für deren Überlassung ich dem betreffenden Kollegen an dieser Stelle danke, (Nr. 19, Dezember 1918, erste Seite) das Folgende: »Glauben denn etwa unsere Gehilfen, daß die Abnehmerkreise des Buchdruckers gewillt sein werden, all inkinitum sich die Preise für Drucksachen erhöhen zu lassen? Schon heute ist er Tatsache, daß niemand mehr sich in Industrie und Handel großzügiger Werbe drucksachen bedient, wie ehedem. Dem Buchdrucker bedeutet ma» ans diesen Kreisen, daß nur Las Allernotwendigste und in beschei denem Umfang heute noch bestellt wird. Eine Reihe von Industriel len und Lanslcnten erklärt, daß cs ihnen gar nicht einfalle, sich wie ehedem der Werbeprospekte, Kataloge und anderer Drucksachen zu bedienen, nachdem deren Herstellungskosten sich so ungeheuer ver teuert hätten Man sucht sich vielfach in diesen Kreisen schon heute 153
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder