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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 18.03.1919
- Strukturtyp
- Ausgabe
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- 1919-03-18
- Erscheinungsdatum
- 18.03.1919
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- Deutsch
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Redaktioneller Teil. X- 51, 18. März 1919. bitten, uns die Entschließung des Reichswirtschaftsamtes be kanntgeben zu wollen, und zeichnen ganz ergebenst Vereinigung der Sch ulbuch Verleger, vr. Ehlermann, Vorsitzender. Reichswirt schaftsmint st ertu m. II/2 Nr. 3598. Berlin I7M. 6, den 28. Februar 1919, Bunsenstraße 2. Auf die Eingabe vom 21. Februar 1919. Ich habe meinen Kommissar zur Regelung der Verkehrs- Verhältnisse mit dem besetzten Gebiet, Herrn Geheimen Re- gierungsrat vr. Mathies in Cöln, Blaubach 1, angewiesen, nach Möglichkeit für die Freigabe des Verkehrs mit Schul büchern einzutreten. Weitere Mitteilung behalte ich mir vor. Im Aufträge: (Unterschrift). An den Börsenverein der Deutschen Buchhändler in Leipzig. Norwegische Bestrebungen zur Einführung eines Schulbücher-Staatsmonopols. Die in Deutschland gegenwärtig zur Entscheidung stehende Frage, ob die Herausgabe von Schulbüchern zu verstaatlichen sei, hat vor einigen Jahren auch den Reichstag in Norwegen beschäftigt. Veranlassung dazu bot, daß bei Behandlung des Haushalts der höheren Schulen im Storthing 1913 Schuldirektor Joh. Gjöstetn über die Schulbücherverlagstätigkeit klagte und mehrere ihm beistimmten, namentlich das Kirchenkomitee. Zur Untersuchung der Frage beschloß das Storthing 1915 mit 67 gegen 37 Stimmen, 5000 Kr. zu bewilligen sür einen Lehrbücher- Ausschuß, den dann das Kirchen- und Unterrichtsministerium ernannte, darunter zwei Lehrer und eine Lehrerin und den Verlagsbuchhändler W. Nygaard in Firma Aschehoug L Co. in Kristiania, Vorsteher des norwegischen Verlegervereins. Gegen die Verstaatlichung sprachen sich vorher der Lehrerverein Kristianias (einstimmig), der Fachschriftstellerverein, die Lehr buchverfasser, der Landesvercin der Philologen und Realisten, und naturgemäß der Buchhändler- und der Verlegerverein aus. In seinem ausführlichen Gutachten vom Dezember 1916 (74 S. 4°. Kristiania I9l7, Gröndahl L Sön) hat der erwähnte Aus schuß mit 5 Mitgliedern gegen eine Stimme (Gjöstein) den Plan eines Staatsmonopols verworfen und die Klagen über die bis herige Ordnung teils widerlegt, teils durch einzelne vorgeschla- gene Änderungen abzustellen versucht. Auf die an sämtliche Schulleitungen usw. versandten Frage bogen gingen folgende Antworten ein: 1. Findet ein zu häufiger Lehrbücher wechsel statt? Nein antworteten 483 Schulleitungen (von 583 befragten), 10 Lehrerschulen (von 11), 57 Jugendschulen (von 77), 55 höhere öffentliche (von 69) Schulen; bestimmt Ja nur 50 bzw. 0, 2 und 1. Auch die Eltern und diejenigen Kom munen, die freie (kostenlose) Lehrmittel eingeführt haben, ver neinten die Frage durchweg. Als Grund des Wechsels gaben an: 408 Schulleitungen bessere Bücher, also pädagogische Rück sichten; 69 »nur in Bergen, Trondhjem und Kristianssand S.) »Maal«wechsel, also Übergang vom Riks- oder Bok- zum Landsmaal, d. h. von der (dänischen) Reichs- oder Schrift sprache zur norwegischen Volkssprache; 44: neue Rechtschrei bung; 153: neue Unterrichtspläne u. dgl. In Kristiania war seit langer Zeit kein Wechsel eingetreten. Die »Lehrerschulen« (die etwa den deutschen Präparandenanstalten entsprechen), seit 1902 drei- statt vorher zweijährig, leiden in verschiedenen Fächern noch Mangel an guten Lehrbüchern und wechseln daher öfter. Die privaten »Jugend«(Fortbildungs)schulen können leichter, gewöhnlich auf bloßen Wunsch des Fachlehrers hin, einen Wechsel vornehmen als die öffentlichen. 170 2. Erscheinen zu oft geänderte Ausgaben? Solche sind notwendig, sei es wegen neuer Rechtschreibung oder geographischer und geschichtlicher Ergänzungen, naturwissen schaftlicher Fortschritte usw. Oft lassen sich alte und neue Aus gaben nebeneinander verwenden. Freilich verursachen viele und größere Änderungen in teilweise zum Memorieren bestimmten Büchern große übelstände; Herausgabe durch den Staat würde hieran aber nichts ändern. 3. Sind die norwegischen Schulbücher zu teuer? Dies war auch in Norwegen das Hauptargument für ein Staatsmonopol. Indes zeigte eine Eingabe der Schul buchverfasser, daß die norwegischen bedeutend billiger sind als die dänischen. Der Ausschuß hat nun aus der Schweiz, wo die Kantone ja die Schulbücher herausgeben, aus Däne mark, Schweden und Preußen die gangbarsten Volksschulbücher von den Behörden kommen lassen — die österreichischen gaben keine Antwort — und auf Grund der Ladenpreise vor dem Kriegsausbruch vergleichende Tabellen über ihren Bogenprcis, unter Berücksichtigung von Format und Einband, aufgestellt. In der Ausstattung halten die norwegischen den Vergleich gut aus; Papier und Druck der Schweizer sind gut, in den Bildern aber stehen sie hinter den norwegischen weit zurück. Das Schweizer Volksschul-Lesebuch von Wegmann u. Lüthi kostet in Pappband 7,3 Cts. — 5,25 Oere für den Bogen, das norwegische von Rolfsen nur 6, für Schulleitungen 5,4 und auf das kleinere Schweizer Format umgerechnet gar nur 4,05 Sre sür den Bogen. Und doch war gerade von diesem im norwegischen Reichstag behauptet worden, der Staat werde es zweifellos zur Hälfte des jetzigen Preises oder noch billiger liefern können! Aus dem österreichischen Staatsverlag sind nur die Rechen bücher billiger, die übrigen aber in der Regel nicht unerheblich teurer als die entsprechenden norwegischen. Für die höheren Stufen gibt ein Vergleich zwischen der Schweiz und Norwegen kein korrektes Bild. Die Schweizer »Sekundarschule«, dort ein Bestandteil der Volksschule, hat eine bedeutend größere Schüler zahl als die norwegische Mittelschule, ihre Bücher sind daher weit billiger als die für diese Schule, And ihr Preis nähert sich mehr dem der Volksschulbücher. Mit der höheren Auflage steigt für den Privatverlag das Risiko, für den Staat — wo jenes bis zu einem gewissen Grade vielleicht wegfällt — steigen die Zinsen, und bei sehr hoher Auflage verringern sich die Her stellungskosten nicht mehr entsprechend. Das wird also bei einem Staatsverlag dazu beitragen, die Höhe der Auflage zu begrenzen, wodurch nicht mit wesentlich niedrigeren Bücher preisen gerechnet werden kann als beim Privatverlag. Daß die Schweizer Sekundarschulbücher billiger sind als die norwegischen, rührt z. T. auch von der andersgearteten Honorarberechnung her: in der Schweiz erfolgt sie entweder in runder Summe ein für alle Mal oder in einem Prozentsatz des vorher festge setzten Verkaufspreises (was auch für die norwegischen Volks- schulbücher üblich ist), während in Norwegen die Berechnung der Bogen für je 1000 Auflage zugrunde gelegt wird. Aus einer zweiten Tabelle geht hervor, daß die norwegi schen Volksschulbücher durchweg erheblich billiger sind als dia dänischen und (ausgenommen die Rechenbücher) ebenso billig wie die schwedischen und preußischen. Schweden hat außerdem einen Vorzugspreis für Les e bücher, die in einem Verzeichnis der Volksschul-Oberleitung über Lehrmittel, die der: betreffende Verlag in Partien (mit Berechnung der Versand» kosten) direkt an die Schulen liefert, zusammengcstellt sind; da runter Selma Lagerlöfs »Nils Holgerssons resa« (Reise durch Schweden mit den Wildgänsen. — 700 S., illustr., Shirting- band, 4 Kr., an Schulen direkt nur 1.90 Kr. zuzügl. Fracht). In Dänemark stellt sich Bäckers »Folkeskolens Läsebog« (4 Teile,, ill., in Pappband) auf durchschnittlich 10 Sre Bogenpreis, den in Norwegen nur die Rechenbücher (Johannesens wie auch Nico- laisens) erreichen; in Preußen Hirts Schreib- und Lesefibel II und ebenfalls, auf norwegisches Format umgerechnet, Rather und Wohls Rechenwerk auf 7 Sre. Die Anzahl zugelassener Lehrbücher könnte allerdings auch nach Ansicht der Ausschußmehrhett, besonders was den Kate chismus, biblische Geschichte, Grammatik und Geschichte betrifft,.
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