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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 02.09.1918
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1918-09-02
- Erscheinungsdatum
- 02.09.1918
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- Deutsch
- Sammlungen
- Saxonica
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Ein Gespräch. Don R. Ed. Stricker, Berlin-Steglitz. (Nachdruck verboten.) »Nun, Herr Kollege, wohin des Weges?« »Ach, ich habe es furchtbar eilig, muh noch zwölf oder drei zehn Verleger besuchen, Romane Hamstern.« »Romane Hamstern?« »Na ja, man bekommt ja sonst nichts mehr. Und ich brauche sie, brauche sie, — sie sind mein täglich Brot! Nun kauf' ich persönlich auf, was an Gangbarem aufzutreiben ist. S' ist die Höchsts Zeit!« »Was Sie sagen!« »Na, mein Lieber, Sie scheinen auf dem Mond zu leben. Hamstern Sie, Hamstern Sie, in ein paar Monaten ist nicht ein leinener Buchdeckel mehr zu haben, kann ich Ihnen sagen!« »Jst's di; Möglichkeit?« »Es ist so. Sehen Sie, ich kaufe hier gleich für fünf- bis sechstausend Mark bar, fahre morgen nach Stuttgart, übermorgen nach München und will so für etwa 15-20 000 Mark abschlictzeu. Immer Partien zu hundert, dreihundert, fünfhundert.« »Es scheint Ihnen ja nicht schlecht zu gehen.« »Ich bitte Sie, was heißt schlecht: nur die Not, die Not treibt einen. Das ist man doch seiner Kundschaft schuldig!« »Und seinen Kollegen?« »Wieso seinen Kollegen?« »Na, sagen Sie mir eins: ist Ihnen nicht der Gedanke gekommen, daß Sie mit Ihrer Maßnahme, die mir Schule zu machen scheint, dielen anderen Kollegen, die nicht an der Quelle sitzen und nicht für 20 000 Mark dazukaufen können, das tägliche Brot vor der Nase wegnehmen, während es Ihnen verschim melt?« »Be! mir verschimmelt nichts. Haben Sie 'ne Ahnung, was jetzt alles gekauft wird . . . .« »Ja ja, aber . . .« ». . . Und überhaupt, — erlauben Sie mal, ich muß doch sehr bitten! Jeder ist sich selbst der Nächste, und wer zuerst kommt, mahlt zuerst!« »Aber wenn . . .« ». . . Wenn andere nicht auf die Idee kommen, selbst zum Verleger zu gehen, oder wenn sie kein Geld dazu haben, dann kann i ch doch nichts dafür . . .!« »Ich meine. . .« ». . . Solange der Verleger dem einen,so viel liefert, als er nur hat, und seine Ware nicht rationiert wie Butter und Käse, solange habe ich die Berechtigung, ja Verpflichtung, im Interesse meiner Kundschaft die Situation zu benutzen und mich einzu« decken . . .« »Also . . .« ». . . Ja ich bin sozusagen der Wohltäter des Publikums, meiner Publikums, das mir sehr dankbar ist, ihm seine Lieb lingslektüre noch verschafft zu haben . . . Sagten Sie was?« »Nein, ich will lieber aufs Wort verzichten.« »Na also, da scheinen wir uns ja gut verstanden zu haben! Es freut mich, daß wir uns so nett darüber unterhalten konnten. Mahlzeit!« »Mahlzeit!« Manuskript und Satz. Von vr. Hans Schmidkunz (Berlin-Halensee). (Schluss zu Nr. 202.) Daß Fonck viel über Literaturnachweise bietet, liegt auf der Hand. Bet Schäfer freuen uns die Rufe nach Genauigkeit erst recht. Man glaube gar nicht, was in unrich tigen Angaben überWUerfasser gesündigt wird! (Dazu noch nachlässige Vermutungen über Identität, OrdenSzugehörigkcit usw. von Autoren, wie sie Fonck S. 154 zusammenslellt.) Als besonders wichtig stellt Schäfer die Angabe des Erscheinungs jahres hin. Dessen Tatsache bleibe für immer bestehen und bilde in gewissen Fällen an sich schon ein wissenschaflsgeschicht- liches Merkmal. (Wodurch sich wieder unser obiger Nachdruck auf Jahreszahlen bestätigt.) Nun ein weiterer Schwierigkettspunkt: die Überschrif ten, wieder von Fonck und von Schäfer eingehend be handelt. Beide lassen die Wichtigkeit eigener Titel von Ab teilungen erkennen, aber auch den Schaden eines (unnötig ver schwendenden) Übermaßes und den Vorteil des Ersatzes von Überschriften durch Schlagworte oder SItchworte oder Spitz- markcn am Beginn einer Zeile sowie mit entsprechend kräftiger Hervorhebung, wie gerade auch inFoncks Buch selbst. Dieser wendet sich auch, und sehr berechtigt, gegen die, allerdings schon zurückgehende überflüssige Mode der Punkte hinter Titeln u. dgl., sofern es sich nicht um einen eigentlichen vollen Satz handelt. Möglichste Vereinfachung der Zeichensetzung könne der Darstellung nur förderlich sein; doch brauche noch nicht jede klärende Interpunktion wcggelassen zu werden (S. 325). Schäfers Mahnungen an die Autoren, zur Siche rung des Satzes mit.dem Text auch schon das Inhaltsverzeichnis zu übergeben und dann an der Einteilung nichts mehr zu ändern, ist um so beachtenswerter, als Variationen in der Schriftgröße der Titel gemäß dem Range der Haupt- oder Ober- und der Neben- oder Unterteilungen viel zur Übersicht beitragen. Foncks Ratschläge im Kapitel von der Schreib weise (S. 254—256) wenden sich besonders gegen die Versäum nisse übersichtlicher Gliederung und kennzeichnen mit Recht die vielen abschreckenden, ermüdenden Beispiele glicderungsloser Bücher. Schwer ist es wahrlich nicht, in das Chaos, das aus manchem Schriftsteller ans Licht drängt, wenigstens durch mehr Absätze einige Ordnung zu bringen; es mutz nur einmal die Intention darauf gerichtet sein, das Gefühl erweckt werden, daß es gleichsam eine Ohrfeige für den Leser bedeutet, wenn er mitten in einem Absatz mit dem Sprung zu einem neuen Gegenstand oder Gedanken überrascht wird. Leider kommt hier 62s
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