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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 09.08.1880
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1880-08-09
- Erscheinungsdatum
- 09.08.1880
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- Deutsch
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183, g August Nichtamtlicher Theil. 3195 habe ich eigentlich nicht gesunden, sondern meist, auf der einen Seite mit Saumseligkeit, aus der andern mit dem tot capita tot sousus zu kämpfen gehabt. Manche Herren, die sich anfangs zurückgehalten hatten, haben bereits jetzt als die ersten mir ihre Manuscripte über sandt. Sollte ich die Kataloge der bis jetzt noch nicht namhaft ge machten Firmen auf meine Kosten übernehmeu, so wäre der Plan einfach illusorisch, denn Einsender scheint meinen Nutzen, worauf er anspielt, doch sehr zu überschätzen, denn auf der einen Seite sind die Vorkosten sehr bedeutend und auf der andern werden den theil- nehmenden Verlegern nur die Druckkosten des von ihnen wirklich beanspruchten Raumes berechnet, alle übrigen Unkosten, als: Titel, Register, Umschlag, Broschiren, Versenden re. rc. von mir getragen, mein Nutzen liegt also nicht in der Ausgabe des Verlegers, sondern in dem Ertrage meiner Arbeit, die wohl kaum Jemand groß genug schätzt. Die praktische Seite des Unternehmens berühre ich nicht mehr, es ist darüber früher genug gesagt. Die Bestellungen des In- und Auslandes liefern den besten Beweis, und habe ich zu stimmende Urtheile genug veröffentlicht. Damit komme ich auf die eigentlich zu besprechenden Gesichtspunkte des betr. Aufsatzes, und zwar zunächst aus den Gedanken, ob der Kunstkatalog vom Bücherkatalog zu trennen sei. Ich habe mir diese Frage selbst bei Entwurf meines Planes vorgelegt und selbe auch mit vielen Kollegen besprochen. Es stehen der Trennung sehr gewichtige Bedenken entgegen, denn: 1. Soll jeder Einzelkatalog eine möglichst vollständige Ucbersicht der Gesammtthätigkeit jedes einzelnen Verlagsgeschäftes bieten, die Zahl der sog. reinen Kunstverleger ist aber im Verhält- niß eine so geringe, daß schon deshalb eine Trennung sich nicht empfiehlt. Aber auch bei den reinen Kunstverlegern kommen wieder so manche Prachtwerke mit Stichen, Holz schnitten, Photographien und Farbendrucken in Frage, deren Titel bei Trennung auch wieder im Buchkatalog abgedruckt werden müßten, daß hierdurch, wie durch die doppelten Firmen- köpse, eine nicht unerhebliche Vertheuerung die Folge wäre. Auch abgesehen davon, ist jede Zersplitterung möglichst zu vermeiden, eine so scharfe Grenze, wie bei den Musikalien, ist zwischen Büchern und Kunstsachen nicht zu ziehen. Es sind zu viele Brücken vorhanden. Auch die eigentliche Kunstliteratur würde wieder im Kunstkatalog, also doppelt, aufzunehmen sein. Endlich ist die Zahl der Kunstproducte nicht annähernd so bedeutend, wie bei den Musikalien. Ein einziger Band des Gesammtkatalogs bringt aber schon 25,000 Titel. 2. Nimmt man den „Schulz" zur Hand, so findet sich, daß unter den annähernd 2000 (Abth. II. S. 27.) namhaft gemachten Kunsthandlungen noch nicht 5U reine Kunstsortimenter sind, sondern fast alle auch zugleich Buchhändler. Im Allgemeinen kann überhaupt kein Buchhändler den Kunstkatalog entbehren, für die wenigen reinen Kunstsortimenter ist aber gesorgt, indem ja 3. bei der allgemeinen Distribution in Fachkataloge auch der reine Kunstkatalog, nach Kategorien geordnet, ge schaffen wird. Es steht dem nichts entgegen, daß für die jenigen reinen Kunstsortimenter, welche den Bücherkatalog nicht wollen, hiervon eine Anzahl ans meine Kosten mehr ge druckt wird. Ich habe nicht umsonst zur zeitigen Subscription aufgesordert. Ich glaube demnach sagen zu dürfen, eine vollständige Tren nung des Gesammt-Kunstkatalogs vom Bücherkatalog in der ersten Abtheilung würde die Sache vertheuern, die Herstellung verzögern und erschweren. Was den weiter berührten Punkt des Beraltens betrifft, so- habe ich diesen ebenfalls in meinem Hauptcircular bereits erörtert. Fast möchte ich hierbei die Frage aufwersen, ob denn die bisherigen Eiuzelkataloge ewig jung bleiben. Für die Stattlichkeit des Ge sammtkatalogs hat ja der Verleger keine Mehrunkosten, als bisher für seinen Einzelkatalog, sondern weniger; wenn also das allgemein menschliche Hebel auch beim Gesammtkatalog einträte, so hätten doch Verleger und Sortimenter inzwischen keinen Schaden, sondern Nutzen davon gehabt. Allein der Gesammtkatalog veraltet nicht, durchaus nicht, wie ich weiter unten Nachweise. Zunächst habe ich hierbei die Frage des Jahres- oder Novitätenka- taloges zu erledigen. Um ihn zu vermeiden, macht Einsender des Aufsatzes den Vorschlag, den Gesammtkatalog überhaupt mit breitem Rand zu drucken, damit der Sortimenter selbst Correcturen und Nachträge einschalten und beifügen könne. Aufrichtig gestanden glaube ich nicht, daß der Verfasser diesen Vorschlag genügend erwogen. 1. Hat er Wohl nicht bedacht, daß zu j e d e m Bogen des Gesammt katalogs ein Ballen Papier verbraucht wird, und es daher sehr in Betracht kommt, ob dasselbe 25U> mehr oder weniger kostet, wenn der Band von 40 Bogen zu 1 M. 50 Ps. ge liefert werden soll. Weder dem Verleger noch dem Sortimenter dürfen aber mehr Unkosten zugemuthet werden. 2. Nachträge durch den Sortimenter, der so schon unter dem Druck vieler Arbeit seufzt, ausführen zu lassen, wäre ganz und gar unthunlich und würde bestimmt nicht von 5U geschehen, ganz abgesehen davon, daß auch bei dem breitesten Rande dafür bei viel producirenden Verlegern nicht mal sür ein Jahr Raum wäre. Was nun den Jahreskatalog betrifft, so lege ich gerade daraus mit vielen Collegen, wie ich ebenfalls schon erörtert, ganz bedeutendes Gewicht und halte gerade ihn für einen nicht zu unterschätzenden Theil meines Unternehmens. Auch bin ich über zeugt, gerade hier bei keinem Verleger auf Schwierigkeiten zu stoßen. Der Kostenpunktistfürjeden, für seineJahresproduction, gering, dem Nutzen gegenüber kaum nennenswerth, dem Sor timenter wird der Novitätenkatalog, nach Verlegern und Fächern geordnet, mehr als willkommen sein, zumal derselbe nur wenige Groschen kostet, so daß er ihn seinen größeren Kunden, wenn er will, statt Rabatt gratis geben kann. Für manchen Artikel wird er sich nach dem Novitätenkatalog nachhaltig verwenden, wird sich darnach Lagersachen bestellen, bei größeren Versendungen daraus zurückkommen, wird seine Gehilfen und Lehrlinge darauf verweisen u. s. w. Und welche Annehmlichkeit für ihn, wenn er (oder sein Personal) bei jeder Gelegenheit, wo er mit einem Kun den mündlich zu verhandeln hat, sein Gedächtniß durch den Novi tätenkatalog aufsrischen kann, der sür ihn praktisch eingerichtet und gebunden, wohl von seinem Pulte nicht verschwinden wird; z. B. a zmanx lack)- fragt nach den neuesten Ull. der Vauobnite voll, oder nach den neuesten deutschen Romanen, oder irgend ein ande rer Interessent nach irgend einem andern Gebiet, wie bequem, wenn der Sortimenter nicht alles im Kops zu haben braucht, oder nicht nach den Zetteln und Publikationen der Einzelverleger zu suchen braucht. Das beste Lager kann nicht immer voll assortirt sein, und der Kundigste nicht immer an alles denken. Es wird nun ganz angemessen sein, wenn die Jahreskataloge in pas senden Zeiträumen, z. B. alle5 — lOJahremitentspre- chendem Register zu einem Gesammtwerk vereinigt werden, und wird dies auch geschehen! Dadurch ist für den ersten Hauptkatalog die Gefahr des Beraltens für mehrals ein Menschenalter verhütet. Der Umfang einer Verlags- Handlung ist einmal im Hauptkatalog bekannt gegeben, ein Ver leger braucht also nicht, wie er es jetzt muß, wenn er nicht seine 440*
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