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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 19.09.1918
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1918-09-19
- Erscheinungsdatum
- 19.09.1918
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- Deutsch
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Redaktioneller Teil. X- 219, 19. September 1918. Weise zu helfen, um in jedem Falle gedeckt zu sein. So heißt cs z. B. in den »Versteigerungs-Bedingungen«, die das Anti quariat Fraenkel L Co. in Berlin einem Katalog voranschickt, dessen Inhalt am 11. September versteigert wor den ist: »Der Ersteher hat auf den Zuschlagpreis ein Aufgeld von 197» zu entrichten. Als Teilbetrag für die vom Staat er hobene Luxussteuer wird ferner auf sämtliche zugeschlagenen Stücke ausnahmslos ein Ausschlag von 57° erhoben.« Das ist nur ein Notbehelf. Denn es soll damit jedenfalls nicht gesagt sein, daß nun alle dort zur Versteigerung gekomme nen Bücher als Luxusgegenstände zu betrachten sind — tatsäch lich gehört ungefähr die Hälfte davon nicht dazu. Es soll wohl auch nicht heißen, daß das versteigernde Antiquariat die Hälfte der Luxussteuer aus eigener Tasche zahlen will. — Und werden die »gewerblichen Wiederverkäufer« damit einverstanden sein, an den Versteigerer einen »Anteil« von 57» Luxussteuer zu zah len, während sic doch beim Weiterverkäufe von dem Entgelte, das sie dann erzielen, 107° zu zahlen haben werden? Auf diese Weise käme cs doch auf eine doppelte Versteuerung hinaus, die vermieden werden soll. Man weiß eben nicht, wie man's machen soll, und sucht sich zu Helsen, wie man kann. Wenn nicht bald eine maßgebliche Aufklärung erfolgt, werden leicht allerhand Meinungsverschiedenheiten und Streitereien entstehen, und cs wird dann nichts übrig bleiben, als in einer gütlich vereinbarten Fcslstellungsklage eine gerichtliche Entschei dung zu veranlasse», die wenigstens einigermaßen als Richt schnur dienen kann. Uns aber scheint der Ausweg, den man hier einschlagen will, jedenfalls nicht der richtige zu sein. In dem Katalog der Versteigerung »Schüddekopf« sagt Marti» Breslauer in Berlin nur: »Die Umsatzsteuer wird nicht vom Käufer erhoben, sondern von den Erben ge tragen«. Hier ist von der Luxussteuer überhaupt nicht die Rede. Nicht als ob nun hier keine Luxusbücher vorkämen, cs sind ihrer auch in dieser hauptsächlich wissenschaftlichen Charakter tragen den Bibliothek vorhanden. Der Grund des Schweigens liegt jedenfalls in der noch mangelnden Bestimmtheit der Vorschrif ten. übrigens hat der Verein der Berliner Buch- und Kunst- autiquare in einer Eingabe an das Neichsschatzamt auch in die ser Angelegenheit uin eine verläßliche Auslegung des Gesetzes gebeten. Paul Graupe in Berlin schließlich zeigt in dem Ka talog einer Versteigerung moderner Graphik (vom 16. Sep tember) an: »Die Luxussteuer trägt der Besitzer der Sammlung«. Auf solchem Wege werden die Schwierigkeiten allerdings sehr glücklich umgangen. Ob er sich aber immer gehen lassen wird, das ist doch sehr die Frage. Die Verbesserungsvorschläge, die von Berliner und anderen Zeitungen sowie im Börsenblatt mit Hinblick auf das Verstci- gerungswesen gemacht worden sind, finden ihren Widerhall in den Katalogen der Antiquare, in deren Auftrag Versteigerungen veranstaltet werden. In dem Verzeichnis einer Kupferstich sammlung, die bei M a x P e r l i» B e r l i n am 15. Juni unter den Hammer gekommen ist, sind am Schlüsse gedruckte »Schätzungs- Preise« angegeben: »darin sind die limitierten Nummern mit,si, die aus eigenem Besitz mit bezeichnet«. Das schasst eine wünschenswerte Klarheit. Praktischer wäre es noch, die Schätzungspreise nicht am Schluß, sondern neben einem jeden Titel mit den unterscheidenden Merkmalen anzuführe». Das würde den Antiquaren viel Schreiberei bei der Auskunfterteilung, wie sie allmählich sehr beliebt geworden ist, ersparen. »Schä- tzungspreise« bedeuten ja nicht, daß sie innegehaltsn werden müssen; die Bücher und Kunstblätter, die so bezeichnet werden, können ebenso gut billiger wie teurer fortgehen, nur wenn die Preise von den Besitzern »limitiert« sind, gelten sie als »Min destpreise«. Jir jedem Falle geben sie aber einen Anhalt. Fraenkel L Co. erfüllen, soweit cs angeht, einen anderen der vielfach ausgesprochenen Wünsche, indem sie sagen: »Im vorliegenden Katalog sind insbesondere in der Ab teilung .Luxusdruckc etc? diejenigen Werke, von denen uns bekannt ist, daß sie beim Verlag vergriffen sind, mit einem S62 entsprechenden Vermerk versehen. Eine absolute Gewähr. kann nicht übernommen werden, da auch die Angaben der Verleger hierüber sich bisweilen als nicht zuverlässig erwiesen haben. Von einer Angabe der Ladenpreise für solche Werke, die beim Verlag noch zu haben sind, mußte abgesehen werden, da sie gegenwärtig zu starken Schwankungen unterliegen«. Die Vorbehalte, die hier gemacht werden, sind als zutreffend leider anzuerkennen. Wir haben auch über die Gründe dafür schon des östcren hier gesprochen und hoffen, daß das nur ein vorübergehender »Kriegszustand« sein wird. Marti» Breslauer schließlich benutzt die Gelegenheit, die ihm die Herausgabe des Katalogs Schüddekopf bietet, um die sen mit einer »Vorbemerkung« in die Welt zu senden, »in der auch von Versteigerungen gehandelt wird«. Er kommt dabei ans die Vorkommnisse der jüngsten Zeit zurück und sieht mit Recht den Hauptgrund der Mißstände darin, daß die Auktionen, die zu Beschwerden in erster Linie Anlaß gegeben haben, künst- lich geschaffene waren, für die, um sie ins Werk zu setzen, Waren besonders zusammcngekauft worden sind, die dann wiederum mit übermäßigen Schätzungspreisen und Limiten versehen wurden. Er ist ganz im allgemeinen ein Gegner namentlich hoher Schätzungspreise, »weil sie der Preisnotie rung, die gerade durch die Versteigerung selbst erfolgen soll, unsachgemäß vorgreifcn«, fügt sich aber den jetzt fast übermäch tig gewordenen Wünschen der Büchcrlicbhaber danach und teilt für die wesentlichen Stücke solche Schätzungen auf Verlangen mit. Das hat aber keine andere Bedeutung als die einer Hilfe; denn hier handelt es sich eben um eine »richtige Versteigerung«, in der kein Buch aus anderem Besitz stammt als aus dem Schllddckopfs. über die Sammlung selbst, die vom 23. bis 28. September unter den Hammer kommt und 2826 Nummern umfaßt, wäre viel zu berichten, wenn wir cs uns nicht aus Platzmangel ver sagen müßten, überhaupt auf Einzelheiten einzugehcn. Wie bedeutend sie ist, braucht auch kaum besonders betont zu wer den; denn es ist bekannt, daß die »Gesellschaft der Bibliophilen« ln ihrer Generalversammlung des Jahres 191? beschlossen hat, für ihre Mitglieder den Katalog der hervorragenden Bibliothek bearbeiten und drucken zu lassen. Das ist ein Werturteil, auf das wir uns einfach beziehen können und das wir hier nicht weiter zu begründen brauchen. Der Versteigerungskatalog geht der Gesellschaftspublikalion voran, was eigentlich umgekehrt geplant war, und gibt uns in der sorgfältigen Bearbeitung und in der bis ins kleinste ausgearbeiteten Einteilung einen Vor geschmack dessen, was uns die Versteigerung bescheren wird. B. P. Wöchentliche Übersicht über geschäftliche Veränderungen und Einrichtungen. 9.—14. September 1918. Vorhergehende Liste 1018, Nr. 213. *^J» das Adreßbuch ne» ausgenommcnc Firma.— B. — Börsenblatt. — H. — Handelsgerichtliche Eintragung sinit Angabe des ErscheinungL- tagS der zur Bekanntmachung benutzten Zeitung). — Dir. Direkte Ätitteilung. "Bieter, Ladislaus, Prcßburg lPozsony), Stcfa„ia-ut 7s. Buch- u. Musikh., Antiq. Seit Scpt. 1918. Gcgr. tStö. Leip ziger Komm.: Fleischer. sB. 215.s Brand st etter, Oscar, Leipzig. Inhaber sind: Willy Brand stetter, Justus Brandstetter, De. Naymund Schmidt u. Otto Säuberlich. sDir.j Clcppie», Franz, Wolgast. Die Firma lautet jetzt Paul Christiansen. >H. S./IX. t»I8.j D u M o n t-Sch a u b er g ' s ch e Buchhandlung, M., Cöl». Regicrungsbausiihrer und Diplomingenieur Walter Lader in Charlottcnbnrg und Or. pliil. Julius Lader in Cöln-Dcllbriick sind als persönlich haftende Gesellschafter In die Gesellschaft ein- gctrcten. Dieselben sind jeder siir sich zur Vertretung der Ge sellschaft ermächtigt. sH. 19./IX. 1918.1
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