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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 28.09.1918
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1918-09-28
- Erscheinungsdatum
- 28.09.1918
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- Deutsch
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Redaktioneller Teil. X- 227, 28, September 1018. Die Paket-Austauschstelle des Vereins der Buchhändler zu Leipzig, Am 3». November 1916 gegründet, hat sich diese jüngste Ein richtung des Vereins ständig weiter entwickelt und im letzten Jahre eine derartige Ausdehnung genommen, das; sich die Schaffung eigener großer Räume als erforderlich erwies. Diese wurden nach dem Beschlüsse der letzten außerordentlichen Haupt versammlung und dank dem Entgegenkommen der Firma Breit kopf L Härtel im Untergeschosse des Buchgewcrbehauses ge mietet, das bereits im Jahre 1898 bei der Erbauung des Hau ses für diesen Zweck vorgesehen worden war. Die zur Ver fügung stehende Fläche umfaßt ungefähr 12VV gm, wovon für die Paket-Austauschstelle zunächst nahezu Süll gm belegt wor den sind. Treten wir durch die breite Toreinfahrt vom Gerichtsweg! in den über IVO gm umfassenden Verkehrshof ein, so überrascht der Raum neben seiner übersichtlichen und zweckmäßigen Ein teilung durch seine vornehme, solide Einrichtung. Feste Holz- und Glaswände mit Schaltern und Einwurstüren schließen den Verkehrshof, in dem die An- und Ab fuhr der Sendungen erfolgt, rechtwinkelig von den dahinter liegenden Räume» ab, die der Verteilung der Pakete und der Buchhaltung dienen. Neben dem auflieferndcn Markthelfer- Personal können in diesem Raume 15—20 Buchhändlerwagen zum Auf- und Abladen halten. Für die Anfuhr mit Pfcrde- wagcu werden noch besondere Tagesstunden angesetzt werden. An der Wand, der Einfahrt gegenüber, befinden sich die Einwürfe für die Rechnungspakete. Hinter diesen werden die eingeworfenen Pakete, um das Tragen der Lasten zu vermeiden, von Transport-Kastenwagen ausgenommen, ans denen sie zur Verteilung in die Fächer der Firmen, für die sie bestimmt sind, weiterbcfördert werden. Daneben liegt die Ausgabe der Rech- nungspalcte, die durch geräumige Schalter herausgereicht werden. Wenden wir uns nach der rechten Wand, so stehen wir vor den Schaltern für die Annahme und Ausgabe der Barpakete. Die Ecke zwischen beiden Wänden ist, die Ausdehnung des Ge samtraumes nach hinten benutzend, zu einem runden Glashause geschlossen, von dem aus der Geschäftsführer den gesamten Ver kehr nach allen Seiten überwacht. An der dritten Wand, neben dem Eingänge, befinden sich, etwas zurückgclcgt, um eine ruhige Abwicklung des Zahlungs verkehrs zu sichern, die Kassenschalter der Barzahler. Öffnet sich uns eine der Durchgangstüren, so finden wir hinter dem Kassenraum das freundliche Zimmer der eigenen Buchhaltungs abteilung, an das sich die Räume der Allgemeinen Deutschen Creditanstalt anschließen. In den weiten Arbeitsräumen hinter den Schaltcrivändcn sind große Reihen von Regalen mit breiten Zwischengängen auf gestellt, in denen die Verteilung und der Austausch der Pakete vorgenommen wird. Vollständig von einander getrennt sind die Abteilungen für Bar- und Rcchnungspaketc, die über 600 Fächer aufweisen, von denen uns die für die Firmen Volckmar, Koehler und Fleischer mit ca. 3—4 gm Fläche sofort in die Augen fallen. Nahezu das Ganze überflutet eine reiche Licht fülle, die durch weite Obcrlichtfenster cindringt. Trotz seiner Größe macht der Raum einen ruhigen, freundlichen Eindruck. Bis in alle Einzelheiten können wir uns von der zweckmäßigen und praktischen Anlage überzeugen. Besondere Anerkennung verdient, daß der Ausbau unter den jetzigen schwierigen Ver hältnissen durchgefllhrt worden ist. Der bis vor kurzem im Leipziger Buchhandel noch übliche Verkehr der Barzahlung ist durch die zeitgemäße bargeldlose Zahlungsweise verdrängt worden. Abgesehen von wenigen Ausnahmen werden alle Bar-Einlieferungen durch die Bank verrechnet. Geschah die gesamte Verrechnung im ersten Jahre durch die Allgemeine Deutsche Creditanstalt, so ist zur Verbilli gung seit dem l. Juli dieses Jahres eine eigene Buchhaltungs- nbteilung eingerichtet worden. In dieser werden die den Bar- Einlieferungen und Bar-Ansgängen beigcfügten Barbegleit- zettel verarbeitet, d. h. sie werden auf die Konten der Ein- S82 tieferer bzw. Abholer übertragen. Die Bank erhält täglich eine Liste aller beteiligten Firmen mit den Endsummen, nach der sic die Gutschrift und Belastung borzunehmen hat. Der Barumsatz des ersten Halbjahres 1018 betrug über 8 Millionen Mark, wobei zu berücksichtigen ist, daß sich die Kom missionäre der bargeldlosen Verrechnung durch die Bank noch nicht angeschlossen haben, sondern bei der von ihnen gepfloge nen Sonnabend.Abrechnung verblieben sind. Es kann demnach Wohl mit einem Jahresumsatz von ungefähr 25 Millionen Mark an Barpakelen gerechnet werden. Der Wert der ausgetauschten Rechnungspakete dürfte die gleiche Höhe erreichen. Zur Be wältigung dieser Arbeiten sind ungefähr 30 Personen, mit teil weise halbtägiger Beschäftigung, angeslellt. Die jährlichen Ge hälter und Löhne betragen 30—35 000 Mark. Die Vorteile der Paket-Austauschstelle haben sich als so ^ groß erwiesen, daß dieser jetzt alle Leipziger Firmen angeschlos sen sind. Schon heute können wir uns die Rundfahrten nicht mehr Vorsteven, auf denen die Sendungen zu jeder einzelnen Firma gebracht oder von dieser abgeholt wurden, und für die den jungen Burschen oft Tausende anvcrtraut werden mußten. Dürfen wir nun mit einer gewissen Befriedigung daraus zurückblicken, daß uns in der schweren Kriegszeit ein Werk ge lungen ist, auf dessen Verwirklichung unsere Vorfahren jahr zehntelang ohne Erfüllung des Erstrebten hingcarbeitet haben, so drängt sich doch der Gedanke auf, ob die jetzige Verfassung die richtige ist. Geht ein Unternehmen mit dem jährlichen Umsatz von vielen Millionen nicht über die in den Statuten des Ver eins vorgesehenen Geschäfte hinaus? Kann die Vereinsleitung nach den bestehenden Satzungen die Verantwortung bei Ver lusten tragen und kann sie die Weiterentwicklung einer solchen Verkehrseinrichtung, die ständiger Verbesserungen und oft rascher Entschließungen bedarf, bei der jetzigen Verfassung ge währleisten? Diese Frage dürfte kaum bejaht werden können. Ist eine Änderung des Statuts erforderlich oder bedarf die Anstalt einer besonderen Verfassung? Recht nahe liegt es, zur besseren Ausnützung der Kräfte und zur schnelleren Erledigung der Arbeiten, die Paket-Austauschstclle mit der Bestellanstalt, die ebenfalls einen Gehalts- und Lohnetat von ca. 30 000 jährlich hat, zu verschmelzen und beide Anstal ten in eine Gesellschaft mit beschränkter .Haftung oder eine Ge nossenschaft umzuwandeln. Dem Verein würde bei einer sol chen Umgestaltung selbstverständlich der notwendige Einfluß gewahrt bleiben müssen. Das könnte in der Weise geschehen, daß ihm zwei Fünftel des Kapitals verbleiben und dem Vor stande eine entsprechende Zahl von Aufsichtsratsstellen Vorbehal ten wird. Bei dem durch die Paket-Austauschsielle geschaffenen großen Barberkehr und den durch diesen entstehenden Kosten ist der oft geäußerte Gedanke der Gründung einer Buchhändler-Bank nicht mehr von der Hand zu weisen. Jedenfalls dürften die Grund lagen dafür geschaffen sein. . Quelle. Verband der Kreis, und Ortsvereine im Deutschen Buchhandel. Stenographischer Bericht über die Verhandlungen der 40. Ordentlichen Abgcordnetenversnmmlmig, abgehalten a in Sonnabend, den 27. April1918, im Deutschen Buchhändlerhause zu Leipzig. lFortsetzimg zu Nr. 223 u. 225.) Herr Nitschmann (fortfahrend) i Nun hat zwar der Syndikus des Börsenvereins in einem Gutachten gesagt, man könne sich unter Umständen einer Klage des Verlcgervcrcins oder einzelner Mitglieder des Börsen- vereins aussetzen, wenn der Vorstand diese Zuschläge schützt. Meine Herren, ich glaube, wir können es auf eine solche Klage ruhig ankommen lassen. Von seiten des Sortiments wird sie nicht erfolgen, und wenn sie von seiten des Verlags erfolgt, dann wird dem Verleger borgehaltcn werden müssen, daß e»
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