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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 01.10.1918
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1918-10-01
- Erscheinungsdatum
- 01.10.1918
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Saxonica
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Börsenblatt j. d. Dtschn. Buchhandel. Redaktioneller Teil. 229, 1. Oktober 1918. so vergessen Ste bitte nicht, bah die Vcrlegerversammlung heute morgen ausserordentlich günstig zusammengesetzt war, da radi kale, wenn ich so sagen soll, Elemente fast ganz fehlten. <Sehr richtig!) Vergessen Sie nicht, das; der Beschluß von heute mor gen nicht die sämtlichen Mitglieder des Verlegervereins zu bin den vermag, sondern daß es ein Gelegenheitsbcschluß war (Widerspruch), den ich nicht herabsetzen, aber auch nur so wer ten will, wie er es wert ist. Sie müssen, wenn Sie die Zeitbe schränkung tn diesem Beschluß betrachten, ihn ebenso ausfassen, wie wenn der Reichstag der Rcichsregicrung Hceresvorlagen bewilligt hat, die auch einem Bismarck gegenüber aus 3 oder 7 Jahre beschränkt blieben, nicht in der Meinung, daß nun not wendig mit dem Ablauf der 3 oder 7 Jahre die ganze Sache auf hören müßte, aber es sollte dann eben ein neuer Beschluß gefaßt werden. Und das Gleiche verlangen wir Verleger mit vollem Recht. Ich war auf eine ähnliche Fassung gekommen wie der Verlegervcrcinsvorsland, ohne von dieser zu wissen. Mein Vor schlag ging dahin: Die Nolstandsordnung gilt bis zum I. Juli 1920, sofern sie nicht durch einen neuen Hauptversammlungsbe- schluß vorher aufgehoben oder verlängert wird. (Sehr richtig! bet den Sortimentern.) — Meine Herren, ich sage nur, das war die Fassung, wie sie mir vorschwebte; ich halte die Fassung, die vom Verlegervereinsvorstande beschlossen worden ist, für besser, weil ste uns den Rücken stärkt einmal gegenüber dem Publikum und gegenüber den Behörden, namentlich dem Reichswirtschafts, amie, dann aber auch den Kollegen gegenüber, die sich ablehnend Verhalten oder die nur sehr schweren Herzens zustimmen. Und vergessen Sie das eine nicht: auch dann, wenn dieser Vorschlag durchgeht, hört der Schutz nicht unbedingt auf, sondern eben sogut wie Sie uns sagen: Sie haben das Recht, den Antrag bei der Hauptversammlung zu stellen, sage ich: jedes Mitglied hat das Recht, alsdann rechtzeitig den Antrag zu stellen, daß die Notstandsordnung verlängert werde, und Ste können überzeugt sein, zumal es sich bet den Verlegern darum handelt, auch ihre eigenen Zuschläge zu schützen, daß cs keinem Verleger einfallen wird, zu sagen: Die Sache soll nicht wieder bewilligt werden, wenn die Verhältnisse cs doch noch verlangen. Also, meine Herren, ich glaube wirklich, daß das Beste — war Sie als das Beste ansehen — der Feind des Guten ist. Seien Sie inituns einig! Herr Geheimer Hofrat Karl Siegismund (Berlin): Meine Herren! Ich bezeichne die Befristung des Ver- legervercins auf ein Jahr nach Friedensschluss als einen Schönheitsfehler der ganzen Vorlage (Bravo!), aber auf der andern Seite, wie ich bereits vorhin ausfllhrte, doch als eine sehr starke Rückenstärkung für die Unterhändler in den nächsten Wochen. Aber glauben Sie doch nicht, daß, wenn wir nun am 1. Juli 1918 Frieden haben, die Notstands- ordnung am 1. Juli 1919 aufhörcn muß. Sind im Jahre 1919 noch dieselben Nöte für den Verlags- und den Sortiments buchhandel vorliegend, dann steht ja dem Börsenvereins-Vor- stand der Z 21 der Satzungen zur Seite, »nd ich bin überzeugt, er wird von dem Z 21 der Satzungen Gebrauch machen und wird im Börsenblatt bekannt machen, daß er auf Grund von Z 21 der Satzungen die Notstandsordnung »och vom 1. Juli 1919 bis Kantate 1920 verlängert. Kantate 1920 ist die Hauptversamm- lung dann wieder in der Lage, neu zu beraten. Es liegt also nicht die Gefahr Vor, daß etwa ein Vakuum entstehen könnte. Ich möchte deshalb dringend bitten: meine Herren, lassen Sie sich durch diesen kleinen Schönheitsfehler nicht in Ihrer Ent schließung beirren. Stimmen Sie heute dieser Befristung zu aus all den Gründen, die hier schon angeführt worden sind und die doch so schwerwiegender Natur sind, daß wir sie heute un- bedingt mitbeachten müssen. Herr Kommerzienrat Carl Schöpping (München): Meine verehrten Kollegen! In den Becher der Freude über das Ein- Verständnis — in der Hauptsache wenigstens — zwischen Ver lag und Sortiment ist ein kleiner Wermutstropfen gefallen. (Zu stimmung.) — Nicht der Wcrmutstropfen, den Sie vermutlich meinen; ich spreche jetzt von dem andern, der von Württem berg gekommen ist, wo im letzten Jahre nicht immer ganz glück- lich operiert worden ist. Dieser Tropfen kommt von Len schön- b93 wissenschaftlichen Verlegern. Der hätte eigentlich ausblcibcn sollen; denn gerade die Herren haben doch wohl am wenigsten Veranlassung, jetzt, wenn etwas nicht ganz nach ihrem Wunsche ausgeht, dagegen aufzutreten, denn sie sind diejenigen gewesen, die doch bei den Schwierigkeiten der Gegenwart am besten ab- geschnitten haben. (Zustimmung und Widerspruch.) Außerdem kommt noch hinzu, daß verschiedene der schönwissenschasllichen Verleger ohnehin in zielbewußter Weise dafür gesorgt haben, daß dem Sortimenter die Bäume nicht in den Himmel wachsen. Wenn heute die Drohung ausgesprochen wurde, daß die Verkür zung der Rabatte als teilweise Entziehung dessen, was wir durch den Zuschlag errungen haben, zu erwarten ist, so glaube ich, daß es nicht im Interesse der schönwissenschaftlichen Verleger wäre, das wirklich durchzufllhren. Dann lassen Sie mich auf etwas anderes kommen, nämlich auf die Befristung der Notslandsordnung; ein Jahr nach Frie- densschluß soll sie wieder aufgehoben werden. Es handelt sich für den Vorstand des Börsenvereins nach meiner Meinung nur darum, daß ihm dieser »Schönheitsfehler« den Behörden gegen über eine leichtere Stellung verschafft, indem er aus die zeitliche Begrenzung Hinweisen kann: nach dem Kriege hört es ja wenn möglich wieder auf. Es wäre wünschenswert, hier einen Mit telweg zu finden, indem wir sagen, daß die dem Friedensschlutz folgende Hauptversammlung über die Aufhebung entscheiden soll. Ich glaube, das wäre ein Weg, der beide Brüder — von einer Ehe zwischen Verlag und Sortiment kann man ja jetzt nicht mehr reden — zufriedenstellen könnte. Dann haben beide Parteien ihren Willen; an solchen Äußerlichkeiten sollten wir die doch so schöne Einigkeit nicht scheitern lassen. (Sehr rich- tig!) Es würde mich sehr freuen, wenn von seiten des Vor standes der Gilde und von seiten des Vcrlegervereins die Zu stimmung zu diesem Vorschläge ausgesprochen werden könnte. Dann noch ein Wort zu den sachlich gebotenen Ausnahmen, über die nach den Vorschlägen, wenn ich recht verstanden habe, der Vorstand des Börsenvereins mit dem Verlegerausschuß sich einigen soll. (Zuruf; Und der Verband!) — Ja, das habe ich eben vermißt. Die Zuziehung des Vcrbandsvorstandes bedeutet natürlich eine wesentliche Verbesserung, da dann auch die Sor timenter in der Lage sind, ihre Wünsche auszusprechen. Von den sachlich gebotenen Ausnahmen sind noch einzelne Punkte, die erwogen werden müssen, wenn sie nicht wieder großen Sturm Hervorrufen sollen. Sie kennen ja die Ausnahmebestimmungen gegenüber den UnivcrsitSIsinsliluten und technischen Hochschulen. Bei uns in Bahern ist jetzt endlich in den allerletzten Tagen, kurz vor meiner Abfahrt nach Leipzig, der mündliche Bescheid des Staatsmtnisteriums eingetroffen, daß der fünfprozentige Ra batt für diese Institute endlich auch bei uns in Bayern weg fallen soll unter der Bedingung, daß sie vom Sortimenterzuschlag befreit bleiben. Dar ist eine von den notwendigen Ausnahmen, die dieser Kommission, bestehend aus den drei Körperschaften, anheimgegeben werden können. Und dann ist heute nachmittag schon von den Feldbuchhandlungen die Rede gewesen; man soll sich über solche Punkte rechtzeitig Klarheit verschaffen. Auch die Schulbücherfrage spielt hier hinein; in Bayern haben wir besondere Bestimmungen, die dem Kultusministerium das Recht geben, die Preise festzusetzen. In Berücksichtigung der Zeitver hältnisse hat aber unser Ministerium auf Eingaben des Bayeri schen und Münchener Buchhändlervereins zugestanden, daß die Preise um 80 bis 90 Prozent gegenüber den Friedenspreisen er höht werden dürfen, allerdings darf dann kein weiterer Sorti menter-Aufschlag statlfindcn. Daneben wird von den bayeri schen Schulbücherverlcgern erwogen, ob man nicht den bisheri gen 25prozcntigcn Schulbücherrabatt auf 30 Prozent erhöhen kann, womit dann wieder das erreicht würde, daß die Verhält nisse des Schulbüchervertriebs im Sortiment gebessert würden. Das wären also Fälle, die berücksichtigt werden müßten, die aber nicht so schwerwiegend sind, daß dadurch die ganze Sache wie- der in Frage gestellt wird. Die Hauptsache ist für mich, daß es gelingen möchte, den Punkt, der jetzt Schwierigkeit macht, auf Grund eines Mittel weges, wie ich ihn vorgeschlagen habe, zu regeln, daß also die Entscheidung über die Aufhebung der Teuerungszuschläge der
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