Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 22.01.1927
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- 1927-01-22
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- 22.01.1927
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- Deutsch
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- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
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18, 22. Januar 1927. Redaktioneller Teil. Börsenblatt f. d. Dtschn. Buchhandel. auf Genehmigung -er Einführung neuer Lehrbücher den Provinzial- schnlkollegien und Regierungen auch in diesem Jahre ausnahmsweise bis spätestens 2 0. Februar 1927 vorgclegt werden -dürfen«. Berlin, den 13. Januar 1927. 17 II Nr. 15 031 17 Hl v. Neueinfiihrungen von Lehrbüchern für den evangelischen Religions unterricht. — Ter Vereinigung der Schulbuchverleger ist unterm 13. Januar 17 II Nr. 15 093 nachstehender Erlaß des Preußischen Mini sters für Wissenschaft, Kunst und Volksbildung zugegangen: »Ta die Prüfung der Lehrbücher für den evangelischen Religions unterricht erst nach Abschluß der Verhandlungen mit den Kirchcn- regierungen Preußens über die neuen Richtlinien für den evange lischen Religionsunterricht erfolgen kann, und da ferner Verhand lungen mit den Kirchenrvgierungen über die Einführung neuer Neligions- lehrbücher erforderlich sind, bin ich bereit, neue Lehrbücher von den Verlegern ausnahmsweise in diesem Jahre bis zum 1. März 1927 zur Prüfung entgegenzunehmen. Den Schulen wird es gestattet, An träge auf Einführung neuer Religionslehrbücher für das kommende Schuljahr den zuständigen Provinzialschulkollegien noch im Laufe des So m merha lbja hrs vorz u legen «. Buchwerbung anläßlich eines Deutschen Baucrntages in Radautz. — Am 5. und 6. Februar d. I. findet in Radautz in der Bukowina (Rumänien) ein deutscher Bauerntag statt, zu dem Delegationen aus allen übrigen deutschen Siedlungsgebieten Rumäniens, aus Sieben bürgen, dem Banat, Bessarabien und der Dobrudscha, erwartet werden. Aus den zahlreichen deutschen Gemenrdcn der Bukowina werden die Stammesgenossen in größerer Anzahl zu dieser Tagung dort Zusam menkommen. Der Hauptzweck der Tagung ist die gemeinsame Be ratung über die wirtschaftliche Lage und über kulturelle Angelegen heiten. Gleichzeitig werden Vorträge über land- und forstwirtschaftliche Fragen von den hervorragendsten Vertretern abgehalten. Die Buchhandlung F. Schledt in Radautz veranstaltet in be sonderen Räumen zu dieser Gelegenheit eine Ausstellung ein schlägiger Literatur und wird alles ihr rechtzeitig zugehende Werbe- material sachgemäß verteilen. Ein Alllcttländischer Sportkongrcß tagt am 12. Februar in Riga. Die Firma Walters LNapa A.-G. ist beauftragt, eine Ausstellung einschlägiger Literatur zu veranstalten. Vortragsreihe über alte und neue Buchkunst, die verschiedenen Reproduktions- und Druckverfahren und künstlerische Schaufenster dekoration. — Die Korporation der Berliner Buch händler beabsichtigt, zusammen mit der »Vereinigung der Kunst verleger« für ihre Mitglieder, deren Mitarbeiter, alle Angehörigen und Angestellten des Berliner Buch- und Kunsthandels, des Zeitungs und Zeitschristengewerbes, der übrigen graphischen Gewerbe usw. im Hörsaal der Staatlichen Kunstbibliothek, Prinz-Albrecht-Straße 7 a, Hof, abends 8—10 Uhr, sechs Vorträge zu veranstalten. In dieser Vortragsreihe werden, vorbehaltlich einiger Änderungen, sprechen: Professor vr. Hans Lo ubier am 3., 10. und 17. Fe bruar über die Themen: »Vergleiche zwischen alter und neuer Buchkunst«, 1. Buchdruck, 2. Buchillustration, 3. Buch einband mit Lichtbildern und Auslage von Büchern; Direktor Ber n - hard Wende, von den Graphischen Kunstanstalten und Kunst druckereien Meisenbach Niffarth L Co. A.-G., am 24. Februar und 3. März über das Thema: »W a s m uhichvom K un stbl a t t u n d seiner Herstellung wissen?«. 1. Abend: »Die verschiedenen Reproduktions- und Druckverfahren«, 2. Abend: a) Fortsetzung des Themas des ersten Abends, b) »Das Kunstblatt im Heim« unter Vor führung zahlreicher Lichtbilder; Professor F r a n z S e e ck am 10. März über »Künstlerische Schaufensterdekoration« unter Vorführung von Lichtbildern. Unter Zuhilfenahme der für Bildungszwecke bewilligten Mittel kann die Hörergebühr für alle 6 Vorträge einschließlich Garderobcn- geld auf nur NM. 3.— festgesetzt werden; die Hörergebühr für den Einzelvortrag beträgt einschließlich Garderobengeld NM. —.75. Die Eintrittskarten sind in der Geschäftsstelle der »Korporation der Ber liner Buchhändler«, Berlin W 8, Wilhelmstraße 47, Buchhändlerhaus, Ausgang 6, parterre rechts, erhältlich und werden auf Wunsch nach Einsendung des entsprechenden Betrags (Postscheckkonto der »Bestell anstalt für den Berliner Buchhandel«, Berlin NW 7, Nr. 35 454), zu züglich Portogebühr, dem Besteller übersandt. Goethe-Gesellschaft Weimar, Ortsgruppe Dresden. — Am Frei-I tag, dem 28. Januar, abends 8-15 Uhr, spricht im Hotel Bristol Prof.I vr. Stepun-Dresden: »Die Mnsesche Seele des Schauspielers«. Für! Angehörige des Dresdner Buchhandels und der Dresdner Bibliotheken» stehen Freikarten zur Verfügung, die in der Akademischen Bnchhand-I lung A. Dressel, Bismarckplatz 14, bereitgehalten werden. I Der erste berufsethischc Kursus für Buchhändler, veranstaltetl vom Volksverein für das katholische Deutschland, fand in der Zeit» vom 28. Oktober bis 3. November 1926 im Franz Hitze-Haus zu» Paderborn statt. Einem Bericht entnehmen wir folgendes: Esl waren etwa 30 Sortimenter urrd Verleger aus allen Teilen Deutsch-I lands anwesend. Die Leitung des Kursus hatte Rektor vr. K. e.» Heinen inne, dem als Referenten Hans Ballhausen und Heinz Raskop! zur Seite standen. Es wurde in den fünf Tagen angestrengt ge-» arbeitet; zwei Vorträge morgens, zwei Vorträge nachmittags und! eine abendliche Zusammenkunft, die — an den beiden letzten Tagen! in der Form des Rundgesprächs — ein überaus wertvoller Bestand-» teil des Kursus wurde. Am Nachmittage des Allerheiligenfestes be-I sichtigten die Teilnehmer des Kursus unter Führung von vr. Heinen» eine Reihe von Kunstwerken Paderborns. Die Themen des Kursus! gaben in organischem Aufbau einen Aufriß des buchhändlerischenl Berufsgedankens, allerdings nicht in der Form berufsfachlicher Dar-I stellung, sondern ausgehend von der vertieften ethischen Auffassung! vom Beruf als Dienst an der Gemeinschaft des Volkes. Deshalb! behandelte vr. Heinen am ersten Tage in vier Vorträgen die Frage:! Was verstehen wir unter Volksbildung? Volksbildung ist keine Ver-I abfolgung populärwissenschaftlicher Wassersüppchen an geistig Unmün-I dige, sondern Hinleitung des Menschen zu freudiger Erkenntnis seiner! Gliedschaft im Volke. Sie führt ihn durch die Schau wesenhafter Gc-I meinschaft zu verantwortlicher Tat an der Volksgemeinschaft durch! treue Erfüllung seiner beruflichen Pflichten. Es ist verständlich, daß! bei den Begriffen »Volk« und »Beruf« und ihrer vertieften Darftel-I lung länger verweilt wurde. Im Anschluß an diese Vorträge gab! Hans Ballhausen in drei Vorträgen, denen eine Aussprache folgte,! eine Darstellung des Kitsch- und Schundproblems und eine Überschau! über die Urkräfte echter Dichtung. Der Kitsch wurde letztlich als ein! Ausdruck unserer kulturell und geistig verfahrenen Zeit erkannt, dessen! Überwindung nur durch eine Überwindung des Zeitchaos möglich wird.! Diesen Vorträgen schlossen sich die Ausführungen Raskops an, der! über das Buch im Dienste der Volksbildung und die Möglichkeit volks-I bildnerischer Arbeit durch den Buchhändler referierte. Durch diese! Vorträge wurde vielen Teilnehmern erstmalig von einer Welt und! von Werten gesprochen, die ihnen noch nicht klar vor Augen standen.! So entstand das eine oder andere Mißverständnis; das Bedürfnis! nach einer klärenden Aussprache, nach Befreiung von einem seelischen! Druck machte sich unter den Teilnehmern geltend. In einer drei! ständigen Diskussion wurde von seiten der Teilnehmer zuerst mit Ent schiedenheit manches abgelehnt, was die Vortragenden gesagt hatten. Doch man erkannte, daß man einander viel näher stand, als man an nahm; Mißverständnisse wurden behoben, Unklarheiten ausgcräumt. Der Erfolg dieser Diskussion war entscheidend für den ganzen Kursus, der sich jetzt mit der Frage befaßte: Wie kann der Buchhändler die Spannung zwischen Geschäft nnd Idee überwinden? Die Referenten miesen einen Weg, der keineswegs utopistisch ist: nicht Ausmerzung: des Kitsches und damit für manche Buchhandlungen Zerstörung jeder Arbeitsmöglichkeit, sondern Beratung derjenigen Käufer, die für wirk liche Dichtung empfänglich sind. Damit der Buchhändler eine be ratende und bildende Tätigkeit im kleinen Kreise ausüben kann, must seine eigene menschliche Bildung gefördert werden. Da er den gesamten Komplex des werthaften Schrifttums unmöglich zu überschauen vermag, muß er durch geeignete Hilfsmittel: Verzeichnisse, Karteien, Ver bindung mit Vvlksbildungsvereinigungen unterstützt werden. Diesen Gedanken galten die Darlegungen im Schlußteil des Kursus. Eine Fülle von Anreglmg boten die kleineren Vorträge und Ansprachen vr. Heinens an den beiden Festtagen sowie die Abendvorträge von Rektor Hatzfeld. Das ganze Ergebnis der fünftägigen Arbeit faßte vr. Heinen in zwei Nundgesprächen zusammen, in denen versucht wurde, die gegenwärtige Lage und Verfassung des deutschen Katholi zismus aus ihren Historischen Wurzeln heraus zu verstehen und seine Gegenwartsaufgaben zu erkennen. Es waren vielleicht diese Vorträge,! die vielen der Teilnehmer erkennen ließen, daß ihnen in den Tagen ^ des Kursus mehr geboten war als lehrhafte Darstellung, daß sie seelisch bereichert wurden durch eine Veranstaliung, die sie ihren Beruf als eine heilige Sendung und eine verantwortungsvolle Aufgabe der Volksgemeinschaft gegenüber erleben ließ. 90
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