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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 30.10.1918
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1918-10-30
- Erscheinungsdatum
- 30.10.1918
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Saxonica
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«örs-nbl-tt , s. LIschn. Buchh»nd-l. Redaktioneller Teil. 254, 3V, Oktober 1918. Deutscher Verlegerverein. Wir bitten dabon Kenntnis zu nehmen, das; unsere Ge schäftsräume vom I. November ab bis auf weiteres wie folgt geöffnet sind: von Molitag bis Freitag von 8—5 Uhr und Sonnabends von 8—S Uhr. Leipzig, am 25. Oktober 1918. Geschäftsstelle des Deutschen Bcrlegcrvcreins. Oswald Wagner. Bekanntmachung. Berlin SW. 48, den 24. Oktober 1918. In die Reihe der immerwährenden Mitglieder nahinen wir auf Grund von Zuwendungen von je 300.— auf Herrn G. S o I t a u in F l c u s b u r g, der uns diese Gabe aus Anlaß des 25jährigen Bestehens seiner Firma überwies, und Herrn Gustav Rost in Leipzig, Mitinhaber der I. C. Hinrichsschen Buchhandlung, der damit als Sechster seines Geschlechts die immerwährende Mitgliedschaft beim Unterstützungs-Verein erwarb. Beiden Herren danken wir herzlich für ihre Pietätvollen Gaben. Der Vorstand des Unterstützungs-Vereins Deutscher Buchhändler und Buchhandlnngs-Gehülfcn. vr. Georg Paetel. Edmund Mangelsdors. Max Schott«. Reinhold Bor st ell. MaxPaschke. Buchhändler-Verband für das Königreich Sachsen. Bericht über die Hauptversammlung am 25. August 1918 in Bautzen. Nach dem äustersten Osten unseres engeren Vaterlandes hatte der Vorstand feine Mitglieder zur Jahreshauptversamm lung eingeladcn, nach der reizvollen Stadt Bautzen, dem »sächsi schen Nürnberg«. Trotz zu erwartender Schwierigkeiten in Fortkommen und Verpflegung waren doch 28 Mitglieder dem Rufe gefolgt, und sicher hatten es diese Getreuen nicht zu be reuen, denn zufolge der Fürsorge einheimischer Kollegen, denen Dank hierfür gesagt sei, war für Unterkunft und Verpflegung in tadelloser, zufriedenstellender Weise Vorsorge getroffen worden. »Es war alles da«, und nur die Preise erinnerten all die auster- ordentliche Zeit, in der wir leben. Die Hauptversammlung fand im »Hotel Gude« statt, die der Vorsitzende Herr Dicdcrich-Pirna um 11 Uhr mit Worten der Begrüßung erösfnetc. Zunächst erfolgte der Vortrag des hier folgenden Jahresberichts: Vergeblich war unser Hoffen auf Frieden, auch das verflos sene Jahr hat unfern Waffen Wohl herrliche Siege, aber de» ersehnten Frieden nicht gebracht. Und so liegt ein viertes, volles Kriegsjahr hinter uns, auch für unfern Beruf ein Jahr des Kampfes ui» seine Existenz. Auch für uns bringt das verflossene Jahr noch nicht den Frieden, die Sicherung eines gedeihlichen Fortbestehens. Leider sind cs staatliche Behörden, die den be scheidenen Aufschlag, den uns das letzte Jahr auf unsere Ver kaufspreise gebracht hat, noch nicht im vollen Maße anerkennen wollen. Man hat einige unserer Kollegen mit Strafbefehlen wegen Verstoßes gegen die Kriegswucherbestimmungcn bedacht und auf ihren Widerspruch Klage gegen sic eingeleitet. Es scheint, als ob der Buchhandel den Prügeljungen machen solle. Sicht man in anderen Berufen tatsächlich Wucher treiben, er lebt man täglich hundert und mehr Prozent Aufschlag auf alle möglichen Waren, ohne daß irgend eine Behörde sich rührt, so begreift man es nicht, wie man uns den bescheidenen Aufschlag von 10 Prozent, der kaum unsere erhöhte» Unkosten deckt, ver argen will. Wir können den Kollegen auch an dieser Stelle nur dringend raten, ihr Recht! auf Erhebung des Teuerungszu- 650 schlages sich zu wahren und allen eventuellen Anklagen in Ruhe entgegenzusehen. Wie das Berliner Gericht, so werden auch un sere sächsischen Gerichte zuversichtlich auf Freisprechung erkennen. Das Kriegsernährnngsamt hat bereits seine Meinung insoweit geändert, als es im allgemeinen jetzt anerkennt, dast eine Über tretung der Bundesratsverordnung nicht stattfindet, wo es sich um Erhebung des Kriegszuschlages aus nach dem September 1917 bezogene Waren handelt. Also richtet sich der Einspruch jetzt weniger gegen die 10°/» Teuerungszuschlag, als gegen das Hinauszeichnen der auf Lager befindlichen Waren. Wie gering der Prozentsatz dieser noch ist, und wie Ausnahmen dieser vom Zuschlag bzw. ein Nebeneinander von zweierlei Ladenpreisen betriebstechnisch unmöglich ist, braucht in Fachkreisen nicht er örtert zu werden. Hierauf ist bei Beanstandungen in erster Linie hinzuweisen, und wir bitten im Falle von solchen dem Vorstande sofort Mitteilung zu machen. Bedauerlich ist es, daß durch das behördliche Vorgehen künstlich Beunruhigung in das Publikum, das den Aufschlag von 10 Prozent als billig anerkannt und willig bezahlt hatte, hineingetragcn wird, während unsere wirt schaftlichen Kriegsmaßuahmen Wohl gerade den gegenteiligen Zweck verfolge» sollten. Der Bericht soll versuchen, einen kurzen überblick über die Entstehung und Entwicklung des Teuer ungSzuschlnges zu geben. Aus Wunsch der Kantate-Hauptversammlung 1918 hatte der Vorstand des Börsenvereins einen Ausschuß einbcru- fen, um über die Möglichkeiten von Teuerungszuschlägen zu be raten. Dieser Ausschuß empfahl dem Verlag bei Preiserhöhun gen der anerkannten Notlage des Sortiments Rechnung zu tragen und den Rabatt tunlichst zu verbessern, das Sortiment bezeichne einen Mindestrabatt von 30 Prozent gegenwärtig als angemessen. Einen Erfolg hatte dieser Beschluß weiter nicht, im Gegenteil, es trat vielfach eine Verschlechterung in den Bezugs bedingungen ein. Auf der Hcrbstvcrsammlung 1916 nahm dann die Frage des Teuerungszuschlages schon einen erheblichen Raum ein, und man begrüßte cs mit Freude, als der zweite Vorsteher des Börsenvereins erklärte, daß der Vorstand O.-M. 1917 von sich aus Vorschläge zu Maßnahmen unterbreiten würde, die in der Form von Besorgungsgebühren auf einen Tcuernngszuschlag hinauslauscn dürften. Eine entsprechende Entschließung wurde einstimmig angenommen. Aber nun hörte und sah man nichts mehr von der Angelegenheit, bis die Deut sche Buchhändlergilde mit ihren Anträgen auf Abänderung des Z 5, Absatz 2, 3, und 8 7 herauskam, die Besorgungsgebllhren für die Werke forderten, die vom Verleger mit weniger als 307« Rabatt geliefert werden, und die Erlaubnis, bei minderrabat- tierten Werken einen Aufschlag zu erheben. Die Bcsorgungsge- bührcn sollten von den Kreis- und OrtSverciuen festgesetzt und vom Börsenverein geschützt werden. Hier wurde also nur ein Teuerungszuschlag, bzw. Besorgungsgebtthren für mit wenige, als 307° rabattierte Bücher gefordert, alle besser rabattierten sollten frei bleiben. Dieser Antrag wurde durch die Stimmen des Verlags und einiger weniger Sortimenter mit knapper Majorität zu Fall gebracht. Nur die Änderung des Z 5 fand Annahme, die es jedem freistcllt, unter 307» rabattierte Werks mit einem Aufschlag zu verkaufen, diesen Aufschlag aber nicht schützt. Zur weiteren Behandlung der Anträge der Gilde berief der Vorstand des Börsenvereins einen vielköpfigen Ausschuß, der am 8. September 1917 zur Frage der Teuerungszuschläge Stel lung nahm. Dieser empfahl die Zulassung derselbe». Sofort griff nun die Gilde wieder ein, wandte sich an alle Kreis- und Ortsvereine und forderte sie auf, in Anlehnung an den Ausschutz beschluß vom 18. September auf alle Verkäufe einen gleichmäßi gen Teuerungszuschlag von 107° einzuführen. Dieser Auffor derung wurde von fast allen Seiten Folge geleistet, nur Leipzig und Stuttgart schlossen sich aus. In einigen Kreisvereinen wur den kleine Ausnahmen gemacht, wie Zeitschriften oder Verkäufe unter 1 Mark, aber auch diese Ausnahmen verschwanden meist wieder. Unser Verband beschloß in gutbesnchter außerordent licher Hauptversammlung am 14. Oktober 1917 die Einführung des TeuerungszuschlageS auf alle Verkäufe ohne Ausnahme. Die Kollegen einiger Städte glaubten den Beschluß nicht durch-
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