Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 09.11.1918
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- 1918-11-09
- Erscheinungsdatum
- 09.11.1918
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- Deutsch
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- Saxonica
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
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ZH 262, 9, November 1918, Redaktioneller Teil, Erörterung der Teuerungszuschlüge vorläufig in Vergessenheit geraten. Es ist aber anzunehmen, datz ihre Behandlung in ruhiger Zeit wieder auflebt. Interessant ist es, datz wir damit in eine neue Erörterung der Frage der Sortimenter-Stammrollen eintreten werden, die in einer vor vielen Jahren in Kassel ab- gehallenen Versammlung des Verbandes der Kreis- und Orts- vcretne als unlösbar bezeichnet wurde. Die Frage der Steigerung des Brutto-Nutzens tm Sorti ment wird umsoweniger zur Ruhe kommen, als ja infolge der gewaltigen Mehrbelastung, die Handel und Verkehr durch die ueuenSteuern bereits erfahren und zweifellos in Zu kunft noch mehr zu gewärtigen haben, immer wieder nach einem Ausgleich gesucht werden mich. Insbesondere scheint die W a r en u m s a tz sie ue r noch mancher Fortentwicklung fähig zu sein. Diese Belastung trifft aber wenigstens gleichmäßig alle Bcrufszwcige, während die Luxusstcuec bereits den Charakter der Sondersteucr trägt und insbesondere das Antiquariat, ab gesehen von der finanziellen Beschwerung, mit einer garnicht zu leistenden Mehrarbeit belegt. Die interessierten Kreise versuchen denn auch, sich wenigstens von der geforderten Führung des Lagerbuches zu befreien. Ganz besonders schwer und einseitig trifft aber die außerordentlich starke Portocr Höhung un seren Beruf, Trotzdem auf meine Veranlassung hin die Haupt versammlung des Börsenbereins einstimmig eine im Börsenblatt vom 23. Mai 1918 abgedrucktc Entschließung angenommen hatte, trotzdem auch der Verlegerverein und der Verband der Fach presse in ausführlich begründeten Eingaben Widerspruch gegen diese einseitige Belastung erhoben hatten, ist sie zur Einführung gelangt, ohne daß man überhaupt gehört hätte, daß^ alle diese Einsprüche, von denen ja allerdings ein Teil von vornherein in einem etwas resignierten Tone gehalten war, überhaupt Beach tung gefunden haben. Es heißt also diese neuen Lasten als unver- weidlich hinnchmeni leider lassen sie sich gerade, soweit sie das direkt durch die Post erfolgende Angebot von Büchern, also den Buchvertrieb in einer seiner wirksamsten Formen treffen, nicht abwälzen. Die Erhöhung des Brutto-Nutzens ist aber nicht nur durch Teuerungszuschlüge und Steigerung des Verlegcrrabatts, son dern auch durch eine Verbilligung des inneren Betriebs, soweit davon unter den gegenwärtigen Verhältnissen überhaupt die Rede sein kann, zu erzielen. In diesem Zusammenhangs möchte ich empfehlend der neuen Gründung der »W irtschastlichen Vereinigung deutscher Buchhändler in Leip- z i g« gedenken, deren Grundgedanke sogleich großen Beifall ge funden hat und die heute schon durch Einkauf im großen im stande ist, Bureaubedarf usw, ihren Mitgliedern zu vorteilhaften Preisen zu liefern. Es erscheint überflüssig, an dieser Stelle nochmals ans die Vorteile der Einrichtung eines Postscheckkontos ausführlich hinzuweisen, nachdem wir unsere Mitglieder durch ein Rundschreiben im Juli 1917 aufgefordert hatten, sich im vaterländischen und zugleich im wohlverstandenen eigenen Inter esse dem bargeldlosen Verkehr anznschlietzen. Inzwischen sind so bedeutende Erleichterungen und Verbilligungen im Postscheck- Wesen ctngcführt worden, daß schlechthin nicht mehr einzusehen ist, weshalb sich selbst ein kleines Geschäft nicht dieser segens reichen Einrichtung bedienen sollte. Ob und inwieweit cs möglich ist, kleinere und dadurch un rentable Sortimentsbetrtebe durch eine Zusammenlegung leistungsfähiger zu machen, wird immer von Fall, zu Fall er wogen werden müssen. Daß der Buchhandel in dieser Zeit schwerer und nicht immer einwandfreier Eingriffe des Staates in das private Wirtschaftsleben von der zwangsweisen Zusam menlegung verschont geblieben ist und hoffentlich auch ferner verschont bleiben wird, wollen wir als erfreulich anerkennen, wobei wir gleichzeitig auch unsererseits dein lebhaften Wunsche Ausdruck geben wollen, datz sobald als irgend angängig der freie Handel auf allen Gebieten -wieder einsctzcn, und daß uns ein gütiges Geschick vor der Zwangswirtschaft nach Rathen«»- schen Grundsätzen bewahren möge, die die Probe in de» noch immer der Zahl und dem Umfange nach zunehmenden Kriegs gesellschaften mehr schlecht als recht bestanden haben. Eine Zeit lang drohte — eine für den Kenner der Verhältnisse geradezu ab surde Idee — die zwangsweise Zusammenlegung von Zeitschriften, Energische Einsprüche der beteiligten Ver bände haben es bewirkt, daß, soviel mir bekannt ist, diese An gelegenheit zu den Akten gelegt wurde. Die steigende Notwendigkeit, sich wegen bereits eingeführ ter oder kommender Maßnahmen mit den Behörden in Verbin dung zu setzen, andererseits aber auch der wachsende Zwang, den inneren Berufsbctricb rationeller auszugestalten, machen die Einrichtung einer W i r t s ch a f t s st e l l e für den Buchhandel (Buchhandels- und Werbeamt) immer dringender. Leider war bis zur Ostermesse 1918 ein geeigneter Leiter dafür noch nicht gefunden. Zu den zahlreichen Aufgaben, deren Be handlung dieser im Anschluß au den Börsenverein beschlossenen Wirtschaftsstelle zusallen wird, gehören insbesondere die Auf machung genauer Statistiken, der Verkehr mit Presse, Behörden und Volksvertretungen, die Ausgestaltung der Propaganda für das deutsche Buch im Auslände, alle die Ausbildung des buch- händlerischen Nachwuchses betreffenden Fragen, die Einführung einer den besonderen buchhändlerischen Verhältnissen gerecht werdenden Buchführung, die Umgestaltung und Erweiterung des Buchhandels-Adreßbuchs u, a, m. Insbesondere drängt die Beschaffung genauer statistischer Unterlagen, die bei künf tigen Verhandlungen mit den Behörden unentbehrlich sein wer den, um dem Buchhandel die ihm im Wirtschaftsleben gebüh rende Stellung zu wahren, Ter Ausbildung des Jungbnchhan- dels werden lvir gleichfalls unsere besondere Aufmerksamkeit znwcnden müssen. Es sei bei dieser Gelegenheit der auf diesem Gebiete vorbildlichen Tätigkeit der schlesischen Gesellschaft zur Förderung der buchhändlerischen Fachbildung gedacht. Sobald ruhigere Zeiten uns die Möglichkeit dazu geben, werden wir diese im wesentlichen doch nur örtlich zu lösende Frage von Verbands wegen energisch in Angriff nehmen. Ob und inwieweit auch die Stellenvermittlung für d c n B u ch h a n d e l, die der Börsenverein in erweiterter Form einzuführen beabsichtigt, der Wirtschaftsstelle angegliedert werden soll, steht wohl noch nicht fest. Dem »Stellennachweis für den deutschen Buchhandel und verwandte Gewerbe auf paritätischer Grundlage«, der in Berlin ins Leben gerufen wor den ist, vermochten wir ein besonderes Interesse nicht entgegen zubringen, da wir der Meinung sind, datz die Stellenvermittlung durch das Börsenblatt, zumal wenn sic mit Hilfe des Börsen Vereins ausgebaut wird, den Bedürfnissen völlig genügt. Völlig enttäuscht hat den Buchhandel der Verlauf des im Jahre l917 abgchaltencn OpfertageszurBcschaffuug von Lesestoff fürs Feld und die Lazarette, Trotz aller Bemühungen ist, soviel mir bekannt geworden ist, in unse rem Verbandsbezirke für das Sortiment dabei nichts abgefallen. Wir haben unterm 14, Juni 1917, unterstützt durch zahlreiche Kreis- und Ortsvereine, einen Appell an den Verlag gerichtet, bei seinen Angeboten nach Möglichkeit den Bezug der Bücher auch durch das Sortiment offen zn lassen und besonders darauf hinzuwcisen. Eine Abschrift dieses Aufrufs haben wir dann mit einem entsprechenden Anschreiben an alle an der Beschaffung von Lesestoff beteiligten Organisationen gesandt und darum gebeten, bei ihren Ankäufen das Sortiment in unserem Vcr- bandsbezirkc nicht zn umgehen. Der Vorstand hat seine Mit wirkung bei der Verteilung der Bestellungen zur Verfügung ge stellt. Eine einzige der betreffenden Organisationen hat uns darauf zustimmend geantwortet, aber auch von ihr haben wir keine Bestellung erhalten, fodaß wir mit Bedauern feststellcn müssen, daß alle unsere Bemühungen völlig ergebnislos geblie ben sind. Eine Zeitlang schien es nun, als werde eine größere Anzahl angeschlosscner Firmen in die Lage kommen, aus dem in wenigen Händen ruhende» F e l d b n ch h a n d c l noch Nutzen zu ziehen. Sie haben ja aus dem Börsenblatt ersehen, um welch bedeu tende Umsätze und Gewinne es sich bei diesen Unternehmungen handelt. Die Oberste Heeresleitung hatte nun den Wunsch, vielleicht angeregt durch einen Vorschlag des Herrn Hans von Weber in München, an diesen Geschäften den Buchhandel in seiner Gesamtheit zu beteiligen, und als einige Fcldbnchhand-
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