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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 28.11.1918
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1918-11-28
- Erscheinungsdatum
- 28.11.1918
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- Deutsch
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275, 28. November 1918. Redaktioneller Teil. als das Verhalten der Papiermacher eine Kontingentierung not wendig mache, kann gegenüber der allgemein empfundenen Miß stimmung über die Zwangsbewirtschaftung des Papiers durch die Kriegswirtschaftsstelle für das Deutsche Zeitungsgewerbe nicht aufrecht erhallen werden. Diese Mißstimmung im Verlagsbuch handel ist nicht allein durch ihren ganzen Aufbau, ihre Verquickung init dem Zeitungsgewerbe und die Grundlagen der Kontingentie rung hervorgerusen worden, sondern ebenso durch die Tatsache, daß sie bisher weder restlos die ganze Papierproduktion zu er fassen imstande gewesen ist, noch die enormen Preissteigerungen in der Papierfabrikation zu hindern vermocht hat, ganz zu schwei gen von den Kosten der Einrichtung selbst, die allein schon preis verteuernd wirken. Eine weitere unangenehme Erscheinung zeigt sich darin, daß infolge der Mechanisierung der Papierver teilung zahlreiche wichtige Werke seit langem von dem Bücher märkte verschwunden sind, während Papier für Bücher da war, die besser ungedruckt geblieben wären. Infolgedessen haben sich einzelne Verleger Wohl auch gar nicht allzustreng an ihre Ver ordnungen gekehrt, sondern sich selbst zu helfen gesucht. Diesen Zuständen, die einer vollkommenen Anarchie aus dem Papier markte gleichkommen, muß endlich einmal ein Ende gemacht wer den, wenn die geistige Ernährung unseres Volkes nicht ebenso Schiffbruch erleiden soll wie die materielle Versorgung. Die andere Forderung des Verfassers nach einer Verstän digung mit dem Buchgewerbe aber steht dieser gleich. Nie ist sie notwendiger gewesen als jetzt, und nichts wäre kurzsichtiger, als sich der Erkenntnis zu verschließen, daß gemeinsam Hand angelegt werden muß, um über die schwierige wirtschaftliche Lage hinwegzukommen. Es gilt jetzt, Schlimmeres zu ver hüten als geschäftliche Verluste, nämlich den Zusammenbruch un- sercr wirtschaftlichen Ordnung. Daher muß diese Gemein schaftsarbeit jetzt ungleich höher stehen als alles, was sonst die einzelnen Berufe trennt. Arbeitsgelegenheiten können jedoch nur dann geschaffen werden, wenn die Möglichkeit gegeben ist, auch die Betriebe wenigstens einigermaßen lebensfähig zu er halten. Darüber aber kann immer nur der Besitzer selbst oder allenfalls seine Berufsorganisation entscheiden. Wenn jetzt über Notwendigkeit und Bedarf hinaus im Buchhandel »Stel len« geschaffen und gegenüber den Friedenszeiten erheblich höhere Löhne und Gehälter gezahlt werden sollen, so geht diese Maßnahme von dem Gedanken aus, daß im Mittelpunkte jeder Wirtschaft der Mensch stehe, und daß zunächst jeder Berus die Pflicht habe, für seine Angehörigen zu sorgen. Kann diese Für sorge jedoch auch aufrecht erhalten werden, wenn die Betriebe selbst notleidend geworden sind? Noch weiß heute niemand, wie diese erhöhten Ausgaben wieder hereinzubringen sind, noch was geschehen muß, mn Produktion und Absatz einigermaßen mitein ander in Einklang zu bringen. Nur das kann mit einiger Sicherheit gesagt werden, daß wir schweren Zeiten entgegensetzen und die Kaufkraft des Publikums sich erheblich verringern wird. Ja wenn die Verhältnisse im Buchhandel so einfach lägen, daß die erhöhten Spesen ohne weiteres auf den Abnehmer abgewälzt werden könnten! Meist hat jedoch nicht nur jeder einzelne Be trieb, sondern auch das einzelne Unternehmen seine eigenen Lebcnsbedingungen, die sehr sorgfältig geprüft werden müssen, «he ihre Grundlagen verändert werden können. An allen diesen Fragen hat nicht nur der Verlagsbuchhan- del ein Interesse, sondern in ganz erheblichem Maße auch das Buchgewerbe, da es natürlich nicht möglich ist, Aufträge zu er teilen, bei denen wohl Papterhändler, Drucker und Buchbinder ihre Rechnung finden, nicht aber der Verleger. Vor allem wird man sich im Buchgewerbe von der Auffassung frei machen müs sen, daß alles Leben, alle gemeinschaftlichen und sozialen Be ziehungen restlos zerlegt und durch Normen und tarifliche Be stimmungen geregelt werden könnten. Es wird immer eine Reihe privater und geschäftlicher Verhältnisse geben, die sich einer sol chen Einordnung und Formulierung entziehen, besonders in einer Zeit wie der Gegenwart. So wünschenswert und verstän dig z. B. die Verkürzung der Kreditfristen in normalen Zeiten ist, so lähmend wirkt sie in allen den Fällen aus die Produktion, wo ihr kein unmittelbarer Bedarf gegenübersteht und der Wunsch, Arbeitsgelegenheiten zu schaffen, mehr Anteil an der Erteilung von Aufträgen hat als die Aussicht auf Absatz. Deshalb wird man sich dem Wunsche des Herrn Ebel nur anschließen können, da Buchhandel und Buchgewerbe auseinander angewiesen sind und weder der eine, noch der andere Teil bei allem guten Willen für sich allein in der Lage sein dürfte, die gegenwärtigen wirt schaftlichen Schwierigkeiten zu überwinden. Red. Wöchentliche Übersicht über geschäftliche Veränderungen und Einrichtungen. 18. bis 28. November 1918. Vorhergehende Liste 1918, Nr. 279. * —In das Adreßbuch neu aufgenommene Firma. — B. — Börsenblatt. — H. — Handelsgerichtliche Eintragung (mit Angabe des Erscheinungs- taps der zur Bekanntmachung benutzten Zeitung). — Dir. — Direkte Mitteilung. *B ö h m e, H e i u r i ch, H a n n o v e r, Alte Cellerheerstr. 37, I. Ver lag. Gegr. 8./V. 1918. Leipziger Komm.: Fleischer. sB. 268.) B r a u n ' s ch e Hofbh. (A. T r o s ch ii tz ), Karlsruhe (Bade»).' Dem Otto Bruno Georg Protzen ist Prokura erteilt. sH. 19./XI. 1918.) Buchholtz ' sche B n ch h., Otto, (E r n st U m m e n), Höxter, hat Postscheckkonto Hannover 16 469. sDir.) B ii rch l Nachf., Carl, vorm. A. Schlapp, Buch- und Papierhandlung, Worms. Geschäft und Firma sind auf Philipp Schütz, Kaufmann in Worms, iiberge- gangen, der das Geschäft unter der Firma »Carl Bürchl Nachf. Inhaber Philipp Schutz« weiter führt. Der Übergang der Pas siven wurde bei dem Erwerb des Geschäfts durch Philipp Schütz ausgeschlossen, ebenso das Warenlager, soweit sich dieses im Hause Kämmererstraße 3 befindet. Die Prokura des Gottlob An- hänfer ist erloschen. sH. 19./X1. 1918.) Dalichow, Paul, Lüdenscheid, ging 24./X. 1918 ohne Forde rungen u. Verbindlichkeiten an Friede Grüber u. Else Grüber über. Die Firma ist in Paul Dalichow Nachf. geändert. sH. 14./X1. 1918.) Deutsche L a n d b u ch h a n d l u n g G. in. b. H., Berli n. Gesamt- ausliefernng wieder in Berlin, teilweise Auslieferung bei Theod. Thomas, Komm. Gesch., Leipzig. sB. 270.) *Dorendorf L Dresel Verlag, Hamburg I, Spitaler straße 10, Semperhaus, Haus X. Gegr. 15./X. 1918. Fernsprecher Elbe 8225. Telegrammadresse: Jntereih, Hamburg 1. Postscheck konto 4880. Inh.: Otto Dorendorf u. Hermann Haap. Leipziger Komm.: Wallmann. sDir.) *D er freie Verlag, Bern (Schweiz), Falkenplatz 22. Gegr. Nov. 1918. Fernsprecher 298. Postscheckkonto III, 2402. Inh.: A. P. Müller-Frey. Leipziger Komm.: Volckmar. sDir.) Klotz, Carl E., Verlag u. B a h n h o f s b n ch h a n d l u n g, Magdebur g. Der Inh. Carl E. Klotz ist verstorben. sB. 268.) *K ratz mann, Emil, Kottwitz a. 5. Elbe (Böhmen). Buch-, Musik.-, Pap.- u. Schreibwh. Gegr. 2./VII. 1917. Leipziger Komm.: Schuberts) L Co. sDir.) K r o n e n - V e r l a g, G. m. b. H., Berlin. Die Firma ist am 13./XI. 1918 gelöscht worden. Der Verlag ging mit Akt. u. Pass. 1./I. 1918 an Rudolf Mosse, Berlin, über. Zuschriften u. Zah lungen sind zu adressieren: Rudolf Mosse, Abteilung Bnchverlag, Berlin KW. 68, Zimmerstr. 61. sB. 270.) *Kunstädtcr, Markus, Budapest I, Budafoki Ut 9. Buch- u. Paph. Gegr. 1908. Leipziger Komm.: Wagner. sDir.) Loe wes Verlag Ferdinand Carl, Stuttgart. Der Mit- inh. Felix Gattcrnicht ist verstorben. sB. 271.) Moderne Leihbücherei G. m. b. H., Frciburg (Breisgau). Fritz Drinhaus ist als Geschäftsf. ausgeschiedcn. sH. 19/XI. 1918). *Moescr B u ch h., W., Leipzig, Talstr. 2. Zweigniederlassung der in Berlin unter der gleichen-Firma besteh. Hauptniederlassung. sH. 18./XI. 1918.) *Mttller, Georg, Verlag, Wien I, Lichtensteg 1. Zweig niederlassung. Leipziger Komm.: Volckmar. s.H. 13./XI. 1918.) ^Musik-Verlag Noten Kunz, Berlin-Lichter selbe, Ningstr. 34. Gegr. 1./X. 1918. Inh.: Adolf Kunz n. Friedrich Wilhelm Jnnghans. Leipziger Komm.: Brauns. sDir.) *Neubuddhistischer Verlag, Berlin-Wilmersdorf, Prinzregentenstr. 85. Gegr. Dez. 1917. Inh.: Sanitätsrat I)r. Paul Dahlke. Leipziger Komm.: Brauns. sDir.) 7IÜ
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