Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 27.01.1927
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- 1927-01-27
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- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
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sssi 22, 27. Januar 1927. Redaktioneller Teil. Börsenblatt f. d. Dtschn. Buchhandel. Wie man sicht, ist der Zuwachs des Jahres 1925 fast aus schließlich den Veröffentlichungen in deutscher-Sprache zu ver danken. Die Werke in rätoromanischer Sprache und mehr noch die in französischer sind in Abnahme. Letztere verlieren ihren Ge winst von 1824 wieder, der 35 betrug. Der Zuwachs der L a n d e s b i b l i o t h e k ist ein wenig größer als im Jahre 1924, erreicht aber immerhin die Zahlen von 1922 noch nicht. 1922 1923 1924 1925 I. Bücher 4857 4400 4252 4306 2. Broschüren 5382 3713 4400 4279 3. Blätter 451 341 1781 441 4. Amtliche Veröffentlichungen 4888 3624 2028 3458 6. Stiche und Photographien 791 616 268 343 6. Karlen 166 163 260 193 7. Manuskripte I — 1 1 Insgesamt: 16536 12857 12990 13021 Jnventarnummern: 10876 8643 8323 8704 Von den 13 021 im Jahre 1925 erzielten Eingängen waren 10 689 unentgeltlich geliefert, 2332 gekauft; vor 1925 erschienen 4303, während des Jahres 8718. Die Nachfrage im Lesesaal und das Ausleihen der Bücher in der Schweiz und ins Ausland zeigen ein geringfügiges Nach lassen, das durch die Berner Ausleihezifser wieder ausgewogen wird. Ausgeltehen tm Lesesaal in Bern ins Ausland Insgesamt: 1923 1924 1925 Bände Bände Bände 14825 13414 12374 14670 15774 17335 8623 8951 8276 135 91 26 38163 38230 38010 Nach der Zeitung I-e llouebbtelvis vom 2. Oktober 1926 wur den 310 Millionen Exemplare von Zeitungen und Zeitschriften, die in der Schweiz erschienen, befördert, gegen 213 Millionen im Jahre 1913. Der Verkehr der ausländischen periodischen Ver öffentlichungen ist seit dem Kriege in Abnahme: im Jahre 1913 erhielt die Schweiz deren 13 Millionen Exemplare, im Jahre 1925 nur noch 4,4 Millionen. Die Ausfuhr der schweizerischen Zei tungen und Zeitschriften nach dem Auslande schwankt gegenwärtig zwischen 2 und 3 Millionen Exemplaren. (Schluß folgt.) Zwei Vuchhändler-Deterarien. Eine Silvester-Erinnerung. Fm Fahre 1887 war es. Als junger Verleger besuchte ich Lster- reich-tlngarn. Am längsten verweilte ich in Wien. Suchte dort Pro paganda für meine neuen Vevlagsunternehmnngen zu machen. Durch querte die alte Kaiserstadt von Ost und West, von Nord und Sud. Lernte die Stadt, mehr noch manchen Buchhändler kennen, die zu jener Zeit den Buchhandel von Österreich führend repräsentierten. Am längsten während meiner Stadt-Fahrten verweilte ich m Hartlebens Sortiment, dessen damaligen »Spiritus reator«, Eugen Marx, als einen Leipziger kennen zu lernen mir besonders am Herzen lag . . . Eugen Marx. Jahrzehnt« sind seitdem ins Land gezogen. Die Zeiten haben sich gewandelt, aber trotz aller mehr oder weniger unerquicklichen Vorgänge des Lebens verbleibt als goldiger Schatz — die Erinne rung. Als ich damals das Hartlebenschc Geschäftslokal betrat, emp fing mich ein junger Herr Kollege, ein älterer löste ihn ab. Ich trug aber «in lebhaftes Verlangen, den Chef des Hauses zu sprechen. Mein Wunsch ging in Erfüllung. Auf erfolgte Anmeldung wurde ich nach dem Privatkontor des Chefs gebeten. Bei meinem Eintritt erhob sich Eugen Marx, kam mir entgegen und drückte mir als Leip ziger, der er selbst war, freundlich die Hand. Länger, als ich voraus gesetzt hatte, verblieb ich mit ihm in anregendem Gespräch, und als ich mich verabschiedete, hatte ich einen nicht unbedeutenden Auftrag in der Hand, den ich mit den »liebevollften» Empsindungen meiner Brieftasche einverleibte. Engen Marx stand damals in der BMte seiner Jahre, und die ungeheure Arbeitskraft, die sich in seinen zahl reichen Unternehmungen bekundete, kam bei ihm auch äußerlich zum Ausdruck. Sein freundlicher, leuchtender Blick, das klare Auge ver- 112 schönten das sympathische Gesicht; die hohe Siirn, die tief zu denken vermochte, zeigte alles in allem einen Mann der Tat und starker Willenskraft. Ein geborener Schöpfer, ein Mann, der sein« eigenen Weg« ging und gehen muhte, der große» Unternehmungen gegenüber einen genialen Mut bewies. Der Aufschwung der Firma A. Hartleben's Verlag in der neueren Periode ist Eugen Marx' ureigenstes Werk . . . Ein Jahrzehnt später war es, als ich wiederum und in nähere Beziehungen zu ihm trat. Veranlassung bot der »Rosegger-Streit» mit seinem Verleger — A. Harticben. Hierauf «inzugehen erübrigt sich. Di« Akten darüber find seit langem geschlossen und der .gegenwärtig«» Generation unbekannt. Rosegger ist hcimgogangen, der einstige Inhaber der Firma A. Hart icben, Herr E. Marx, hat sich vom Buchhandel zurückgezogen und verbringt setzt seine Tage in Steiermark, in dom schönen Graz — als stuck, püil., dem ihm von der Universität Graz verliehenen Ehren-Ditel. Vor Jahresfrist nun trat ich wiederum, aus Anlaß eines be sonderen Kalles, mit Engen Marx in Beziehungen. Ich wußte, daß Eugen Marx ins hohe Greifenalter eingetreten war. Aber wie erstaunt war ich, als mir von ihm, dem fm 82. Jahre Stehenden, Briefe und selbst poetische Gaben zugingen, so erfrischend, geistig so hochstehend, daß ich voller Bewunderung diese seltenen Lei stungen als ein »hin verliehenes herrliches Geschenk des Schicksals betrachten nnißte und noch betrachte. Selten wird cs einem Menschen wie E. Marx nach jahrzehntelanger angestrengtester Tätigkeit vergönnt sein, in einem so hohen Alter sich di« vollste Geistessrische und Ar beitsfähigkeit beivahren zu können. Die seltene Gab« eines holden Schicksals — als Bekrönung eines Lebens edelster Art. — Ich ruse ihm, dem lieben Freunde, einen fröhlichen Neujahrs- gruß zu aus weiter Ferne! Frteir. Kurchheim. Pioniere des Buchhandels zwecks kultureller Bestrebungen im Ausland — wir haben sie Immer nötig gehabt und noch immer nötig. Wir wissen, daß die Verbreitung deutscher Bücher im Ausland einen guten Teil der Lebensfähigkeit des Buchhandels überhaupt darstellt, was wohl und zu keiner Zeit mehr als in der Gegenwart enipsindlich in die Erscheinung getreten ist. Zu diesen Pionieren des Buchhandels gehört auch Fr. Fnrch- heim, dem diese Worte gewidmet sind. Den Lesern des Börsenblatts ist dieser Name nicht unbekannt. Sein« zahlreichen Aufsätze — muh noch bis zu diese» Tagen — kenn zeichnen seine Lieb« für den Buchhandel und fein Bestreben, ihm auch jetzt noch tm höhen Alter von »lehr als 80 Jahren zu dienen. Als Kurchheim vor vielen Jahrzehnten, aus Anraten L. Locschers (Florenz) sich entschloß, nach Neapel überzusicdein und sich als deut scher Buchhändler dort selbständig zu machen, mußte dies als ein äußerst gewagtes Beginnen bezeichnet werben. Die deutsch« Lite ratur hatte gaiiz im Süden des Landes, »wo die Zitronen blühen», keinen besonders günstigen Boden, somit fehlten auch di« Voraus setzungen zu einem zu erwartenden ersprießlichen Gcschäst. Furchheims Bemühungen gelang es, Fuß zu fassen, und seiner nie erschlaffenden Energie ist es zu banken, daß bas deutsche Buch auch im Zipfel Italiens heimisch wurde. Wir Alteren, die vor Jahrzehnte» mit Furchheim in geschäft lichen Beziehungen standen, wisse», daß manches Buch, manches Kunst werk auf sein Bemühen den Weg »och Neapel fand, zu Ehren des deutschen Buches, zu Ehren der deutschen Kunst. Jahrzehntelang wirkte Kurchheim in Neapel, und gar viele inzwi schen heinigegangen« Kollegen konnten sich seiner Cicerone-Dienste erfreuen, die er, nimmermüde, jedem von ihnen leistete, wenn ihn sei» Weg nach Neapel führte. Kurchheims Geschäftslokal war »m besten Sinne des Wortes das Stelldichein aller deutschen Bücherfreunde in Neapel geworden. Kurch heim aber war nicht nur Geschäftsmann, sondern betätigte sich auch literarisch im weitesten Sinne. Auf sein« gesamten literarischen Ar beiten hier einzugehen, liegt nicht in der Absicht des Schreibers, das soll für später Vorbehalten bleiben. Genannt seien nur sein« biblio graphischen Kataloge der italienischen Literatur, Arbeite» gründlichster Art, die die Anerkennung aller Fachleute sandcn und als mustergültige bibliographisch« Loisttmgen gerühmt morden sind. Vorbilder dazu waren ihm Lorenz' Latslogus und die deutschen großen Büchcr-Kataloge von Heinsius u. a.
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