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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 27.01.1927
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- 1927-01-27
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- 27.01.1927
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Es ist nicht uninteressant, aus Grund der obigen italienischen Aus- suhrstatistik festznstellen, wie hoch iin Durchschnitt jedes Einfuhrland die aus Italien importierten Bücher bezahlte. Die Vereinigten Staaten stehen in bezug auf Billigkeit auch hier an erster Stelle mit einem Durchschnitt von Lire 1517.— für den Zentner. Weiterhin aber ist die Aufeinanderfolge der Länder eine ganz andere als in der nach Aus- fuhrmengeu geordneten Zusammenstellung. Es bezahlten Frankreich 1603 Lire pro Zentner, Tripolis 1606 Lire, Deutschland 1680 Lire, Ägypten 1693 Lire, Argentinien 1908 Lire, Schweiz 1920 Lire, Portugal 1945 Lire, Großbritannien 2032 Lire, Brasilien 2108 Lire pro Zentner. (Mitget. v. Auslandausschuß.) BerkeMMiMteli. Berliner amtliche Devisenkurse. am-5. Januar >927 am 26. Januar 1927 Geldkurs B-i-IIurs Geldkurs Briefkurs . 1 ^ 20.447 W.199 20,437 20,489 168.44 168.86 168,39 163,81 1.742 1.746 1,729 1.743 Sslv . 100 Kr. 107,67 107,93 107,67 107.93 Kopenhagen. . . 100 Kr. 112,30 112,58 112,24 112,52 . 100 Kr. 112,44 112,72 112,45 112,73 New York. . . . i s 4.213F 4,2235 4,2140 4,2240 Belgien. . . . . 100 Belga 68.595 58,735 58.62 58.76 Italien.... . 100 Lire 18.055 18,095 18,10 18.14 Paris . 100 FrcS. 16,68 16,72 16,66 16,70 Schweiz. . . . . 100 FrcS. 81,15 81.35 81,135 81.315 . 100 Peseta» 68.91 69,09 68.94 69,12 . 1 Milreis 0,495 0,497 0,493 . 1 Yen 2,053 2.057 2,057 . 100 Kr. 12.474 12.514 12.476 Ulabau"! 100 Finnm. 10,595 21,565 10,635 21.615 10,595 21,565 10.635 Sofia 3.045 3,055 8,045 Wien.'"."''?'. ^ 100 Dinar 7.413 7,433 7.41 100 Schill. 59,47 59.61 59.46 100 Pengö 73,67 73,85 73,71 100 Guld. 81,59 81,79 81,44 81.64 1 wr!. F 2,125 2,135 2.13 2.14 Athen .... 100 Drachin. 5.48 5,50 5,47 S.49 Kairo .... 1 äghpt. ^ 20.964 21.016 100 Lei 2.23 2,25 100 Zloty 46.63 46.87 Niga 100 Lats 80.90 81,30 Neval 100 Es»,. M. 1.112 1,126 Ltta« PersonlllnllAMeii. Ernennung zum Professor. — Der Senat der Freien und Hanse stadt Hamburg ernannte den Kuustbuchbinder Herrn Franz Weiße in Hamburg, der bereits als langjähriger Lehrer an der Kunst- ge werbe schule den Titel Studienrat führt, mit dem 1. Januar 1927 zum Professor. Damit ist zugleich die so hervorragende Pionierarbeit Weißes für das künstlerische Buch, insbesondere für den künstlerischen Bucheinband, berücksichtigt worden. Dr. Richard Kukula f. — In Frie'dland in Nordbühmen starb kürzlich im Alter von 70 Jahren der Ministerialrat vr. Richard Kukula. Er war zuletzt Direktor der Universitätsbibliothek in Prag, die er bis zum Jahre 1919 leitete, vr. Kukula ist in weiten Kreisen dadurch bekannt geworden, daß er in Gemeinschaft mit 1)r. K. Trübner das Jahrbuch der gelehrten Welt »Minerva« gründete. kpreWal. (Ohne Verantwortung der Redaktion,- jedoch unterliegen alle Einsendungen den Bestimmungen über die Verwaltung des Börsenblatts.) Antworten an Parazelsus. (Siehe zuletzt Nbl. Nr. 12.) Seit langem habe ich im Börsenblatt für den Deutschen Buch handel nicht so ausgezeichnete Gedanken gelesen wie in der Nummer 292 vom 16. Dezember 1926. Man muß Paracelsus in jeder Weise beglück wünschen, daß er die Diskussion über die Buchkrisis in dieser Art begonnen hat. Sicher hätten sich viel mehr Zustimmungen zu den Ausführungen gezeigt, wenn sie nicht gerade in die Weihnachtszeit mit deren vieler Arbeit gefallen wären. Nachdem nun aber die Weihnachtszeit und auch die Jnventurarbeiten vorüber sind, ist es dringendst notwendig, die Diskussion in der von Paracelsus begon nenen Richtung wieder aufzunehmen. Die Worte von Paracelsus, daß die Buchkrisis nur dadurch zu beheben wäre, daß man die Qualität des Buches wieder in den Vordergrund stelle, und daß man das Publikum nicht für kritiklos halte, treffen in jeder Weise zu. Diese beiden Gedanken müssen wieder zum Grundsatz der buch händlerischen Werbung und des buchhändlerischcn Vertriebs werden, dann werden die Käufer auch wieder Vertrauen zu den Verkäufern finden und werden sich im Buchladen wieder wohlsühlen. Damit man aber den Q u al i t ä t s ge da n k e n praktisch durch setzen kann, muß man sich darüber klar wevden, was man unter Qualität zu verstehen hat. Es ist ja gerade das Kennzeichen des geistigen Niedergangs unserer Zeit, daß der Maßstab für wirklich wertvolle Literatur vcrlorengegangeu ist. Man hat sich durch die materialistische Einstellung daran ge wöhnt, schon die Schriftsteller für wertvoll zu halten, deren Bücher hohe Auslagen erzielen, während zumeist gerade das Gegenteil der Fall ist. Solange die Auflagenjagd vom Buchhändler mitgemacht wird und auf den Buchhändler Eindruck macht, solange der Buchhändler glaubt, daß er Autoren und Bücher deswegen gedankenlos emp fehlen darf, weil sie hohe Auflagen erreicht haben, wird das Publi kum immer wieder 'irregeführt werden. Der Wog, den der Buch händler zur Erkenntnis der Qualität eines Buches gehen muß, ist nun einmal der, daß er sich über die literarischen Strömungen und Erscheinungen der Zeit genau unterrichtet. Das Mittel dafür sind zwei Gesichtspunkte: einmal gibt es Schriftsteller und Dichter, und zweitens gibt es Uuterhaltungsbücher und dichterisch-geistige Bücher bzw. Zeitschriften. Wenn der Buchhändler nach diesen Grunderkennt- nissen die alten und neuen Erscheinungen des Buchmarktes einteilt, wird er leicht das Wertvolle von der Tagesware, das Bleibende vom Modischen unterscheiden können. Wir leiden noch immer an einem Übergewicht der nur-schriftstellerischen Tagesunterhaltungs- produktiou gegenüber der dichterischen und geistig schöpferischen Pro duktion. Wir leiden noch immer an einer Überschätzung der Unter- haltungsliteratur jener federflinken Erzähler, die die Zeitereignisse, Zeitstimmungen und Zeitströmungen gewandt in Erzählungen umzu wandeln verstehen. Wir leiden an einer Überschätzung des Zusam menhangs mit aktuellen Vorgängen, und wir leiden vor allen Dingen an einer parteipolitischen Einstellung gegenüber einer Welt, in der die Parteipolitik nichts zu suchen haben sollte; denn der Dichter, der geistige Schöpfer, sie beide sind frei von Parteipolitik, von . billiger Aktualität und von oberflächlicher üuterhaltungsart. Sie gehören dem Ewigen, dem Bleibenden. Der Buchhändler wird dann wieder das Publikum an seinen Laden binden, wenn er dem Publikum nicht die Bücher des Tages, die mit dem Tage ihren Wert verlieren, aufredet, sondern die Bücher, die einen Dauerwert, die einen Ewigkeitswert in sich tragen, die bleibend sind. Zum Beweise will ich ein Beispiel aus der Vergangenheit wählen, das sich ohne weiteres auf Gegenwartserscheinungen übertragen läßt. Wer kann heute noch Spielhagens »Problematische Naturen« oder Paul Heyses »Kinder der Welt« lesen? Diese Bücher hatten einst den großen Aktualitäts erfolg. Zu gleicher Zeit erschienen aber Wilhelm Naabes Bücher, z. B. »Der Hungerpastor« und »Horackcr«, die seinerzeit kaum Be achtung fanden, aber Dauer- und Ewigkcitsbücher sind und heute stärker denn je gelesen und geliebt werden. Viele andere Parallelen ließen sich neben dieses Beispiel stellen, um auss stärkste dem Buch händler zu beweisen: wendet Euch dem dichterischen Bnch, dem Buch, -das einen Dauerwert in sich trägt, zu, und vermittelt dieses in sorg fältigster Arbeit dem Publikum. Ebenso wie Ihr auf dem Zeit- fchriftengebiete Euch nach dem Werte der Zeitschriften richten müßt und nicht nach ihrer äußerlichen Ausmachung und oberflächlichen Unter haltung und leeren Aktualität. Schiller hat einmal bas gelassene Wort ausgesprochen, daß jedes Theater sich sein Publikum erziehen müsse, ivenn es das gute Drama haben und ausführen wolle. Ebenso müssen die Buchhändler wieder an der Erziehung des Publikums zum Dauer- wert arbeiten, wenn sie wieder ein Dauerpublikum für das gute Buch haben wollen! Man halte mir nicht entgegen, daß es heute keine Dauerbücher mehr gäbe. Solche Einstellung beruht auf der krassesten Unkenntnis der heutigen Literatur. Ich könnte sofort einige Dutzend Dauer bücher aus der Produktion der letzten zehn Jahre ansführeu, will das aber nicht an dieser Stelle tun, weil ich nicht einseitig Re klame machen will. Ich bin aber sehr gern bereit, Anfragen nach dieser Richtung hin brieflich und ausführlich zu beantworten. Ferner möchte ich in diesem Zusammenhang darauf Hinweisen, daß das Publikum durch korporative Werbung nicht für das Bnch zu gewinnen ist, sondern einzig durch individuelle; denn jeder Käufer
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