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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 27.01.1927
- Strukturtyp
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- 1927-01-27
- Erscheinungsdatum
- 27.01.1927
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- Deutsch
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F- 22, 27. Januar 1927. Sprechsaal. Börsenblatts, d. Dtschn. Buchhandel. w>ll individuell behandelt, als Individualität angesehen werde», weil er auch als Individualität der Individualität des Dichters, des Buches gegeuiibertritt. Der Buchhändler kau» Dauerläufer nur gewinnen, wenn er jeden einzelnen individuell mit dem Besten, was geschaffen wird, in Beziehung bringt. Praktische Wege hierzu sind jedem Buchhändler bekannt. Hanns Martin Elster, Herausgeber der »Horen», Inhaber der Horen Verlag G. in. b. H. Den Ausführungen des Herrn Paracelsus kann inan im allgemei nen wohl zustimmen, im desonderc» möchte ich mir aber doch einige Bemerkungen dazu gestatten: 1. Der Geschmack des Mensche» ist verschieden, deshalb kann man es unmöglich allen Leuten recht machen. So ist es auch beim Buche. Der eine Kunde ist mehr, der andere weniger gebildets der eine ist mehr, der andere weniger intelligent: der eine ist ideal, der andere gsxichgültig veranlagt, der eine ist gesund und der andere krank «sw. Von diesen Gesichtspunkten aus sind die Ansprüche des Publikums an das Buch zu beurteilen. Selbst unter vier gleich gearteten Menschen hört man sehr oft sich völlig widersprechende Anschauungen über ein Buch. 2. Man kann es einem Verleger nicht verargen^ wenn er einmal bei einer weniger gelungenen Arbeit seines Autors, der ihm viele Jahre treu geblieben ist und ihn, manche Erfolge verschafft hat, die Augen zndlückt. Es wäre sogar ein Akt der Undankbarkeit, wollte in diesem Kalle der Verleger die Arbeit zurückweisen. Jedem Künstler, jedem Schriftsteller, selbst den, besten, gelingt einmal eine Ausgabe weniger gut, denn sie sind ja auch nur Menschen wie wir. Herr» B. (s. Bbl. Nr. v) möchte ich empfehlen, bei Ankündigungen von neuen Romanen jeweils nur ein bis zwei broschierte Lese- oder Probeexemplare zu bestellen und dann die Entscheidung zu treffen. Wen» die Weihnachtszeit naht, hat man einen Überblick über die neue Literatur des Jahres, und nun ist immer noch Zeit, Partien zu be- stellen. Wer sich nun noch gegen Borwürfe seiner Kunden, zumal sol cher, die größeren Bedarf haben, schützen und sich diesen besonders ent gegenkommend zeigen will, der biete diese Leseexemplare zur Durch sicht an. Dies Verfahren ist auch bei Altswahlseitdttngcit zu empfehlen. Plauen. Alois DitthorII. .l- Paracelsus wurde für selue Ausführungen von dem von uns allen so sehr verehrten Karl Robert Langcwiesche so sehr gelobt, vo» keiner Seite kommt gegen seine Ausführungen Widerspruch, sodaß mau wirk lich aunehmen muh, der ganze Buchhandel ist damit einverstanden oder liest das Börsenblatt vom IS. Dezember nicht einmal nach Weihnachten. (Geschrieben Anfang Januar, inzwischen veröffentlichte das Bbl. ver schiedene Meinungen.) Jeder Buchhändler, der seinen Berus nicht rein kaufmännisch aus saßt, wird selbstverständlich für das gute und wertvolle Buch eintrctcn. Es wäre aber ein Unsinn, wenn er dieses Bestreben in seinem Ge schäfte restlos durchführen wollte, nur die nach seiner Meinung ldeiui die Meinung jedes zweiten Menschen, schon die seines Gchilsen ist eine andere) guten und wertvollen Bücher führen und den Käusern aus- drängcn wollte. Ich bi» gerade der gegenteiligen Meinung: die Käufer werden vom Buchhändler meist überschätzt, cs werden viel zu schwere Bücher verkauft und empfohlen, und deswegen ist die Enttäuschung ost groß. Die meisten Leser wollen eben vom Buche unterhalten sein, und das haben viele Sortimenter seit 1S14 vergessen, sichren und empsehlcu nur die Bücher der mehr oder weniger bibliophilen Verleger und treiben die Leser, die Unterhaltuugslektlire suchen, den Paplerhändlern und damit der seichten Lektüre fnr i m m c r in die Arme, zum Schaden des Lesers und des Buchhandels, auch des kulturelle» Verlages. Wieviel Geschäftszweige hat sich der Buchhändler so nicht schon entgehen lassen! Er dünkte sich zu gut, die billigen Bilder- und Jugendbücher zu führen, obwohl diese billigen Bücher das ganze Jahr verkauft werden, und ver lor so einen großen Teil des Bilder- und Jugendbuchgeschästes an Papier- und Spielwareirhändler, die jetzt schon die besten Jugendbücher führen. Er verschmähte es häufig, Zeitschriften zu führen, und verlor so weite Gebiete seiner Geschäftstätigkeit. Er verschmähte es, Courths- Mahler und ähnliches zu führe», anstatt daß er sich seiner Pflichten als Volkscrzicher bewußt geworden wäre, diese Käufer an sich zu ziehen und sic nach und nach besseren, tieferen Büchern znzusllhren. Kür seichte (oder meinetwegen schlechte) Untcrhaltungslektiire Werbearbeit durch Auslegen usw. zu treiben, wird jeder wirkliche Buchhändler ab- Verautw. Redakteur: i. B. »ranz Wagner. — Verlag: Der Börsen Druck: E. Hedrich Nachf. (Abt. Na mm L Seemann). Sämtlich in Leipzig.— llö lehnen, aber Büchersreunde ans dein Laden zu treiben, ist geschäftlich und voikserzicherisch ein Unsinn, de» man sich in der Hochkonjunktur des Krieges und der Inflation im Wermut vielleicht leisten tonnte, den heute aber, wo die Bllcherkäuscr infolge Radio, Kino, Tanz und Sport .immer rarer werden, weitcrznbctreiben eine Sünde gegen sich selbst und eine Sünde an den Gesamtinteressen des Buchhan dels wäre. Was meint Paracelsus dazu, wenn ich ihm sage, daß ich nach Weih nachten einen Umtausch des von mir warnt empfohlenen Foutaucschcu StcchUn hatte, mit der Begründung, der Beschenkte lese zwar darin, aber er habe keine Freude dvau, und das iu ciucr Familie, all die ich Gcsamtausgabcn von Absen und Weöekind verlauste? Ergeht es ihm nicht wie mir, da er wohl wie ich bei Jugendbüchern immer für das Wertvollste eintrttt und die Käufer doch gegen seinen Willen, besonders für Mädchen, die süßlichsten Pensionsgeschichlen am liebsten kaufen? Passiert es ihm nicht, daß die Eltern voll Galsworthg schwärmen und sich nicht überzeugen lassen, daß es für ihre Tochter bessere Bücher gibt als »Nesthäkchen lni weißem Haar»? Und ist Paracelsus mit seiner Lektüre immer in den obersten Regionen geblieben, griss er bei geistiger Abspannung nicht gern zu einem leichten slissigcn Roman, hat er nie aus Gewohnheit, wenn auch mit Widerwillen, in seiner Zeitung unterm Strich den doch nieist allerseichtestcn und kitschigsten Roman ver folgt, well er schließlich doch interessant war und er ihn täglich vor die Nase gesetzt bekam? Beim Bllcherverkaus jeden Verdruß init de» Kunden bezüglich des Geschmackes auszuschalteu, ist bei der Vielseitig keit des Geschmackes unmöglich, selbst mit werlvoUstcn Büchern, doch werden sich ernste Konflikte i» den meisten Füllen durch Umtausch ver meiden lassen. Mit der Werbearbeit ist es doch genau so. Immer und immer wieder werden in einer Mittelstadt die S—SVV ständigen Bucherkänfer der JntclUgeuzschicht bearbeitet, die dann von dem viele» Papier, das 5—8 Buchhändler in Form von Katalogen und Prospekten ins Haus senden, übersättigt sind. Schwieriger ist es und sllr den GesamlHuch- handel, wohl kaum sllr den einzelnen Sortimenter, lohnender und für die Zukunst wichtiger, die Handwerker- und Arbeiterschichten für das Buch zu gewinnen zu suchen, diese nicht allein den Partei- und Vcr- citlsbuchhandlungen zu überlassen. Richtig und beherzigenswert ist, was Paracelsus von der Über produktion der Verleger sagt, die das Sortiment moralisch dafür ver antwortlich machen wollen, daß nicht alles gekauft wird, was sie zu sammendrucken. Ein Provinz fort! in ente r. Achtung! Firmen, die mit dem Reisenden Emil Di es tilg in Verbindung zu treten beabsichtigen, wollen sich, bitte, an uns wenden. Harburg a. E. D a nckwerts'sche B uchh. * Firinen, die mit dom Reisenden Paul Hausmann in Ham burg Lü, Lockftodterweg S, zu tun gehabt haben, bitten wir uni An gabe ihrer Adresse. Karlsruhe. Wilhelm Sch Nie L Co. * Antiquare, die mit der Firma Stefan Kellner in Wien in Verbindung treten wollen, können sich an mich wenden. Dresden. P a u l A l i ck e. * Firmen, die mit Herrn Alexander Merzig sr., wohnhaft in Köln - Mülheim, Wiesbadenerstraße 2, in Verbindung zu treten beabsichtigen, bitten wir, sich mit uns ins Benehmen setzen zu wollen. Köln. Gleumes Sc Co. Verleger, die in den letzten Fahren mit Herrn vr. A. E. Nordeck in Melbourne - N i ch m o n d (Australien), 312 Victoria-Street, in geschäftlicher Verbindung standen, werden um srdl. Angabe ihrer Adresse gebeten. Heidelberg. Julius Groos. * Firmen, die sich unserm Vorgehen gegen den Vertreter Herbert Walter in Fürth (Bayern), Angerstraße 4, anschließen wollen, bitten mir um Nachricht. Weimar. Verlag für Ha n d el un d Industrie Wilhe 1 m Stein. verein der Deutschen Buchhändler zu Leipzig, Deutsches Buchhändlerhaus. Adresse der Redaktion u. Expedition: Leipzig, Gerichtsweg 28 sBuchhändlerhaus).
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