Redaktioneller Teil. An die Arbeitgeber! Die Unterzeichnete Arbeitsgemeinschaft des Leipziger Buchhandels, die gleichmäßig aus Vertretern von Arbeitgebern und Arbeitnehmern zusammengesetzt ist, erklärt ihr Einverständnis mit der Kundgebung des Vorstandes des Vereins der Buchhändler zu Leipzig vom 13, November 1918, durch die die Arbeitgeber aufgefordert wurden, bestehende Arbeitstier- HSItnisse mit Angestellten zunächst nicht zu lösen. An die Arbeitgeber tritt jetzt die Aufgabe heran, die aus dem Dienste fürs Vaterland Zurückkehrenden wenn irgend möglich wieder aufzunehmen. Es wird sich in den meisten Fällen ermöglichen lassen, den verdienten Angestellten, die vor Kriegsausbruch im Dienste ihrer Firma gestanden haben, wieder eine Stellung etnzuräumen, wenn auch vielleicht nicht den gleichen Posten, den der Betreffende früher eingenommen hat. Wir bitten gleichzeitig, Kündigungen der gegenwärtig beschäftigten Angestellten, die zum größten Teil während der Kriegsjahre treu ihre Arbeit erfüllt haben, nur dann auszusprechen, wenn nur durch diese Maßnahme die Wtedereinstellung von Kriegsteilnehmern ermöglicht wird; wir bitten aber, auch in diesen Fällen auf die persönlichen Verhältnisse der zu Kündigenden die weitestgehende Rücksicht zu nehmen. Sofern es sich um weibliche Angestellte handelt, würde denjenigen mit dem geringstrn Schaden gekündigt werden können, deren Vater oder Ehemann aus dem Felde zurückgekehrt ist und lohnende Beschäftigung gefunden hat, oder solchen, deren elterliche Verhältnisse überhaupt eine Notwendigkeit, sich Geld zu verdienen, nicht erkennen lassen. Für größere Betriebe von 20 und mehr Angestellten empfehlen wir dringend, die Wahl von VerlraucnSpersonen aus dem Kreise der Angestellten, soweit Ausschüsse noch nicht bestehen, vornehmen zu lassen. Selbstverständlich müssen derartige Wahlen geheim erfolgen. Die Arbeitgeber werden bald erkennen, daß sie durch die Mitarbeit der Vertrauens- Personen ihrer eigenen Angestellten für den Betrieb nicht zu unterschätzende Vorteile sich sichern können. Wir wollen nicht unterlassen, auf die schweren Gefahren hinzuweisen, die eintreten können, wenn andere als soziale Gesichtspunkte von den Arbeitgebern in den Vordergrund gerückt werden. Er ist unter allen Umständen zu verhindern, daß Arbeitslose auf die Straße gedrängt oder daß durch Unstimmigkeiten innerhalb der Betriebe Stockungen des Wirtschafis- lebens hcrbeigesührt werden. Nur durch ein Zusammenwirken aller kann und wird das erstrebenswerte Ziel erreicht werden, daß die schwere Zeit, die wir augenblicklich durchleben, ohne zu große Schäden für das Wirtschaftsleben und für den Leipziger Buchhandel vorübergehen wird. Leipzig, den 27. November 1918. Arbeitsgemeinschaft des Leipziger Buchhandels. Zentralverband der Handlungsgehilfen. Sektion der Buchhand lungsgehilfen, Deutschnattonale Buchhandlungsgehilfenschaft zu Leipzig, Kreis Leipzig des Allgemeinen Deutschen Buchhandlungs- Gehtllen-Verbandes, .Eule» Ortsgruppe Leipzig der Allgemeinen Vereinigung Deutscher Buchhandlungs-Gehilfen, Allgemeiner Deutscher Buchhandiungs-Gehilfen-Verband, Buchhandlung?-Gehilfen-Verein, Transportarbeiter-Verband Sektion Buchhändler < Markthelfer, Unterslützungskasse für Buchhändler-Marklheifer zu Leipzig, Kaufmännischer Verband für weibliche Angestellte Abteilung Buchhandel, Verband kaufmännischer Gehilfinnen Abteilung Buchhandel, Vertreten durch: SS, Wtttig, W, Allihn. O. Krüger. O. Carlsohn, O. Kuhnert. Johanne Kiedel. Börsenverein der Deutschen Buchhändler zu Leipzig, Deutscher Verlegerverein. Verein der Buchhändler zu Leipzig, Verein Leipziger Kommissionäre, Verein Leipziger Sortiments- und Antiquariats-Buchhändler Verein der Deutschen Musikalienhändler, Deutscher Musikalien-Verleger-Verein. Verein Leipziger Musikalienhändler, Vertreten durch: A. Voerster, vr. A. Meiner. R. Linnemann. N. Quelle, P, Egcr. H. Strelter. 7SL