M 266, 16. November 1918. Fertige Bücher. Börsenblatt f. b. DktLn. Buchhandel. 6873 Bücher der wende Romanreihe Nr. 4 Ernst Gchcrtel Die Sünde des Ewigen Ein saianistifttier Roman. Mit sch ganzseitigen, sehr eigenartigen Federzeichnungen. Borzugsangebot "«L lkinmaiig liefere ich zur tkiufübrung zwei ikremplare der einfachen Ausgabe (4 80 M. ord.) bar mit 40?-> Erempiare der Gcschcniausgabe (V.80 M. ordinär) für 80 M. netto Dle Prspasan-«» in dev Presse «setz verstärkt. Q-D diesem seit langer Zeit vorbereiteten Werke t biete ich der literarischen Welt eine außer ordentliche Erscheinung dar. deren Erfolges ich sicher bin. Denn dieser Roman ist nicht nur eine Erzählung von seit am spannender Handlung und phantastischer Bildkraft, sondern er ist der Austakt eines neuen rebg'ös-mystischen Empfindens, das hier zum ersten Blale mit einer düsteren Wiidhe t durchbrich'. Der Latanismus, d h. die grundsätzliche Anerkennung des Bösen als schöpferischer Nrkrast, findet in dem Buche seinen Gipfel und wardst über sein chondcr- dascin hinaus zu einem umfassenden Wellgefühl. Die Ungeheuerlichkeit der Dimensionen, dis Glut, Pracht utid blutige Brunst versunkener Autle steigt auf und verwächst mit den zartesten Tönen einer seraphischen Lkstalik — in dieser Verschmelzung die gemeinsame Wurzel entblößend. Das Buch, das nicht mehr Literatur und noch nicht Wythos ist, steht aus der Grenze, dis zwei Weltaller scheidet. ?o kann auch sein Held — wie alle Helden des Nebergcmgs — nur Irag sch enden. Wie ein längst verschollenes bricht dos Neue in ihm auf, und uusäh'g, es restlos zu veriörpcrn, erliegt er unlcr der Wucht der G.sichle der Urzeit. Auslieferung erfolgt nur via Lcipiig durch meine,, 'RomMissionar Carl Friedrich Fleischer. Mau Bei den billigen Preisen meiner Aomanrcil'e ist ein Lricgszuschlag schon >n nächster Zeit wahrscheinlich.,' Paul Baumann Die wende <. Verlag - Berlin Bücher der wende Romanreche Nr. 4 Ernst Gchertel Die Sünde des Ewigen egsnüber der mechanisch-Naturalist schm Lel'ens- halturg des vcraangeiien ^akrhuriderts gelangt heute mit immer gewaltigeren Äößen eine Welt anschauung zum Durchbruch, die mau als „mylhisch- sz-mbolhasi" bezeichn n könnte fio nähert sich der neue Wusch einer Form des Daseins, wie sie den großen Religionen der Ver gangenheit zugrunde lag, und was den Ulitielpunk! jener alten Kulte ausmachte, das Leibhaftwcrden der Gottheit und die Vermischung ml ihr im (Opfer, erscheint als öehnsuei I auch beu e w eder am flack.ru- dcn Horizont der nach Verzückung sücbt'a-- 2-eele. Furchtbar und umgiulet von dcn mengarben des Abgrunds steigt die jens.il gc Wr, < wieder auf, nieder:cißend, was ihr cntgegenstcht, wild und ce- Ivalliz — fiatan näher als dem Soll der Versöh nung und Wilde. Diese neue Ekstatik ist es, die in dem Roman „Die öünde des Ewigen oder Dies ist mein Leib" von Ernst Acherlei eine machtvolle Ge staltung gesunden hat. Leise und dämmerhaft beginnend wie ein schau kelnder öchatten, tastet die Handlung durch graue Wansarden, seltsame pruukhäiissr und rauschende Etraßen der Großstadt, um sich dann emporzurecken in wahnsinnigen, Aufriß, hinaus über die Begrenzt- heit, mit Farben des Grauens und schausrvoll rin- nenden Blutes, mit Worten, die wie Beschwörungen der ilrzeit klingen und dröhnen und stampfen wie d,c Hämmer der Ewigkeit. Wonnen glänzen kristallen aus lichlstarrcn geöffneten Hmimcln. silberne Leiber steigen nieder aus den Gefilden der lrcligen, und Wusik versunkener Eden k ingt und jubelt wie Har fen einer neu erblühenden Welt. — lind dann sinkt das Ganze zusammen wie ein zerborstener Traum der (Offenbarung, lvcbmerz stöhnt auf um den Tod des Letzten, und Tränen rinnen in grundlose Dunkelheit. Was den Wert des Buches ausmacht, ist neben dem mcrkrvürd'gen. spannungsvollen Aufbau des Geschehens und dem farbcugesätliglen 5lil die Ver körperung j.nes Neuen, Blutbast - R liglöseu, das emporgrerft zu den öternen und n edertaucht in das qualmende Brw stmccr des Thaos, um aus Pimmel und Hölle den Goll zu zeugen, d.r seiner 5ehnsucht ge ügt. Wnbrandet von verbrechen schreitet ein Wcnfch hier durch Nacht und Glut, zittert II» Frost hauch tödlicher Eiusainkelt und trinkt verzwciselnd aus den Kelchen d.r Lust, nur eines suchend, was ihn erlösen könnte: das Bild seiner öeele. Eehr eigenart ae Federzeichnungen aus der Hand des veifassers veistälken den mystisch-dämonischen Eindruck des Werkes, 8„2«