8222 «e-InMatt s. ». D!!4i «uchbllNd.' Fertige Bücher. M 121, 14. Juni 1919. Oie Befreiung der Menschheit Freiheitsideen in Vergangenheit und Gegenwart Mit vielen Hunderten von farbigen und schwarzen Bildern usw. ^beschriebene Tai soll dieses Werk bedeuten. (Lin Buch für alle, die wissen wollen, um zu tun. Denn nicht totes Wissen wollen wir vermitteln, das wissende Ich soll ein handelndes sein. Vor Tatsachen stellen heißt: zur Entscheidung drängen. Und Historie nicht, um zu beweisen, daß schon alles einmal da gewesen ist, daß man Epigone bleibt, nachspricht und -äfft, im Gegenteil, das Individuum und die Masse sollen vom Gefühl durchdrungen sein: man ist nicht allein, vereinsamt, isoliert, sondern ist auf dem Marsche zu einem Ziel, das es noch zu erreichen gilt, auf dem Wege, den schöpferische Menschen, Gruppen, Klassen, Völker gewandert sind, auf dem Wege zur Befreiung der Menschheit. Stets wollten die Menschen frei sein, doch verschieden waren die Mittel, durch die man die Frei heit des einzelnen zu erreichen, das Glück der Gesamtheit zu schaffen versuchte. Pflicht eines jeden, der die gewaltige Bewegung der Gegenwart verstehen will, ist es heute: flch die Frage vorzulegen und zu prüfen, welche Ideen der Freiheit schon verwirklicht worden sind und welche noch durchgesetzt werden sollen, was wir an Freiheit ererbt und was wir an Freiheit noch erobern müssen. Diese für alle Menschen wichtigste Frage wird unser Werk in klarer, verständlicher Weise untersuchen unss über die Freiheitsideen in Vergangenheit und Gegenwart Aufschluß geben. In unserem Werke wird zum erstenmal eine Geschichte der Freiheitsideen geschrieben werden. Und Geschichte der Freiheitsideen ist die Geschichte. Erst für diese Art Geschichte gilt, was Schiller in seiner akademischen Antrittsrede ausgeführt hat, daß „in ihrem Kreise die ganze moralische Welt liegt". Sie ist auch eine Universal-Geschichte, und man soll sie zu diesem Ende studieren, um auf alten Freiheitsfelsen neue Dome der Freiheit zu bauen. Unser Werk wird aktuell sein, denn wir werden nicht nur nach dem Woher fragen, sondern auch nach dem Wohin, nicht allein den Verlauf schildern, sondern auch die Richtung geben. Geschichte wollen wir also in die Gegenwart hineinsiellen, Ietztzeit in der Vergangenheit verankern. Wir sagen „Die Befreiung der Menschheit" und wollen die befreite Menschheit. Die ernste Behandlung des Stoffes schließt eine klare, gemeinverständliche Darstellung nicht aus, er fordert sie vielmehr, denn als Volksbuch ist unser Werk gedacht. In einerZeit, als man noch aufKönigeHoffnungen setzte, überschrieb dieDemokratin Bettina von Arnim ihr Werk: „Dies Buch gehört dem König." Folgerichtiger könnten wir, die alles vom Volke erwarten, als Motto dieses Werkes sehen: „Dies Buch gehört dem Volke." Berlin * Deutsches Derlagshaus Bong s Lo. * Leipzig