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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 08.07.1919
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1919-07-08
- Erscheinungsdatum
- 08.07.1919
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Saxonica
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m!. da^Nich?2tgtt-d?- Rr. 141 (R. 82). Leipzig, Dienstag den 8. Juli t9!9. 86. Jahrgang Redaktioneller Teil. Süddeutsche Buchhändlermesse in Stuttgart am 15. und 16. Juni. Die Ungewißheit der Lage, die traurigen Zeitumstände, in denen wir uns befinden, vielfach auch die schlechten Bahnver bindungen — nach und von München gehen nur zweimal in der Woche direkte Züge — hatten auf den Besuch der Stuttgarter Messe bestimmenden Einfluß. Aus Baden und Frankfurt, wo man mit der baldigen Besetzung durch die Feinde rechnete, waren nur wenige Mitglieder des Süddeutschen Buchhändler- Vereins gekommen, aus Bayern gar nur ein Mitglied, und auch aus Württemberg fehlten manche. Trotzdem hatte sich am Sonntag abend im Stadtgarten, wo diesmal statt auf der Silberburg die Zusammenkunft statt fand, eine ganze Reihe Stuttgarter Herren mit einem sehr reichen Damenflor eingefunden, schade nur, daß das Getriebe im Garten so groß war und die reservierten Tische nicht gehalten werden konnten, sodaß der so wünschenswerte Zusammenschluß fehlte. Gegen alle Tradition war diesmal nicht nur heißes, sondern auch sehr trockenes Wetter, und von dem üblichen Ver regnen der Tagung konnte keine Rede sein. Am Montag morgen 9 Uhr fand im Vereinslokal des Württcmbergischen Buchhändlervereins im Eberhardbau die Generalversammlung des Süddeutschen Buch händler-Vereins statt. Sie war schwach besucht und war, das möge vorweggenommcn werden, von kurzer Dauer, da einige der wichtigsten Punkte in der Hauptversammlung des Württcmbergischen Buchhändler-Vereins mit behandelt wurden. Der Vorsitzende Herr Kommerzienrat Bonz - Stuttgart er stattete den Jahresbericht, beleuchtete die politische Lage und ihre Folgen für den Buchhandel, berichtete über die Entwicklung des Vereins im letzten Jahr, betonte, daß die Mitgliederzahl gestiegen, erwähnte die Verluste, welche der Verein durch den Tod vieler verdienter Mitglieder erlitten, zu deren Ehren sich die Mitglieder von den Plätzen erhoben, und gedachte der Jubi läen im Verband des Vereins, speziell des Jubiläums der Firma Wilds Hofbuchhandlung in Baden-Baden. Er gab sodann die üblichen Mitteilungen über die Lage des süddeutschen Buchhandels, über den Verkehr über Stuttgart und schloß seinen Bericht mit der Hoffnung, daß es dem Buch handel beschicken sein möge, die schwere Krise, die ihm bevor stehe, zu überwinden. Da der Geschäftsbericht keinen Wider spruch hervorrief, wurde er genehmigt. Herr Schumann-Stuttgart verliest darauf den Kassen bericht, der kein sehr erfreuliches Bild gibt und zu Ersparnissen in jeder Hinsicht mahnt. Der hohen Druck- und Papierkosten wegen wird von der bisherigen Gepflogenheit, den Jahresbericht drucken zu lassen, abgesehen, es wird nur ein stenographischer Bericht angefertigt. Es wird ferner beschlossen, die Abrechnung von 1920 ab im Ebcrhardbau stattfindcn zu lassen, wodurch auch eine Ersparnis erzielt wird. Ferner wird beschlossen, den Beitrag zum Unterstützungsverein vorerst nicht zu zahlen, da man noch nicht weiß, ob der Unterstützungsverein in der bis herigen Form weiterbesteht; es wird dem Vorstand die Ent scheidung überlassen, gegebenenfalls den Beitrag wieder zu zah len. Auch der Kassenbericht wird genehmigt, dem Rechner Ent lastung erteilt und gleichfalls der Voranschlag genehmigt. Von einer Erhöhung des Mitglicderbcitrags wird Abstand genom men. — Durch Zuruf wurden die ausschcidenden Vorstandsmit glieder Lieb e rmann-Karlsruhe und E cka rd t-Heidelberg wiedergewählt. Beide nahmen die Wahl dankend an. Im Verlaufe der Sitzung schneidet Herr Gcß -Konstanz die Frage der Auslandslieserungen an. Er nimmt Bezug aus An zeigen der Firmen Teubncr, Vandcnhoeck L Ruprecht, I. F. Lehmann und bittet dringend, dafür Sorge zu tragen, daß solche Bestimmungen nicht weiter um sich greifen. Der Schweizer Buchhandel sei erbittert über diese Maßnahmen, die vielfach ganz undurchführbar seien und nur zum Ruin des Buchhandels in den Grenzstädten beitrügen, ohne die Lieferung ins Ausland zu unterbinden. Aus seiner eigenen Praxis könne er genug der artige Fälle Vorbringen, er sei nicht in der Lage, seiner Schweizer Kundschaft, die bei ihm im Laden Bücher kaufe, zu sagen: ja als Schweizer mnßt du soundsoviel mehr bezahlen, der Kunde würde ihn für verrückt halten und zu einer anderen Konstanzer Handlung gehen, wo er nicht bekannt ist, und dort das Buch ohne Auslandsaufschlag erhalten. Würde er einem Kunden in Bern oder Zürich das Buch mit dem geforderten Aufgeld liefern, so würde dieser auf die Lieferung verzichten und durch einen Freund einfach das Buch in Deutschland kaufen und sich schicken lassen usw. Diese Bestimmungen seien einfach nicht durchführbar. Herr Schumann -Stuttgart ist der glei chen Meinung, er teilt mit, daß beim Börsenvereinsvorstand ein scharfer Protest des Schweizer. Buchhändlervereins in dieser Angelegenheit eingelaufen sei und Anfang Juli eine Besprechung über diesen Punkt in Leipzig stattfinde. Der Börsenvereinsvor stand stünde den Bestrebungen der betreffenden Verleger nicht sympathisch gegenüber und erachte den von ihnen eingeschla« genen Weg für nicht richtig. Herr E ck a r d 1-Heidelberg hat auch Bedenken gegen diese Erschwerung des Handels, der Ver trieb wissenschaftlicher Werke, besonders von Freiburg aus, würde dadurch lahmgelegt, es lebten auch viele Reichsdeutsche in der Schweiz, die nur vorübergehend dort weilten und ihren Bücherbedarf aus der Heimat bezögen, wie solle man sich diesen gegenüber Verhalten. Das Vorgehen der Verleger, so ideal es gedacht sei, sei verkehrt und undurchführbar, es schaffe nur ungesunde Verhältnisse. Er warnt dringend davor, dem'deut schen Buche den Weg ins Ausland zu unterbinden. Schon jetzt versuchten die Franzosen alles Mögliche, um dem deutschen Buche den Absatz, streitig zu machen; Elsaß-Lothringen gehe dem deutschen Geistes- und Kulturleben bereits verloren, und in der Pfalz, voraussichtlich auch im Rheinland sei der Fran zose mit allen Kräften bemüht, der französischen Kultur Ein fluß zu verschaffen; überall in den Städten und selbst auf dem Lande würden Lesehallen errichtet, die wahrlich nicht zur Stär kung des Deutschtums dienten, den Buchhändlern würden für Hunderte von Mark französische Bücher geschenkt, die sic aus stellen und verbreiten sollen, um der französischen Literatur den Weg zu ebnen; französische Zeitungen würden überall ver breitet, in Heidelberg sehe man sie bereits an allen Straßen ecken aushängen, in Ludwigshafcn müsse die Stadt auf ihre Kosten einen großen Pavillon errichten, der ausschließlich der 649
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