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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 24.06.1919
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1919-06-24
- Erscheinungsdatum
- 24.06.1919
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Saxonica
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- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
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Redaktioneller Teil. X- 129. 24. Juni 1919- Streikbeendigung der Berliner Buchdrnckercihilfsarbeiter durch > Schiedsspruch. (Siehe Nr. 125 des Bbl.) — Um den am 13. Juni aus- gebrochenen Streik der Hilfsarbeiter in den Berliner Buchdrnckcreicn zu beenden, fand am 10. Juni eine vom N e i ch s a r b e i t s a m t an geregte S ch l i ch t u n g s v e r h a n d l u n g statt. Durch diese wurde den männlichen Arbeitern die Teuerungszulage um 10 Mark, dem weib lichen Hilfspersonal um 8 Mark und den jugendlichen Personen nm 4 Mark wöchentlich erhöht. Tie erhöhten Zulagen sind vom 5. Mai an zu zahlen. Die Hilssarbeiterschast hatte eine allgemeine Erhöhung der Teuerungszulagen um wöchentlich 20 Mark gefordert, also genau in der gleichen Höhe, wie sie den Buchdruckern durch Schiedsspruch zu- gesprochcn worden war. Durch den Schiedsspruch erhalten die Hilfs arbeiter auch Anspruch ans Ferien, und zwar je nach der Beschäftigungs- daucr von 5 bis 15 Tagen. In diesem Umfange sind bekanntlich auch den Buchdruckergehilfen Ferien zngestanden worden. Arbeitgeber wie Arbeitnehmer haben den Schiedsspruch angenommen, der die Klausel enthält, daß Maßregelungen nicht statthaft sind. Am Mor gen des 17. Jnni nahm die Hilssarbeiterschast die Arbeit in allen Be trieben wieder auf. Die Berliner Buchdruckereibesitzer und ZeituugS- verleger hatten vor dem Ausbruch des Streiks bis zu dessen Beendi gung eine beachtenswerte Geschlossenheit gewahrt, was wesentlich dazu beigctvagen hat, das; die Arbeitnehmer ihre hochgeschraubten Forde rungen mäßigen mußten. PersonalnachriLten. Rabindranath Tagorcs Verzicht auf den englischen Adelstitcl. Die englischen Blätter melden, daß der bekannte indische Dichter- Philosoph Sir Rabindranath Tagore den Bizekönig von Indien zum Protest gegen die Gewalttätigkeiten, die unter dem Borwande der Er haltung von Gesetz und Ordnung gegen die indische Bevölkerung in Pnndschab begangen wurden, nm Zurücknahme seines britischen Adels- titels ersucht habe. Theodor Goeckc s. — Der Provinzial-Konservator und Leiter der Hochbanverwaltung der Provinz Brandenburg Landesbaurat Prof. Theodor Goecke ist, wie die »Voss. Ztg.« mitteilt, im Alter von 09 Jahren in Berlin infolge eines Herzleidens gestorben. Geheimer Aau- rat Goecke hat sich um die Aufnahme und Erhaltung der Kunstdcuk- mäler der Provinz Brandenburg große Verdienste erworben. Er hat im Austrage der Provinz das große Werk »Die Kunstdenkmäler der Provinz Brandenburg« veröffentlicht. Auch war er Herausgeber der Monatsschrift »Der Städtebau« und hat für eine Reihe märkischer und deutscher Städte und Gemeinden Bebauungs- und Siedlungspläne auf gestellt. An der Technischen Hochschule Charlottenburg hielt er Vor lesungen über Städtebau. SpreWal. (Ohne Verantwortung der Redaktion,' jedoch unterliegen alle Einsendungen den Bestimmungen über die Verwaltung des Börsenblatts.) Direkte Zahlungen. Immer häufiger werden die Anzeigen im Börsenblatt, in denen Sortimenter erklären, daß die Beträge für Barsendungen wegen der erhöhten Inkassospesen nicht mehr durch Kommissionär erhoben werden sollen. Die Verlangzcttel, sowohl die direkt mit Post, als auch die durch Kommissionär einlaufenden, trage» in zunehmender Anzahl den Ver merk: »Betrag wird nach Empfang direkt eingesandt«. Dabei wird kein Unterschied gemacht, ob die Bestellung ans ein größeres Werk lautet, oder ob es sich nur nm eine Broschüre von ein paar Pfennigen handelt. Tie Notiz verhindert aber für alle Fälle, daß der Kommis sionär das Barpaket oder die Barfaktur einlöst. Den betreffenden Sor timentern ist cs offenbar nicht klar, welche Unsumme von vergeblicher Arbeit und nutzloser Schreiberei dadurch dem Verleger und den beiden Kommissionären, namentlich bei dem jetzigen Verkehr durch die Ans tauschstelle, bereitet wird. Verlangt nun der Verleger Vorauseinscndung des Betrages, was bei einer als selbstverständlich angesehenen direkten Postkarte 10 Psg. kostet, so erhält er nicht nur den Vorwurf der Ungefälligkeit, sondern noch den weiteren, warum er dann nicht wenigstens unter Postnachnahme geschickt habe, der Besteller brauche doch das Buch sehr eilig. Den Be trag der Bestellung gleich beizufügen, fällt niemandem ein, auch wenn ihm der Nettobetrag ganz genau bekannt ist. Dazu kommt, daß der artige Forderungen meist noch von Firmen gestellt werden, die in gar keinem regelmäßigen Verkehr mit dem betreffenden Verleger stehen..Ist der Verleger aber entgegenkommend gewesen und hat ohne Nach nahme direkt oder durch Kommissionär expediert, mit der Bitte, den Betrag sofort nach Empfang der Sendung einzusendcn, so muß er ! trotzdem sicher damit rechnen, daß 50"/« dieser Beträge am Monats schluß noch offen stehen und so nicht nur den Monatsabschluß verzögern, sondern auch nochmalige Erinnerungen verursachen, die wieder un nötiges Porto und neue Schreibarbeit bedingen. In einem Verlags geschäft größeren Umfangs ist eine Hilfskraft mit der Erledigung sol cher neuentstandcncn Arbeiten voll beschäftigt, das sollten sich die Herren vor Angen halten, die so sorgsam bedacht sind, neue Spesen von sich fernzuhalten. Es kann daher keinem Verleger verdacht werden, wenn auch er, lim die Ordnung in seinem Betrieb aufrecht zu erhalten, ebenso streng seine Bedingungen durchsetzt: »B a r s e n d u n g e n werden in keinem Falle ohne gleichzeitigen Empfang des Be trages ausgc liefert!« Ganz besonders gilt dies für Lieferungen nach den besetzten Ge bieten. Gewiß möchte man dorthin sehr gern entgegenkommend sein, aber andererseits wechseln gerade dahin beinahe täglich die Einfuhr- bcstimmungen und die Möglichkeiten, Gelder von dort ins offene Ge biet zu befördern, sodaß die meisten derartiger Sendungen nicht in der erforderlichen Zeit ausgeglichen werden. Es sollten daher die Firmen in den besetzten Gebieten die erhöhten Kommissionärspesen nicht scheuen, vielmehr immer aus reichliche Kasse bei ihrem Kommis sionär zur Einlösung aller Barpakete bedacht sein und sich tunlichst alles durch ihren Kommissionär schicken lassen, da dieser die jeweili gen Versandmöglichkeiten besser kennen muß, als der einzelne Ver leger. Bei den oft wechselnden Bestimmungen kennen sich ja die Ver schiedenen Poststellen häufig selbst nicht mehr aus, und es ist schon wiederholt vorgekommcn, daß von mehreren gleichzeitig aufgegebcnen Postpaketen au ein und dieselbe Adresse nur ein Teil ankommt, die anderen Pakete aber nach Wochen an den Absender zurückgehen mir der falschen Angabe, daß der Verkehr gesperrt sei. Obwohl bekannt lich jede Sendung auf Gefahr des Empfängers läuft, glaubt dieser trotzdem die Bezahlung erst leisten zu müssen, nachdem die ganze Sen dung in seinem Besitz sei. Das gibt gegenseitig wieder neue Verdrieß-- lichkeiten und unausgeglichene Bücher. Der Sortimenter aber darf auch nicht glauben, daß die Schultern des Verlegers alle Lasten über nehmen und allein tragen müssen. G. Wenn der Kommisfiouür Pakete nicht einlöst . . . Wer das Börsenblatt aufmerksam liest, kann jetzt oft sehen, daß Sortimentcrfirmen ihren Kommissionären Auftrag geben, Pakete über 20 Mark oder gar über 10 Mark nicht mehr einzulösen. Man will die Inkassospesen sparen. Ob das aber immer zutrifft, soll dahingestellt sein, denn die Verzögerungen, die durch das Zurückgeben von Paketen entstehen, sind oft sehr unangenehmer Natur. Nur wer in der Praxis steht, kann beurteilen, wieviel Unkosten und Unannehmlichkeiten ent stehen, wenn ein Paket, das eilig gebraucht wird, in Leipzig nicht eiu- gelöst wird. Nehmen wir an, am Dienstag wird ein Paket im Betrage von 11.05 Mark an der Kasse des Kommissionärs vorgezeigt, kann aber nicht bezahlt werden, weil der Auftrag des Kommittenten lautet, über 10 Mark nichts einzulösen. Es wird znrückgegcben und kommt unter die Remittenden, um am darauffolgenden Sonnabend bei der Abrech nung in Abzug gebracht zu werden. Daun erfolgt in der nächstfolgenden Woche (Montag bis Dienstag) die Einreihung in die alten Barpakete, und das Anfragen beginnt. Der fertige Ansragezcttel geht dann zur Bcstell-Anstalt (Mittwoch) und wird dem Kommissionär zur Weiter sendung (Donnerstag, Freitag) an de» betreffenden Sortimenter über wiese». Nun kann es Vorkommen, daß dieser Anfragezettel je nach dem wie der betr. Sortimenter Sendungen erhält mitunter eine Woche in Leipzig liegt. Man rechne dann hinzu die Zeit für die Zu sendung an den Bestimmungsort und wieder zurück. Der Anfragezettel läuft dann wieder über die Bestell-Anstalt umgekehrt, und es vergehen wieder Tage, ehe das Paket den Weg nehmen kann, den der Kommit tent wünscht bzw. vorschreibt. Inzwischen wartet der Kunde und wartet, vielfach ist das Paket bereits wieder ausgepackt oder an den Verleger zurückgegangen (bei Jonrnalbarpaketen wegen der Fortsetzung), und es entstehen Schreibereien und Portokostcn. Der Sortimenter reklamiert mit Postkarte (10 Psg.), der Kommissionär antwortet, daß das Paket nicht eingelöst und an den Verlag zurückgegangen sei (10 Psg ), dann wird beim Verlag reklamiert (wieder 10 Psg.), und wenn's zum Tressen kommt, wird das Paket nun doch bezahlt, weil der Kunde das Buch braucht. Es sind Wochen vergangen, erspart ist nichts, nur Arger und Unkosten sind hinzugckommen. Solche Fälle sind zu häufig bei Firmen, die ihrem Kommissionär solche allgemeine Anweisung gegeben haben. Es wäre viel vorteilhafter, mit dem Kommissionär für das Ein lösen von Bar Paketen eine feste Gebühr von etwa 12 Pfg. für jedes Paket zu verein baren, gleichviel, ob das Paket „// 3.— oder 25.- oder 60 — beträgt. K. H. 516
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