X- 129, 24, Juni 1919. Künftig erscheinende Bücher, v»rI-i,«I»II I, d, Dtschri. «uchi-nd-I. 6i07 Über die Arbeiten des Malers und Graphikers Ludwig Gliders schreibt Or. Wilhelm Burger in „Die Kunst" ^9^9 Heft 7 u. a.: „Zu seinen besten bisherigen Leistungen sind wohl die zwölf farbigen Vollbilder und ebensovielen schwarzweißen Kopfleisten zu E T. A. Hoffmanns „Goldnem Topf" (Georg W. Dietrich / Verlag / München) zu rechnen " . „Seine Arbeit an den Illustrationen bringt alle die Elemente, aus denen sich HoffmannS reizvolle Erzählung bildet, aufs glücklichste zur Entfaltung; die Realistik der auftretenden Personen, die Nüchternheit des Vorgangs, die schillernde und verworrene Phantastik, die ihr Gefühlsleben umspielt und höhere Bedeutung verleiht, der schalkhaste Humor, der an zahlreichen Stellen der Erzählung zur Entfaltung kommt, alle diese Faktoren finden ihre treue und sorgsame Interpretation in Enders' Buchschmuck. Ein Hauptelement seiner Stimmungskunst besteht in der Ornamentik, die mit krausen, reichen Linien, die fein gezogen und geführt sind, das einzelne Blatt, die Kopfleiste überzieht und den tapetenar- tigcn Hintergrund abgibt. . . . Dazu tritt noch die zart und fein abgestimmte Farbe, die den Eindruck, nicht des willkürlich Zusammengetragenen, sondern des organisch Erlebten und harmonisch Erschauten vertieft und verstärkt." „Ein Märchenbuch für Kinder „Pechvogel und Glückspilz" (Georg W. Dietrich / Verlag / München) A ist mit den gleichen Faktoren, doch mit den für den Geschmack des Kindes erforderlichen Modifikationen aufgebaut.. .. Auch hier kommen die Bilder dem Gefühlsleben des Kindes, seiner Vorliebe für das Wunderbare und Überraschende, auf das glücklichste entgegen; sie entsprechen dem Überschwenglichen im Kinderherzen und gewähren ihm reichste Anregung." „Die schwierigste Aufgabe,vor die sich der junge Künstler gestellt sah, war wohl die Ausstattung von „Friedrich Schlegels Lucinde" ^ (Georg W. Dietrich / Verlag / München) . . . „Hier hat der Künstler und mit Recht etwas geschaffen, das neben dem Texte besteht.. . eine entzückende und raffinierte Mischung von erlöschendem Rokoko und beginnendem Bieder meier . . . hier lebt die gesamte schöngeistige und empfindsame Welt aus der Zeit auf. ünd aus dem gleichen Verständnis für den Gehalt des Werkes sind auch die Kopfleisten mit ihren sich umschlingenden Putten, den schnäbelnden Tauben, den ürnen, Blumen und Fruchtkörben, kurz dem gesamten Requisit der Gefühlswelt jener Tage geboren usw."