,H >29,. 24, Juni >S>8, Künftig erscheinende Büchei, vvrseNblaU f. d. Dtschn. vuih-iinbel. 66 kk <, <V <- !ß (8 (V (V <8 (Z (Z (8 <Z <z <V !Z <ß <8 r) Anfang Juli erscheint in meinem Verlage: Rote Erde Der Roman eines Bergmanns von Friedrich Rothe ca, 350 Seiten auf holzfreiem Papier gedruckt Geb. ca. M, S.—, drosch, ca. M. 7>- ^^er vorliegende Roman verleugnet schon nach der Wahl des Stoffes den aus seinen sozial- und wirtschaftspolitischen Schriften und Aufsätzen bekannten Verfasser nicht. Mitten aus dem Alltags leben viel Kunderttausender Bergarbeiter greift er nach Goetheschem Rezept ein einzelnes, ihm typisch dünkendes heraus. All die großen sozialen Probleme, die sich bis zur Revolution allmählich, dann aber mit elementarer Macht an die Oberfläche der öffentlichen Aussprache hinaufgearbeitet haben und nun mehr geradezu den Hauptinhalt der allgemeinen Kulturpolitik der jungen sozialen Republik bilden, stellen den vom Verfasser in psychologisch meisterhafter Weise behandelten wesentlichen Inhalt des Lebens, Denkens, Wirkens und Untergangs des Nomanhelden dar. Die elementare Sehnsucht auch des ärmsten Kirnbesitzers nach der Sonne der Erkenntnis, der unruhevolle Drang nach sozialem Aufstieg, die Todes angst des denkenden Proletariers, gänzlich der köstlichen Gaben verlustig gehen zu müssen, welche die Kultur für alle Menschen ohne Unterschied bereithält; alle diese Fragen rollen sich in vielfach erschütternd greller Beleuchtung vor uns ab. Sie gewinnen an wuchtiger Lebenswahrhcit noch dadurch, daß der Verfasser keine Bedenken trägt, seinem Werke den realen Hintergrund zu geben, bekannte Industrieorte des Ruhr gebietes, bekannte führende Persönlichkeiten »es Bergbaus und der Industrie in die Handlung zu bringen. Aber tief hinein in diese nach Kohlenstaub und Arbeitsschweiß, nach Zorn, Erbitterung und Ein- pörung riechenden Alltagsvorgänge des sozialen Lebens fließt unauffällig wie mit wundervollem Zauber sanft glättend und erlösend ein Born unendlich weicher Romantik hinein. Und auf die arbeitsharte, zorngerökete und verbitterte Stirn des Bergmanns legt sich besänftigend die milde Hand einer alles vergsfs-nmachenden und alles wollenden, lebensbejahenden Liebe, So klingen denn schließlich nach einem harten Konflikt zwischen trotzigem Proletarierbewußtsein und verbittert-verneinendem Ehrgeiz einerseits und froh ichem Aufwärtswollen und opferwilliger Liebe andererseits das Lohelied der Arbeit, das Hohelied der Keimatlust und das Hohelied der menschlichen Liebe zu einem gewaltigen harmonischen Dreiklange, dem der sozialen Versöhnung zusammen. Dieses erhebende Gefühl wird auch durch den tragischen Untergang des Helden nicht herabgemindert. So deckt denn das vorliegende Werk, ein wahrhaft moderner Roman, mit seltener Natürlichkeit weite Lebensgebiele auf, deren soziales Gepräge in Gestalt rauher Unebenheiten, wie aber auch unendlich romantischer, nur einem kundigen Auge sicht barer Schönheiten der Mehrzahl unserer Volksgenossen bisher vielfach zeitlebens verborgen blieb. Ich bitte um Interesse für diese Neuerscheinung. Ich liefere bei Vvrausbestellung mit 401» und Partie 7/6. Einb. no. z Cöln, Juni 1919 Heinrich Z. Gonski Verlagsbuchhandlung V) D) 8) D) D) V) Z) Z) ß) D) D) z) Z) V) Z)