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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 07.09.1900
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- 1900-09-07
- Erscheinungsdatum
- 07.09.1900
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208, 7. September 1900. Nichtamtlicher Teil. 6629 fallen, wodurch sodann das kaufende Publikum in einer vorläufig gar nicht abzusehenden Höhe des Schadensumfanges benach teiligt würde. Hierzu kommt, daß die ohne einen festen Stand ort des Gewerbes sich sprunghaft vollziehende Vermehrung des Kundenkreises eine wirksame gcwcrbepolizeiliche Ueberwachung unmöglich macht. Der Verkauf von Waren mittels des Schnee ballensystems läßt sich unter keine der Formen einreihen, welche die Vorschriften der Gewerbeordnung für den Betrieb von Handes- gcschäften zulässig erklären. Derselbe ist demnach gesetzlich unstatt haft, und werden die durch die Gewerbeordnung gegebenen Straf- und Zwangsmittel den Behörden in den meisten Fällen eine aus reichende Handhabe bieten, um diesem Unfuge wirksam entgegen treten zu können. Der Wiener Magistrat wird also angewiesen, dieser Art des unlauteren Wettbewerbes ein besonders Augenmerk zuzuwenden und demselben mit allen gesetzlichen Mitteln ent gegenzutreten.- Leipziger Papiermesse. — Die Teilnehmer an der seit den achtziger Jahren vom Mitteldeutschen Papierverein ver anstalteten Leipziger Papiermesse, die früher im Kaufmännischen Vereinshause und seit 1899 ini »Reichshof- stattgefunden hat, haben beschlossen, diese -offizielle Leipziger Papiermesse- von der Ostermesse 1901 ab im großen Saale des neu erbauten Leipziger Mcßpalastes, Petersstratze 44, abzuhalten und durch einen Vertrag mit dem Inhaber der Ausstellungsräume diese für eine längere Reihe von Jahren der Papiermesse zu sichern. Recht des Handlungsgehilfe». — In dem Dicnstvertrage eines Handlungsgehilfen mar bestimmt, daß der Vertrag auf fünf Jahre geschlossen sei, daß er jedoch mit dem Tode des Prinzipals sein Ende erreichen solle. Als der Prinzipal ver storben war, erfolgte sofort die Ablehnung des Handlungs gehilfen. Der Handlungsgehilfe verlangte auf Grund des K 66 des Handelsgesetzbuchs noch sein Gehalt bis zum Ablauf der gesetzlichen Kündigungsfrist. Das Oberlandesgcricht Karls ruhe hat, wie die Papierzeitung mitteilt, diesen Anspruch für begründet erachtet (Urteil vom 25. Januar d. I.) mit folgender Begründung: -Die Bestimmung in einem auf mehrere Jahre geschlossenen kaufmännischen Dienstvertrag, daß Verkauf des Geschäfts oder Tod des Prinzipals den Vertrag -aufhcbe-, ist nicht so auszulegen, daß diese Ereignisse zur sofortigen Entlassung ohne Kündigung berechtigen oder ipso kooto der Vertrag auf gehoben sein soll, sondern, daß beiden Teilen bei Eintritt jener Ereignisse die gesetzliche scchswöchentliche Kündigungsfrist auf Ablauf des Kalender-Vierteljahres zustchen soll. Diese Regelung entspricht allein der Verkehrssitte, der eine so inhumane und zweck widrige Schroffheit des unterstellbaren Parteiwillens, wie ihn die elftere Auslegung vertritt, durchaus widerstreben würde-. Lohnbewegung der Buchbinder. — Die Tarifverhand lungen der Buchbinder, die am 3. d. M. in Leipzig gepflogen wurden und zu denen von Berlin, Stuttgart und Leipzig je drei Prinzipale und drei Gehilfen entsandt waren, sind gescheitert. In einer Versammlung der Gehilfen am 5. September im Albertgarten in Leipzig (Anger-Crottendorf), die von etwa 3500 Per- Personen besucht war, wurde über das Ergebnis berichtet. Es wurde schließlich folgende Resolution angenommen: -Die heute, am 5. September, im -Albertgarten- von über 3500 Personen besuchte Versammlung der in Buchbindereien und verwandten Betrieben beschäftigten Arbeiter und Arbeiterinnen ist mit dem Verhalten der Delegierten in der Tarifkonserenz einverstanden. Da diese Konferenz von den Prinzipalen in dem Augenblicke abgebrochen wurde, wo unsere Vertreter eine neue, revidierte Vorlage unterbreiteten, so beauftragt die Versamm lung die Kommission, den Prinzipalen folgenden Vorschlag un verzüglich zu übermitteln: Der jetzige Tarif hat mit 5 Prozent Aufschlag (ausschließ lich der Presserarbeiten von Quart aufwärts) bis zum 31. August 1901 Giltigkeit. Eine am Sonnabend den 8. September einzuberufende öffentliche Vuchbinderversammlung soll dann endgiltigen Be schluß fassen.- Durch Annahme dieser Resolution erübrigte sich die Abstim mung über eine andere Resolution, in der die Arbeitseinstellung zum nächsten Freitag oder Sonnabend beantragt wurde. Vom Goethebund. — Nachdem der Polizeipräsident von Berlin auf Vorschlag der leitenden Persönlichkeiten des dortigen Gocthcbundes die Ernennung einer Sachverständigcn-Kommission gutgeheißen hat, die in zweifelhaften Fällen die Polizeiorgane mit ihrer Urteilsabgabe über Vorhandensein der Merkmale unzüchtiger Schriften und Bilder zu unterstützen imstande wäre, sind zu Mitgliedern dieser Kommission die Herren Professor Ludwig Manzel, Professor Ludwig Pietsch, Hans Reimarus, Ve- Siebemindsechzigster Jahrgang. sitzer der Nicolaischen Buchhandlung, zu stellvertretenden Mit gliedern die Herren Or. Ad. Rosenberg, Professor Franz Skarbina, Emil Werkmeister, Direktor der Photographischen Gesellschaft, bestellt worden. Die Kommission wird demnächst auf eine Einladung des Polizeipräsidenten in Funktion treten. Für den Herbst ist eine Zusammenkunft der Vorstände der verschiedenen Goethebund-Vereinigungcn in Aussicht genommen, um über das weitere gemeinsame Aktionsprogramm Vereinbarungen zu treffen. Goethedenkmal in Straßburg. (Vergl. Nr. 207 d. Bl.) — Das Preisgericht für das Straßburger Goethcdenkmal hat folgende Preise zuerkannt: Den ersten von 3000 Wegener- Berlin, den zweiten von 2000 Veyrer-München, den dritten von 1000 ^ Taschner-München. Die Gesamtzahl der eingcgangenen Ent würfe ist 71. Allgemeiner deutscher Sprachverein. — Aus einem Briefe des Grafen von Bülow an den Vorsitzenden des All gemeinen deutschen Sprachvereins, Geheimen Ober-Baurat Sarrazin, den die Mitteilungen des Vereins veröffentlichen, ist folgende Stelle interessant: -Das Anerkenntnis, daß die mir unterstellte Rcichsbchörde bereits seit Jahren ihr Wohlwollen für die Bestrebungen des Vereins durch die Thal bewiesen hat, ge reicht mir zu lebhafter Befriedigung. Ich erachte es als wichtige Aufgabe gerade derjenigen Reichsbehörde, der die Wahrnehmung der deutschen Interessen ini Auslande und, in notwendigem Zu sammenhänge damit, die Fürsorge für die Erhaltung des Deutsch tums unter den in der Fremde lebenden Deutschen obliegt, der Pflege eines der gewaltigsten Bindemittel, der Muttersprache, er höhte Aufmerksamkeit zuzuwenden. Als Leiter dieser Behörde be rufen, werde ich es mir jederzeit persönlich ganz besonders ange legen sein lassen, alle dahin zielenden Bestrebungen nach Kräften zu fördern.» In Oesterreich verboten. — Das k. k. Laudesgericht Wien als Preßgericht hat die Weiterverbreitung der Druckschrift: Licht- strahlen-Kalender sür das Jahr 1900, herausgegeben von der Redaktion des -Freigeist- in Reichenbcrg, Verlag der Wiener Volksbuchhandlung Ignaz Brand, verboten. Neue Bücher, Kataloge rc. für Buchhändler. Lotologus gsusrol äs Io, Bibroiris Bsrgsr-Bsvroult L Ois., Bibroirss-Läitsurs, o Loris st Xonoz-. 6r. 8". 136 x. Theater-Verlag von Martin Böhm in Berlin 8iV. 48. Theater- Katalog Nr. 32. 8°. 40 S. Nittsiluvgsu äsr Nusilolisvboväluvg Lrsitlroxk L Hörtel in Bsixaig, Brüssel, Boväov, Xsrv Vorle. dir 62, 8sptsmbsr 1900. 8". 8. 2281—2328 mit Lortroits. Llonotliobs Llittsiluvgsa äos Luolrlronälungs-llslril ksv-Vsr- sins au Bsipaig. V. lobrgong. 67. Vsrsinsjobr. dir. 9. 8sptombsr 1900. 4". 1 Llott. Llovotlislrgr Xvasigsr übsr Xovitötsv unä ^vtiguorio ons äsm 6sbists äsr Nsäioiv unä Xoturvisssnsoüokt au bsaisirsu äurob (klota kür Vukäruelc äsr Lirmo). Vorlog äsr Birselrrvolä'sobsn Luobbovälung in Bsrlin. 1900, dir. 7 u. 8, luli u. August. Or. 8". 8. 49—60. Lropogonäo. 2sitsobrikt kür äos Bsleloms-, Inssrotsn-, Llokot-, Xusstsllungs-, OLsrtsn-, Xärssssn- unä 2situngsrvsssr>. Hrsg, von Hob. Lxusr. Lsrlio. Vsrlog: Lropogonäo 6. rn. b. 8. in Berlin IV. 9. III. lolrrgong, 8skt 11, August 1900. Ll. Lol. 8. 353—392 mit vielen Xbbiläuvgsn. Hieran 2 Beilagen: Internotionols Llolcot-Oollsris, 2 Blott, unä: Nittsilungen übsr Inssrtionsmittsl, 3. loürg., dir. 11. Ll. Lol. 8. 87—94. Lotologus äs livrss prsoisax st rorss: Imprsssions äss XV« st XVI« siöolss. Bonsss äss morts; Bivrss ä'smblsmss. Rsliurss. Läitions Loain. Bivrss illustres sn tont gsnrs. Ln vsnts oux prix morgnss oüsa II. VV. L. äs Vries, Bibroirs ontignoirs o Xmstsräow. 1900. 8". 77 p. ovso 1 koesim. 767 nrs. Briefmarken-Ausstellung. — In Paris wurde am 28. v. M. in der -8olls ä'IIortionltnrs- im Beisein des llnter- staatssekretärs der Post und Telegraphen die Briefmarkenausstellung und der sich ihr anschließende Kongreß eröffnet. Die Ausstellung der französischen -8ooists äs Limbrologis- ist sür 1500000 Frcs. versichert. Zu den seltensten Stücken der Sammlung gehören zwei englische 1 Penny-Marken der Mauritiusinsel aus dem Jahre 1847, eine blaue und eine rote. Sie werden zusammen auf 55000 Frcs. geschätzt. Die beiden teuersten französischen Marken sind eine hellrote zu einem Franken und eine grüne zu 15 Cts. aus dem Jahre 1849. Die erstere hat einen Wert von 1000, die letztere von 250 Frcs. 890
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