Viren«: Vo Das Buch ist wie jedes Werk, das in die Schäden unseres Zeit hinein, leuchtet, Gegenstand leidenschaftlicher Betrachtung geworden. Oie allgemeine An. klage des Buches hat eine ost persönlich und parteilich bedingte Erwiderung oder eine ebenso unsachliche Zustimmung hervorgerufen. Eine Sensationsnachricht jagte die andere, und heute wirbeln Behauptungen und Meinungen verschiedenster Her. kunst, Art und Zusammensetzung durcheinander. Eine sachlich ruhige, objektive Beurteilung der Voraussetzungen und Umstände, die das Buch entstehen ließen, st um so weniger zu gewinnen, als -er Kampf um -as Buch längst von -er Kernfrage abgewichen ist. Über die Autorschaft am Buche und die Persönlichkeit der Mutter „Machan" sind Untersuchungen im Gang. Dann aber werden -ie Tatsachen, -ie -en Be kenntnissen eines Kin-es zugrun-eltegen, endlich einmal ins Auge gefaßt werden müssen. Ist -ie erschütternde Anklage gegen -en Mechanismus öffent licher Einrichtungen auf -em in Frage stehenden Gebiet berechtigt? Trotz monatelanger Erregung über die Dinge des Buches, das als Ma. nuskript.Abschrist vor der Veröffentlichung in behördlichen Händen lag, ist diese Frage nicht gelöst. Und damit stehen wir vor dem Kern und der sozialethischen Bedeutung des Buches, dessen Aufruf und Wirkung nicht durch blinde Aufregung um Un- wesentliches gehemmt werden dürfen. Wer das Buch zur Hand nimmt und öffnet. Heede« L- So.» «S.m.b. eben getötet muß sich bewußt sein, daß er eine Pforte zu großer Not und entsetzlicher Der. irrung auftut, und daß das Übel, das Seite um Seite aus den Bekenntnissen grinst, viel verhängnisvoller und namentlich verbreiteter ist, als das Buch ahnen läßt. Denn dieses Übel lebt von dem so ost leicht übersehenen Materialismus unseres großstädtischen Treibens und hat seine Wurzeln in so vielen Dingen, die mit Achselzucken oder gar mit Lächeln, immer aber mit erstaunlicher Blindheit und Nachlässigkeit geduldet werden. Darin liegt -er sozialethische Wert -ieses Buches, und daß es aus ungeschultem und im üblichen Sinn ungebildetem Geiste entsprang und an jedes Gewissen wie mit Hammerschlägen klopfte, daß es wie der Niß in einem Vor. Hang auf Dinge blicken ließ, die man in seelischer Schwäche zwar wußte, aber nicht bekämpfte, daß es die Gutwilligen aufrüttelte und die Larven der bloß Sensationslüsternen wegriß, bleibt in jedem Falle die tragische Bedeutung dieses Buches. Ein Zeichen an der Wand ist es. Wer nur um Nebendinge sich er. eifert und damit sich selber entblößt, hat dieses Zeichen nicht gesehen und begriffen. Oer Verlag wartet die Klärung der Tatsachen ab mit der Nuhe seiner sozialen Absicht und ohne Antwort auf vereinzelte unsinnige Behauptungen. Er hofft, daß diese Klärung bald erfolgt und hält es für richtig, bis dahin -ie Auslieferung -es Buches zu unterbrechen, um bloßer Sensationsgier keinen Vorschub zu leisten. Wir geben dem Sortiment durch das Börsenblatt weitere Nachricht. Beeil»««» im NeeiSsa«