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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 09.02.1927
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- 1927-02-09
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- 09.02.1927
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F. 33, 9. Februar 1927, Mitteilungen aus dem Antiauariat. Namens als Rektor der dortigen Schule im Jahre 1902 nachweis bar ist»). Wie Kunne und von wo er nach Trient kam, wissen wir nicht. Am 6. September 1475 vollendete er hier sein erstes Druck werk, die Geschichte des Martyriums des Heiligen Simeon, Es ist ans nur in einem einzigen Exemplar erhalten, das sich in der Staatsbibliothek in München befindet. Das Büchlein ist genau beschrieben worden von Or. Walter Dolch') und wird erwähnt von Hain sud 7733. Über die Anfänge der Buchdruckerei in Trient hat am aus führlichsten Giovanni Bampi») im zweiten Jahrgang des Lrebivio DiMtino geschrieben. Er hält Kunne für einen Wander buchdrucker. Dolch führt außer obigem ersten deutschen Druck noch drei andere Drucke bis 9. Februar 1476 an. Nach diesem Datum fehlt uns jeder weitere Nachweis von Kunnes Aufenthalt südlich der Alpen. Voulli«me°) glaubt, daß er sich noch einige Jahre in Norditalien aufgehalten habe, und schreibt, daß er dann im Jahre 1480 als älteste Memmingcr Druckerzeugnisse Ablaß briefe im Auftrag des Grafen von Werdenberg druckte. Denis führt in seinem Supplement zu Maittaire (I. Nr. 967) liuäorsta«. von 1481 an. Zapf") nennt dies -ein Unding- und be hauptet, daß erst 1482 der erste Druck in Memmingen erfolgt sei. Da wir aber jetzt, wie erwähnt, einen Ablaßbrief aus dem Jahre 1480 kennen, erscheint es ganz gut möglich, daß eine Erstausgabe des kMoioutu« von Kunne tatsächlich schon die Jahreszahl 1481 trägt. Denis behauptet, daß das Exemplar in der Stiftsbibliothck zu Lambach gewesen sei. Wie mir der gegenwärtige Stiftsbibliothekar Pater Emeran Mayer mitteilt, findet sich das Buch heute nicht mehr dort. Vielleicht gibt uns seinerzeit der Gesamtkatalog der Wiegendrucke darüber genaue Auskunft, denn in den bisherigen Jnkunabeln-Bibliographien, außer in der erwähnten, fehlt die Ausgabe von 1481. Kunne scheint es in Memmingen nicht allzu gut gegangen zu sein. Wir wissen von einem Rechtshandel, den er mit Peter von Wissenbeck") gehabt hat, und daß er einmal Albrecht Freiherrn von Bonstettcn, dem Dekan von Maria Einsiedel, sein Manuskript einer »Österreichischen Geschichte- zurücksendcn mußte, weil er »armutshalber- nicht in der Lage war, es herauszugeben. Schelhorn"), dem wir diese Mitteilung verdanken, schreibt: »Und wenn dieser (Kunne) ihm (Bonstetten) ein leibliches Kind ent führt hätte, so hätte er nicht heftiger gegen ihn zu Werke gehen können, als er hier mit bitteren Worten getan, da derselbe dem Geschöpf seines Fleißes den Eintritt in die gelehrte Welt aus seiner Presse nicht verschaffen konnte-"). Kunne war bis 1519 in Memmingen tätig. Die Zahl seiner uns erhaltenen Drucke ist ungefähr 130. Albert Kunne aus Dudcrstadt gebührt demnach die Ehre, nicht nur in Trient, sondern auch in Memmingen der erste Vertreter von Gutenbergs Kunst gewesen zu sein, eine Ehre, die das Andenken an diesen Mann wohl voll berechtigt erscheinen läßt. °) Jul. Jager: Urkundenbuch der Stadt Duderstadt. 1883—1885. S. 481. Anm. ') Bibliographie der österreichischen Drucke des XV. und XVI. Jahrhunderts. Herausgegeben von vr. Eduard Langer, Wien. 1913. ») vslla Stampa o ävgll Stampatori nol krinoipato cki Dronto kino al 1564 in: äroktvio Vrentino Luno II. Iroato, dtariotti 1883, S. 292—224. Vergl. ferner noch vr. F. Walbner: Quellenstubie zur Geschichte der Typographie in Tirol in: »Zeitschrift des Ferdinan deums für Tirol und Vorarlberg». Dritte Folge, 32. Heft. Inns bruck 1888. °> Ernst Voulliöme: Die deutschen Drucker des XV. Jahrhun derts. 2. Auflage. Berlin 1922. ") G. W. Zapf: Älteste Buchbruckergefchichte Schwabens. Ulm 1791. "> Nach Schelhorn: Peter von Btssenburg zu Basel nach den Büchern des dortigen Gcrichtsarchios. (Bergl. Archiv für Geschichte des deutschen Buchhandels XI, Leipzig 1888, S. 154 Nr. 983.) "> Beyträge zur Erleuterung der Geschichte besonders der schwä bischen Kirchen- und gelehrten Geschichte, herausgegeben vom evangel. Prediger und Stadtbtbliothckar in Memmingen Joh. Georg Schel horn. Memmingen, Jacob Mayer 1772. S. 78—89. "> Das Buch ist dann von Lambecius (1828—89) aus Grund der Wiener Handschrift herausgegebcn worben. 6 Maximilian»Gesellschaft. Eine sehr interessante Bibliothek, deren Besichtigung durch die Maximilian-Gesellschaft vermittelt wurde, konnten die Mit glieder dieser Vereinigung mit ihren Damen am 11. Dezember 1926 sehen. Es war die des Berliner Rechtsanwaltes vr. W. Dorn, die in der Hauptsache illustrierte deutsche Bücher des 18. Jahrhunderts enthält. In den schönen Räumen in der v. d. Heydt-Straße, die alte und vornehme Kultur zeigen, wirk ten die Bücherschätze doppelt. Statt einer eingehenden Be schreibung sei hier die Begrüßungsrede des glücklichen Besitzers, in der auf das Wichtigste hingewiescn wird, gebracht. W. I. Meine Damen und Herren! Die Maximilian-Gesellschaft hat Sie aus zwei Gründen hier her gebeten. Vor allem soll der Gedanke, der bei der letzten Jahresversammlung in der Berliner Staatsbibliothek zum Aus druck gebracht wurde, verwirklicht werden, daß nämlich die Mit glieder gegenseitig ihr Sammclgcbiet und ihre Bücherschätze kennen lernen. Nur so kann der Zweck der Gesellschaft erfüllt und ein engerer Zusammenhang zwischen den einzelnen Mitgliedern her gestellt werden. In zweiter Linie soll diese kleine Veranstaltung eine Er gänzung der C h o d o w i e c k i - Ausstellungen bilden, die in Berlin anläßlich des 200jährigen Geburtstages des Meisters im Märkischen Museum, im Kupferstich-Kabinett und in der Akademie der Künste veranstaltet wurden. In diesen drei Ausstellungen ist es uns vergönnt gewesen, alle erreichbaren Ölgemälde, Minia turen, Handzeichnungen, Dosen, Portraits und das graphische Werk von Chodowiecki zu sehen. In der Graphik waren natur gemäß zahlreiche Titelblätter mit oder ohne eingedruckten Bücher titel zu sehen. Es fehlten jedoch gänzlich die Bücher selbst, dis ich hier größtenteils zu zeigen in der Lage bin. Die meisten von uns Mitgliedern der Maximilian-Gesellschaft sammeln zwar moderne Bücher, d. h. in erster Linie Luxusaus gaben, von denen ich Ihnen, um nicht einseitig zu erscheinen, einige Stücke, jedoch nur ganz wenige, ausgelegt habe. Sie finden die erste Dehmel-Gesamtausgabe in 10 Original-Ganzwildleder bänden auf Bütten gedruckt und jeder Band vom Dichter signiert; von Gerhart Hauptmann einige, nur in 2b Exemplaren gedruckte Luxusausgaben, z. B. »Und Pippa tanzt», »Griselda» und »Kaiser Karls Geisel»; die Wildesche »Salome» mit den Illustrationen von Marcus Behmer und Beardsley. Von letzterem illustriert auch die seltenere »Lysistrata«. Schließlich eine reizende Manon Lcscaut (Londres 1878) in 15 Exemplaren auf Japan gedruckt, das Titelblatt aus Pergament, in einem Ganz-Maroquinband, von Collin gebunden. Jedoch nicht nur die Sammler von modernen Büchern können aus ihre Luxusausgaben stolz sein, vielmehr gab es auch im 18. Jahrhundert eine ganze Reihe von Vorzugs-, Gesamt- und Einzelausgaben, die ich Ihnen, soweit möglich, hier zeigen werde. Zu meinem Bedauern muß ich hierbei zunächst die negative Seite, also die mir fehlende Gesamtausgabe erwähnen. In diese Sammlung gehörte eigentlich als Hauptstück die Fürstenausgabe von Wielands Werken in Quart mit den Kupfern von Ramberg in 42 Bänden. Leider kann ich Ihnen statt dessen nur die Oktav ausgabe in 45 Bänden vorführen. Die Schwesterausga.be dieses Wieland ist der sechsbändige Klopstock, gleichfalls in Quart und ebenfalls mit Kupfern von Ramberg nach Füger und anderen^ Anstatt der Geßner-Gesamtausgabe (1777/78) mit den Radie rungen vom Dichter selbst ist nur die allerdings frühere Gesamt ausgabe in Oktav in 5 Bänden in einem reizenden Exemplar vor handen, bei dem die ersten 4 Bände von 1765 sind, statt wie bei den meisten andern Exemplaren von 1772. Von I. I. Engel kann ich Ihnen ebenfalls nur die gewöhnliche Ausgabe — es existiert noch eine auf starkem Papier — vorführen, die im 7. und 8. Bande die 60 Radierungen von Meil zu den »Ideen zu einer Mimik- aufweist. Dieselben Kupfer tauchen erstmalig in der ersten Aus gabe der »Ideen zu einer Mimik«, Berlin 1785, auf. Bei meinem Exemplar dieser Ausgabe sind die Kupfer sehr reizvoll altkoloriert. Nun kommt die positive Seite. Da ist vor allem ein be sonders schönes Exemplar der ersten Herder-Gesamtausgabe in gr. 8° in 45 Ganz-Lederbändew d. Zt. mit Vergoldung, durch-
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