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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 09.02.1927
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- 1927-02-09
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- 09.02.1927
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33, 9. Februar 1927. Mitteilungen aus dem Antiauariat. «örI-n»>-U I. d Dksckn Buchhandel. weg auf Velinpapier gedruckt. — Friedrichs des Großen »Uossies äiverses-, 1760, liegen hier in der besseren Quart-Ausgabe mit dem großen Titel-Kupfer, der großen Titel-Vignette und den Ini tialen von Weil und den Kupfern von Georg Friedrich Schmidt aus, der die geringere Ausgabe mit nur einer Titel-Vignette von Mcil gcgenübersteht. Titel-Vignetten von Weil weisen auch Fried richs II. hinterlassene Werke, Berlin 1789, in 19 Bänden aus; mein Exemplar der gleichzeitigen französischen Ausgabe stammt aus dem Besitz des Großherzogs von Oldenburg und hat die Ini tialen P. v. H- (Paul von Holstein) als Super-Exlibris. — Ein Glanzstück der Sammlung ist die Goethe-Ausgabe letzter Hand in gr. 8° auf Velinpapier mit den Kupfern nach Schwind u. a. Sie stammt gleichfalls aus dem Besitz des Großherzogs von Oldenburg. Außer der sogenannten Himburgausgabc von Goethes Schriften, die Vignetten von Weil und Kupfer nach Chodowiecki aufweist, ist die wichtigste Goethe-Ausgabe 1787/90 in der sogenannten ge ringeren Ausgabe in 4 Bänden mit nur 4 Titel-Vignetten und die bessere Ausgabe in 8 Bänden mit l l Kupfern von Chodowiecki u. a., 8 Titel-Vignetten und 2 Vignetten zur Iphigenie zur Stelle. Von Schiller, von dessen erster von Körner herausgegebener Gesamtausgabe 3 Drucke existieren, aus Velin-, Schreibpapier und gewöhnlichem Druckpapier, ist die mittlere vorhanden. Ebenso vcrzeichncte Schulte-Strathaus von F. M. Klingers erster Ge samtausgabe drei Gattungen. Hier liegt davon der beste Druck auf Velinpapier in einem besonders breitrandigen Exemplar in guten Halblederbänden aus einer englischen Schloßbibliothck aus. Aus demselben Besitz stammt mein Exemplar der Boß-Gesamt ausgabe, gleichfalls besonders breitrandig und auf Velinpapier, neben das ich die gewöhnliche Ausgabe in kl. 8° zum Vergleich gelegt habe. — Daneben finden sich die gewöhnliche und die Luxusausgabe der auserlesenen Gedichte der Karschin, die einst die Preußische Sappho genannt wurde. Während die gewöhnliche Ausgabe auf mäßigem Papier gedruckt ist und nur Holzschnitt- Vignetten trägt, hat die bessere Ausgabe ein Titel-Portrait der Karschin von Georg Friedrich Schmidt und zahlreiche reizende Kupfer-Vignetten von Meil. Außerdem weist das Subskribenten- Verzeichnis die Namen vieler Fürstlichkeiten, Standespersonen und berühmter Leute, wie Bodmer, Sulzer und Lavater, auf. Die Gesamtausgabe der Gebrüder Stolberg ist an sich nicht selten. Das vorliegende Exemplar stammt jedoch aus dem Be sitz des Königs von Sachsen und ist in besonders reizenden Halb leder-Bänden d. Zt. gebunden. Diese Ausgabe hat, wie wenig bekannt sein dürste, Kopien der Meilschen Vignetten zu den Ge dichten der Grafen zu Stolberg, 1779. Besonders schöne Exem plare sind ferner vorhanden von Hagedorns »Poetischen Werken«, 1757, in einem herrlichen Ganzledereinband d. Zt. mit besonders originellen Vorsatzpapieren, der ersten Gesamtausgabe der Werke Friedrich Heinrich Jacobis in grünen Halbmaroquin-Bänden d. Zt., der Werke von Abbt mit dem Titel-Kupfer von Chodo wiecki im ersten Bande, aus der Gräfin Schlieffenschen Bibliothek stammend und mit deren Super-Exlibris, der sämtlichen Werke des Wandsbeker Boten (Matthias Claudius) in schönen Ganz lederbänden d. Zt. mit den Kupfern von Chodowiecki, der Uz- Gesamtausgabe mit den Vignetten von Oeser, die dem gewöhn lichen Druck fehlen, und von Gellerts sämtlichen Werken, die in zwei Exemplaren mit den Kupfern von Meil und von Geyser nach Mechau vorliegen. Die Dänen sind in zwei Gesamtausgaben vertreten: »Ewalds samtlige Skrifter«, Kopenhagen, in 4 Bänden mit 15 Kupfern von Chodowiecki in einem anständigen Exemplar in alten Ganz lederbänden, wie es hier nicht zu bekommen war. Ich habe es mir daher durch einen Freund in Kopenhagen besorgen lassen, übri gens fehlte diese Ausgabe selbst dem bekannten Chodowiecki-Biblio- graphen Engelmann. Ins 19. Jahrhundert gehört schon die Oehlenschläger-Gesamt- ausgabe, Breslau 1829/30, in reizenden grünen Halbmaroquin bändchen, aus dem Besitz der Königin Olga von Württemberg, einer russischen Prinzessin, mit deren Exlibris in jedem Bande. Wir kommen zu den Einzelausgaben. Jede Sammlung von deutscher Literatur beginnt mit der klassischen Periode, also mit Klopstock. Von dem Messias zeige ich die Fürstenausgabe, so ge nannt, weil sich unter den Subskribenten zahlreiche Fürstlichkeiten befinden, ferner die erste illustrierte Ausgabe, Halle 1760, mit Kupfern von der Frau Philipp! geb. Sysang. — Jetzt gelangen wir zu dem Hauptstück der Sammlung, Lavaters »Physiogno- mischen Fragmenten« in der deutschen Ausgabe. Hierzu muß ich Ihnen eine Geschichte erzählen: Ich komme eines Tages zu dem den meisten von Ihnen bekannten Buchhändler Perl in der Mark grafenstraße. Auf seine Frage, was mir an Büchern, die Chodo wiecki illustriert hat, fehlte, erwiderte ich: -vor allem die Physio- gnomischen Fragmente«. »Wenn Ihnen die fehlen«, meinte Perl, »so haben Sie ,cin Haus ohne Dach'«. Dieser Vorwurf ließ mich nicht ruhen, bis ich dieses allerdings wundervolle Exemplar in 4 Ganzleder-Bänden d. Zt. auf ganz starkem holländischen Pa pier mit besonders tiefen Abdrücken der Kupfer gefunden hatte. — Einige Zeit später sprach ich wiederum bei Perl vor, und wiederum fragte er mich nach meinen Chodowiecki-Desideraten. Ich ant wortete, daß die Bücher von I. K. Wezel, die Chodowiecki illu striert hat, überhaupt nicht zu bekommen seien. Auf dem Heim wege fuhr ich bei der bekannten Antiquarin Frau Straub in der Lützowstraßc vorbei, wo ich zu meinem Entzücken diese beiden herrlichen Exemplare von --Peter Marks« mit 6 und der »Wilden Betty« mit 4 Kupfern von Chodowiecki auftrieb. Eine der schönsten Luxusausgaben des 18. Jahrhunderts ist die vielbändige Ausgabe von »über die Einsamkeit- von Zimmer mann. Daneben Habs ich Ihnen die Ausgabe auf gewöhnlichem Druckpapier in kl. 8" gelegt. Die Titel-Vignetten sind bei der besseren Ausgabe bedeutend größer. Es sind für die Luxus ausgabe also die Platten von neuem gestochen worden. — Auch von Moehsens »Verzeichnis einer Sammlung von Bildnissen be rühmter Arzte« kann ich Ihnen nebeneinander die Luxusausgabe und die gewöhnliche Ausgabe zeigen. Von erstsrer existieren meines Wissens 4 Exemplare. Sie tragen auf dem Original- Ganzlederband als Super-Exlibris das im Buche als Vignette wiederkehrende Wappen des Freiherrn von Buddenbrock, dem das Buch gewidmet ist. Die 4 Exemplare befinden sich noch im Besitz M. Breslauers, des Kupferstichkabinetts in Berlin und der Staats bibliothek. Sie scheinen als Geschenkexemplare verwandt worden zu sein, denn auch dieses vierte hier trägt den handschriftlichen Vermerk »Geschenk von dem Autor«. — Nebeneinander sehen Sie ferner die Luxus-Ausgabe und die gewöhnliche Ausgabe der »Fabellese« von Ramler mit ihrer Fortsetzung »Fabeln und Er zählungen«. In der gewöhnlichen Ausgabe fehlen vor allen Dingen die Vignetten von Meil, die die bessere Ausgabe so reiz voll gestalten. »Jakob und sein Herr« von Diderot sehen Sie ebenfalls in zwei verschiedenen Ausgaben; die bessere ist auf Velinpapier ge druckt, doppelt so stark wie die gewöhnliche, und das Kupfer und die Titel-Vignette von Chodowiecki kommen bedeutend schärfer heraus. Dasselbe gilt von der Luxusausgabe von Veit Webers Holzschnitten, in der die Chodowiecki-Vignetten bedeutend besser gedruckt sind und das Papier viel stärker ist. Naturgemäß sind die Einbände dieser Luxusausgaben bedeutend besser, meist Ganzleder- Bände d. Zt. mit reicher Rückenvergoldung. Von »Hermann und Dorothea« sehen Sie eine Nachdruckaus gabe von 1799, die immerhin außer vier Kupfern von Küffner zwei bekannte Darstellungen von Chodowiecki hat. Darüber jedoch das Taschenbuch von 1798, das vor allem als Titelkupfer Friedrich Wilhelm II. im Kreise seiner Familie von Chodowiecki zeigt, weiter ein koloriertes Modekupfer nach Meil und 6 Kupfer von Darn- städt. Es handelt sich also um den besten Druck in der Original saffiantasche. Luxus- und gewöhnliche Ausgaben kann ich Ihnen ferner von Kotzebues »Vom Adel» zeigen, die erstere auf Velinpapier in rotem Maroquin-Band d. Zt. — Meine drei Ausgaben von Fon- tenelles Dialogen sind zwar nicht Ausgaben von verschiedener Qualität, doch möchte ich Sie auf einen interessanten Unterschied aufmerksam machen: das Titelkupfer von Meil zeigt in der deut schen und in der französischen Ausgabe von 1780 bzw. 1783 eine Dame und einen Herrn, aus dem Balkon stehend und den Sternen himmel betrachtend. In der Ausgabe von 1798 sehen Sie genau 7
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