Suche löschen...
Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 06.08.1919
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1919-08-06
- Erscheinungsdatum
- 06.08.1919
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-19190806
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-191908061
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-39946221X-19190806
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1919
- Monat1919-08
- Tag1919-08-06
- Monat1919-08
- Jahr1919
- Links
-
Downloads
- PDF herunterladen
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Börsenblatt f. b. Dtschn. Buchhandel. Redaktioneller Teil. ^ 166, 6. August 1919. Hand. Die ausgewählten Bücher würben ja bezahlt, doch mit dem Gelde, das vorher den Geschäftsleuten weggeuommen worden war. Die Kommissionen arbeiteten sehr gewissenhaft, sodaß fast gar keine deut schen Bücher mehr übrigblieben. Auch der Kommunismus zeigte jetzt ein wesentlich anderes Ge sicht als im Anfang. Die Lebensverhältnisse wurden schlechter und schlechter. Der Geldwert der von der Negierung herausgegebencn Noten, das sogenannte weiße Geld, sank von Tag zu Tag, und viele, die früher von der Umwälzung begeistert waren, sehnten den Sturz der Negierung herbei. Wir zeichneten die Bücher mit gänzlich neuen Preisen aus, teils unter Berücksichtigung der vom Börscnverein her- ausgcgebenen Kataloge und Monatslisten, teils aus dem Kopfe. So wurden vielfach die gleichen Markpreise erzielt wie in Deutschland. Die Mark, gerechnet zu 4 L, der Franken zu 7 L, einschließlich 10°/, Zuschlag. Auf die ungarischen Bücher kam ein Zuschlag von 50 bis 100°/,. Das Börsenblatt traf ziemlich pünktlich ein. Bestellungen wurden wohl aufgegeben, aber nicht abgesandt. Dem Sortimenter, der später unter anderen politischen Verhält nissen das Lager wieder in Ordnung bringen und ergänzen will, wird eine außerordentlich schwierige Arbeit bevorstehen. Deutsche Bücher werden in folgender Reihenweise am meisten benötigt: Medizin, Tech nik, Landwirtschaft, Kunst, Sprachbücher und Belletristik. Eine schwie rige Sache wird die Frage der Beschaffung von Reichsmark sein. Die O.-M.-Arbeiten erledigten wir ziemlich pünktlich, die Zahlungsliste war fertig, konnte aber nicht abgesandt werden. Ebenso liegen die Ne in ittendeu gepackt da, können jedoch nicht auf den Weg gebracht werden. Wahrscheinlich wird man noch viele Bücher davon zurückbehalten. Wir stellten die O.-M.-Fakturen in dreifacher Anzahl her, ein Exemplar für uns, eines für den Verlag und eines für das Paket. Die für den Verleger bestimmten Fakturen sandten wir zur Orientierung desselben ab, erhielten sie aber nach 4 Wochen als zurzeit unbestellbar zurück. Alle Schulden und Guthaben bei den Verlegern im Ausland mußten augemeldet werden. Auch hier wurde zu retten gesucht, was zu retten war. Die ganzen Verlagsgeschäfte und Buchhandlungen sind nun alle in den Besitz das Staates übergegangen und werden von ihm durch Betriebskommissare geleitet. Ter Verlag kann Bücher nur mit Ge nehmigung derselben erscheinen lassen. Falls die Räterepublik sich hielte, so würde die Einfuhr der deutschen Bücher sich folgendermaßen gestalten: Angenommen, daß in der Buchhandlung der Räterepublik Nr. 6 (früher Müller L Co.) ein deutsches Buch bestellt würde, so leitet der dortige Sortimenter diese Bestellung an das Amt, das eine Art Zentral-Einkaufsgenossenschaft ^»Abteilung für Bücher« bildet. Von da geht die Bestellung nach Leipzig ab. Wie der deutsche Buchban- dcl sich dazu stellen wird, ist eine Frage, die mau nicht zu beantworten braucht, da dies alles ja doch nur eine Utopie ist und die Herrlichkeit wahrscheinlich schon bei Erscheinen dieses Artikels zu Ende sein dürfte. Spitzen sich doch die Verhältnisse immer mehr zu, sodaß die beste Hoff nung vorhanden ist, daß bald wieder Ruhe und Ordnung einkehren werden, und die alten Besitzer wieder von ihren Rechten Gebrauch machen kön n en. *) W e i ß - S a b o l s. Ehlermann, vr. E.: Das Staats monspol für Schulbücher. Eine Denkschrift. Im Aufträge der Ver- einigung der Schulbuchverleger bearbeitet. 8°. 24 S. Göllingen 1919, Vauderchoeck L Ruprecht. ^»Geheftet 1.20. Die Verhandlungen im Preußischen Landtage haben die Frage des Schulbüchermonopols zunächst in einem für den Buchhandel gün stigen Sinne verabschiedet. Ob sie damit zur Ruhe gekommen ist, dürfte dahingestellt bleiben, wenn wir bedenken, daß wir in Deutsch land heute nicht wissen, wer morgen bei uns am Ruder ist, und wie sich eine neue Regierung zu solchen und ähnlichen Fragen stelle» wird. Angesichts dieser ständigen Gefahr des Wiederauftauchens der Frage ist es nötig, daß der Buchhandel in der Lage bleibt, diesen Monopol bestrebungen mit allen ihm zu Gebote stehenden Mitteln entgegenzu- trcten. Die Denkschrift von vr. Ehlermann enthält in gedrängter und überzeugender Form das Wesentliche über den Gegenstand. Zu nächst läßt der Verfasser den Gründen, die für das Schulbüchermonopol ins Treffen geführt werden können, nach allen Richtungen hin volle Gerechtigkeit widerfahren. Sicherlich liegt ein gewisser Reiz darin, es mit der Monopolisierung zu versuchen, wenn der Staat die Lehr mittel unentgeltlich abgeben und sich die notwendige Kontrolle über *) Nach Blättermeldungen der letzten Tage ist die ungarische Re gierung inzwischen vom. Nätesystem zur Demokratie übergegangen und hat sich zur Schaffung eines entsprechenden Verfassungsentwurfs und zur Einberufung einer konstituierenden Nationalversammlung ver pflichtet. Red. 670 sie Vorbehalten will. Leicht auch besticht den Laien der Gedanke, daß staatliche Herstellung und Vertriebsweise rationeller und billiger sein könnten. Daß die Kontrolle auch ohnedies gehandhabt werden kann und gehandhabt wird, dürste indessen ebenfalls nicht zu leugnen sein. Von besonderer Bedeutung für die Frage bleibt der Nachweis, daß die erhoffte größere Wirtschaftlichkeit einer der gefährlichsten Trugschlüsse ist. Angesichts dieser Tatsache müssen sich die Bedenken gegen die Einführung eines solchen Monopols steigern, besonders wenn man die vom Versager ausführlich behandelten Rückwirkungen auf Volks wirtschaft und Wissenschaft in Rechnung zieht: Vernichtung desSchul- bücherverlags, Schädigung der von ihm abhängigen Industrien, Schä digung der Autoren, Beeinträchtigung der wissenschaftlichen Literatur, Verschlechterung der Schulbücher, Verhinderung gesunder und freier Fortentwicklung des Schulwesens und Schädigung des deutschen An sehens im Auslande. Der letzte Teil der Schrift behandelt die Lehren der Praxis, die Erfahrungen mit den Monopolbestrebungen in Bayern, Österreich und in der Schweiz. Interessant und lehrreich ist auch der Vergleich der Schulbuchpreise in Deutschland, Österreich, der Schweiz und Norwegen. Nicht nur der Schulbuchverleger wird des in der Denkschrift ge botenen Rüstzeuges nicht entraten wollen, auch der Sortimentsbuch händler, soweit der Verkauf von Schulbüchern einen wesentlichen Teil seines Umsatzes ausmacht, wird sie brauchen, wenn es sich darum handelt, dafür zu sorgen, daß ihm nicht eine wichtige Existenzquelle verschüttet wird. ?. Wöchentliche Übersicht üdkr geschäftliche Veränderungen und Einrichtungen. 28. Juli—2. Aug. ISIS. Vorhergehende Liste 1919, Nr. 161. * —In das Adreßbuch neu aufgenommenc Firma. — B. — Börsenblatt. — H. — Handelsgerichtliche Eintragung (mit Angabe des Erschetnungs- tags der zur Bekanntmachung benutzten Zeitung). — Dir. n Direkte Mitteilung. Agentur des Rauhen Hauses, Sortiment, Ham burg, gibt Berlin als Kommissionsplatz auf. sB. 163.) *A l b r e ch t Dürerhaus, Matthes L Dillenberg, H ar ten st ein. Verlh. Gegr. 1./VII. 1919. Inh.: Erich Fürchte gott Matthes u. Walter Hermann Karl Tillenberg. Leipziger Komin.: Hofmeister. sH. 26./VII. 1919.) Allgemeine Buch- u. Zeitschriften-Verleih-Anstalt^ Jaroslav Ferda, Leipzig. Inh. der Firma ist seit 31./V. 1919 Frau Bertha verw. Ferda geb. Gaudlitz. (Dir.) B a h n h o f b u ch h a n d l u u g Nürnberg Schrag L Breuer,. Nürnberg. Dem August Ritter wurde Prokura erteilt. sB. 162.) "B a n a 8 L Dette, Ha u nover, Dietcrichstr. 28 Postfach 256. Verlagsbh. Gegr. 5./V. 1919. Bankkonto: Mitteldeutsche Credit- bank, Fil. Hannover. Postscheckkonto 21150. Inh.: Hermann Bunas u. Walter Delle. Leipziger Komm.: Fleischer. sB. 162.)! Bclaieff, M. P., Leipzig, verlegte seine Geschäftsräume nach Dörricnstr. 13. sB. 163.) *B erline r B » ch Versand, I n h. Hugo Mauasse, Ber lin - G r u n e w a l d, Franzensbaderstr. 3. Versandbh. Gegr. Dez. 1916. Fernsprecher Pfalzburg 1627. Postscheckkonto 28 522. Leipziger Komm.: Carl W. Schulze. (Dir.) Berliner Verlag G. m. b. H., Bcrli n. Der Name des Gc- schüftsf. Walter Blumenreich ist geändert in Walther Blonck. sDir.) Block, Karl, Berlin. Dem Erich Kaufmann wurde Prokura erteilt. sB. 162.) Brack, Carl, L Keller, G. m. b. H., Berlin. Der Name des Geschäftsf. Walter Blumenreich ist in Walther Blonck ver ändert. sDir.) Buchdruckerei Vogel L Vogel G. m. b. H., Leipzig, hat die Auslieferung ihrer Verlagsartikel für Süddentschland der Firma Süddeutsche Großbuchh. G. Nmbreit L Co., Stuttgart, über tragen. sB. 158.) B ü rkner, Georg C., Inh. Fritz Hanke , Bresla u. Das Konkursverfahren wurde 12./VI. 1919 aufgehoben. Die Firma steht mit dem Buchhandel nicht mehr im Verkehr. sB. 160.) Dietz L Maxerath, Kolb erg. Das Geschäft ging mit Pass, an Rüdiger Richert über. sH. 31./VII. 1919.) ^Engelhardt, Paul, Chemnitz, Schließfach 88. SoLtbh. Gegr. 21./VII. 1919. Postscheckkonto Leipzig 49 500. Leipziger Komm.: Herbig. sDir.)
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder