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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 01.09.1919
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1919-09-01
- Erscheinungsdatum
- 01.09.1919
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- Deutsch
- Sammlungen
- Saxonica
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Redakttsneller Teil. Xs 188. 1. September 1919. Gesellschaft der freunde der Deutschen Bücherei. — Wie bereits im Börsenblatt Nr. 184 gemeldet worden ist, sind der Deutschen Bii-! cherei wieder zwei wertvolle Kunstgegenstäude überwiesen worden,! und zwar die Marmorbüste von Halm (Stifter Herr Karl Prochask.r, ^ Teschen) sowie die Marmorbüste von Anzengruber (Stifter Herr Wil- ^ Helm Wollbrück, Wien). Auch ist die baldige Lieferung einiger kunst voller bunter Glasfenster in Aussicht gestellt. Ferner hat die Ge sellschaft die Freude gehabt, einen neuen Ehren förderer, der 5000 .// gestiftet hat, in ihre Reihen aufzunehmeu. Bei dieser Gelegenheit möchten wir noch auf einen Punkt Hin weisen, der der Gesellschaft der Freunde der Deutschen Bücherei sehr am Herzen liegt. Dem kürzlich zur Ausgabe gelangten Verwaltungs bericht für 1918 fügte sie einen Aufruf an die Mitglieder bei, der in erster Linie von der Kapitalisierung der Jahresbeiträge handelte. Hierauf ist erfreulicherweise ein Teil der Mitglieder eingegangcn, aber die Zahl derjenigen, die mit Stillschweigen über den Aufruf hinweg- ' gegangen sind, ist leider die überwiegende. Wir möchten denjenigen, die unseren Bestrebungen ihre Unterstützung in dieser Form zuteil werden liehen, an dieser Stelle unseren herzlichsten Dank aussprcchen, den anderen aber uahelegen, nochmals zu prüfen, ob nicht auch sie in der Lage sind, sich im Sinne dieses Aufrufes zu betätigen. Auch den jenigen, für die eine Kapitalisierung nicht in Frage kommt, war in dem Aufruf Gelegenheit geboten, die Bestrebungen der Gesellschaft zu fördern. Sollten noch Exemplare des Aufrufes gewünscht werden, so können sie beim Gcneralsckretariat der Gesellschaft (Leipzig, Deutsche Bücherei) angefordert werden. PersonslnMrWeir. Jubiläum. — Das Jubiläum seiner fiinfundzwanzigjährigen Selbständigkeit kann am 1. September Herr Heinrich Gieß in Wiesbaden feiern, denn an diesem Tage hat er vor 25 Jahren seine Buch- und Papierhandlung gegründet, der er noch heute vorsteht. Traugott Ochs — Am 28. August ist Professor Traugott Ochs, ein Schüler Franz Liszts, den Folgen einer Blutvergiftung erlegen. Der Verstorbene, der im 65. Lebensjahre stand, hat eine Reihe tüch tiger Choriv-erke veröffentlicht, z. B. »Deutsches Aufgebot«, für Müuner- chor und Orchester, Requiem, Orgelstllcke, Chorgesangschule für Män nerstimmen. SpreWlll. ^ Sie Umschlag-Zeichnung Manchmal kauft der anspruchsvolle Bücherfreund auch ein ge bundenes Buch. (Oder er bekommt cs geschenkt oder als Rezen sionsexemplar.) Auf dem Titelblatt liest er: »Den Umschlag zeichnete L. 2.« Zufällig sammelt er nun Blätter von L. und freut sich schon — aber statt der verheißenen Zeichnung weist der einfarbige oder scheckige Einband nur eine, bald mehr, bald minder geschmackvolle typographische Gestaltung des Titels auf. Der anspruchsvolle Bücherfreund fühlt sich betrogen. Wie wenn ein im Inhaltsverzeichnis aufgcführtes Kapitel fehlte. Und ärgert sich: Er hätte nämlich den Umschlag mit cinbinden lassen! (Was französisckze Bibliophilen sogar bei ihren häßlichen gelben Umschlägen nicht versäumen.) Mir ist nur ein derartiger wohlgepflegter Verlegerband bekannt: Christian Morgensterns »Galgenlieder«. (O schönes Friedensexemplar, begraben zu Deulemont!) Vermutlich haben dies aber schon mehrere Verleger nachgemacht. Doch sollte diese Gepflogenheit allgemein üblich werden. Einen Ausweg zeigte Albert Langen in seiner »Kleinen Bibliothek« (derer man sich noch erinnern wird): Er druckte die Umschlagzeich nung noch einmal, schwarz, vorn in das Buch, was um so eher möglich war. als die meisten nur kolorierte Schwarzweißzeichnuugeu waren. (Leider wurde diese — oder ähnliche Übung bei den die »Kleine Bibliothek« ersetzenden »Markbüchern« unterlassen.) Das für manchen Naheliegende: den Umschlag gleichzeitig als Überzug für den Einband zu nehmen (oder gar das »Bildchen« auszuschneiden und auf den Deckel zu kleben!) sei nicht empfohlen: Im Schaufenster des Sorti menters wird (bei den heutigen Stoffen zumal!) der Einband bald ge bräunt, im Schrank des Bücherfreundes setzt er sich ab. Ein anderes ist es, wenn die Umschlagzeichuung sich über Vorderseite. Rücken und letzte Umschlagseite erstreckt. (Welche Art, wenn ich nicht irre, in den neunziger Jahren von Albert Langen aus Frankreich mitgebracht, sich nicht viele Freunde erwarb.) Hier ist ein Zerschneiden unmöglich, Barbarei. Bleibt nur: Eiuheftung des sorgsam gefalteten Blattes am Schlüsse des Bandes. Allwo sich auch stets, dies sei noch erinnert, die zweite Hälfte des Umschlags einzufinden hat. Wer ein Übriges tun will, mag noch den Rücken der Broschüre beigeben, rvenn er's wert ist. Um Mißverständnissen vorzubeugen: Auf die Sorte von Um- fchlagzeichnungeu, di« in den letzten Wochen sich im Illustrierten Teil des Börsenblattes breit machte, beziehen sich vorstehende Sätze nicht. München Heinrich Franz Bachmatr Auslandleuerungszuschlag. Die sich täglich steigernden Schwierigkeiten, die sich beim Vertrieb deutscher Bücher infolge des Auslandtcuerungszuschlages ergeben, zwingen mich trotz des bereits darüber erfolgten Meinungsaustausches, nochmals Stellung zu dieser Frage zu nehmen. In einer Anzeige der Firma B. G. Teubner, Leipzig, in Nr. 152 des Börsenblattes heißt es unter den dort aufgeführten Gründen: Für das deutsche Buch liegen die Verhältnisse durchaus nicht anders, wie für jedes andere deutsche Erzeugnis: der Ausländer kauft es, wenn er es nicht entbehren kann oder will. Im Interesse der deutschen Ver leger möchte ich davor warnen, diese Ansicht zu verallgemeinern. Die englischen Verleger machen große Anstrengungen, den Büchermarkt in den nordischen Ländern für sich zu gewinnen. So besuchte erst vor kurzem ein Vertreter der Oxford Univcrsity Preß alle größeren Plätze in Skandinavien. Tatsächlich ist auch die Nachfrage nach englischer und französischer Literatur nach dem Kriege bedeutend größer, was auch jüngst in dem schwedischen Buchhändler-Fachblatt zum Ausdruck kam. Dem englischen Roman leistet dabei der Film wesentliche Dienste. Wenn trotzdem der Umsatz an deutschen Büchern bedeutend gestiegen ist, so ist dieser Umstand zu einem großen Teil der Tätigkeit des schwedi schen Sortimenters zuzuschreiben, der sich infolge der günstigen Be zugsbedingungen besonders für das deutsche Buch verwandte. Sein Einfluß auf den Absatz einer fremden Literatur darf nicht unterschätzt werden. Dieser diktatorisch festgesetzte Auslandteuerungszuschlag hat hier wegen der damit verbundenen Unannehmlichkeiten keine Sympathie gefunden und wird dem Absatz der deutschen Bücher in Schweden un gemein schaden. Wenn die betreffenden Verleger glauben, auf den Anslandtcue- rungszuschlag nicht verzichten zu können, so müssen sie Wege finden, zu verhindern, daß Bücher ihres Verlages ohne denselben ausgeführt werden. Ist es so sicher, daß die deutschen Buchhandlungen, die doch auch zahlreiche Bestellungen aus den nordischen Ländern erhalten, ihren Kunden diesen wirklich belasten? Und wenn auch dieser Zuschlag gewissenhaft berechnet wird, wie soll es z. B. verhindert werden, daß bei den alten Verbindungen, die zwischen schwedischen und deutschen Gelehrten bestehen, der eine von dem anderen seine Bücher privatim ohne diesen Zuschlag bekommt? Die schwedischen Buchhändler, die auch während des Krieges ihre alten Beziehungen zum deutschen Buchhandel voll aufrecht erhielten, befinden sich hier in einer schwierigen Lage und haben großes Interesse daran, daß für diese Fragen eine bessere Lösung gefunden wird. Lund, den 25. August 1919. Karl Körting, i. H. A.-B. PH. LindstedtS Bokhandel Berkehr «it dem Auslände. Durch die Presse geht folgende Mitteilung: »Die italienische Negierung kauft deutsche Bü cher. — Laut Mitteilung des Deutschen Verlegervereins ist durch Ver mittlung einer Schweizer Buchhandlung für die italienischen staatlichen Institute jetzt alles nachbestellt worden, was in den Kriegsjahren in Deutschland au wissenschaftlichen Werken erschien.« Wohlgemerkt, durch Vermittlung einer »Schweizer Buchhandlung«, und bald wird zu berichten sein, daß auch die andern uns bisher feind lichen Regierungen sich auf dem Wege über Holland, Dänemark nsw. versorgen. Der in Aussicht genommene Bezugsverein der amerika nischen Bibliotheken findet vielleicht einen Leipziger Kommissionär und darf darauf rechnen, nicht nur in Markwährung, sondern auch zu be sonderen Bedingungen bedient zu werden. Ich würde mir dann schmeicheln, dort als Aushilfsmarkthelfer Verwendung zu finden, da mit beim Signieren der Kisten das Auge des besten Kunden nicht durch eine unenglischc Aufschrift beleidigt wird. Da wir auch weiter hin fortfahren werden, deutsche Bücher im Werte von 300—400 Mark, je nach Tageskurs, für 100 Franken über die Grenzen zu verschleißen, so wird wohl unseren Gelehrten, die die ausländische Literatur kennen lernen müssen, in Zukunft nichts weiter übrig bleiben, als dies als Angestellte des British Museum zu versuchen, denn die deutschen Bi bliotheken, die früher 80 Mark für den Ankauf eines ausländischen Werkes bewilligen konnten, sind außerstande, heute 377 Mark dafür zu zahlen. I. N. Loe w e. 760
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